Nissan Micra im Test (2017): neues Jahr, altes Glück?
Nissan startet mit dem kleinen Micra Anfang 2017 in die fünfte Runde. Die Mission lautet: Kunden zurück gewinnen von Kontrahenten wie dem Opel Corsa oder dem Hyundai i20. Gelingen soll das durch die Rückbesinnung auf alte Tugenden: eine frische Optik z.B. oder ein buntes Innenleben und ein agiles Handling. Ob Nissan das in die Tat umsetzen konnte, lesen Sie in unserem Testbericht zum Micra 2017.
Der Micra wird makro
Eines wird im Test von Beginn an klar: Nissan meint es mit dem radikalen Umbau des Micra ernst. Keine-halben-Sachen-machen lautet offenbar die Devise. Erstes Ziel des Umbautrupps waren die Abmessungen. Der Micra wächst in Generation V von 3,78 auf 4 Meter – exakt sind es 3.999 Millimeter -; auch der Radstand wird länger. Der Zuwachs soll mehr Platz für die Insassen schaffen, an dem es bis dato vor allem im Cockpit mangelte. Im neuen Micra ist davon keine Spur mehr. Selbst mit unseren jeweils gut 180 Zentimetern Körpergröße finden wir vorne ausreichend Freiraum; außerdem sitzen die Sitze jetzt viel besser. Im Fond war das Platzangebot bereits in der vierten Baureihe passabel – und das ist auch in der fünften so. Da der Micra 2017 aber in der Höhe um einige Zentimeter schrumpft, wird es ab 1,80 Meter Körperlänge mit der Kopffreiheit knapp. Dafür haben die Japaner den Stauraum weiter aufgestockt, von 265 auf 300 Liter. Damit bietet der Nissan jetzt mehr als etwa der VW Polo und der Opel Corsa (beide jeweils 280 Liter), die fast gleich groß sind.
Die Erweiterung des Stauraums gelingt mit dem Umlegen der asymmetrisch umklappbaren Rücksitzlehne mühelos. Störend wirkt jedoch die unangenehm hohe Ladekante. Alles in allem bringt der Längenzuwachs aber spürbar mehr Freiraum für die Insassen. Und er birgt einen weiteren Vorteil: Er gab den Designern und Technikern mehr Gestaltungspielraum. Die wussten diesen gut zu nutzen. Denn der neue Micra sieht endlich wieder schwungvoll und frech aus: mit seinem tiefen V-Ausschnitt an der Front und seinen schwungvollen Lichtkanten an den Seiten. Zudem kann er fast nach Belieben individuell umgestaltet werden: über 100 Styling-Optionen stehen zur Wahl. Viele davon betreffen den Innenraum, der in Generation V frischer, moderner – und hochwertiger geworden ist. Zentrum des neuen Cockpits: das aktuelle Infotainment-System mit 7-Zoll-Touchscreen, unkomplizierter Vernetzung und optionaler Bose-Soundanlage.
2017 kehrt der Diesel zurück
Alles neu ist beim Micra 2017 auch im Motorenraum. Unter die Neuheiten mischt sich mit dem 1.5 dCi Vierzylinder-Common-Rail-Diesel auch ein Rückkehrer. Ein solcher trieb nämlich bereits den Micra II und III an; beim Vorgängermodell hatte Nissan auf einen Diesel hingegen verzichtet. Entgegen dem allgemeinen Trend in der Kleinwagenklasse lassen die Japaner den Selbstzünder wieder auferstehen. Die aktuelle Ausprägung holt aus ihren vier Zylindern und 1.461 Kubikzentimetern 90 PS und – ab 1.750 U/min – 220 Nm Drehmoment heraus: Für ein Auto mit gerade einmal 1,1 Tonnen eine durchaus ordentliche Leistung. Diese Einschätzung bestätigt sich auf den ersten Metern, auf denen der Diesel rasch Schwung aufnimmt. Bis Tempo 100 vergehen rund 12 Sekunden, ein Ende findet der Vorwärtsdrang bei rund 180 km/h. Mit diesen Fahrleistungen darf man sich ohne Gewissensbisse auf die Stadtautobahn wagen.
