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Opel Insignia Test: Neues Mittelklasse-Flaggschiff aus Rüsselsheim

Der neue Opel Insignia 2013

© GM Company

Seit dem Spätherbst 2008 ist der Insignia Opels neues Aushängeschild in der Mittelklasse. Der Nachfolger des Vectra hat dabei einen fulminanten Start hingelegt und gleich mehrere Preise eingeheimst: die Auszeichnung zum „Auto des Jahres 2009“ bspw. oder den „red dot design award“. Doch Preise sind das eine, die Realität ist das andere: Was der Opel Insignia auf der Straße kann, klärt unser Test.

Schwungvolles Design und reichlich Platz

Lange haben wir voller Vorfreude auf das erste Rendezvous mit dem Opel Insignia gewartet – und, als es endlich soweit war, waren wir vom Gesehenen sofort angetan. Äußerlich gefällt der Insignia durch seine dynamisch gezeichnete Form, die von schwungvollen Designelementen wie den pfeilförmigen Tagfahrlichtern und der sichelförmigen Blechkante an der Fahrzeugseite noch unterstrichen werden.

Das Interieur greift den Schwung der äußeren Designsprache auf und bezirzt den Fahrer mit diversen Dekorleisten und feinsäuberlich gestalteten Einlagen. Das Cockpit selbst konzentriert sich auf den Lenker, besticht mit gut ablesbaren Anzeigen, fordert aber durch die reich bestückte Mittelkonsole auch eine hohe Konzentration.

Der neue Opel Insignia 2013 hinten

© GM Company

Gefallen findet der Tester zudem an den ausgezeichneten Sitzen (Gütesiegel des „Aktion Gesunder Rücken e.V.“) und dem großzügigen Raumangebot, das vorne in Tiefe und Breite keine Wünsche offen lässt. Im Fond schränkt die sich nach hinten verjüngende Dachlinie die Kopffreiheit etwas ein, was insbesondere beim Viertürer mit Stufenheck bemerkbar ist.

Bei all dem Schwung hat der Insignia im Vergleich zum Vectra ein wenig an Laderaumvolumen eingebüßt. Der Viertürer bringt es auf 500 bis 1.010 Liter, der Fünftürer auf 530 bis 1.465 Liter. Der Kofferraum ist dafür aber – dank ebener Ladefläche und niedriger Ladekante – deutlich praktischer.

Motoren – für jeden etwas dabei

Wer in der Mittelklasse mit der Konkurrenz mithalten will, der darf sich auch bei den Antrieben keine Blöße geben. Opel versucht diesen Anspruch mit einer breiten und bereits mehrmals aufgefrischten Motorenpalette zu erfüllen.

Neu unter den Benzinern ist etwa der 1.4-l-Turbo mit 4 Zylindern, 140 PS und einem Spitzendrehmoment von 200 Nm. Ab Werk hat er Opels ecoFlex-Verbrauchssparpaket an Board, das die fast verzögerungsfreie Start-Stopp-Funktion, einen aerodynamisch optimierten Unterboden und rollwiderstandsverbesserte Reifen enthält. Der Einstiegsbenziner beschleunigt den Insignia ordentlich, aber nicht spektakulär; auffällig wird er lediglich durch seine moderate Geräuschentwicklung und den dezenten Normverbrauch von fünfeinhalb Litern.

Die Reihe der 4-Zylinder-Benziner setzt sich mit einem 1,6 und 1,8 Liter Turbo fort und schließt mit zwei 2 Liter Turbos, die 220 und 250 PS optional auch auf 4 Räder verteilen.

Der neue Opel Insignia 2013 Seite

© GM Company

Das Ottomotoren-Angebot gipfelt zweifellos in den beiden Sechszylinder-Kraftpaketen, die aus dem Opel Performance Center stammen. Aus 2,8 Litern Hubraum werden entweder 260 PS und 350 Nm oder sogar 325 PS und 435 Nm gequetscht. Derart befeuert hastet der Insignia in 6 Sekunden von 0 auf 100 – und mit gut 11 Litern Normverbrauch von Tankstelle zu Tankstelle.

Deutlich vernünftiger geht es dann wieder im Dieselmotoren-Sortiment zu. Hier setzen die Rüsselsheimer auf ein einheitliches Grundkonzept, das da heißt: 2 Liter Hubraum, Turbolader, 4 Zylinder und Common-Rail-Einspritzung.

Nach diesem Rezept sind drei der vier Dieselaggregate gefertigt: Der 2.0 CDTI mit 110, der 2.0 CDTI mit 130 und der mit 160 PS. Mit ihnen zieht der 1,6 Tonnen schwere Insignia im mittleren Drehzahlbereich exzellent durch und offenbart nur beim Anfahren minimale Schwächen. Von dieser, einer Schwäche nämlich, kann beim Verbrauch allerdings keine Rede sein: 4,4 Liter beträgt er im Drittelmix, im Alltag sind es knapp mehr als 6 Liter.

Das Prunkstück der Selbstzünder ist aber sicherlich der vierte im Bunde, der 195 PS starke 2.0 BiTurbo CDTI mit wohlgenährten 400 Nm Drehmoment. Zwei Turbolader sorgen dafür, dass der Lenker das vielbesagte „Turbo-Loch“ für eine längst vergessene Mär hält – und unverzagt aufs Gaspedal treten kann. In unter 9 Sekunden knackt man die Hundertermarke und bleibt mit 4,9 Litern Normverbrauch (129 g CO2/km) auf ökologisch tugendhaften Pfaden.

Fahrwerk – neue Flexibilität

Der neue Opel Insignia 2013 Cockpit

© GM Company

Damit die spritzigen Motoren nicht allein auf weiter Flur stehen, hat Opel auch bei der Fahrdynamik aufgerüstet. Besonders hervorzuheben: das verstellbare „Flex-Ride“-Fahrwerk, das ab der Ausstattungslinie Sport serienmäßig ist (sonst kostet es 930 Euro Aufpreis).

In der Normalstellung gibt sich der Insignia damit als gutmütiger und komfortabler Reisegenosse. Im Modus „Tour“ legt der Rüsselsheimer sogar noch an Komfort zu, im Modus „Sport“ hingegen geriert er sich plötzlich als straff gefederter Sportler mit direkter Lenkung.

Bleibt noch der Preis: Bei MeinAuto.de gibt es den Opel Insignia 4-Türer bereits ab 18.409 Euro und 13,5% Rabatt; und den Fünftürer mit Fließheck ab 18.738 Euro. (nau)

Mittlerweile wurde das Facelift für den Opel Insignia 2013 angekündigt. So gibt es alle Informationen sowie die Bilder inklusive der Optimierungen an der Mittelklasse.

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