Opel Astra OPC gegen VW Golf GTI: Duell auf Augenhöhe?
Opel Astra OPC gegen VW Golf GTI – das ist wie Real gegen Barcelona oder Bayern München gegen Borussia Dortmund. Hier begegnen sich zwei sportliche Fixgrößen ihrer Klasse. Wie im Fußball aber sind die beiden Kompakt-Sportler nicht immer in Bestform. Gerade der Opel Astra durchlebte in den letzten Jahren eine Formkrise. In der jüngsten Generation K scheint der Rüsselsheimer seine alte Stärke wiedergefunden zu haben. Die auf dem Astra GTC Coupé aufbauende Sportvariante OPC basiert allerdings noch auf der alten Generation. Ob er gegen den Golf GTI VII einen Stich macht, lesen Sie im Test.
280 vs. 220: Pferdestärken sind nicht alles
Das Epizentrum der sportlichen Kompaktler, der Ort also, wo die Energie zuerst freigesetzt wird, liegt natürlich unter der Motorhaube. Und unter der brodelt es in beiden Exemplaren. Im Opel Astra GTC OPC ist hier ein Zweiliter-Vierzylinder-Turbobenziner zu Hause. Er holt dank 1,5 bar Ladedruck und einem optimierten Ansaug-, Abgas- und Ladersystem aus seinen 1.998 cm³ Hubraum 280 PS und 400 Nm Spitzendrehmoment heraus, die ab 2.500 U/min zupacken. Der Zweiliter-Turbo-Benziner im Golf GTI, der 2.0 TSI, setzt ebenfalls auf vier Brennkammern, die zusammen auf 1.984 cm³ kommen. Dank eines variablen Ventilhubs und einer wassergekühlten Abgasführung liegen bei ihm 220 PS – 230 beim GTI „Performance“ – und 350 Nm (ab 1.500 Touren) an der Kurbel an. Der GTI startet also mit einem Leistungsdefizit von 60 PS ins Duell. Golf-Fahrer, die ob dieses Unterschieds jetzt Angst haben, vom Astra OPC auf der Autobahn abgehängt zu werden, sei der Golf R mit 300 PS ans Herz gelegt. Er ist mit einem 0-100-Sprint unter 5 Sekunden über jeden Zweifel erhaben.
Zurück aber zu unserem Duell. Die ersten Beschleunigungsvergleich zeigen: GTI-Fans haben nicht den geringsten Grund für Alpträume. Trotz des Leistungsunterschiedes ist der Golf dem Astra dicht auf den Fersen – was nicht zuletzt daran liegt, dass der Astra OPC vier Zentner mehr in Schwung bringen muss. Er wiegt ca. 1.550 Kilo, der GTI lediglich 1.350. Beim 0-100-Spurt nimmt der Rüsselsheimer Stern dem Wolfsburger Gran Turismo deshalb nur eine halbe Sekunde ab: 6,2 zu 6,6 Sekunden präzisiert die Stoppuhr. Auch bei der Spitzengeschwindigkeit ist der Unterschied nicht weltbewegend. Beim GTI kulminiert der Vorwärtsdrang bei rund 245, beim Astra OPC bei – nicht abgeregelten – 250 km/h. Bei den Zwischensprints kann der flotte Golf den flotten Astra sogar schlagen. Im 5. Gang benötigt er lediglich 6 Sekunden von 80 auf 120 km/h, der OPC 6,5.
OPC mit viel Kraft, großem Durst und flexiblen Federn
Klanglich gefällt uns jedoch die Zweiliter-Maschine des Opel besser: Sie schnorchelt urtümlicher als die des GTI, bei dem wir den vollen Klang des alten Sechszylinders vermissen. Beim Verbrauch ledert der 2.0 TSI von Volkswagen das Opel-Aggregat indessen böse ab. Der OPC genehmigt sich schon auf dem NEFZ-Prüfstand stolze 7,8 Liter (CO2-Ausstoß 184 Gramm), der GTI „nur“ 6,4 (145g). Im Test kommen wir mit dem Astra auf einen Mittelwert von fast zehn Litern, während der GTI unter neun Litern bleibt. Trotzdem: Um an der Tankstelle Trübsal zu blasen, sind beide Sportler zu schade – und auch zu teuer. Sie wollen ihre Energie entfalten, sie wollen vorangepeitscht werden: etwa durch die Kehren und Kurven der abgelegenen, kaum befahrenen Passstraße, die wir für diese Zwecke nutzen.
