Skoda Karoq im Test (2018): Vergleich zum Kodiaq, Ateca und Yeti
Skoda hat sich nach dem Erstlings-Erfolg mit dem Yeti lange Zeit gelassen, bis man ein weiteres SUV auf den Markt brachte. Diese ausgedehnte Reifezeit trug ihre Früchte. Beim zweiten Crossover-Modell aus dem Hause Škoda, dem Kodiaq, kommt man derzeit mit dem Ausliefern kaum nach. Und das nächste SUV steht schon vor der Tür. Es hört auf den sperrigen Namen Karoq, ist der Bruder des Seat Ateca und des neuen VW T-Roc – und es löste den verdienten Yeti ab. Wie, das erfahren Sie in unserem Testbericht.
Inhalte des Testberichts zum Skoda Karoq:
Karoq: wunderlicher Namen, wundervolles Raumangebot
Karoq, klärt uns Škodas Marketing-Abteilung auf, ist eine Wortkreation, die sich aus den Vokabeln „Kaa’raq“ für Auto und „ruq“ für Pfeil zusammensetzt. Entnommen sind sie der Sprache der Alutiiq: ein Eskimo-Stamm, der an der Südküste Alaskas beheimatet ist – also unweit der Kodiak-Inseln, von dessen bärigem Ureinwohner, dem Kodiakbären, der Kodiaq seinen Namen hat. So viel zur Geographie und Etymologie. Aber weshalb stecken im Namen Karoq gerade die Worte „Pfeil“ und „Auto“? Das ist unzweifelhaft eine Anspielung auf den Skoda-Pfeil im Logo der VW-Tochter, wenn auch eine etwas weit hergeholte. Sei’s drum. Der Name soll uns im Test nicht weiter kümmern. Was uns kümmert, sind die Qualitäten des Yeti-Nachfolgers. Als erstes stellen wir fest: Der Karoq ist größer ausgefallen als jener. Mit einer Länge von 4,38 Metern misst er gut 15 Zentimeter mehr als der Yeti; der Radstand ist sechs Zentimeter weiter. Zugleich ist das SUV in der Höhe geschrumpft: exakt von 1,68 auf 1,62 Meter. Natürlich drängt sich an dieser Stelle der Vergleich mit den technisch praktisch baugleichen Konzernbrüdern auf. Während der Seat Ateca erwartungsgemäß fast auf den Millimeter genau gleich groß ist, fällt der neue VW T-Roc um rund fünfzehn Zentimeter kürzer aus. Hier merkt man, dass der Ateca von den Tschechen mitentwickelt wurde und im selben Werk von Band läuft.
Uns interessiert jetzt aber, wie sich die Maße auf das jeweilige Platz- und Stauraumangebot auswirken. Für den Karoq lassen sich die Auswirkungen in zwei Worte zusammenfassen: sehr positiv. Fahrer und Passagiere verwöhnt er mit noch mehr Entfaltungsspielraum als der Yeti; der Zuwachs beim Radstand macht sich besonders im Fond bemerkbar. Zugelegt hat auch das Stauraumvolumen – von 405 bis 1.580 auf 521 bis 1.630 Liter. Weder der Ateca noch der T-Roc können hier mithalten (485 bis 1.579 bzw. 445 bis 1.290 Liter); ebenso wenig der Opel Mokka X (356 bis 1.372 Liter). Dabei geht im Karoq noch mehr. Für 390 Euro bietet Škoda wieder das aus dem Yeti bekannte „Varioflex“- Sitzsystem an. Es installiert in Reihe II drei verschieb-, versetz- und herausnehmbare Einzelsitze; der mittlere Sitz kann als Tisch genutzt werden. Mit einer solchen Variabilität könnte sich jeder Kompakt-Van brüsten. Dass mit dem System außerdem der Stauraum auf 588 bis 1.810 Liter wächst, ist ein zusätzlicher Bonus. Angesichts dieses Volumens muss sich selbst der neue, viereinhalb Meter lange VW Tiguan mit seinen 700 bis 1.775 Litern strecken. Beim Beladen des Karoq ist das dank der auf 68 Zentimeter gesunkenen Ladekante kaum noch notwendig.
Der Yeti-Nachfolger & der Ottomotoren-Vorläufer
Strecken muss sich die Konkurrenz mittlerweile auch, um mit der Innenraumqualität der Škoda-Modelle mithalten zu können – selbst die aus dem Mutterhause. Der Karoq unterstreicht diesen Trend mit einer ausgesprochen sorgfältigen Verarbeitung der hochwertigen Kunststoffe. Was uns ebenfalls gefällt ist das klar strukturierte Armaturenbrett. Diese Klarheit zeichnet auch das Angebot der Ausstattungslinien aus. Die fünf Yeti-Linien wurden auf zwei reduziert („Ambition“ und „Style“). Diese Reduktion schränkt die Individualisierungs-Möglichkeiten zwar etwas ein. Dafür ist der Karoq bereits ab Werk üppig ausgestattet. Mit dem Leder- und dem LED-Beleuchtungspaket (1.390 respektive 280 Euro) zieht sogar Glanz in die Hütte ein. Aber auch technisch setzt der neue Karoq ein Glanzlicht. Als erster Škoda verfügt er über ein virtuelles Cockpit – eine digitale Instrumententafel, die in vielerlei Hinsicht den eigenen Vorlieben angepasst werden kann. Einziger Wermutstropfen. Das System wird voraussichtlich erst im kommenden Frühjahr lieferbar sein.
