Mercedes C-Klasse Coupé 2018 im Test: das kaum sichtbare Facelift mit Tiefgang
Der jüngste Repräsentant der C-Klasse-Familie erblickte 2014 das Licht der Autowelt: zuerst als Limousine und Kombi (T-Modell), bald danach als Cabriolet und Coupé. Nach und nach legten die vier einen Erfolgslauf hin, der an die C-Klasse-Glanzzeiten zu Beginn des Jahrtausends erinnert. Bevor der Kundenzulauf abflaut, gönnt Mercedes seinem A-Schüler eine geheimnisvolle Modellpflege. Was sie in sich birgt, führt das C-Kasse-Coupé vor.
Inhalte des Testberichts zum Mercedes C-Klasse Coupe:
Design: der Anzug sitzt noch enger
Stellen Sie sich vor, ein Hersteller liftet eines seiner Modelle, und niemand sieht es. Handelt es sich um eine klare Themenverfehlung: denn die sichtbare Erneuerung ist schließlich das Wesen eines Facelifts – oder um schlaues Kalkül? Im Falle des „gemopften“ C-Klasse-Coupés ist es a) eine bewusst gewählte Strategie; und b) eine optische Täuschung. Die Taktik, das Design bei einer Modellpflege oder einem Generationswechsel lediglich leicht zu modifizieren, ist bei Erfolgsmodellen wie der C-Klasse längst Usus. Das Gebot: Du sollst den mühsam aufgebauten Kundenstock nicht mit optischen Experimenten verschrecken. Behutsame, günstige und dennoch wirkungsvolle Retuschen sind gefragt. Die Spielwiese der Modellpfleger beschränkt sich deshalb auf die Schürzen, den Kühlergrill und die Scheinwerfer respektive Rückleuchten. Hier kann sich die Kreativität der Designer gefahrlos austoben – wie das neue C-Coupé musterhaft vorführt. Der edle Diamantkühlergrill wurde von der Zubehörliste in die Serienausstattung befördert. Die Schürzen an der Nase und am Heck haben die „Optiker“ nachgeschärft; die der „AMG-Line“ wurden im Gegenzug noch athletischer, mit dem Effekt: nach beiden Modellen drehen sich die Passanten um.
Das stilgerechte Erscheinen ist auch eine der hervorragenden Eigenschaften der „LED High Performance-Scheinwerfer“, die es ebenfalls von der Option in die Serie geschafft haben; inklusive ihrer überarbeiteten Leuchten-Grafik. Die Lichtshow stehlen ihnen jedoch die auf Wunsch erstmals im Coupé installierten „Multibeam LED“-Scheinwerfer. Sie strahlen heller und individueller, weil sich die mehr als 80 einzelnen LEDs separat ansteuern lassen. Die Steuerung übernimmt der adaptive Fernlichtassistent. Er sucht und findet stets den perfekten Kompromiss aus optimaler Sicht und minimaler Blendwirkung. Kostenpunkt für das „High-End Licht-Paket“: knapp 1.000 Euro, die unserer Meinung nach jeden Cent wert sind. Bei der Suche nach weiteren Exterieur-Neuerungen helfen allerdings selbst die taghellen LEDs nicht: mehr als frische Felgendesigns und eine neue Farbe wird man nicht finden – denn mehr wurde schlicht nicht geändert. Daraus folgt: Würden wir die Modellpflege allein nach der Optik beurteilen, wäre sie nur ein „Face-Lüftchen“.
Interieur: neue Sahnestücke aus der E- & S-Klasse
Mit diesem Vorurteil lägen wir allerdings der eingangs zitierten optischen Täuschung auf. Mercedes verspricht hoch und heilig, im Zuge der Modellpflege das halbe Fahrzeug – rund 6.500 Einzelteile – bearbeitet zu haben. Wenn uns die Stuttgarter keinen Bären aufbinden – und dafür gibt es keine Anzeichen -, folgt daraus: Innen respektive unter dem Blechkleid muss das schnittigste der C-Klasse-Modelle so gut wie neu sein. Bereits die Stippvisite des Cockpits legt nahe, dass hier tatsächlich kaum ein Teil auf dem anderen blieb – zumindest im Testwagen. In dem hat Mercedes montiert, was die Extras-Liste hergibt: unter anderem das neue, über 12 Zoll große, digitale Instrumentendisplay mit drei Anzeigeoptionen. Statt des Basis-Multimediasystems mit 7-Zoll-Touchscreen und Standard-Navi unterhält uns das fast 3.000 Euro teure „High-End Infotainment-System“: mit seinem 10,3 Zoll großen zentralen Touchscreen in bestechender Auflösung, dem vollen Smartphone-Integrationspaket aus der S-Klasse; dazu dem Concierge-Service als persönlichen Assistenten, dem Navigationssystem „Command Online“ mit Sprachsteuerung sowie Live-Verkehrsinfos – und dem dezent überarbeiteten „Touchpad-Controller“-Bediensystem. Von ihm sind wir jedoch nach wie vor weniger begeistert als Mercedes.