Auf der überrascht uns zunächst der nicht gerade leichtgewichtige Opel Astra OPC – mit seiner Leichtfüßigkeit und seiner exzellenten Stabilität. Der Rüsselsheimer lässt sich kaum von seiner neutralen Haltung abbringen. Zu verdanken ist das dem guten Basisfahrwerk (mit einer „HiPerStrut“-Vorderradaufhängung und einer „WattLink“-Hinterachse), dem hervorragend arbeitenden Vorderrad-Sperrdifferential; und den feinfühligen adaptiven Dämpfern des serienmäßigen „FlexRide“ Sportfahrwerks. Mit letzteren hat der OPC dem GTI etwas voraus, denn bei diesem kosten sie rund 1.200 Euro extra. Der Opel bietet so ab Werk eine Spur mehr Komfort – obwohl das 15 Millimeter tiefer gelegte, serienmäßige Sportfahrwerk des GTI sehr gut abgestimmt ist. Es federt zwar straff, aber trotzdem feinfühlig. Komfortbewusste Sportler haben bei GTI jedoch die Möglichkeit, optional ein 6-Gang-DSG zu ordern; der Astra OPC muss indessen stets von Hand geschaltet werden.
GTI – ähnlich gut ausgestattet aber günstiger
In puncto Agilität erweist sich der schnelle Golf letztlich aber als überlegen. So geschickt der OPC seine Zusatzlast zu kaschieren versucht, gegen das geringere Gewicht und die variable Progressivlenkung des VWs ist kein Kraut gewachsen. Insbesondere dann nicht, wenn der GTI zusätzlich das aktive Sperrdifferential verbaut hat. Es ist Teil des „Performance“-Upgrades, das für rund 1.200 Euro zudem 10 PS mehr Leistung und bessere Bremsen bietet. Da der OPC fast 6.500 Euro mehr kostet, kann sich der GTI-Fahrer diesen Luxus locker leisten. Wobei in Bezug auf den Preis zu sagen ist. Beide Autos kommen ab Werk mit zahlreichen Extras daher. Der Astra GTC OPC etwa mit einer Hochleistungsbremsanlage von Brembo, einem Sportlederlenkrad, Alupedalen, einem Navi, Opels Online-Service-Assistenten „OnStar“ – und kräftig zupackenden Sportsitzen.
Mit vergleichbaren Extras kann allerdings auch der Golf GTI aufwarten, z.B. mit adaptiven Bi-Xenon-Scheinwerfern, einem Einparkpiloten und einer Zwei-Zonen-Klimaautomatik. Die beiden kompakten Sportler sind also, wie man sieht, auch praktisch veranlagt. Das belegt auch das hier wie dort sehr großzügig ausgelegte Platzangebot für Fahrer und Fahrgäste; und das sehr ansprechende Kofferraumvolumen. Der 4,47 Meter lange Opel Astra GTC OPC verstaut im Heck 380 bis 1.165 Liter, der 4,27 Meter lange VW Golf GTI sogar 380 bis 1.270.
Technische Daten der Modelle im Vergleich: | ||
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VW Golf 7 GTI | Opel Astra OPC | |
PS-Anzahl: | 220 PS bis 230 PS | 280 PS |
kW-Anzahl: | 162 kW bis 169 kW | 206 kW |
Antriebsart: | Frontantrieb | Frontantrieb |
Getriebeart: | DSG, Manuell | Manuell |
Kraftstoffart: | Benzin | Diesel, Benzin |
Verbrauch (kombiniert): | 6,3 bis 6,4 l/100 km | 7,8 l/100 km |
CO2-Emission: | 145 bis 148 g/km | 184 g/km |
Effizienzklasse: | D | E |
Abgasnorm: | Euro 6 (grüne Feinstaub-Plakette) | |
Listenpreis: | ab 29.625 Euro | ab 36.100 Euro |
Fazit zum Vergleich
MeinAuto.de Redakteur: MeinAuto.de Redaktion |
Das Derby der Kompakt-Sportler ist ein mitreißendes Duell auf Augenhöhe: sowohl hinsichtlich der Fahrleistung, des Fahrverhaltens und der Ausstattung. Nicht zu übersehen ist allerdings: Der VW Golf GTI macht aus weniger mehr. Der Opel Astra OTC hat z.B. deutlich mehr PS, jedoch kaum mehr Leistung – dafür aber einen viel höheren Verbrauch. Und auch beim Preis hat der GTI die Nase vorn. Er startet bei MeinAuto.de mit 21.795 Euro, 27,7% bzw. knapp 8.200 Euro unter dem Listenpreis. Der GTC OPC legt ab 28.890 Euro los, i.e. 21,6% bzw. fast 7.800 Euro günstiger als gelistet.
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