Zum Trost gibt es schon zum Markstart unter den Motoren ein weiteres Prachtstück: und zwar den 1.5 TSI ACT mit 150 PS aus der neuen VW-evo-Antriebsserie (Kraftstoffverbrauch: 5,6 Liter auf 100 km, 127 g/km CO2 und Energieeffizienzklasse B). Der Ottomotor kann mit zahlreichen technischen Neuheiten aufwarten – unter anderem mit einem Hochdruck-Einspritzsystem (350 bar), einem effizienteren Brennverfahren, einer höheren Verdichtung und einer verbesserten Zylinder-Abschaltung (ACT). Vorrangiges Ziel dieser Technologien war es, sowohl die Laufruhe wie die Effizienz zu erhöhen. Die ersten Testrunden zeigen: Das Ziel wurde erreicht. Der Vierzylinder läuft ausgesprochen ruhig und kommt im Mittel mit sechseinhalb Litern aus. Dabei treibt er den knapp eineinhalb Tonnen schweren Karoq wirklich lebendig an: Auf gut 200 km/h in der Spitze und in unter neu Sekunden von 0 auf 100.
Škoda Karoq – ein flotter Pfeil mit vielen Reserven
Neben dem Evo-Benziner bieten die Tschechen noch den Dreizylinder-Turbobenziner 1.0 TSI mit 115 PS (Kraftstoffverbrauch: 5,4 Liter auf 100 km, 121 g/km CO2 und Energieeffizienzklasse B) – und ein Dieselduo an. Den Einstieg in die Selbstzünder-Welt eröffnet der 1.6 TDI mit 115 PS (Kraftstoffverbrauch: 4,6 Liter auf 100 km, 120 g/km CO2 und Energieeffizienzklasse A). Wie die beiden Benziner ist er mit einem manuellen Sechsgang-Getriebe oder einem 7-Gang-DSG lieferbar. Diese Getriebeoptionen gibt es auch für den zweiten Diesel, den 2.0 TDI (Kraftstoffverbrauch: 5,2 Liter auf 100 km, 135 g/km CO2 und Energieeffizienzklasse B). Er verteilt seine 150 PS und 340 Nm Drehmoment aber stets auf alle vier Räder. Das hebt ihn von seinen Antriebskollegen ab, ebenso wie der Preis, der um mindestens 4.000 Euro über dem Rest liegt.
Apropos liegen. Wie liegt der neue Karoq auf der Straße? Sanft und ausgewogen gefedert, zumal spürbar komfortabler als der alte Yeti und weniger straff als der Ateca. Zu verdanken ist der hohe Komfort jedoch sicherlich auch den hochwertigen Sitzen. Für das letzte Quäntchen Behaglichkeit fehlt uns jetzt noch eine reichhaltige Multimedia- und Sicherheitsausstattung. Auch die hat das neue Škoda-SUV zu bieten, allerdings vielfach erst gegen Aufpreis. Serie sind der Frontradarassistent (inkl. der City-Notbremsfunktion mit Personenerkennung), der Brems- und Berganfahrassistent sowie die Geschwindigkeitsregelanlage und die LED-Tagfahr- bzw. LED-Rücklichter. Adaptive LED-Hauptscheinwerfer und LED-Nebelscheinwerfer kosten indessen ebenso extra (1.000 Euro) wie der adaptive Stau-, Notfall-, Abstands- und Spurhalteassistent. Zuzahlen heißt es auch für ein vollwertiges Infotainmentsystem mit Smartphone-Einbindung und Internet. Der „Skoda Care Connect“-Pannenhelfer-Dienste ist allerdings fix an Bord.
Technische Daten des Skoda Karoq: | ||
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PS-Anzahl: | min. 115 PS | max. 150 PS |
kW-Anzahl: | min. 85 kW | max. 110 kW |
Antriebsart: | Frontantrieb oder 4×4-Allradantrieb | |
Getriebeart: | Manuell oder Automatik | |
Kraftstoffart: | Benzin oder Diesel | |
Verbrauch (kombiniert): | min. 4,3 l/100km | max 5,4 l/100km |
CO2-Emission: | min. 115 g/km | max. 137 g/km |
Effizienzklasse: | min. A | max. B |
Abgasnorm: | Euro 6 (grüne Feinstaub-Plakette) | |
Listenpreis: | ab 26.890 Euro | |
Stand der Daten: | 20.07.2018 |
Konkurrenzmodelle
In unserem Autohaus online ist der neue Karoq freilich nicht das einzige preiswerte Neuwagen. Unter den SUVs aus der Kompaktklasse finden sich u.a. auch: Der Seat Ateca ab 16.392 Euro und 21,3% Neuwagen Rabatt, der VW T-Roc ab 17.834 Euro und 14,3%; und der Ford Kuga ab 15.670 Euro und 35,7%. Bei der Autofinanzierung können Sie ebenfalls aus dem Vollen schöpfen. Besonders beliebt ist dabei unser attraktives Autoleasing.
Fazit zum Skoda Karoq Test
MeinAuto.de Redakteur: MeinAuto.de Redaktion |
Ob der neue Skoda Karoq ebenfalls so fulminant einschlagen wird wie der Kodiaq ist schwer abzuschätzen. Sicher ist aber, dass das kompakte SUV alle Anlagen dazu hat: Vom Top-Raumangebot über das hochwertige Interieur bis hin zur ausgesuchten Sicherheitsausstattung. Bei MeinAuto.de startet das kompakte SUV ab 21.519 Euro durch – 14,3% bzw. gut 3.400 Euro unter dem Listenpreis.
5 von 5 Punkten
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