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Opel Crossland 2021 im Test: Bloß ein hübsches Gesicht – oder mehr?

Für Opel ist die Sache klar. Der neue Crossland, der ohne stützendes Suffix X auskommen muss, ist mehr als nur ein hübsches Gesicht. Unbestritten ist: Er ist nicht mehr das kleinste Crossover in Opels SUV-Trio; der Platz gebührt jetzt dem Mokka. Was der neue Crossland anders macht und ob er einem VW T-Roc & Co mehr als ein schönes Antlitz entgegenstellen kann?

Inhalte des Testberichts zum Opel Crossland:

  1. Zum Testbericht
  2. Technische Daten (als Tabelle)
  3. Konkurrenzmodelle
  4. Unser Fazit mit Sternebewertung

Crossland: ohne X, dafür mit Vizor & neue Assistenten

Wie schnell die Zeit vergeht. Gefühlt hat das kleine Familien-SUV Crossland X den praktischen Kompaktvan Meriva schon vor einer halben Ewigkeit abgelöst. Tatsächlich liegt die Wachablöse keine vier Jahre zurück. Mit dem Erfolg des Nachfolgers aber ist der Vorgänger rasch in Vergessenheit geraten. Der Crossland X rangiert in der Kundengunst weit vorne im Segment: wie der Seat Arona etwa oder der VW T-Cross. Das im November vorgestellte Facelift soll dem Crossover noch weiter nach vorne hieven. Ob er mit der Überarbeitung auch die praktischen Qualitäten seines Vorgängers erreicht? In jedem Fall kann der neue Crossland auf die Unterstützung der PSA-Familie zählen: auf die Technik aus dem Hause PeugeotCitroen und auf die frische OpelMarkenoptik. Wie der Mokka, der jüngst taufrisch aus einer kurzen schöpferischen Pause X-los zurückgekehrt ist, rollt auch der runderneuerte Crossland ab Januar 2021 ohne X zu den Kunden. Eine weitere Gemeinsamkeit der beiden kleinen Opel-Crossover: der ebenso prägnante wie stylische Opel-Vizor – das neue Markengesicht der Rüsselsheimer Fahrzeugflotte.

Der Opel-Vizor spannt sich als getönte Plexiglasscheibe von Frontscheinwerfer zu Frontscheinwerfer. Im Zentrum prangt stolz der Opel-Blitz, hinter dem Glas verbergen sich ringsum die Sensoren für die schlauen Fahrhilfen. Der aufgefrischte Crossland hat sie in Hülle und Fülle zu bieten – vielfach sogar ab Werk. Einen akustischen Spurassistenten, eine Verkehrsschilderkennung für Tempolimits; und eine intelligente Geschwindigkeits-Regelanlage haben in dieser Klasse nur die wenigsten serienmäßig an Bord. Für diejenigen, die etwas mehr investieren wollen, gibt das Extra-Sortiment nun noch viel mehr her. Uns haben im Test zwei Assistenzsysteme besonders überzeugt: Zum einen der erweiterte Parkassistent, der geeignete Parklücken erkennt; und den Crossland automatisch in die Lücke hinein und auch wieder hinaus lenkt. Der neue Tot-Winkel-Warner arbeitet dabei eng mit ihm zusammen. Zum anderen hat sich der verbesserte Frontkollisionswarner als nützlich erwiesen. Er erkennt neben Fahrzeugen auch Fußgänger und hilft bis Tempo 85, Auffahrunfälle und Zusammenstöße zu verhindern; oder zumindest abzuschwächen.

Ab Werk geräumig – auf Wunsch sehr praktisch und flexibel

Ebenfalls unter dem neuen Markengesicht des Opel Crossland versteckt ist die Sensorik der optionalen adaptiven Voll-LED-Scheinwerfer. Sie regulieren die Leuchtweite automatisch und passen in Kurven die Ausleuchtung eigenständig an. Statische LED-Scheinwerfer verbaut Opel ab der zweiten Ausstattungslinie “Edition”; LED-Rückleuchten werden lediglich in den beiden Top-Ausstattungen verbaut: der besonders sportlich auftretenden “GS Line” und der “Ultimate”-Linie. Das Heck hingegen präsentiert sich bereits ab Werk betont selbstbewusst und lässig: mit dem zentral auf der Heckklappe groß ausgeschriebenen Modellnamen bspw.; oder den dunkel getönten Rücklichtern, dem Gegenstück des Front-Vizors. Das ansehnliche Äußere ist damit amtlich. Ob der neue Crossland aber mehr zu bieten hat, muss er erst beweisen. Da wir am Heck stehen, überprüfen wir zuerst das Stauraumangebot des City-Crossovers. Der Kofferraum nimmt bei aufgestellten Rücksitzlehnen 410 bis 520 Liter auf – abhängig davon, in welcher Position die Rücksitzbank steht. Daraus folgt: Die Position lässt sich verändern, konkret längs um 15 Zentimeter verschieben.

