VW Golf 7 Variant Join im Test (2018): der 7er-Golf-Kombi Sondermodell
Dem Aufruf, der Sondermodellreihe „Join“ beizutreten, sind die VW-Granden reihenweise gefolgt: Vom up! bis zum Multivan, vom Tiguan bis zum Touran. Dass der Parade-VW, der Golf, in dieser Reihe nicht fehlen darf, versteht sich. Um die Qualitäten des „Join“-Sondermodells – jetzt, wo der Golf 8 am Horizont aufblinkt – noch einmal auf den Prüfstand zu legen, drehen wir heute eine Testrunde mit dem Golf Variant Join. An diesem Multitalent sollten Schwächen und Stärken besonders klar zu Tage treten:
Sondermodell „Join“: leicht ins Netz gehen
Die diesjährige Sondermodellreihe „Join“ ist VWs aktueller Versuch, die Menschen auf dem Weg in die vernetzte Gesellschaft zu begleiten. Die Grundsatzfrage, ob das die Aufgabe und Funktion eines Autos ist, klammern wir an dieser Stelle aus. Kurz- und Mittelfristig ist das der Weg, den die Automobilbranche beschreiten wird: einer zumal mit so manchen Vorzügen. Als Weggeld gibt VW den Golf-Kombi-Join-Lenkern zum Beispiel bis zu 2.900 Euro mit – so hoch ist der Preisvorteil, den man im Idealfall mit dem Sondermodell lukrieren kann. Ebenfalls im Reisegepäck inbegriffen, als Reiseversicherung gewissermaßen, ist die auf fünf Jahre bzw. 50.000 Kilometer verlängerte Garantie. Da dieser Kilometer-Umfang kaum für fünf Jahre reichen dürfte, lässt sich die Garantie auf 100.000 bzw. 150.000 Kilometer aufstocken. Der Preis dafür beträgt rund 200 respektive 500 Euro – eine etwas fragwürdige Sonderregelung. Damit ist die Reise in die vernetzte Zukunft jedoch gut abgesichert, sodass wir uns der Wahl der Vernetzungs-Werkzeuge zuwenden können.
Als Standard-Instrument fungiert im Golf Variant Join das Multimedia-System „Composition Media“. Es setzt sich zusammen aus einem gut 20 Zentimeter großen Farb-Touchdisplay, einem FM-Radio mit empfangsstarker „Diversity“-Antenne, einem CD-, WMA- und MP3-Player, acht Lautsprechern und diversen Schnittstellen (USB, USB-Apple, SD-Kartenslot, Bluetooth, etc.). Das System hat im Zuge der letztjährigen Modellpflege ein Hard- und Software-Update erhalten und funktioniert im Test ebenso flott wie tadellos. Aber: Wie kommt man damit ins Netz? Mit dem zur „Join“-Werksausstattung gehörenden Paket Car-Net „Guide & Inform“, in dem die Wolfsburger ihre Online-Dienste zusammenfassen. Diese umfassen die Online-Suche von Parkplätzen, Tankstellen, Restaurants usw.; sowie Echtzeitinformationen über Verkehrsbehinderungen. Die dazugehörige „Service- und Security“-Funktion eröffnet den Zugriff auf interessante Fahrzeugdaten. Damit man in diesem dichten Netz nicht verloren geht, stattet VW den Sondermodell-Golf-Kombi ab Werk auch mit der „Discover Media“-Navigationsfunktion aus: samt aktuellem Kartenmaterial für Westeuropa.
Golf Variant Join: Komfort & Funktionalität inklusive
Die Bedienung gelingt – wie bei VW gewohnt – aus dem Stand, per Hand, Sprachbedienung oder über das serienmäßige Multifunktions-Lederlenkrad. Was dem Golf Variant Join ab Werk indes fehlt, ist die Anschlussmöglichkeit zusätzlicher Werkzeuge, mit denen man ins Netz einhaken kann. Diese Fähigkeit lässt sich dem Kombi auf zwei Wegen beibringen. Die erste Route ist die günstigere und führt über die „App Connect“- bzw. „Volkswagen Media Control“-Erweiterungen. Sie kosten 205 Euro und erlauben die Kopplung des Smartphones oder Tablets mit dem Multimediasystem (via Apple CarPlay, Android Auto oder Mirrorlink); und dessen Fernsteuerung. Die zweite Route führt über das 2.050 Euro teure „Join Plus“-Zusatzpaket. Für diesen Preis offeriert VW naturgemäß mehr als bloß die Smartphone-Integration. Zum einen poliert das Paket die Optik auf: konkret mit den 17-Zoll großen, glanzgedrehten Leichtmetallfelgen „Madrid“ und den 225/45er Niederquerschnitt-Reifen. Zum anderen rüstet das „Join Plus“-Bündel das Sondermodell auch funktional auf.
Der Innenspiegel blendet automatisch ab, die Nebelscheinwefer arbeiten im Nebenerwerb als Abbiegelicht; und der Lichtassistent sorgt dynamisch für die richtige Regulierung des Fernlichts (samt „Coming“- und „Leaving Home“-Funktion). Das ferne Licht steuern keine altmodischen Halogen- oder Xenonlichtern bei, sondern sparsame und haltbare LEDs: und das für die Hauptscheinwerfer, die Tagfahrlichter und das Kurvenlicht. Eine Multifunktionskamera und ein Regensensor runden das Zusatzpaket ab. Der Vernetzungs-Beitrag des „Join“-Modells ist damit abgeschlossen, nicht aber sein Beitrag zur weiteren Aufwertung des normalen Golf Variant. So stellt das Sondermodell den kompakten Kombi serienmäßig auf 16-Zoll Leichtmetallfelgen im „Woodstock“-Design, ziert ihn mit einer silbern eloxierte Dachreling; und bestückt ihn mit beheizbaren Scheibenwaschdüsen. Innen verfeinern elegante Sitzbezüge, Edelstahlpedale, edle Dekoreinlagen sowie vereinzelte Chrom-Einlagen das Aussehen. Beheizbare Vordersitze und eine 2-Zonen-Klima-Automatik sorgen für Wohlbehagen, eine bequeme Mittelarmlehne mit zwei großen Ablageboxen für Ordnung.
