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Volvo V90 Cross Country (Test 2022): Gefertigt für Auszeit und Abenteuer?

Volvo war einer der ersten Hersteller, der seine Kombis optisch den SUV sannäherte; ab 2000 lieferte man den V70 z.B. als XC70 aus. Seit 2016 heißt der Kombi der oberen Mittelklasse V90 – der Nachfolger des XC70 hört auf den Namen V90 Cross Country. 2020 haben die Schweden ihren edlen SUV-Kombi geliftet, in den Jahren darauf weiter verbessert. Wir ziehen im Test mit dem aktuellen Modelljahr 2023 eine Bilanz.

Inhalt


  1. Stärken und Schwächen im Schnellcheck
  2. Technische Daten
  3. Konkurrenzmodelle
  4. Fazit

V90 Cross

© Volvo

Der Volvo V90 Cross Country im Schnellcheck


Stärken

  1. edles Design
  2. Exzellenter Komfort auf allen Untergründen
  3. Tauglich für leichtes Gelände
  4. Verbesserte elektronische Automatik
  5. Großzügiges Platzangebot
  6. Top-Assistenz-Ausstattung
  7. Neues Android-Navigationssystem

Schwächen

  1. Hoher Preis
  2. Kein Plug-in-Hybrid
  3. Mittelmäßiges Stauraumvolumen

The Volvo V90

© Volvo

Auszeit-Kombi mit Stil, Funktion und Grip

Im Jahr 2000 waren die SUVs noch eine beargwöhnte Novität. Die wenigsten verhießen den groben Geländeklötzen eine große Zukunft. Heute sind SUVs die boomende Karosserieform schlechthin – auch bei Volvo haben sie die tragende Geschäftsrolle übernommen. Die Kombis aber bleiben bei uns eines der Steckenpferde der Schweden; gerade im D- und E-Segment, sprich in den beiden Mittelklassen. Mit der frühen Verschmelzung von Kombi und SUV hat Volvo zudem Weitblick bewiesen. Die deutschen Premium-Hersteller sind diesem Pfad gefolgt: Audi mit dem A6 Avant Allroad und Mercedes mit dem E-Klasse T-Modell All Terrain.

Die zwei sind auch die größten Herausforderer des aktuellen Volvo V90 Cross Country. Volvo selbst beschreibt seinen Premium-Kombi als ″Auszeitwagen″: ein Auto mit dem man eine Auszeit wagen soll und kann. Immer mit an Bord sind die coole skandinavische Eleganz, die effiziente schwedische Funktionalität – und ein Allradantrieb samt elektronischem Bergabfahrhelfer; der Auszeit- soll sich in keinen Unfallwagen verwandeln. Taufrisch und noch ungewohnt ist hingegen die Tatsache, dass Volvo’s Edel-Kombi bestens vernetzt ist.

The Volvo V90

© Volvo

SUV-Kombi seit 2022 mit dem neuen Android-Infotainment

Diese neue Qualität eignet dem V90 Cross Country seit dem Modelljahr 2022. Vergangenes Jahr hat Volvo in seinem Topmodell sein neues, gemeinsam mit Google entwickelte Infotainment-System eingeführt: auf Basis des Android-Betriebssystems. Die Integration des Smartphones und die Nutzung der Google-Services läuft seither wie geschmiert. Über ″Google Assistant″ kann der Auszeitwagen jetzt auch natürliche Sprachbefehle problemlos verarbeiten. Nur eines ist ihm nicht gegeben: alle digitalen Services abzustellen und den V90 Cross Country für eine echte Auszeit komplett offline zu nehmen.

Damit ist der Volvo natürlich kein Einzelfall – und das hat auch sein Gutes. Gerade abseits der üblichen Trampelpfade wollen wir die Qualitäten des neuen Android-Infotainment- und Navigationssystems nicht missen. Die Bedienung geht deutlich einfacher von der Hand als zuvor; und das Navigieren mit ″Google Maps″ funktioniert ungleich treffsicherer. Die Darstellung auf dem 9 Zoll großen Touchscreen oder dem über 12 Zoll großen digitalen Kombiinstrument ist gestochen scharf; die Echtzeit-Verkehrsinfos sind ein Segen im Berufsverkehr. Über die beiden USB-C-Anschlüsse ist auch das Einbinden von Apple-Geräten kein Problem.

