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Opel Mokka X vs. Ford Kuga: zwei Pflegeprodukte im SUV-Duell

Alles frisch heißt das Motto unseres heutigen Tests, indem sich zwei aufstrebende Kompakt-SUVs duellieren werden. Auf der einen Seite der im Frühjahr 2016 modellgepflegte Opel Mokka, der seit wenigen Wochen als Mokka X ausgeliefert wird. Auf der anderen Seite der Ford Kuga, der Anfang kommenden Jahres in frisch herausgeputzter Optik und mit neuer Technik zu den Händlern rollt. Ob der Kuga im Modelljahr 2017 am Mokka X vorbeiziehen kann? Ein Testbericht.

Optik & Raum: von Trapez-Zugängen und Knopfverlusten

ford_kuga_opel_mokka_x_2016_vergleichBevor es im Test ans Überholen geht, wollen wir uns die beiden frisch gelifteten SUVs zunächst stehend zur Brust nehmen. Bei der Betrachtung der Frontpartien fällt dabei auf: Das Trapez ist wieder in Mode. Opel hat den trapezförmigen Kühlergrill des Mokka im Zuge der Modellpflege filigraner gestaltet – eine Chromspange ersetzt im oberen Drittel die breite Chromleiste, die bislang das Firmen-Emblem festhielt. Unterstrichen wird der feingliedrige Eindruck vom neuen Schnitt der Stoßfänger und der Nebelscheinwerfer. Auch der Kuga darf sich über überarbeitete Scheinwerfer und Stoßfänger, außerdem über eine stärker skulpturierte Motorhaube (samt verbessertem Fußgängerschutz) – und einen mächtigen Trapez-Kühlergrill freuen. Dass das „Trapez“ sechs anstatt vier Kanten hat, soll nicht weiter stören. Wichtiger ist: Wie der Mokka X betont der neue Kuga stärker den Offroad-Charakter.

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Der Innenraum des Ford Kuga

Die Gemeinsamkeiten der beiden Crossover gehen aber weiter. Bei der Überarbeitung des Innenraums haben sich beide Hersteller das Ausmisten auf die Fahnen gesteckt. Dem Durcheinander der Bedienknöpfe sollte es an den Kragen gehen, damit die Bedienung einfacher von der Hand geht. Wie es der Zufall will – wir weigern uns, an Absicht zu glauben – sind der Kollege und ich hierfür die perfekten Tester, haben wir diesbezüglich doch beide zwei linke Hände. Und wie ist unser Eindruck? Beide Hersteller haben ihr Ziel erreicht, Ford ging dabei aber konsequenter vor. Beim Kuga geht die Entrümpelung weiter, vor allem an der Mittelkonsole. Hier finden wir jetzt weniger Bedienelemente fürs Infotainment, weniger Schalter für die Klimaanlage – und einen größeren und schärferen Bildschirm. Neu ist auch die Hard- sowie die Software, die über das Farbdisplay angesprochen wird. Erstmals hat Ford das nagelneue „SYNC 3“-Infotainment verbaut, das nicht nur spürbar flotter reagiert, sondern auch besser vernetzbar ist („Apple CarPlay“, „AndroidAuto“, Sprachsteuerung übers Smartphone, etc.). Ein neues Multifunktions-Lenkrad und eine elektronische Festellbremse – sie ersetzt die mechanische Handbremse und schafft Platz für ein weiteres Staufach – runden den Aufputz ab.

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Antriebe: Downsizing hüben wie drüben

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Der Innenraum des Opel Mokka X

Das Opel-Team hat ebenfalls mit dem Schalter-Chaos aufgeräumt, aber nicht so konsequent wie Ford. Bei der Bedienung der Klimaanlage dürfte die Rüsselsheimer offenbar der Kahlschlags-Eifer verlassen haben; bei der Zahl der Ablagefächer und Staumöglichkeiten hat der Mokka X ebenso das Nachsehen. Übersichtlicher wurde das Mokka-Cockpit aber auf jeden Fall – und in puncto Verarbeitung und Materialqualität ist es dem des Ford überlegen. Selbstverständlich beherrscht der Mokka X auch die modernen Kommunikations-Mittel (Bluetooth-Freisprecheinrichtung, Smartphone-Integration, Audiostreaming); ab der „Edition“-Ausstattung darf man auch auf die Hilfe von Opels Online-Service-Assistenten „OnStar“ zählen. Die Bedienmenüs des Infotainment-Systems sind – für unsere vier linken Hände wenigstens – im Opel ebenfalls übersichtlicher gestaltet als im neuen Kuga. Der offeriert uns innen im Gegenzug etwas mehr Freiraum und hinten einen um zwei, drei Koffer größeren Stauraum. Kunststück, werden Sie sagen, ist der Mokka X mit 4,28 Metern (Radstand 2,56 m) doch rund 25 Zentimeter kürzer als der 4,53 Meter lange Kuga. Der packt 456 bis 1.653 Litern ein, der kompakte Opel 362 bis 1.372.

