Mercedes C-Klasse T-Modell im Test (2018): eine Facelift mit Technik-Focus
Der Frühling ist da und mit ihm die Zeit, in der wieder alles frisch herausgeputzt wird. Getreu dieser Tradition modellpflegt Mercedes, nach vier Jahren, die vierte Genration seines beliebtesten Modells: der C-Klasse. Es gibt dezente Anpassungen am Design, viel neue Technik und ein ganzes Regal voll frischer Antriebe. Wie sich das überabeitete Mittelklasse-Aushängeschild fährt, testen wir mit dem beliebten T-Modell, sprich dem Kombi:
Facelift mit dezenten, aber strahlenden Retuschen
Neue Pressformen für die Herstellung frischer Karosserieteile gehen ins Geld. Mercedes erspart sich wie andere Hersteller diese Investition – oder anders gesagt: Am grundlegenden Design des C-Klasse-Kombis ändert sich 2018 nichts. Anlass bestand dazu auch keiner. Das Design kommt – die Verkaufszahlen lassen keinen Zweifel daran – bestens an. Der Stilwechsel, den Mercedes mit der vierten Generation vollzog, ist ein voller Erfolg. Die moderne, schwungvolle Form sitzt. Also außen alles beim Alten? Nicht ganz. Einerseits hat man zwei Farbtöne in den Lack-Katalog aufgenommen, namentlich Smaragdgrün und Mojavesilber. Andererseits hat Mercedes die Front- und Heckschürzen umgeformt und – je nach gewählter Ausstattung – neu akzentuiert: mit Silber- oder Chromzierleisten. Den Diamant-Kühlergrill bekommen ausschließlich die Modelle der AMG-Linie spendiert. Eine weitere Formänderung betrifft die Front- und Hecklichter. Vorne wird diese von einem tief- und weitreichenderen Wandel begleitet: allerdings nur optional. Denn ab Werk sucht die C-Klasse weiter mit Halogen-Schweinwerfern den Weg: von wegen Premium.
Dieses Etikett verdient sich erst die Belichtung der C-Klasse mit den LED-Scheinwerfern. Das herkömmliche LED-High-Performance-System kostet rund 1.000 Euro – die nagelneuen Multibeam-LED-Schweinwerfer um die 2.300 Euro. Der Unterschied: Die intelligente Lichtanlage besteht aus 84 LEDs, die separat geregelt und gezielt an verschiedene Verkehrssituationen angepasst werden können. In der aktuellen Version reagieren die LEDs sensibel u.a.: Auf die Einfahrt in eine Kreuzung oder einen Kreisverkehr, die Fahrt bei Sonnenschein oder bei Nebel; und auf die unterschiedlichen Lichtverhältnisse auf Landstraßen, Autobahnen oder in Städten. Des Weiteren haben die Stuttgarter die Leuchtkraft der wandelbaren Dioden erhöht. Voll ausnutzen können wir das mit dem „Adaptiven Fernlicht-Assistenten Plus“ unseres Testwagens. Er ermöglicht es uns immer mit Fernlicht zu fahren, da die Leuchtstärke automatisch so herunter geregelt wird, dass wir andere Verkehrsteilnehmer nicht stören. Bisher waren diese Lichtfestspiele der S- und E-Klasse vorbehalten.
Modellpflege putzt den Innenraum heraus & bessert ihn auf
Wie gehabt Premium ist das Interieur des C-Klasse T-Modells. Beim Platzangebot verzeichnen wir keine Änderungen – es ist so großzügig wie eh und je. Der Sitzkomfort kann auf Wunsch nun jedoch noch gesteigert werden. Das dafür verantwortliche Paket für die Vordersitze umschmeichelt den Rücken mit einer elektro-pneumatisch gesteuerten 4-Wege-Lordosenstütze und vielfach einstellbaren Sitzkissen. Der Preis: Bescheidene rund 270 Euro. Die Sitzklimatisierung schlägt zum Vergleich mit 1.000 Euro mehr zu Buche. Viel einfach und vielfältig nutzbaren Stauraum offeriert das T-Modell wieder ab Werk. 490 bis 1.510 Liter fasst der Kofferraum – so viel wie der des 3er Touring von BMW und eine Handtasche mehr als der des A4 Avant von Audi (490 bis 1.430 Liter). Die mit 60 Zentimetern niedrigste Ladekante der drei Premium-Karossen; und die breiteste Ladelucke darf sich der Mercedes ebenfalls auf sein Konto verbuchen. Aber: Ein moderner Kombi muss innen mehr bieten als bloß viel Platz und Komfort. Er braucht eine großzügig bestückte multimediale Spielwiese – für den Nachwuchs und insbesondere die Erwachsenen.
