Peugeot e-Boxer (Test 2022): Steigert oder senkt der E-Antrieb den Nutzwert des Top-LCVs?
Mehr und mehr leichte Nutzfahrzeuge holen sich ihre Antriebsenergie aus der Steckdose bzw. Ladesäule; und nicht länger an der Diesel-Zapfsäule. Allein bei Peugeot warteten Anfang 2022 rund 10.000 e-LCVs auf die Auslieferung an ihre neuen Besitzer – alle drei Kleintransporter der Löwenmarke sind mittlerweile elektrifiziert. Wir testen das größte leichte Nutzfahrzeug von Peugeot: den e-Boxer.
Inhalt
© Peugeot
Der Peugeot e-Boxer im Schnellcheck
Stärken
- Kraftvoller Antritt
- Lokal keine Abgase
- Zwei Batteriegrößen
- Eine der größten Reichweiten im Segment
- Niedriger Betriebs- und Wartungskosten
Schwächen
- Preis doppelt so hoch als bei den Dieselmodellen
- Kann keinen Anhänger ziehen
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E-Antrieb schränkt den Variantenreichtum nicht ein
Vollelektrisch angetriebene Nutzfahrzeuge sind gefragter denn je. Natürlich bemühen sich die Hersteller, der hohen Nachfrage gerecht zu werden. Peugeot ist einer der Vorreiter der Elektrifizierung. Seit vergangenem Jahr arbeitet in allen drei leichten Nutzfahrzeugen – dem e-Partner, dem e-Expert und dem e-Boxer – ein batterieelektrischer Antrieb: optional und teilweise sogar ausschließlich. Beim Peugeot e-Boxer, dem größten LCV des Trios, ist der E-Antrieb seit rund einem Jahr eine Option. Allein sind die Franzosen mit ihren stromernden Transportern jedoch nicht.
Ebenfalls rein elektrisch stellen auch die drei Geschwister des Boxer zu: der Fiat e-Ducato, der Citroen e-Jumper und der Opel e-Movano. Zu stromern verstehen außerdem der VW e-Crafter, der Mercedes e-Sprinter – und seit Kurzem auch der Ford e-Transit. Aber. Während sich die Konkurrenten mit ihren Stromern teilweise auf einige wenige Varianten beschränken, baut Peugeot den E-Antrieb auf Wunsch in so gut wie alle Spielarten des Boxer ein. Anders gesagt: Sowohl der Boxer Kastenwagen wie die Fahrgestell-Modelle und der Pritschenwagen absolvieren die letzte Meile bei Bedarf rein elektrisch.
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Elektromotor stets mit 136 PS und 260 Nm
Die Tatsache, dass Peugeot den Peugeot e-Boxer so einfach und umfassend elektrifizieren kann, überrascht. Immerhin ist die aktuelle Baureihe seit 2006 auf den Markt. Mit mehreren Modellpflegen wurde der Transporter immer wieder auf den jüngsten Stand gebracht: technisch wie motorisch. Die letzte größere Modellpflege gab es Ende 2019; sie brachte u.a. neue, sauberere Dieselmotoren. Seit 2021 stellt der Boxer seine Waren als e-Boxer aber nun sauberer zu denn je.
Angetrieben werden alle Modellvariante des e-Boxer vom gleichen Motor: einer 136 PS und 260 Nm starken Synchronmaschine (Kraftstoffverbrauch kombiniert WLTP: 31,7-38,4 kWh 100 km, 0 g/km CO2 und Effizienzklasse A+). Der E-Motor mit einer Dauerleistung von 122 PS ist ein bekannter wie bewährter Weltenbummler: entwickelt in Deutschland, gebaut in China – und eingesetzt in Kleinwagen wie dem Peugeot e-2008, in SUVs wie dem Hyundai Kona; oder in LCVs wie dem VW e-Crafter.