The Volvo V90

© Volvo

V90 Cross Country seit 2021 mit Mild- aber bis heute ohne Plug-in-Hybrid

Doch lassen wir die vernetzte Welt hinter uns; fahren wir der Auszeit entgegen. Bewegt wird der V90 Cross Country auf diesem Weg von Benzin- und Dieselmotoren. Seit 2021 lässt sie ein 48-Volt-Mildhybrid-System effizienter und sauberer arbeiten, verspricht Volvo. Überraschend ist die Tatsache, dass Volvo beim ″Cross Country″ auf eine stärkere elektrische Unterstützung verzichtet. Die Plug-in-Hybrid-Antriebe verwandeln bis dato nur den konventionellen Kombi in einen Teilzeitstromer, den V90 Plug-in-Hybrid. Fest steht aber, dass diese Zurückhaltung bald zu Ende sein wird.

Der Nachfolger des aktuellen V90 wird ab 2023 ausschließlich batterieelektrisch unterwegs sein. Der Cross Country dürfte im Sortiment bleiben und in Zukunft wohl von zwei E-Maschinen, einer pro Achse, angetrieben werden. Von den emissionsfreien Auszeit-Aussichten zurück in die Gegenwart. In der stellt Volvo durch das Mildhybrid-System Einsparungen von rund 15% in Aussicht. Unser Test zeigt, dass die Schweden damit die richtige Größenordnung treffen; ein paar Prozent weniger komme im Test aber heraus. Rund einen halben Liter verbrauchen Benziner und Diesel mit Mildhybrid-Unterstützung weniger.

The Volvo V90

© Volvo

Ein Benziner und zwei Turbo-Diesel

Profitieren können davon beim Volvo V90 Cross Country konkret drei Motoren. Auf der einen Seite der zwei Liter große Vierzylinder-Turbobenziner B5 AWD (Kraftstoffverbrauch kombiniert WLTP: 7,7-8,5 Liter auf 100 km, 175-193 g/km CO2 und Energieeffizienzklasse k.A.). Mit seinen 250 PS und 350 Nm bringt er uns flott und schwungvoll der Auszeit näher. Aus dem Stand beschleunigt er in rund siebeneinhalb Sekunden auf Tempo 100; bei 180 km/h wirft Volvo seit 2021 bei allen Modellen den elektronischen Anker. Wer auf die Reise Gepäck mitnehmen will, kann 520 Kilo zuladen, oder 2,4 Tonnen an den Haken nehmen.

Die Vierzylinder-Turbodiesel B4 und B5 AWD leisten 197 PS und 420 Nm sowie 235 PS und 480 Nm (Kraftstoffverbrauch kombiniert WLTP: 6,2-6,8 Liter auf 100 km, 162-179 g/km CO2 und Energieeffizienzklasse k.A.). Gefühlt treten die zwei, wie man es von Selbstzündern gewohnt ist, einen Hauch kräftiger an als ähnlich starke Benziner; der B5 bestätigt das beim Sprint auch auf der Stoppuhr. Die Nutz- und die Anhängelast sind mit denen des Benziners indes praktisch identisch; das Kofferraumvolumen mit 507 bis 1.473 Liter auch theoretisch. Der Verbrauch liegt real bei rund sieben Litern, sprich fast zwei unter dem des Ottomotors.

The Volvo V90

© Volvo

Stets mit Allrad & stets mit neuer elektronischer Automatik

Bei der Übersetzung und der Übertragung ihrer Kraft auf die Straße nutzen die drei Motoren die gleichen Komponenten. Serienmäßig arbeiten sie mit der 8-Gang-Automatik “Geartronic” zusammen. Sie wurde mit der Einführung des Mildhybridsystems umgestellt: von mechanischen auf elektronische Schaltvorgänge. Seither schaltet das Doppelkupplungsgetriebe eine Spur schneller und sanfter. Der Allradantrieb bringt die Leistung zu guter Letzt auf die Straße: zuverlässig und mit guter Traktion auch bei schlechten Verhältnissen.