Diese Flexibilität ist im Segment und selbst eine Klasse darüber rar; sie kostet im Crossland allerdings wie bisher extra. Die Funktion ist ausschließlich in den besagten beiden Topausstattungen erhältlich – dort gehört sie als Teil der Funktionsausstattung jedoch zur Serienausstattung. Wer den Crossland als Praktiker nutzen will, für den ist diese Ausstattung ihr Geld wert. Neben der asymmetrisch verschiebbaren Bank gibt es in der Neigung verstellbare Lehnen, eine Durchlademöglichkeit; und einen doppelten Ladeboden für den Kofferraum. Apropos Kofferraum: Klappen wir die Rücksitzlehen nach vorne und packen das Heck bis unters Dach voll, nimmt dieser 1.255 Liter auf; bis zur Oberkante der Lehnen sind es 810 Liter. Mit diesen Transportqualitäten können nur wenige B-Segment-SUVs mithalten: etwa der VW T-Roc mit 445 bis 1.290 Litern. Der Wolfsburger ist aber um einiges teurer als der Rüsselsheimer – in den Abmessungen gleichen sich die zwei indes wie Zwillingen.

Crossland 2021: mehr Federungskomfort aber keine alternativen Antriebe

In Bezug auf die Abmessungen hat das Facelift beim Crossland, wenig überraschend, keine Änderungen nach sich gezogen. Er misst weiterhin 4,22 Meter in der Länge, 1,83 in der Breite und 1,61 in der Höhe. Das bedeutet, dass auch das Platzangebot im kleinen SUV unverändert großzügig ausfällt: in jedem Fall groß genug für die Anforderungen einer kleinen Familie mit ein bis zwei Kindern. Die hohe Sitzposition – im Vergleich mit dem Corsa sitzen wir z.B. rund zehn Zentimeter höher – ist eine weitere Stärke, die sich der frisch geliftete Crossland erhalten hat. Doch gibt es auch noch Neues? Ja. Eine wohltuende Neuerung ist der spürbar feinere Federungskomfort. Bis dato war das Opel-SUV als eher steifbeiniger Geselle bekannt. Das feiner abgestimmte neue Fahrwerk federt deutlich geschmeidiger, ohne zu weich zu sein. Diese Ausgewogenheit passt perfekt zur direkteren Lenkung – optional lasst sich beides in Zukunft mit einer verbesserten Traktion kombinieren. Die “IntelliGrip“-Traktionskontrolle soll den Grip des Crossland mit ihren fünf Fahrmodi insbesondere auf losem oder glatten Untergrund verbessern. Testen konnten wir sie leider noch nicht.

Für den Test der neuen Crossland Motoren-Riege wurde uns stellvertretend der 1,2 Liter große Dreizylinder-Turbobenziner 1.2 Turbo mit 130 PS, 230 Nm und manuellem 6-Gang-Getriebe zur Verfügung gestellt (Kraftstoffverbrauch kombiniert NEFZ/WLTP: 4,8/6,0 Liter auf 100 km, 109/137 g/km CO2 und Energieeffizienzklasse B). Der aufgeladene Dreizylinder klingt etwas rau, fährt sich aber kultiviert – und schwungvoll. In der Spitze schafft er, wenn er will, über 200 km/h; der 0-100-Sprint gelingt unter zehn Sekunden. Neu ist dieser Ottomotor indes ebenso wenig wie seine Antriebskollegen: der 1.2 Sauger mit 83 PS, der 1.2 Turbo mit 110 PS; und die beiden 1.5 Diesel mit 110 und 120 PS. Ein Überarbeitungszwang bestand nicht, da alle Motoren bereits seit vergangenem Herbst der kommenden Abgasnorm Euro 6d genügen. Überraschend freilich ist, dass im Crossland-Regal alternative Antriebe fehlen. Konkurrenten wie der Mini Countryman und der Hyundai Kona offerieren mit einer Plug-in-Hybrid- und einer Elektrovariante das volle Alternativ-Programm. Für Fans elektrischer Antriebsvarianten scheint bei Opel aber vorerst der kaum kleinere Mokka zuständig zu sein.

Technische Daten des Opel Crossland

PS-Anzahl: min. 83 PS max. 130 PS
kW-Anzahl: min. 61 kW max. 96 kW
Antriebsart: Frontantrieb
Getriebeart: Manuell oder Automatik mit manuellem Modus
Kraftstoffart: Benzin oder Diesel
Verbrauch (kombiniert): min. 3,5 l/100km max. 5,0 l/100km
CO2-Emission: min. 93 g/km max. 112 g/km
Effizienzklasse: min. A+ max. B
Abgasnorm: Euro 6 D (grüne Feinstaub-Plakette)
Listenpreis: ab 18.994 Euro
Stand der Daten: 17.12.2020

Konkurrenzmodelle

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Fazit zum Opel Crossland Test

MeinAuto.de Redakteur: MeinAuto.de Redaktion |
Der geliftete Crossland trägt stolz das neue Familiengesicht, den Opel Vizor, zur Schau: als zweites Modell nach dem Mokka. Neben der gelungenen Auffrischung der Optik hat das kleine Familien-SUV auch an seinen inneren Werten gearbeitet: insbesondere am Federungskomfort, an der Lenkpräzision und der Assistenzausstattung. Der Crossland ist also mehr als bloß ein hübsches Gesicht. Bei MeinAuto.de startet er ab 15.289 Euro – 29,4% oder über 6.100 Euro unter dem empfohlenen Herstellerpreis.

5 von 5 Punkten

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