Skoda Octavia RS Test: Schnellster Octavia aller Zeiten
Skoda schickt mit dem Octavia RS das Pendant zum VW Golf GTI ins Rennen. Der Kompaktsportler kann im Vergleich zum Klassiker aus Wolfsburg mit einer weiteren Karosserieform punkten.
Wie der GTI verfügt auch der Octavia RS über 220 PS und die Diesel-Variante wie der Golf 7 GTD über 184 Pferdestärken – eine Leistungssteigerung über zehn Prozent im Vergleich zum Vorgänger bei einer gleichzeitigen Kraftstoffeinsparung von bis zu 19 Prozent. Trotz identischer PS-Stärken, die dem Konzept des konzerneigenen Modularen Querbaukasten (MQB) geschuldet sind, haben die tschechischen Ingenieure drei Stundenkilometer mehr bei der Höchstgeschwindigkeit herausgeholt. Sicher werden sich auf der Strecke 248 und 245 km/h nicht sehr viel nehmen, es ist eher ein Wettstreit der Techniker.
Octavia RS teurer als Golf GTI
Im Gegensatz zu anderen Modellen müssen die Skoda-Fans allerdings mehr Geld für den Octavia RS berappen als für einen Golf GTI. 29.390 kostet der Kompaktsportler aus Mlada Boleslav und somit 715 Euro mehr als der GTI. Doch Skoda hat noch einen Pfeil im Köcher. Denn während in Wolfsburg auf einen sportlichen Golf Variant GTI verzichtet wird, kann der Octavia auch als sportlicher Kombi genutzt werden – und das für einen kleinen Aufpreis von 450 Euro.
Für die Tschechen ist die größere Variante fast schon ein Muss, denn fast 95 Prozent der Octavia-Käufer greifen beim Kombi zu. 75 Prozent davon wählen dabei den Diesel, dessen Preise als Octavia Combi RS 2.0 TDI mit manuellem Sechsgang-Schaltgetriebe bei 30.540 Euro beginnen.
Heckspoiler für die Limousine
Dass der Combi so sehr begehrt ist verdeutlicht der Blick in den Kofferraum. Hier fassen 610 Liter das Urlaubsgepäck der Familie, um anschließend möglichst schnell am Reiseziel anzukommen. Und auch der Transport sperriger Gegenstände ist bei einem Volumen von bis zu 1740 Litern beachtlich.
Äußerlich unterscheidet sich der sportliche Kompakte vom normalen Serienmodell durch modifizierte Stoßfänger mit Diffusor, Seitenschweller und in Chrom gehaltenen Auspuffendrohren sowie 18 Zoll Leichtmetallfelgen. Die Modifizierungen sind dabei recht zurückhalten aufgetragen. Wer auffallen möchte, muss zur Limo greifen, die zusätzlich noch über einen Heckspoiler auf dem Kofferraumdeckel verfügt.
In 8,2 Sekunden auf 100 km/h
Technisch eher erwünscht sind die Komponenten, die nicht sichtbar sind. So wurde die Karosserie um 1,5 Zentimeter abgesenkt und beherbergt neben einem Sportfahrwerk auch eine elektronische Differentialsperre. Wird dazu noch eine Progressivlenkung geordert, steht der Kurvenhatz nichts mehr im Weg.
380 Newtonmeter, die zwischen 1750 und 3000 Umdrehungen anliegen bringen den Octavia Combi RS innerhalb von 8,2 Sekunden auf Tempo 100. Die sechs Gänge lassen sich dabei kurz und knackig einlegen. Bis Tempo 230 km/h schafft es der 4,68 Meter lange Kombi-Sportler. Dass die einzelnen Komponenten dazu beitragen, dass der Octavia nicht den angegebenen Verbrauchswert von 4,6 Litern erreicht, sollte nicht verwundern. Moderat gefahren wurden sechs Liter geschafft, beim Ausreizen der sportlichen Gene sind es deutlich über sieben Liter, die durch die Schläuche fließen.
35.000 Euro schnell erreicht
Wer den Ritt über die Landstraße, Autobahn oder in der Stadt noch etwas komfortabler gestalten möchte, kann weitere Assistenzsysteme wie einen aktiven Spurhalteassistenten, eine Verkehrszeichenerkennung oder eine City-Notbremsfunktion sowie einen Einparkassistenten ordern – es ist eine Frage des Geldes. Denn schnell sind 35.000 Euro erreicht. Und das hat der Octavia RS mit dem Golf GTI gemein.
von Frank Mertens / in Kooperation mit Automagazin Autogazette