Im C-Klasse-Kombi fällt das Multimedia-Angebot ab Werk aber, wie bisher, standardmäßig aus. Die Schaltzentrale ist ein 7-Zoll-Bildschirm über der Mittelkonsole. Ein USB-Anschluss und eine Bluetooth-Freisprecheinrichtung gibt es dazu; eine Smartphone-Integration kostet extra – ebenso wie die volldigitalen Kombiinstrumente, welche die klassische Zweituben-Anordnung ersetzen. Der zentrale Touchscreen kann gegen Aufpreis vergrößert und das dazugehörige Infotainment-System zum Navi aufgerüstet werden. Ein echtes Widescreen-Cockpit wie in der E-Klasse, indem die Anzeigetafel die gesamte Breite des Armaturenbretts einnimmt, bietet Mercedes für die C-Klasse nicht. Das aus den höheren Klassen bekannte, serienmäßige Multifunktions-Lenkrad mit den Touch-Knöpfen hat der Kombi aber im Programm. Unser Fazit: Wir haben schon schönere Lenkräder gesehen. In der Hand liegt das Volant jedoch satt; die Bedienung, bspw. die des Tempomaten, ist eins-a. Und die neue, optional installierte Komfortsteuerung „Energizing“ für Tasten, Lichter, Düfte und Klänge? Ein nettes Gimmick.
Neue Diesel- und Benzin-Motoren – auch mit E-Unterstützung
Im letzten Teil erlauben wir uns, dem C-Klasse T-Modell unter die adrette Haube zu blicken. Für die dortigen Änderungen stand Großteils erneut die E-Klasse Pate: die Finale Ausgestaltung und die exakten Abgaswerte des neuen Antriebssortiments sind zum Zeitpunkt unseres Tests indessen noch nicht bekannt. Sicher ist, es wird einen Zweiliter-Turbodiesel mit 194 PS und 400 Nm Spitzendrehmoment geben. Der treibt nämlich unser Test-T-Modell an. Er trägt den Namen 220d und überreicht seine Leistung einer 9G-Tronic-Automatik. Das Zusammenspiel der beiden ist eine helle Freude. Den Standard-Sprint lässt das Paar nach weniger als 7 Sekunden hinter sich – in der Spitze jagen sie mit fast 240 km/h über die Autobahn. Der Normverbrauch soll bei rund viereinhalb Litern liegen – im Test kommen wir locker mit sechs Litern aus.
Mercedes wird für die neue C-Klasse außerdem den geschmähten Diesel mit einem 90 kW Elektromotor kombinieren, um dessen angeschlagenes Öko-Image aufzupolieren. Wir sind gespannt, ob es gelingt. Die Hoffnungen, die man in die Hybridisierung setzt, sind groß: auch der neue Vierzylinder-Benziner wird mit E-Unterstützung angeboten werden. Unter dem hübschen Blechkleid des C-Klasse-Kombis verbergen sich darüber hinaus noch einige neue verbesserte Fahrer-Assistenzsysteme. Der ab Werk mitgelieferte Bremsassistent reagiert sensibler auf Radfahrer und Fußgänger. Die Radar- und Kamera-Systeme hat Mercedes nachgeschärft; und der Abstands-Pilot „Distronic“ nutzt nun die Daten des Navis, um das Tempo und den Abstand anzupassen. So gesehen hat man alle Zeit der Welt, den herausragenden Fahrkomfort des T-Modells auszukosten. Wohl bekomms!
Technische Daten des Mercedes C-Klasse T-Modell: | ||
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PS-Anzahl: | min. 116 PS | max. 510 PS |
kW-Anzahl: | min. 85 kW | max. 375 kW |
Antriebsart: | Frontantrieb und 4×4-Allradantrieb | |
Getriebeart: | Manuell oder Automatik | |
Kraftstoffart: | Benzin, Elektro oder Diesel | |
Verbrauch (kombiniert): | min. 3,8 l/100km | max 8,4 l/100km |
CO2-Emission: | min. 49 g/km | max. 196 g/km |
Effizienzklasse: | min. A+ | max. E |
Abgasnorm: | Euro 6 (grüne Feinstaub-Plakette) | |
Listenpreis: | ab 33.534,20 Euro | |
Stand der Daten: | 13.03.2018 |
Konkurrenzmodelle
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Fazit zum Mercedes C-Klasse T-Modell Test
MeinAuto.de Redakteur: MeinAuto.de Redaktion |
Die Modellpflege des Mercedes C-Klasse T-Modell mutet äußerlich bescheiden an. Mit den Multibeam-LED-Scheinwerfern wartet aber hier das erste Highlight – allerdings erst gegen Aufpreis. Innen und unter der Haube häufen sich die Neuerungen. Das Muster, dass diese meist gesondert zu bezahlen sind, setzt sich aber fort. Gelungen ist das Facelift trotzdem. Auf MeinAuto.de wechselt der edle Mercedes-Kombi ab 29.175 Euro den Besitzer, fast 4.400 Euro bzw. 13% unter dem Listenpreis.
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