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Smart Fortwo Cabrio 2016 Test: ein Luft- und Freudenspender?

Der Smart zeichnet sich seit seinen Anfängen besonders durch zwei Eigenschaften aus: seine Wendigkeit und seine Wandlungsfähigkeit. Das ist auch in der seit 2014 ausgelieferten dritten Generation, der Baureihe 453, nicht anders. Ein Beispiel: Seit Anfang 2016 gibt es den Winzling als Zwei- (Fortwo Coupé), als Viersitzer (Forfour) und auch wieder als Cabrio. Und mit dem sind wir diesmal im Test unterwegs.

Fortwo Cabrio: drei in einem

Smart fortwo Cabrio 2015 seiteDie Wandlungsfähigkeit erweist sich auch als eine der vorrangigen Tugenden des neuen Smart Fortwo Cabrios: Es ist gewissermaßen Limousine, Cabrio-Limousine und wachechtes Cabriolet in Car-Union. Das Limousine-Sein liegt ihm natürlich am wenigsten im Benzin, denn das Stoffverdeck lässt mehr Fahr- und Windgeräusche durch als das fixe Blechdach. Außerdem bringt das Cabrio aufgrund des robusten Faltdachs und der notwendigen Fahrwerksversteifung gut einen Zentner mehr auf die Waage als das Coupé. Eine beheizbare Glas-Heckscheibe besitzt aber auch der offen Smart. Trotzdem. So richtig blüht das Cabrio erst bei geöffnetem Dach auf. Dass das sein eigentliches Element ist, merkt man am Eifer, mit dem es die in drei verschiedenen Farben erhältliche „tritop“-Stoffhülle fallen lässt. Per Knopf-Druck zieht sich das Verdeck in 12 Sekunden zusammen zu einer dicken Stoffkrause im Heck: egal ob bei vollem Tempo mit gut 150 Sachen oder im Stand per Fernbedienung mit dem 3-Tasten-Komfortschlüssel.

Echtes Smart Cabrio-Feeling mit wenigen Handgriffen

Damit ist das Fortwo Cabrio freilich erst halboffen. Wer das pure Cabrio-Feeling will, der muss selbst Hand anlegen und die Dachholme manuell abmontieren; verstauen kann man sie im dafür vorgesehenen Zusatzfach an der Innenseite der Heckklappe. Was dem vollen Freiluftvergnügen dann noch entgegen steht, sind die winzigen Seitenscheiben. Mit ihnen aber muss man leben, denn sie lassen sich nicht versenken. Über eine mangelnde Frischluftzufuhr können wir uns dennoch nicht beklagen. Im Gegenteil: Wir sind froh darüber, dass in unserem Testwagen das optionale, 57 Euro teure Windschott an Bord war. Mit ihm lässt sich die Luftzufuhr im Cockpit auf ein angenehmes Maß reduzieren. Apropos angenehmes Maß. Das eignet in der jüngsten Generation auch dem Cabrio, das innen spürbar mehr Platz bietet – für die Insassen ebenso wie fürs Gepäck. Im Heck bspw. verschwinden jetzt 40 Liter mehr als in Generation zwei, exakt sind es 340 Liter (10 weniger als im Coupé).

Das Smart Fortwo Carbio im Video

Für diejenigen, denen unsere Beschreibungen nicht ausreicht: Hier ist ein 360° Video aus dem Smart Cabrio!

