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VW Amarok (Test 2023): Kehrt der Pick-up als Ranger-Zwilling erfolgreich zurück?

Den Amarok I produziert VW seit 2010, vorrangig in Argentinien. Die Produktion für den europäischen Markt in Hannover endete 2020 – 2022 lief sie in Südafrika jedoch wieder an. Im Ford-Werk in Pretoria schrauben rund 5.000 Mitarbeiter den Amarok II und den Ranger VIII zusammen. Ford und VW haben die Pick-ups gemeinsam entwickelt. Wie dem Amarok II die Kooperation und die europäische Luft bekommen, verrät unser Testbericht.

Inhalt


  1. Stärken und Schwächen im Schnellcheck
  2. Technische Daten
  3. Konkurrenzmodelle
  4. Fazit

VW Amarok

© Ford

Der VW Amarok im Schnellcheck


Stärken

  1. Eindrucksvolle Erscheinung
  2. Enorme Vielseitigkeit in 5 Spielarten
  3. Gut 900 Kilo Nutzlast
  4. 3,5 Tonnen Anhängelast
  5. Zwei versierte Allradsysteme
  6. Voll digitalisiertes, feines Interieur
  7. Starke Assistenz-Ausstattung

Schwächen

  1. Hoher Startpreis
  2. Hoher Verbrauch
  3. Innerorts äußerst unhandlich

VW Amarok

© Ford

Noch größer, kräftiger, markanter

Unser Test beginnt jedoch nicht auf der Südhalbkugel, sondern jenseits des nördlichen Polarkreises: mit einer sprachlichen Verwandtschaft, die kein Zufall ist. Als wir das erste Mal den Namen des VW-Pick-ups gehört haben, haben wir Anorak, nicht Amarok verstanden. Beide Worte sind der Sprache der Eskimos entlehnt. Der Anorak ist eine wetterfeste Jacke, der Amarok ein riesiger Wolf in der Mythologie der Inuit. Haben wir es beim Amarok also mit einem Wolf im Schafspelz zu tun? Wenn wir uns den neuen VW Amarok so ansehen, hegen wir unsere Zweifel.

Wie ein Unschuldslamm sieht VWs neuer Pick-up jedenfalls nicht aus. Egal in welcher der 5 Varianten er auftritt, der Amarok II ist eine eindrucksvolle, markante Erscheinung. Eindrucksvoll erscheint er allein schon aufgrund seiner Größe. Der Vorgänger war mit einer Länge von rund 5,2 Metern beileibe kein Kleinwagen – die zweite Baureihe ist mit 5,35 Metern aber noch einmal rund 10 Zentimeter länger. Auch in den meisten anderen Dimensionen legt das Modell zu. Mit 1,88 Metern ist es 5 Zentimeter höher – die Achsen stehen mit 3,27 Metern sogar um über 17 Zentimeter weiter auseinander.

VW Amarok

© Ford

5 Varianten: vom zuverlässigen Alltagsbegleiter bis zum Vollblut-Offroader

Nur in der Breite hat der VW Amarok II etwas abgenommen: um 3 Zentimeter auf 1,91 Meter. Bei diesen Maßen sehen neben dem VW selbst Oberklasse-SUVs wie ein Audi Q7 oder ein Mercedes GLS schmächtig aus. Das liegt allerdings auch am kantigen und kraftvollen Design des Amarok. Die wuchtigen Radkästen und die offene Pritsche signalisieren: Dieses Auto packt an, auch im harten Gelände. Die Doppelkabine gleicht einem Hochsitz, der in einigen Spielarten zu einem Fürstensitz ausgebaut wird.

Apropos Varianten. Neben dem Basismodell fertigt VW den Pick-up in den Ausstattungen “Life”, “Style”, “PanAmaricana” und “Aventura”. Den Amarok Life nennen die Wolfsburger einen “echten Vollblut-Offroader”. Er steht auf 17 oder 18 Zoll großen Alufelgen und bietet – dank seiner 8-Wege-Sitze – dennoch reichlich Komfort. Der Amarok Style tut im Gelände wie in der City etwas fürs Auge: mit seinen dezenten Chromblenden, seinen schicken 20-Zöllern, den “IQ.Light”-Matrix-Scheinwerfern und dem voll digitalisierten Cockpit. Die Insassen verwöhnt er bspw. mit einer 2-Zonen-Klimaautomatik.

