Toyota Highlander im Test: Das Oberklasse-SUV der anderen Art?
Ob real oder fiktiv, Hochlande wie die schottischen Highlands und Arkadien sind Sehnsuchtsorte. Sehnsüchtig hoch gesteckte Ziele hat auch Toyota mit seinem neuen Pracht-SUV, dem Highlander. Zumindest der Größe nach siedelt es sich in der Nähe eines Mercedes GLS, Audi Q7 und BMW X7 an. Ob die Nähe zu den drei deutschen Luxus-SUVs real oder nur fiktiv ist, klären wir im Test mit dem Toyota Highlander.
Inhalte des Testberichts zum Toyota Highlander:
Toyota Highlander setzt als Hybrid nach Europa über
Wer sich für den Highlander entscheidet, entscheidet sich für wahre Größe, so Toyota. Lassen wir die physische Größe und damit das Maßband sprechen, darf sich Toyotas luxuriöses Familien-SUV in der Tat bei anderen Größen der Zunft einreihen. Mit einer Länge von 4,95 Metern ist er keine zehn Zentimeter kürzer als ein Audi Q7. Der BMW X7, der Range Rover von Land Rover und der Mercedes GLS überragen den Toyota allerdings um rund zwanzig Zentimeter beziehungsweise um einen Viertelmeter. Der BMW und der Mercedes kosten allerdings fast, der Range Rover tatsächlich, doppelt so viel wie der Toyota.
Bei dem Preisunterschied ist von vornherein klar: es wird auch einen Qualitätsunterschied geben. Ob es gleich ein Klassenunterschied ist, muss sich indes erst zeigen. In Übersee hat sich der Toyota Highlander in jedem Fall bereits fest etabliert. Mit der aktuellen, vierten Generation – sie wurde Ende 2019 vorgestellt – wagen die Japaner nun die Atlantiküberquerung. Der dreieinhalb Liter große, 300 PS starke V6 bleibt dabei auf der Strecke; in Europa summt unter der Haube ausschließlich der neue Hybrid-Antrieb.
Hybridantrieb mit 248 PS im Highlander
Der 2,5-l-Hybrid, wie Toyota seinen Mehrfachantrieb nennt, besteht aus einem 190 PS starken Vierzylinderbenziner – und aus zwei Elektromotoren: gemeinsam leisten die drei 248 PS (Kraftstoffverbrauch kombiniert: 5,5 Liter auf 100 km, 124 g/km CO2 und Energieeffizienzklasse A+). Diese Daten lesen sich gut, wenn auch nicht überragend. Aber was ist das hybride Dreigespann real zu leisten im Stande? Es schiebt das gut zwei Tonnen schwere SUV-Schiff mit Maß druckvoll an: in 8,3 Sekunden von 0 auf 100 und maximal auf 180 km/h.
Gegen die Luxusschiffe aus den deutschen und britischen Werften kommt der Highlander mit dieser Leistung natürlich nicht an. Deren Motoren arbeiten weitaus souveräner; der Hybrid-Antrieb des Toyota verlangt hin und wieder nach ein wenig Zurückhaltung. Beim Verbrauch indes bewegen sich die vier Konkurrenten ebenfalls auf anderen Höhen: in diesem Fall ein klarer Nachteil. Der höhere Verbrauch liegt auch daran, dass bisher nur der Range Rover als Plug-in-Hybrid angeboten wird; bei Audi soll in Kürze der Q7 TFSI e folgen.
Diverse Antriebsmodi im Toyota Highlander
Zurück zum Toyota Highlander. Bei ihm siedelt sich der Verbrauch im Test auf einer Höhe zwischen sieben und acht Litern an – bei sorgsamer Gangart im “Eco”-Fahrmodus sind auch weniger als sieben Liter möglich. Toyota lässt das Dreigespann darüber hinaus noch in drei weiteren Formationen galoppieren. Im “Sport”-Modus laufen alle drei auf vollen Touren: d.h. der E-Motor vorne mit 182 PS, der hintere mit bis zu 54 PS. Der “Normal”-Modus ist für die meisten Alltagsfahrten die erste Wahl; der “EV”-Modus nicht zuletzt für die besiedelten Gebiete des Hochlandes. Der 2,5-l-Hybrid wird in diesem Betriebszustand für kurze Zeit zum echten Stromer.
