Mini Cabrio Test (2016): Wie fährt sich der neue offene Wirbelwind?
Kleine Cabrios sind selten geworden. Umso mehr haben die Fans des offenen Fahrvergnügens dieses Frühjahr herbeigesehnt. Mit dem Smart und dem Mini wurden gleich zwei kleine Cabriolets in der neuesten Generation vorgestellt. Den offenen Smart durften wir bereits zum Test ausführen, nun ist das neue Mini Cabrio dran. Unser Test zeigt, was der kleine Wirbelwind kann.
Mini-Motoren – von One bis John
Ein Cabrio darf vieles sein, nur eines nicht: eine lahme Krücke. Dabei geht es nicht darum, dass mit dem Verdeck alle Vernunft flöten gehen soll. Aber mit einem Cabriolet will man zu nichts gezwungen sein, schon gar nicht zum Langsamfahren. Cabrio-Fahren bedeutet Freiheit – und diese Freiheit gedeiht nur mit entsprechend spielfreudigen Antriebe. MINI befindet sich als BMW-Tochter hier natürlich im Schlaraffenland, trotzdem wurde man nicht übermütig und hat eine wohlsortierte Auswahl getroffen. So hebt der Antriebsreigen im Cabriolet erst mit dem Mini One an. Der 1.198 cm³ große Dreizylinder-Turbo produziert 102 PS und 180 Nm Topdrehmoment, die er ab 1.400 Touren um die Kurbel wickelt. Derart eilt das Cabrio nach knapp mehr als 10 Sekunden mit Tempo 100 über den Asphalt; in der Spitze sind’s 190 Stundenkilometer. Aber das ist erst der Anfang. Im Mini Cooper Cabrio bspw. werkelt ein Dreizylinder-Turbo, der aus seinen 1,5 Litern Hubraum 136 PS und 220 Nm herausholt. Er knackt sowohl die 9-Sekunden- wie die 200-km/h-Barriere bereits mühelos (0-100 km/ in 8,8 Sekunden, 208 km/h Spitze).
Das Mini Cooper Cabrio S setzt mit seinen 192 PS und 280 Nm noch einen Zacken drauf und spurtet in rund 7 Sekunden auf Tempo 100 und maximal auf 230 km/h. Wer den puren Duft der Freiheit atmen will, der muss freilich zum Mini John Cooper Works Cabrio greifen. Aus dessen 1.998 cm³ großen Vierzylinder-Reihenmotor kitzeln die Münchner Motorenbaumeister mit „TwinTower-Turbo“ und vollvariabler Ventilsteuerung (Valvetronic) satte 231 PS und wuchtige 320 Nm Spitzendrehmoment heraus. Letztere reiten die Kurbelwelle zwischen 1.250 und 4.800 U/min, was zu dem wenig überraschenden, aber trotzdem äußerst berauschenden Ergebnis führt: 0-100-Spurt in knapp 6 Sekunden, Spitze 246 km/h, 80 auf 120 km/h im 5. Gang in 5,6 Sekunden – so macht Cabrio-fahren Spaß.
Fahrverhalten: bissig wie eh und je
Wer sich an dieser Stelle nun um den Verbrauch sorgt, dem dürfen wir zwei frohe Botschaften verkünden. Zum einen fallen die Benziner mit ihren Trinkgewohnheiten nicht aus der zivilen Reihe: Der Mini One braucht nach Norm bspw. 5,0 Liter (116 Gramm CO2) und im Testmittel 6,6; der Mini John Cooper Works 6,5 Liter nach NEFZ und 8,5 Liter nach unserer Testmessung. Zum zweiten werkeln im Mini Cabrio auf Wunsch auch sparsame Dieselmotoren. Zur Wahl sehen der Mini Cooper D und der Mini Cooper SD. Beim Cooper D handelt es sich um eine per Common-Rail-System eingespritzte, 1,5 Liter große Dreizylinder-Maschine, die maximal 116 PS und 270 Nm leistet. Bereits dieser Basisdiesel beschleunigt das Mini Cabrio in weniger als 10 Sekunden aus dem Stand auf 100 und in der Spitze auf 195 km/h. Der Vierzylinder-Turbodiesel Cooper SD schafft das dank seiner 170 PS und 370 Nm noch ein ganzes Stück schneller, nämlich in 7,7 Sekunden; die Höchstgeschwindigkeit liegt bei knapp 220 Stundenkilometer. Trotz dieses erfreulichen Freiheitsdranges begnügen sich die beiden mit 3,9 bzw. 4,3 Litern (113 bzw. 104g) im NEF-Zyklus und mit 5,3 bzw. 5,6 Litern im Test.