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Gute Fahrleistungen in der City auch mit 1,1 Tonnen Nutzlast
Der Elektromotor des Peugeot e-Boxer zeigt sich im Test ebendort von seiner besten Seite, wo er hauptsächlich eingesetzt wird: auf der letzten Meile, im “Stop-&-Go”-Verkehr der Ballungszentren. Die Leistung setzt ohne Verzögerung ein, bis rund 70 km/h ist der Antritt dementsprechend kraftvoll – selbst mit der maximalen Nutzlast von 1.090 Kilo im Laderaum. Danach lässt der Zug spürbar nach; bei Tempo 100 regelt die Maschine ab. Einziges Manko. Als Zugmaschine taugt der Elektromotor nicht.
Einer kurze Rundumschau bei den Mitbewerbern offenbart, dass der e-Boxer zu den stärkeren Modellen seiner Zunft zählt; nur der neue E-Transit mit 184 oder 269 PS tanzt vollkommen aus der Reihe. Noch überzeugender als die Fahrleistungen ist für uns freilich der Fahrkomfort, besonders im Vergleich mit den Dieselmotoren. Kein Poltern, kein Vibrieren, kein Nageln: das Arbeiten is mit dem elektrischen LCV der 3,5-Tonne-Klasse eine Wohltat. Der abgasfreie E-Antrieb ist zumal auch eine Wohltat für das direkte Umfeld.
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Keine Vibrationen, keine Abgase – aber auch kein Anhänger
Den Flottenmanagern hingegen wird besonders gefallen, dass sich mit dem elektrischen Antrieb auch die Betriebskosten deutlich reduzieren: für den Kraftstoff wie die Wartung und die Steuern. Ein Klimaretter ersten Ranges ist e-Boxer jedoch nicht; zumindest nicht mit dem aktuellen deutschen Strommix. Bei der Stromproduktion entstehen aktuell pro kWh rund 420 Gramm CO2. Gemeinsam mit dem deftigen Verbrauch des E-Boxer führt das zu CO2-Emissionen in der Nutzungsphase (Well-to-Wheel) von rund 160 Gramm CO2 pro Kilometer.
Wird der e-Boxer mit Grünstrom oder – idealerweise – direkt mit dem Strom der Firmen-PV-Anlage betankt, fällt die CO2-Bilanz ungleich besser aus: besser als die der Diesel ist sie in jedem Fall. Das Problem der hohen CO2-Emissionen bei der Strombereitstellung teilt sich der e-Boxer mit allen anderen Stromern; das Problem des hohen Verbrauchs mit allen anderen e-LCVs. Das hohe Gewicht und der hohe Aufbau bleiben nicht ohne Folgen. Der Luftwiderstand und die Schwerkraft sind unbestechlich.
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Vier Längen, zwei Höhen und 8, bis 15m³ Nutzvolumen
Aber Sowohl das hohe Gewicht wie der große Aufbau des e-Boxer haben auch ihre Vorzüge. Der wichtigste ist, dass man beim Peugeot e-Boxer als Kunde keine Kompromisse in Bezug auf den Nutzwert eingehen muss. Der elektrische Transporter transportiert so viel Nutzlast und Nutzvolumen wie der herkömmliche Boxer: der Kastenwagen je nach Länge und Aufbauhöhe zwischen 8 und 15 m³; respektive zwischen 615 bis 1.090 Kilo. Zur Wahl stehen beim Kastenwagen vier Längen mit zwei unterschiedlichen Radständen – 4,96 bis 6,36 Meter – und zwei Dach-Höhen (2,25 oder 2,52 Meter).
Die Wahl der Karosserievariante beeinflusst dabei die Auswahl der Batteriekapazitäten. Den Akku mit 37 kWh Kapazität verbaut Peugeot im Kastenwagen mit kurzem Radstand und Normaldach; die 70 kWh große Batterie ist den Kastenwagen mit langem Radstand und Hochdach (L2H2) bzw. langem Radstand, Überhang und Hochdach vorbehalten (L4H2). Die Fahrgestell-Modelle setzen immer auf den großen Akku. Und wie fallen die Reichweiten aus? Mit dem kleinen Akku beträgt sie laut WLTP-Norm 116, mit dem großen max. 247 km.
