Toyota RAV4: Abschied von der Tradition
Knapp 20 Jahre nach der Einführung des ersten Toyota RAV4 hat sich der Urvater des Segmentes den mittlerweile zahlreichen Mitbewerbern angepasst. Waren die Japaner 1994 noch allein auf dem Markt vertreten, sind es jetzt 18 Modelle, die um Marktanteile kämpfen. Dass der vormals durch seine Formen sehr auffällige RAV4 nun dem Tribut zollen muss, werden die Anhänger der ersten Generationen weniger verschmerzen, die anderen können sich über ein modernes Kompakt-SUV freuen.
RAV4 um 20 Zentimeter gewachsen
Die vierte Generation des RAV4 ist dabei gleich um 20 Zentimeter gewachsen und misst nun 4,57 Meter. Aufgrund der Absenkung des Daches um 25 Millimeter sowie einer Breitenzunahme von 30 Millimetern verfügt das neue Modell nun über einen gedrungenen Auftritt – jedenfalls im Vergleich mit der ersten Generation, die noch Karosserie-Gene des legendären Jeeps inne hatte.
Zudem folgt die vierte Generation der neuen Designlinie „Keen Look“. Und auch das letzte herausstechende Merkmal des RAV4 ging verloren. Aufgrund vieler kritischer Stimmen wurde die sich zum Bordstein öffnende Hecktür mit Reserveradreifen durch eine nach oben öffnende Heckklappe ersetzt, die auf Option auch elektrisch betätigt werden kann. Insgesamt ragt der RAV4 nun nicht im Straßenbild heraus, sondern reiht sich ein zwischen Mazda CX-5, Hyundai ix35 und Co.
Viel Beinfreiheit in Reihe zwei
Während die Kritiker noch schluchzen, freuen sich die Unvoreingenommenen über den Einzug der Moderne in den Innenraum. Gut konturierte Sitze erwarten die bis zu fünf Personen, dem Fahrer präsentieren sich mit hellem Blau hinterleuchtete Instrumente, die gut abzulesen sind. Wer eine höhere Ausstattungsversion wählt, wird mit weichem Kunstleder samt Ziernähten im unteren Teil der Armaturentafel verwöhnt.
Und auch die Insassen in der zweiten Reihe können sich nicht beklagen. Dank eines Radstandes von 2660 Millimetern ist auch für genügend Beinfreiheit gesorgt, laut Toyota sogar über den größten Sitzabstand in der Klasse. Ebenso großzügig gibt sich der Kofferraum. 547 Liter Volumen stehen von Beginn an zur Verfügung, die auf 1746 Liter ausgeweitet werden können. Knapp – und damit gut – ist der Wendekreis von 10,6 Metern ausgefallen.
Neuer Diesel-Motor im Angebot
Neues gibt es auch unter Motorhaube. Dort werkelt ein zwei Liter großer Diesel mit 91 kW/124 PS, der recht spritzig zu Werke geht. Zwar benötigt der kleine Selbstzünder mit 10,5 Sekunden eine halbe Sekunde mehr Zeit für den Sprint als der bekannte 2,2 Liter große Selbstzünder mit 110 kW/150 PS, doch macht die manuelle Schaltung dort den Unterschied. Die sechs Gänge lassen sich gut und schnell einlegen, sodass die immerhin 340 Newtonmeter bis Tempo 180 km/h stets bei Laune gehalten werden.
Dagegen schluckt die Automatik des größeren 2.2 D-4D, der es immerhin bis zu einer Höchstgeschwindigkeit von 185 km/h schafft, einen Teil der Kraft, sodass es hier etwas biederer vorangeht, auch wenn das Fahrdynamik-System IDDS an Bord ist. Hier kann zwischen den Schalt-Modi „Eco“ und „Sport“ gewählt werden, die Unterschiede fallen aber nur dezent spürbar aus.
Toyota RAV4 beginnt ab 26.650 Euro
Wer den kleinen Diesel wählt, ist mit mindestens 26.650 Euro in der Basisvariante dabei. Dagegen startet der große Selbstzünder erst ab der nächst höheren Version „Life“ zu Preisen ab 31.850 Euro, der 151 PS starke Benziner beginnt bei 27.750 Euro.
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von Thomas Flehmer / in Kooperation mit Automagazin Autogazette