Zugegeben: viele Bedienschritte sind so selbstverständlich wie die morgendliche Zahnpflege. Das reduzierte, aufgeräumte und weiter verfeinerte Erscheinungsbild suggeriert indes eine Einfachheit, die die Bedienung nur in Maßen besitzt. Zwei Beispiele: Die Anordnung des Drehreglers und der Multimedia-Funktionstasten ist – aufgrund der großen Distanz – kein ergonomisches Meisterstück; und das digitale Cockpit klärt uns nur unvollständig über den Funktionsstatus der Assistenzsysteme auf; dafür müssen wir uns erst durch die Menüs wischen. Die Scham kann nicht der Grund für diese Geheimniskrämerei sein. Denn die C-Klasse muss sich ihrer elektronischen Helfer nicht schämen. Sie darf sich – zeitlich versetzt, versteht sich – aus demselben Baukasten bedienen wie die E- und S-Klasse; und kann seit der Modellpflege mit ausgeprägten teilautonomen Fahrkünsten aufwarten: gegen Aufpreis naturgemäß. Rund 3.000 Euro sind für das von uns getestete „High-End Assistenzpaket“ zu berappen. Dafür regelt das Coupé den Abstand selbst (Distronic), fährt im Stau eigenständig an, wechselt die Spur, passt die Geschwindigkeit mit Hilfe des Navis an, u.v.a.m.
C-Coupé 2018: Fahrwerk anpassungsfähiger, Motoren zukunftssicher
Die größte Gefahr besteht darin, dass die Assistenten zu viel tun – und einem einen Teil des Fahrvergnügens rauben. Das nährt sich im Coupé weniger aus der Athletik (abgesehen von den AMG-Modellen), sondern vielmehr aus der Kombination von Dynamik und Komfort. Der Inbegriff dieser Symbiose ist das adaptive Fahrwerk mit dem neuen „Dynamic body control“-System. Es passt Dämpfer und Lenkung der Strecke und dem eigenen Fahrstil an – von sportlich dynamisch bis komfortabel gelassen. Dem Komfort setzt erneut die optionale Luftfederung die Krone auf: ein besonders Extras, das kein anderes Modell dieser Klasse zu bieten hat. Bei den Motoren hebt sich die zweitürige Coupé-Limousine von Mercedes ebenfalls von vielen Konkurrenten ab: insbesondere durch die Tatsache, dass die Antriebe ohne Ausnahme schon mit dem Siegel der Abgasnorm Euro 6d-temp versehen sind.
Wir testen den neuen, 1,5 Liter großen Vierzylinderbenziner C200 mit 9-Gang-Automatik und Allradantrieb (Kraftstoffverbrauch kombiniert: 7,0 Liter auf 100 km, 159 g/km CO2 und Energieeffizienzklasse C). Der 184 PS starke Ottomotor erfreut sich seit dem Facelift der Hilfe einer kleinen, 14 PS starken E-Maschine. Sie verwandelt ihn zu einem Mildhybrid-Aggregat, das dank dieses „EQ-Boost“ Benzin spart; und gleichzeitig kräftiger beschleunigt: in rund achteinhalb Sekunden von 0 auf 100 km/h. Gespart wird beim 4,87 Meter langen Coupé weiterhin mit dem Platzangebot. Nicht im Cockpit, wo man auch mit zwei Metern fürstlich sitzt – aber im Fond und im Gepäckraum. Auf der Rückbank küssen bereits Menschen mit 1,75 Metern die Decke. Im Kofferraum verschwinden lediglich 450 Liter, wobei der Trost ist: Das A5 Coupé von Audi schafft kaum mehr, das 4er Coupé von BMW sogar noch weniger (465 respektive 445 Liter).
Technische Daten des Mercedes C-Klasse Coupé |
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PS-Anzahl: | min. 156 PS | max. 510 PS |
kW-Anzahl: | min. 115 kW | max. 375 kW |
Antriebsart: | 4×4-Antrieb und Heckantrieb | |
Getriebeart: | Manuell und Automatik | |
Kraftstoffart: | Benzin, Diesel oder Elektro | |
Verbrauch (kombiniert): | min. 4,3 l/100km | max 10,1 l/100km |
CO2-Emission: | min. 113 | max. 230 |
Effizienzklasse: | min. A | max. F |
Abgasnorm: | Euro 6 (Grüne Umweltplakette | |
Listenpreis: | ab 37.966,95 Euro | |
Stand der Daten: | 14.09.2018 |
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Fazit zum Mercedes C-Klasse Coupé Test
MeinAuto.de Redakteur: MeinAuto.de Redaktion |
Fazit: Das neue C-Klasse Coupé übt sich außen gekonnt in noblem Understatement. Das Cockpit hingegen präsentiert sich wieder luxuriös und weitgehend neu – vor allem im Bereich der Multimedia- und Assistenz-Bestückung. Gleichzeitig hat Mercedes den Komfort gesteigert und die gesamte Motorenpalette auf die Euro-6d-temp-Abgasnorm umgestellt. Bei MeinAuto.de startet das frisch polierte Coupé aus Stuttgart ab 32.746 Euro – 13,8% oder umgerechnet gut 5.200 Euro über dem herkömmlichen Marktpreis.
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