VW Amarok

© Ford

Amarok-Basismodell: Voll digitalisiert & knapp unter 40.000 Euro

Der VW Amarok PanAmericana ist der wilde Hund des Quintetts: dank All-Terrain-Reifen, einer elektronischen Differenzial-Sperre und einem mächtigen Roll Bar; VW nennt ihn hier “Styling Bar”. Elektrische 10-Wege-Sitze und ein Navi samt Harman-Soundsystem lassen bei dieser Amarok-Spielart jedoch auch den Komfort nicht zu kurz kommen. Diese Extras finden wir auch im Topmodell, dem Amarok Aventura. Weitere Glanzlichter sind 21-Zöller, der in Wagenfarbe gehaltene Roll Bar, hier Sportsbar genannt; und ein Interieur in feinem Leder.

Der fünfte im Bunde ist das äußerlich schlicht und funktional gehaltene Einstiegsmodel. Es wird – exklusive Mehrwertsteuer – ab 39.600 Euro angeboten; der “Aventura” ist fast 20.000 Euro teurer. Das Basismodell versteht sich als “zuverlässiger Alltagsbegleiter”. Dafür genügen ihm 16 Zoll große Stahlfelgen, Standardfedern und eine Differentialsperre an der Hinterachse. Für gutes Licht sorgen serienmäßig LED-Scheinwerfer; für eine gute Rundumsicht eine Rückfahrkamera. Der Innenraum ist voll digitalisiert, mit einem 8-Zoll Kombiinstrument und einem 10-Zoll-Touchscreen.

VW Amarok

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Große Ladefläche mit rund 900 Kilo Nutzlast und starken Verzurrösen

Bei allen Unterschieden sind die zentralen Vorzüge des Leistungskatalogs bei allen Amarok-Varianten dieselben: Sie sind robust, vielseitig, geländetauglich, zugkräftig und tragfähig. Fürs Tragen der Lasten ist in erster Linie der 1,65 Meter lange, 52 Zentimeter hohe und 1,58 Meter breite offene Laderaum zuständig. Da selbst zwischen den Radkästen 122 Zentimeter Luft sind, passt eine Euro-Palette quer auf die Pritsche. Sie darf samt Ladung gut 900 Kilo wiegen. Die Pritsche kann bei Bedarf auch mit einem elektrischen Roll-Cover abgedeckt werden.

Gesichert wird die Ladung über Verzurrösen mit einer Zugkraft von 400 Kilo. Zugkraft ist ein gutes Stichwort. Der neue VW Amarok zieht mit dem Basismotor, dem 170 PS und 405 Nm starken Vierzylinder-Turbodiesel 2.0 TDI, bereits 3,5 Tonnen (Kraftstoffverbrauch kombiniert WLTP: 8,6 Liter auf 100 km, 226 g/km CO2 und Energieeffizienzklasse: keine Angaben). Auf dem Dach kann er zusätzlich 350 Kilo transportieren, sofern die Ladung statisch ist. Dynamische Dachlasten dürfen maximal 85 Kilo wiegen.

VW Amarok

© Ford

Zwei R4-, ein V6 Diesel – und als Option eine 10-Gang-Automatik

Der 150-PS-Diesel ist vorerst aber ausschließlich dem VW Amarok in der Basiskonfiguration vorbehalten. Im “Life”-Modell verbaut VW den 2.0 TDI in der Variante mit Bi-Turbo: das erhöht die Leistung auf 205 PS und 500 Nm (Kraftstoffverbrauch kombiniert WLTP: 8,7 – 9,1 Liter auf 100 km, 229 – 239 g/km CO2 und Energieeffizienzklasse: k. A.). Der Bi-Turbo arbeitet serienmäßig ebenfalls mit einem manuellen 6-Gang-Getriebe zusammen – auf Wunsch filetiert aber hier auch die neue 10-Gang-Automatik die Leistung.