Bei diesen bewährt sich auch die 60 Millimeter höhere Bodenfreiheit des V90 Cross Country. Der ″Off-Road″-Modus ist hingegen nur am Werk, wenn an der Hinterachse auch das adaptive Luftfahrwerk an Bord ist. Das kostet 2.190 Euro extra und bringt mit seiner Niveau-Regulierungs-Automatik entweder mehr Komfort oder mehr Traktion. Wer sich einen V90 Cross Country gönnt, dürfte für Extras wie dieses auch genug Geld übrig haben – obwohl der Einstiegspreis mit 70.400 Euro nicht gerade günstig ist.

V90 Cross

© Volvo

Drei Ausstattungslinien – volle Assistenzausstattung ab Werk

Mit den Dieselmotoren ist der V90 Cross Country noch teurer; mit dem schwächeren Diesel aber nur, weil er erst in der zweiten Ausstattung ″Plus″ einsteigt. Den Topdiesel bietet Volvo überhaupt nur für die Topausstattung ″Ultimate″ an; er kostet knapp 3.000 Euro mehr als der Ottomotor. Letztlich führt das auch dazu, dass der B5-Benziner in den Gesamtkosten günstiger ist als der B5-Diesel; laut ADAC immerhin um knapp 5 Cent pro Kilometer. Ein günstiges Vergnügen ist der Volvo-SUV-Kombi in keinem Fall – aber ein exzellent verarbeitetes und ausgestattetes.

In der Topausstattung ″Ultimate″ bietet der V90 Cross Country eine 4-Zonen-Klimaautomatik, die ″Thors Hammer″-Voll-LED-Scheinwerfer und ein Panorama-Glasschiebedach. Das Einstiegsmodell brilliert u.a. mit seiner Assistenz-Vollausstattung. Das ″Driver Assistance System″ wurde 2022 verbessert. Der Autopilot beherrscht die automatische Spurführung bis 130 km/h noch perfekter. Der Notbremsassistent ist seit dem Update ebenfalls noch aufmerksamer geworden. Trotzdem sollte sich der Fahrer erst am Ziel eine Auszeit gönnen.

Technische Daten des Volvo V90 Cross Country


PS-Anzahl: min. 197 PS max. 250 PS
kW-Anzahl: min. 145 kW max. 184 kW
Antriebsart: 4×4-Antrieb
Getriebeart: Automatik mit manuellem Modus
Kraftstoffart: Diesel/Benzin
Verbrauch Diesel/Benzin: 5,3l/100 Km, 7,0l/100 km
CO₂-Emission 140g-161g/100km
Abgasnorm: Euro 6 D (grüne Feinstaub-Plakette)
Listenpreis: ab 70.400 Euro
Stand der Daten: 25.06.2022

Konkurrenzmodelle


Wenn Du Dich für einen Kombi aus der oberen Mittelklasse interessierst, bist Du bei uns goldrichtig. In unserm Autohaus online findest Du Neuwagen zu Bestpreisen, auch mit SUV-Optik. Zum Beispiel den Mercedes E-Klasse All Terrain ab 58.833 Euro 9 %, den BMW 5er Touring PHEV ab 48.118 Euro und 24 %; oder den Audi A6 Allroad quattro ab 49.871 Euro und 22 % Neuwagen Rabatt. Die Finanzierung lohnt bei uns ebenfalls, bspw. Autoleasing ab 3,99 % und 0 Euro Anzahlung.

Volvo V90 Cross Country


MeinAuto.de-Redakteur: Norbert Auer | 25.06.2022
Der V90 Cross Country ist wie von Volvo versprochen ein Kombi fürs Abenteuer und eine Auszeit vom Alltag. Mit dem neuen Android-System findet er sicher den Weg und bleibt zuverlässig in Kontakt mit der Außenwelt. Die neuen Mildhybrid-Motoren sind sparsamer, wir hätten uns dennoch einen Plug-in-Hybrid gewünscht. Beim Komfort und der Assistenzausstattung lässt der V90 keine Wünsche offen. Angesichts des Preises wird er aber für viele ein Wunschtraum bleiben. Bei MeinAuto.de nimmt Dich der Auszeit-Edel-Kombi aus Schweden ab 58.598 Euro mit – 18 % bzw. beinahe 12.600 Euro unter der UVP.

     
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