Die rein elektrische Reichweite ist aber minimal – und der kleine Akku ist kein Steckdosen-Akku mit externer Aufladeoption. Aus diesem Grund gilt der Highlander auch nicht als PHEV und er verabsäumt die Qualifikation für die E-Auto-Kaufprämie. Als geschicktes Allrad-SUV qualifiziert sich der Highlander indes sehr wohl: mit seinem “AWD-i”-System. Dahinter steckt ein elektrischer Allradantrieb, der sich selbst zuschaltet, wenn es vorne an Traktion mangelt. Während der vordere Elektromotor und der Benziner über das stufenlose Getriebe eine Einheit bilden, agiert der hintere E-Motor unabhängig. Das schlaue Allradsystem aktiviert ihn, wenn die Vorderräder an Haftung verlieren.
Elektrischer Allradantrieb: nützlich im Gelände & auf der Straße
Der elektrische Allradantrieb, der auf mechanische Einzelteile verzichtet, verbessert naturgemäß die Haftung auch auf öffentlichen Straßen; gerade wenn es eisig, schneeig oder herbstlich feucht ist. Auf trockener Piste verringert der elektrische Antreiber im Heck die Neigung zum Untersteuern – auch das dürfen wir als Vorteil verbuchen. Dass der Highlander gleichfalls als gute Zugmaschine bezeichnet werden kann, verdankt er zum Teil erneut dem i-AWD. Mit zwei Tonnen Zuglast lässt sich ein mittelgroßer Anhänger schleppen – ein GLS zieht Hänger mit bis zu 3,5 Tonnen.
Der Mercedes hat mit einem Radstand von 314 Zentimetern innen auch ungleich mehr Freiräume zu bieten – dafür schrumpft bei ihm der Kontostand erheblich stärker. Toyota platziert die Achsen beim Highlander 285 Zentimeter entfernt voneinander. Das schafft reichlich Platz auf allen Sitzplätzen – sogar auf denen der dritten Sitzreihe. Die sind einfach versenkbar und werden von Toyota serienmäßig verbaut; ebenso wie die um 18 Zentimeter verschiebbare zweite Sitzreihe. In Reihe drei und zwei sind die Lehnen ab Werk asymmetrisch umklappbar.
Highlander mit reichlich Stauraum
Bleiben wir bei den Sitzen. Die Lehnen des Fahrer- und Beifahrersitzes lassen sich im Toyota Highlander bereits in der Serienausstattung elektrisch einstellen; in der zweiten Reihe erfolgt die Neigungseinstellung stets manuell. Der Sitzkomfort ist auf allen Plätzen gut, in den vorderen beiden fast schon luxuriös: in Ledersitzen mit Heiz- und Kühlfunktion. Ein Familien-SUV wie der Highlander sollte neben einem zuvorkommenden Sitzkomfort selbstredend auch massenweise Stauraum zu bieten haben – und der Toyota hat. Selbst bei voller Besetzung mit sieben Personen verstaut der Highlander im Kofferraum 332 Liter: so viel wie ein Kleinwagen.
Versenken wir die dritte Sitzreihe, wächst der Stauraum auf 865 Liter; lassen wir auch die zweite Sitzreihe verschwinden, nimmt der Kofferraum sogar 1.909 Liter auf. Können es diese Volumina mit jenen der edlen Vertretern der Klasse aufnehmen? Mit dem Stauraumvolumen des Audi Q7 schon: er verstaut in seinem Kofferraum 865 bis 2.050 Liter. Die teils um einen Viertelmeter längeren Exemplare von Range Rover, BMW und Mercedes erreicht der Highlander allerdings nicht: sie packen um einiges mehr als 2.000 Liter weg.