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E-Boxer mit 37 oder 70 kWh Kapazität und bis zu 250 km Reichweite
Der Blick zur Konkurrenz verrät, dass der Peugeot e-Boxer damit zu den reichweitenstärksten Vertretern seiner Zukunft gehört. Er hält länger durch als bspw. ein Mercedes e-Sprinter und VW e-Crafter; außerdem lädt er auch mehr Nutzlast und Nutzvolumina. Beim anderen Laden, beim Nachladen des Stroms, ist der Mercedes deutlich schneller. Der e-Boxer lädt seinen Akkus an einer DC-Ladesäule mit maximal 50 kW – sprich in gut einer 1h. Beim Wechselstromladen liegen maximal 22 kW an; das Laden dauert 9h.
Mit dem Antrieb verändert sich beim e-Boxer zu guter Letzt auch der Innenraum. Der gewohnte Schalthebel fällt weg. Als Ersatz finden sich rechts neben dem konventionellen Kombiinstrument drei Knöpfe; sie dienen der Auswahl der Fahrmodi. Wie viel Energie noch in der Batterie steckt und wie viel Kraft der E-Antrieb gerade entfaltet, zeigt der e-Boxer gut sichtbar im großen Innenspiegel. Auch sonst ist das e-LCV bereits ab Werk topp ausgestattet – das treibt aber leider den Preis in die Höhe, auf 57.990 Euro exklusive Mehrwertsteuer.
Technische Daten des Peugeot e-Boxer |
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PS-Anzahl: | 136 PS | |
kW-Anzahl: | 100 kW | |
Antriebsart: | Frontantrieb | |
Getriebeart: | Automatik | |
Kraftstoffart: | Elektrisch | |
Verbrauch Elektrisch: | 36,2-37,0 kWh/100 km | |
CO₂-Emission | 0 g/km | |
Abgasnorm: | Euro 6 D (grüne Feinstaub-Plakette) | |
Listenpreis: | ab 56.880 Euro | |
Stand der Daten: | 08.11.2022 |
Konkurrenzmodelle
Neben dem E-Boxer stehen n unserem Autohaus online zahlreiche andere leichte Nutzfahrzeuge – mit und ohne E-Antrieb, aber stets mit Toprabatten und Bestpreisen. Drei Beispiele sind: der Renault Master KaWa ab 22.591 Euro und 34 %, der VW Crafter Kastenwagen ab 28.325 Euro und 24 %; oder der Opel e-Movano ab 56.917 und 3 % Neuwagen Rabatt (Preise jeweils exkl. USt.). Mit einer Finanzierung kaufst Du diese Neuwagen alternativ zu günstigen Monatsraten, mit unserem Autoleasing ab 3,99 % und einer Anzahlung ab 0 Euro.
Unser Fazit zum Peugeot e-Boxer
MeinAuto.de-Redakteur: Norbert Auer | 08.11.2022
Peugeot treibt die Elektrifizierung im Nutzfahrzeugsegment eifrig voran; seit Kurzem ist auch der größte Transporter, der Boxer als E-Modell unterwegs. Der Peugeot e-Boxer überzeugt im Test mit seinen Fahreigenschaften wie mit seinen geringen Betriebskosten; mit seiner Ausdauer wie mit seinem uneingeschränkten Nutzwert. Zwei Haken gibt es. Zum einen kann der e-Boxer keinen Anhänger ziehen, zum anderen ist er doppelt so teuer als die Diesel-Modelle. Bei MeinAuto.de liefert der größte der drei Peugeot-Kleintransporter als Strom ab 56.880 Euro aus (ohne USt.) – 3 % bzw. gut 1.900 Euro günstiger als vom Hersteller empfohlen.
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