opel_mokka_x_2016_ausen_hinten_dynamischNeues dürfen wir im Test überdies von der Front berichten, wobei es dort nicht so martialisch zugeht, wie es die Worte vermuten lassen. Opel hat für den Aufstieg des Mokka zum Mokka X einen frischen Benziner ins Programm geholt: den 1.4 Ecotec Direct Injection Turbo, einen aufgeladenen Reihenvierzylinder mit 152 PS und 235 Nm Spitzendrehmoment. Er beschleunigt den Crossover mit Sechsgang-Automatik, Allradantrieb und einigem Eifer in 9,7 Sekunden von 0 auf 100 – und in der Spitze auf 193 km/h. Der Verbrauch ist mit 6,4 Norm- (148 g/CO2) und fast acht Testlitern weniger berauschend. In dieser Hinsicht macht der Neuling im Ford-Kuga-Antriebsregal eine viel bessere Figur – allerdings handelt es sich bei ihm auch um einen Diesel. Sein konstruktives Leitmotiv ist dasselbe, es heißt Downsizing. Das Resultat ist ein Motor mit ähnlicher Leistung; aber mit einem um einen halben Liter geschrumpften Hubraum. Der 1,5-l-TDCi „2×4“ leistet wie sein Vorgänger, der 2,0-l-TDCi, 120 PS; mit 270 Nm wuchtet er aber 40 Nm weniger auf die Kurbel. Die Fahrleistungen sind trotzdem sehr ähnlich (12,7 Sekunden 0-100, 173 km/h, vorher: 12,0 Sekunden und 180 km/h) – der Verbrauch sinkt allerdings von 4,7 auf 4,4 Liter (115 statt 123g) nach NEFZ und von 6,1 auf 5,7 Liter im Test.

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Opel mit dem besseren Licht

ford_kuga_2016_ausen_hinten_statischDer Rest der erst vor kurzem ausgetauschten Motoren ist in beiden Kompakt-SUVs – bis auf kleine Änderungen – gleich geblieben. Dafür haben beide das ein oder andere neue fahrtechnische Extra dazu gewonnen. Der Kuga erkennt jetzt Verkehrsschilder und Gefahren im toten Winkel, er stoppt im Notfall in der Stadt noch rascher (Active City Stop) und er warnt eifrig bei Gefahr eins Auffahrunfalls. Fahrerisch präsentiert er sich weiterhin von seiner besten Seite: Straff abgestimmt, besonders wendig, zugleich aber durchaus komfortabel. Die Bremsleistung überzeugt uns ebenfalls, allein mit dem Licht sind wir ab Werk nicht zufrieden. Erst gegen Aufpreis (je nach Ausstattung 1.360 bis 910 Euro) ersetzt Ford die schwachen Halogenlampen durch kräftige Xenon-Leuchten – adaptive LED-Technik gibt es indessen nicht.

Der Opel Mokka X kann mit einer solchen hingegen aufwarten, adaptiv ist das LED-Licht allerdings erst nach einer Aufzahlung von 1.250 Euro (zum Serienumfang gehört das adaptive Fahrlicht mit LED-Technologie ab der „Innovation“-Linie). Das Spurhalten, Einparken und Verkehrszeichenerkennen beherrscht das Rüsselsheimer SUV optional auch – und das präziser als bisher, weil die Frontkamera verbessert wurde. So agil wie der Kuga biegt der Mokka X zwar nicht ums Eck, hinsichtlich des Fahrkomforts ist er dem Kölner aber mindestens ebenbürtig.

Technische Daten der Modelle im Vergleich:
Opel Mokka X Ford Kuga
PS-Anzahl: 110 PS bis 152 PS 120 PS bis 182 PS
kW-Anzahl: 81 kW bis 152 kW 88 kW bis 134 kW
Antriebsart: 4×4-Antrieb, Frontantrieb 4×4-Antrieb, Frontantrieb
Getriebeart: Automatik, Manuell DSG, Automatik, Manuell
Kraftstoffart: Diesel, Benzin, Gas Diesel, Benzin
Verbrauch (kombiniert): 3,9 bis 7,6 l/100 km 4,4 bis 7,4 l/100 km
CO2-Emission: 103 bis 155 g/km 115 bis 171 g/km
Effizienzklasse: D bis A+ D bis A
Abgasnorm: Euro 6 (grüne Feinstaub-Plakette)
Listenpreis: ab 18.990 Euro ab 23.300 Euro

Fazit zum Opel und Ford

Einen eindeutigen Sieger bringt das Duell nicht hervor. Dafür liegen der neue Opel Mokka X und der neuen Ford Kuga zu nah bei einander. Beide haben aber unterschiedliche Stärken. Der Kuga ist das sportlichere und geräumigere SUV, der Opel Mokka X das eine Spur hochwertigere und komfortablere. Der Mokka startet bei MeinAuto.de mit einem Preis von 16.287 Euro, 19,7% bzw. gut 3.700 Euro günstiger als im Autohaus ums Eck. Der neue Kuga kostet ab 18.806 Euro, das liegt 22,3% bzw. fast 5.300 Euro unter dem Listenpreis. (nau)

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