Sondermodell sicher – aber auch sauber?
Der Sonderweg des Golf Variant Join findet mit diesen Zugaben sein Ende. In allen anderen Belangen vertraut das Sondermodell auf die Stärken der „Join“-Basis, sprich die „Comfortline“-Ausstattung. In dieser Form offeriert der Kombi viel Platz für bis zu fünf Personen und ihr gesamtes Gepäck; das verschwindet anstandslos im 605 bis 1.620 Liter großen Kofferraum. Mit einer verschiebbaren Rückbank wie der kleine Bruder Golf Sportsvan kann der Golf Variant nicht aufwarten. Dafür klappt neben den Rücksitzlehen auch die Lehne des Beifahrersitzes um, sodass selbst sperriges Ladegut transportiert werden kann. Im Zuge der Modellpflege aufgestockt hat VW auch die Reihe der Assistenzsysteme. Das Gros wird allerdings erst gegen Aufpreis eingebaut, z.B. der autonome Stauassistent oder der „Blind Spot“-Sensor mit Ausparkhelfer. Reichhaltig und Variantenreich ist schließlich auch das Motoren-Angebot.
Die Diesel erreichen die Euro-6-Abgasnorm mit einem einfachen Stickoxidfilter und treten als Sextett auf: Als 1.6 TDI mit 115 oder als 2.0 TDI mit 150 PS sowie mit 5-, 6-Gang-Schalt- oder 7-Gang-Automatikgetriebe (Kraftstoffverbrauch kombiniert: 4,2/4,5 Liter auf 100 km, 109/117 g/km CO2 und Energieeffizienzklasse A). Der Zweiliter-Diesel kann als einziger Motor auch mit Allradantrieb bestellt werden (Kraftstoffverbrauch kombiniert: 5,1 Liter auf 100 km, 132 g/km CO2 und Energieeffizienzklasse B). Aus dem Benziner-Oktett ragen die beiden neuen, 1,5 Liter großen Vierzylinder-Benziner mit Zylinderabschaltung ACT und 130 bzw. 150 PS heraus (Kraftstoffverbrauch kombiniert: 5,0/5,1 Liter auf 100 km, 116 g/km CO2 und Energieeffizienzklasse B). Sie sind in puncto Leistungs-/Verbrauchs-Verhältnis mit das Beste, was die Benziner-Verbrennung derzeit zu bieten hat. An den bivalenten Erdgasmotor 1.4 TGI kommen sie hinsichtlich Preis und Verbrauch dennoch nicht heran, insbesondere wenn der Golf Variant viel gefahren wird. (Kraftstoffverbrauch: 3,6/5,6 Liter auf 100 km, 98/127 g/km CO2 und Energieeffizienzklasse A+).
Technische Daten des VW Golf 7 Variant JOIN: | ||
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PS-Anzahl: | min. 110 PS | max. 150 PS |
kW-Anzahl: | min. 81 kW | max. 110 kW |
Antriebsart: | Frontantrieb oder 4×4-Allradantrieb | |
Getriebeart: | Manuell oder DSG Automatik | |
Kraftstoffart: | Benzin oder Diesel | |
Verbrauch (kombiniert): | min. 4,0 l/100km | max 5,4 l/100km |
CO2-Emission: | min. 103 g/km | max. 130 g/km |
Effizienzklasse: | min. A | max. B |
Abgasnorm: | Euro 6.2 (grüne Feinstaub-Plakette) | |
Listenpreis: | ab 26.025 Euro | |
Stand der Daten: | 04.04.2018 |
Konkurrenzmodelle
Der besondere Golf ist weder der einzige Kombi, noch der einzige Neuwagen, der in unserem Autohaus online in den Genuss großer Rabatte und kleiner Preise kommt. Aus der Kompaktklasse wird diese Gunst unter anderem zu Teil: Dem Seat Leon ST ab 15.095 Euro und 25%, dem Skoda Octavia Combi ab 16.720 Euro und 21,6%; und der Opel Astra Sports Tourer ab 12.322 Euro und 36,7% Neuwagen Rabatt. Die Gunst einer günstigen Autofinanzierung dürfen wir Ihnen ebenfalls anbieten, z.B. unser attraktives Autoleasing.
Fazit zum VW Golf 7 Variant JOIN Test
MeinAuto.de Redakteur: MeinAuto.de Redaktion |
Der VW Golf Variant Join bestätigt – die neue Sondermodell-Reihe ist gerade für Anhänger der vernetzten Automobilität ein attraktives Angebot. Dass die Smartphone-Integration extra zu bezahlen ist, trübt den guten Eindruck. Dafür glänzt das Paket mit zahlreichen Komfort- und Design-Extras. Bei MeinAuto.de gibt es das Sondermodell ab 20.642 Euro, 22,1% oder fast 5.750 Euro unter dem Listenpreis.
5 von 5 Punkten