Der Aufpreis von knapp 2.000 Euro lohnt sich: einerseits, weil der Verbrauch um knapp 0,5 Liter sinkt. Andererseits öffnen sich mit der Automatik zusätzliche Möglichkeiten: in Bezug auf den Komfort, die Fahrbarkeit und die gut zwei Dutzend Assistenzsysteme. Angeboten wird diese Wahlmöglichkeit neben der “Life” noch in der “Style”-Ausstattung. Ab ihr steht auch der Topmotor, der 241 PS und 600 Nm starke V6-Turbodiesel zur Wahl (Kraftstoffverbrauch kombiniert WLTP: 10,1 – 10,3 Liter auf 100 km, 229 – 239 g/km CO2 und Energieeffizienzklasse: k. A.).

VW Amarok

© Ford

Zwei zuschaltbare Allradsysteme & sechs Fahrmodi für Straße und Gelände

Der Dreiliter-Diesel ist stets mit der 10-Gang- Automatik verbandelt und somit auch ab Werk mit dem vielseitigeren “4Motion”-Allradsystem ausgestattet. Beide Systeme des VW-Allradantriebs sind zuschaltbar: entweder in drei oder vier Antriebsarten. Dazu kommen in allen Modell- und Antriebsvarianten 6 Fahrmodi – für befestigte Straßen, für Straßen voller Eis und Schlamm sowie für die Fahrt mit schweren Anhängern. Im Gelände helfen dem  Amarok außerdem Böschungswinkel von 30 und 23°, ein Rampenwinkel von 21 Grad – sowie eine Bodenfreiheit von 240 und eine Wattiefe von 800 Millimetern.

In der Stadt bewegt sich der VW Amarok hingegen weniger behände. Mit einem Wendekreis von nahezu 13 Metern ist er so agil wie ein Öltanker. Beim Rangieren hilft ab Werk die elektromechanische Lenkung – und auf Wunsch der Parkpilot für den Front- und Heckbereich. Serienmäßig installiert VW in seine riesigen Pick-up die “Front-” und “Lane Assist”-Systeme sowie die Verkehrszeichenerkennung; optional geht der Amarok mit der “Adaptive Cruise Control” auf sicheren Abstand. Stets mit dabei sind 7 Airbags, u.a. auch Seiten und Curtainairbags.

VW Amarok

© Ford

Konkurrenzmodelle


In unserem Onlineshop ist der Amarok nicht der einzige Pick-up – und ebenso wenig der einzige günstige Neuwagen. Drei andere Modelle sind z.B.: der Jeep Gladiator ab 63.270 Euro und 16 %, der Ford Ranger ab 31.504 Euro und 25 %; oder der Ranger Raptor ab 59.443 Euro und 22 % Neuwagenrabatt. Eine Finanzierung lohnt sich bei uns auch, bspw. unser Autoleasing ab 4,99% und null Euro Anzahlung.

Technische Daten des VW Amarok


PS-Anzahl: 170-240 PS
kW-Anzahl: 125-177 kW
Antriebsart: 4×4-Antrieb
Getriebeart: Automatik mit manuellem Modus, Manuell
Kraftstoffart: Diesel
Stromverbrauch: 8,6-10,3 l/100 km
CO₂-Emission 226-270 g/km
Abgasnorm: Euro 6 D (grüne Feinstaub-Plakette)
Listenpreis: ab 47.121 Euro
Stand der Daten: 23.03.2023

Unser Fazit zum VW Amarok


MeinAuto.de-Redakteur: Norbert Auer | 23.03.2023
Der VW Amarok ist zurück: als eigenständiges Schwestermodell der Pick-up-Legende Ford Ranger. Der VW profitiert von der Symbiose mit Ford nicht zuletzt im Gelände. Ein Beispiel ist der vielseitige Allradantrieb in Kombination mit der 10-Gang-Automatik. Beim Design, bei der Innenraumausgestaltung und bei den Assistenzsystemen geht VW seine eigenen, bewährten Wege: so bietet der Amarok das Beste aus zwei Welten. Bei MeinAuto.de legt VWs neuer Pick-up ab 42.906 Euro los – 13 % oder nahezu 5.900 Euro unter dem Listenpreis.

     
5 von 5 Punkten


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