Benziner mit und ohne Luft-Komprimierung

Das Smart-Cabrio ist innen ab Werk aber nicht nur größer, es ist auch praktischer geworden. So findet man dort jetzt etwa einen Beifahrersitz, dessen Lehne sich vollständig umklappbar lässt; einen Kosmetikspiegel, der in der Sonnenblende versteckt, oder eine Schublade, die in der Mittelkonsole verborgen ist. Beide Extras gibt es übrigens nur im Cabrio. Die gute aber nicht hervorragende Verarbeitungsqualität weisen beide Fortwo-Varianten auf. Gemeinsam ist beiden auch die dürre serienmäßige Multimedia-Ausstattung, die bei einem Basispreises von knapp 17.000 Euro bestenfalls als äußerst spärlich bezeichnet werden darf. Denn selbst die Audio-Anlage kostet in der Basisausstattung „prime“ extra: in der einfachsten Form als Digitales Radio 300 Euro, als „smart-Audio-System“ 420 – und in Form des „Cool & Audio“-Pakets 1.100 Euro (Klimaautomatik plus „smart Audio“ samt Radio, Lautsprecher, Bluetooth inkl. Telefon- und App-Steuerung). Wer sein Smartphone per „MirrorLink“ mit dem Cabrio verbinden will, der muss zum 1.750 Euro teuren „Cool & Media“-Paket greifen (720 Euro in der Topausstattung „prime“).

Smart fortwo Cabrio 2015 cockpitNur Starke Motoren für das Cabrio

Bei den Antrieben war Smart hingegen nicht so zurückhaltend, den schwächlichen 60-PS-Basisbenziner bieten man fürs Cabrio erst gar nicht an. Dafür aber dessen stärkeren Bruder, den Dreizylinder-Sauger 1.0 mit 71 PS. Er versetzt uns mit seiner Beschleunigungskraft zwar nicht in Angst und Schrecken, doch bringt er den Fortwo in vernünftigen 15 Sekunden von 0 auf 100 km/h; und in der Spitze auf knapp 150 km/h. Das gelingt ihm – sowohl mit dem serienmäßigen 5-Gang-Getriebe wie mit dem DSG „twinmatic“ – ohne großes Ruckeln: auch das eine Neuheit im neuen Smart-Cabrio. Wer sich hingegen den Wind so richtig um die Ohren pfeifen lassen will, der sollte sich den knapp 1.000 Euro teureren Dreizylinder-Turbobenziner 0.9 leisten. Er lupft das Cabrio mit seinen 135 Nm in knapp 10 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100 und maximal auf 155 km/h.

Geringe Effizienz, gesteigerter Fahrkomfort

Von großer Sparsamkeit hält der Turbobenziner – entgegen der Normverbrauchsangaben von 4,2 Litern bzw. 97 Gramm CO2 – allerdings wenig. Trotz Start-Stopp-System ist das Cabrio kaum dazu zu bewegen, weniger als 6 Liter zu brauchen: einfach zu viel für einen Knirps wie den Smart. Der Sauger schlägt sich mit 4,3 Litern nach NEFZ und 5,8 Litern im Test kaum besser.

Reichliche Sicherheitsausstattung

Um die Sicherheit ist das Fortwo Cabrio hingegen viel eifriger bemüht als um die Effizienz. Ab Werk verfügt es u.a. über eine „tridion“-Sicherheitszelle, einen Seitenwind-Assistenten, eine Berganfahrhilfe und einen Fahrer-Knieairbag. Gegen Aufpreis gibt es z.B. einen Spurhalte-Assistenten und eine Einparkhilfe. Eine recht komfortable Federung darf das Cabrio indessen schon ab Werk sein Eigen nennen – wobei sich Smart hier noch Luft nach oben gelassen. Wie passend.

smart fortwo cabrio 2016Fazit: Das Smart Fortwo Cabrio hat – wie schon das Coupé – in der neuen Generation an Platz, Komfort und Sicherheit zugelegt. Schwachstellen gibt es jedoch auch, namentlich bei der Effizienz, der Basis-Multimedia-Ausstattung und dem Einstiegspreis. Bei MeinAuto.de erhalten Sie das Cabrio aber schon ab 15.207 Euro, umgerechnet 12% bzw. gut 2.000 Euro günstiger als im Autohaus ums Eck. Das geschlossene Smart Fortwo Coupé gibt es ab 9.676 Euro.

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