Skoda Citigo Test: Kleiner Cityflitzer mit großem Makel
Das Segment der Kleinstwagen erlebt eine Blütezeit. Der Skoda Citigo reiht sich gut ein. Allerdings müssen beim fast baugleichen Ableger des VW Up Abstriche gemacht werden. Dabei überwiegt zunächst der praktische Nutzen, den der Citigo bietet. Mit 3,56 Metern Länge ist der kleinste Tscheche im Stadtverkehr agil unterwegs – und auch die Parkplatzsuche dauert nicht so lange, als wäre man mit einem größeren Fahrzeug unterwegs.
Lohnenswerte 480 Euro
Angetrieben von einem ein Liter großen Dreizylinder mit 60, 68 oder 75 PS ist der Citigo keinesfalls untermotorisiert. Allerdings hat die große Motorisierung in der Ausstattungsversion auch ihren Preis. Immerhin 12.895 Euro müssen mindestens investiert werden.
Dabei sollten weitere 480 Euro parat gehalten werden, um aus dem Drei- einen Fünftürer zu machen – 480 Euro, die sich im Alltag lohnen. Denn die beiden Türen erhöhen die Alltagstauglichkeit des Citigo erheblich. Entweder können auf der Rückbank besser die Einkaufstüten verstaut werden oder zwei Erwachsene einen leichteren Einstieg erhalten. Trotz seiner kurzen Ausmaße von 1,65 Metern Breite und 1,48 Metern Höhe können es die Erwachsenen hinten ohne Platzprobleme auf den bequemen Sitzen aushalten.
Sehr gutes Platzangebot
Der Platz, der den Passagieren zu Gute kommt, fehlt dann aber beim Kofferraum. Hier stehen lediglich 251 Liter zur Verfügung, die sich bei umgelegter Rückbank auf 951 Liter ausweiten lassen. Für einen Kleinstwagen ordentliche Werte – und das Platzangebot für die beiden Erwachsenen hinten fast schon überragend.
Diese schauen auf Blech an den Türen und der Mittelkonsole, was aber verschmerzbar ist, da bei der Fertigung aufs Sparen Wert gelegt wurde. Und letztendlich geht die Verarbeitung völlig in Ordnung.
In 13,2 Sekunden auf 100 km/h
In Ordnung präsentieren sich auch die Fahrleistungen. 13,2 Sekunden für den Sprint sowie eine Höchstgeschwindigkeit von 171 km/h sind völlig ausreichend. Schneller möchte man mit dem Kleinsten auch nicht unterwegs sein. Doch seine Stärken spielt der Citigo vor allem im urbanen Umfeld aus.
Dank seiner kurzen Ausmaße ist der Cityflitzer recht agil. Allerdings hat VW beim Dreizylinder – anders als zum Beispiel Ford mit dem 1.0 Ecoboost – auch am Turbo gespart. Somit liegt das maximale Drehmoment von 95 Nm erst zwischen 3000 und 4300 Umdrehungen an, sodass der Citigo permanent geschaltet werden muss, um auf Touren zu bleiben.
Zu hoher Verbrauch
Das Schalten an sich ist dabei kein Problem, denn das manuelle Fünfganggetriebe lässt sich gut handhaben. Doch das Kreisen in den hohen Drehzahlbereichen macht sich im Portemonnaie bemerkbar. Denn nach den Testfahrten lag der Verbrauch bei 5,9 Litern – das sind 1,1 Liter mehr, als der Hersteller angegeben hat und für einen Kleinstwagen wie den Skoda Citigo einfach zu viel und trübt so den ansonsten für einen Kleinwagen hervorragenden Auftritt.
von Frank Mertens / in Kooperation mit Automagazin Autogazette