Zahlreiche Ausstattungs-Highlights und digitales Kombiinstrument
Bleiben wir bei den Unterschieden. Beim Preisunterschied darf es kaum überraschen, dass der Toyota Highlander in puncto Material- und Verarbeitungsqualität die Exzellenz der Premium-Modelle verfehlt. Der Umkehrschluss, die Qualität des Toyota-Innenraums wäre mäßig, ginge jedoch ebenso fehl. Bereits die Basisversion “Business Edition” offeriert edle Details wie Sitze in Synthetik-Leder, ein beheizbares Lederlenkrad und ein digitales Kombiinstrument. In der “Executive”-Ausstattung ersetzen das “JBL”-Premium-Audiosystem mit elf Lautsprechern und das Navigationssystem “Toyota Touch & Go” das Multimediasystem “Toyota Touch”.
Das Assistenz-Sortiment ist bei Toyota traditionell stark besetzt – im neuen Modell ist das nicht anders. Der Notbrems-Helfer des Highlander bremst für Radfahrer und Fußgänger, für letztere bei Tag und bei Nacht. Außerdem erkennt er gefährlichen Gegenverkehr und Gefahren im Toten Winkel beim Abbiegen. Eine Rückfahrkamera ist ebenfalls ab Werk installiert. Optional blendet sie dynamische Orientierungshilfslinien ein – bei der Größe eine große Hilfe, ebenso wie die optionale 360-Grad-Kamera. Abschließend zoomen wir noch zur internen Konkurrenz. Der RX L der eigenen Edelmarke Lexus kostet 15.000 Euro mehr als der Highlander. Auch das zeigt: preislich fliegt der Highlander unerreicht tief.
Technische Daten des Toyota Highlander |
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PS-Anzahl: | min. 248 PS | max. 248 PS |
kW-Anzahl: | min. 182 kW | max. 182 kW |
Antriebsart: | 4×4-Antrieb | |
Getriebeart: | Handschaltung mit automatischer Kupplung | |
Kraftstoffart: | Benzin | |
Verbrauch (kombiniert): | min. 5,1 l/100km | max. 5,1 l/100km |
CO2-Emission: | min. 116 g/km | max. 124 g/km |
Effizienzklasse: | min. A+ | max. + |
Abgasnorm: | Euro 6 D (grüne Feinstaub-Plakette) | |
Listenpreis: | ab 44.747 Euro | |
Stand der Daten: | 19.07.2021 |
Konkurrenzmodelle
Bei einem SUV aus der gehobenen Klasse machen sich hohe Rabatte besonders bezahlt. Kräftige Preisnachlässe gibt es in unserem Autohaus online reihenweise, zum Beispiel beim: Audi Q7 ab 55.315 Euro und 20 % bzw. ab 553 Euro monatlich, beim Mercedes-Benz GLS ab 77.990 Euro und 14 % oder beim BMW X7 ab 74.335 Euro und 20 % Neuwagen Rabatt bzw. Monatsraten ab 684 Euro. Die Finanzierung dieser Neuwagen lohnt sich bei uns ebenfalls, etwa mit unserem Autoleasing oder unserer Vario-Finanzierung ab 3,99 % Effektivzins und ab 0 Euro optionaler Anzahlung.
Fazit zum Toyota Highlander Test
MeinAuto.de Redakteur: MeinAuto.de Redaktion |
Toyota wagt sich mit dem Highlander in die Höhen der luxuriösen Familien-SUVs. Wer wagt, gewinnt. Das knapp fünf Meter lange SUV beweist Größe: außen wie innen mit bis zu sieben Sitzplätzen und gut 1.900 Liter Stauraumvolumen. Ein weiterer Pluspunkt ist die üppige, teils sogar luxuriöse Ausstattung – und ein guter Hybrid-Motor. Den Schick der deutschen Premium-Gegner erreicht er zwar nicht – deren lichte Preis-Höhen jedoch ebenso wenig. Bei MeinAuto.de geht es mit dem neuen Toyota ab 38.005 Euro in Highlands – 17 % oder umgerechnet fast 7.400 Euro unter der UVP.
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