Flott in Bewegung kommt das neue Mini Cabrio dank dieser Motoren also. Aber kann es das Tempo auch halten? Blöde Frage werden Sie sagen, natürlich kann es das, es ist ein Mini. Und in der Tat setzt das Mini Cabrio in puncto Direktheit und Agilität des Fahrverhaltens weiter den Maßstab. Dafür aber sind längst nicht mehr nur mechanische Teile wie die steife Karosserie oder die straffen Federn verantwortlich. Ab Werk sorgen gleich mehrere elektronische Assistenzsysteme dafür, dass der Hüftschwung lasziv, aber gefährlich wird. Namentlich erwähnt seien die dynamische Stabilitäts- und Traktionskontrolle (DSC plus DTC), das elektronische Sperrdifferential (EDLC) und die Servolenkung mit geschwindigkeitsabhängiger Unterstützung.
Mini Cabrio bietet ab 2016 mehr Platz
Selbstredend lässt sich das Fahrspaßmenü nach eigenem Geschmack mit zahlreichen Extras verfeinern, was Mini-Kunden ja mit Vorliebe tun – auch innen, wo das 2016er-Cabrio ab Werk aber schon um einiges Mehr zu bieten hat als der Vorgänger. Dank zehn Zentimetern mehr Länge und drei Zentimetern mehr Radstand offeriert es vorne etwa mehr Platz und Variabilität, beim Einsteigen mehr Komfort – und im Fond größere Sitzflächen. Das Ladevolumen ist ebenso gewachsen, nämlich auf 215 Liter (160 Liter mit offenem Verdeck). Das ist zwar um ein Viertel mehr als bisher, viel aber ist es immer noch nicht; das über einen Meter kürzere Smart Fortwo Cabrio bringt bspw. 340 Liter unter.
Die geteilt umklappbare Sitzbanklehne sowie die größere Durchladeöffnung verbessern die Transportfähigkeit des Cabrios zwar ein wenig. Der winzige Schlitz, der eine Kofferraumöffnung darstellen will, lässt aber keinen Zweifel: der Kleine hat keine Lust zu schleppen. Spaß haben hingegen, das liegt ihm im Blut. Also Verdeck runter und Fahrtwind samt brummigem Motorengrummeln genießen. Der Rückzug des Stoffverdecks vollzieht sich dabei – erstmals bei Mini – ab Werk vollelektrisch. Allerdings dauert er 18 Sekunden und funktioniert nur bis Tempo 30. Das neue Smart-Cabrio ist flotter und schafft es auch bei voller Fahrt. Wie bei diesem verdeckt das zusammengefaltete Dach die Sicht nach hinten weitgehend – und auch bei geschlossenem Verdeck ist sie nicht berühmt. Aber Mini-Cabrio-Fahrer schauen eben nach vorne.
Technische Daten des MINI Cabrio: | ||
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PS-Anzahl: | min. 102 PS | max. 231 PS |
kW-Anzahl: | min. 75 kW | max. 170 kW |
Antriebsart: | Frontantrieb | |
Getriebeart: | Manuell und Automatik | |
Kraftstoffart: | Diesel und Benzin | |
Verbrauch (kombiniert): | min. 3,8 l/100km | max. 6,5 l/100km |
CO2-Emission: | min. 100 g/km | max. 152 g/km |
Effizienzklasse: | min. A | max. D |
Abgasnorm: | Euro 6 (grüne Feinstaub-Plakette) | |
Listenpreis: | ab 21.900 Euro | |
Link zum Konfigurator: | http://www.meinauto.de/mini/neuwagen/642-cabrio/angebote/mini-cabrio/konfigurator |
Fazit zum neuen MINI Cabrio
Das neue MINI Cabrio hat alle Anlagen, in der Mini-Modellreihe der strahlende Star zu bleiben. Motorisch und fahrtechnisch ist es weiter top, dazu gibt es jetzt mehr Platz; einzig der winzige Kofferraum und die mäßige Sicht nach hinten trüben das volle Cabrio-Vergnügen. Bei MeinAuto.de startet der offene Mini mit einem Preis von 20.020 Euro, 11% bzw. gut 2.400 Euro unter dem Listenpreis. (nau)
Der Mini ist aber nicht das einzige Cabrio, das Sie in unserem Autohaus finden. Da wäre auch z.B. das Smart Fortwo Cabrio ab 15.207 Euro und 12% Neuwagen Rabatt, den Fiat 500 C ab 11.347 Euro und 28,4%, das oder das DS 3 Cabrio ab 16.612 Euro und 19,8% Rabatt. Attraktive Optionen der Finanzierung finden Sie bei uns ebenfalls, neben der Barzahlung bspw. ein günstiges Autoleasing oder eine flexible Schlussraten-Finanzierung.