Der große Trumpf des 1.5 dCi ist indessen ein anderer: der Verbrauch. Auf dem Prüfstand absolviert er den NEF-Zyklus mit 3,2 Litern bzw. 85 Gramm CO2. Unsere Testfahrt beendet er mit einem Mittelwert von 4,6 Litern. Mit diesen Verbräuchen kann der zweite Motor, der zum Marktstart des Micra angeboten wird, nicht mithalten. Der 0,9 Liter große Dreizylinder-Turbobenziner braucht bereits nach Norm mindestens 4,8 Liter (107g) – und im Test gute sechs. Interessanterweise fährt sich der 90 PS starke Renault-Motor auch kaum lebendiger. Der 0-100-km/h-Spurt dauert 12 Sekunden und in der Spitze ist bei 175 km/h Schluss. Zwei Vorzüge kann der Dreizylinder aber für sich verbuchen. Er läuft ruhiger als der Diesel – und er ist günstiger. Wie viel, das hat Nissan noch nicht endgültig entschieden. Fest steht jedoch: Im Laufe des nächsten Jahres wird ein Einliter-Vierzylinder-Benziner folgen. Mit seinen 73 PS und einer Saugrohreinspritzung dürfte er ein Aggregat für die Genügsamen Micra-Kunden werden.
Generation V setzt auf außergewöhnliche Fahr- & Sicherheits-Extras
Sicher ist auch, dass Nissan für den neuen Micra keine Automatik im Programm hat. Die Japaner wollen potentielle Käufer hingegen mit einer umfangreichen Ausstattung überzeugen. Zu ihr gehören auch Assistenzsysteme, die in der Kleinwagenklasse bislang kaum zu finden waren. So kann für den Kleinen das aus den Kassenschlagern Qashqai und X-Trail bekannte „Around View Monitor“-System geordert werden. Mit seinen vier Kameras hat es das gesamte Umfeld im Blick. Der dazugehörige Spurhalteassistent sorgt dafür, dass der Micra nicht aus der Reihe tanzt. Wie der Totwinkel-Warner und die Verkehrszeichenerkennung sind diese Extras allerdings nur als Option erhältlich. Schon ab Werk verbauen die Japaner indessen einen Notbremsassistenten, der auch Fußgänger erkennt.
Bisher hat Nissan die gesetzten Ziele damit allesamt in die Tat umgesetzt. Fehlt noch das agile Handling. Auch das aber hat der neue Micra zu bieten. Verantwortlich dafür sind zum einen das ausgewogene Basisfahrwerk und die neue, präzise Servolenkung. Zum anderen hat die Elektronik ihre Finger im Spiel. Das „Active Trace Control“-System erstickt zu eifriges Untersteuern im Keim; und die „Active Ride Control“ verleiht der strammen Abstimmung den nötigen Federungskomfort. Dass es im Innenraum beim Fahrern und Federn ruhig bleibt, schadet der bequemen Atmosphäre freilich auch nicht.
Fazit zum Nissan Micra Test
MeinAuto.de Redakteur: MeinAuto.de Redaktion |
Nissan dürfte mit dem neuen Micra auf die Erfolgsspur zurückkehren. Alle Anlagen dazu hat er jedenfalls: Sei es das dynamische Aussehen, das verbesserte Platzangebot, das attraktive Motorensortiment – oder die ausgefallenen Sicherheitsassistenten. Bei MeinAuto.de wird der neue Micra in Kürze bestellbar sein. Bis dahin erhalten Sie auf das jetzige Modell satte Rabatte von gut 31%. Der Preis liegt damit bei 8.869 Euro, das liegt ca. 3.700 Euro unter dem des Herstellers.
5 von 5 Punkten
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