Mercedes A-Klasse 2015 (Test): Qualitätssprung bei Komfort und Leistung
Die A-Klasse ist ein exklusives Produkt. Das erkennt man am Namen, am Preis und an den Verkaufszahlen. Die waren nach Ansicht der Stuttgarter zuletzt jedoch etwas zu exklusiv, vor allem im Vergleich mit der Premium-Konkurrenz in der Kompaktklasse, dem 1er BMW und dem Audi A3. Die seit Kurzem erhältliche Modellpflege der dritten A-Klasse-Generation soll den Kundenkreis nun wieder öffnen. Wir haben die runderneuerte A-Klasse mit den frischen Benzinmotoren ausführlich getestet.
Karosserie & Innenraum erhalten Feinschliff
In der Verkaufsstatistik liegt die neue A-Klasse von Mercedes also hinter den beiden Hauptkonkurrenten Audi A3 und BMW 1er. Das heißt jedoch nicht, dass der kompakte Mercedes in allen Belangen der Konkurrenz hinterher hechelt – im Gegenteil: Was das Design und nicht zuletzt die Material- und Verarbeitungsqualität betrifft, wird die A-Klasse ihrem Namen gerecht: sie setzt den Maßstab. An der Karosserie haben die Stuttgarter deshalb lediglich Details verändert. Nur „gekräftigt“ habe man die Front- und die Heckschürzen, sagt Mercedes. Man könnte auch sagen, das Profil wurde geschärft. Der Mercedes Benz W 176, so die technisch Bezeichnung, steht nach der Modellpflege noch sportlicher, athletischer da: Die Kühlerverkleidung in Form des „Diamantgrills“ hebt diesen Aspekt besonders hervor, gleiches gilt für die neuen „LED High Performance Scheinwerfer“, die gut 1.000 Euro extra kosten.
Ähnlich behutsam ging Mercedes auch bei der Pflege des Innenraums vor. Die Oberflächen bekamen eine frische Struktur, was sie noch feiner und hochwertiger erscheinen lässt. Außerdem kamen einige Zierleisten, eine neue Schrift für die Instrumente und neue Farben und Stoffe hinzu. Ebenfalls neu, wenn auch nur als Teil des knapp 280 Euro teuren Sitzkomfort-Pakets erhältlich: Fahrer- und Beifahrersitze, bei denen sich nicht nur die Neigung, sondern auch die Tiefe der Sitzkissen verstellen lässt – gerade auf längeren Ausfahrten steigert das den Sitzkomfort enorm.
Und was hat sich sonst noch getan? Das Display des Multimedia-Systems misst jetzt 8 anstatt 7-Zoll und ab Anfang nächsten Jahres wird die A-Klasse auch die Datenübertragungs-Standards zur Anbindung externer Multimedia-Geräte, „MirrorLink“ und „Apple Car Play“, beherrschen und die Mercedes me App unterstützen. Unverändert geblieben ist: Die A-Klasse gilt in puncto Raumangebot nicht als Nonplusultra, gerade im Fond und im Heck. Im Kofferraum bringt der Mercedes bspw. 341 bis 1.157 Liter unter, etwas weniger als der 1er BMW (360 bis 1.200) und der A3 Sportback (380 bis 1.220 Liter). Der 7er-Golf von VW schafft 380 bis 1.270 Liter.
Ottomotoren – effizient bis ekstatisch
Soweit das Interieur und die Karosserie, nun zu den Benzinmotoren, bei denen die Modellpflege tiefer geht. Allerdings: In den Reihen der durchwegs turbogeladenen und direkt eingespritzten Vierzylinder gibt es nur einen Neuzugang, nämlich den 1,6 Liter großen A 160. Als Basisantrieb richtet er sich an die genügsamen und geruhsamen A-Klasse-Lenker. Mit seinen 102 PS und 180 Nm Spitzendrehmoment jedenfalls bringt er die 1.370 Kilo des Mercedes nicht gerade in Wallung. 190 km/h in der Spitze und 10,6 Sekunden von 0 auf 100 km/h genügen aber im Alltag. Nur ein Detail stört: Obwohl das maximale Drehmoment bereits ab 1.200 Touren anliegt, schwächelt der A 160 auf den ersten Metern. Das führt auch dazu, dass wir im Test den NEFZ-Verbrauch von 5,4 Litern (124 Gramm CO2) mit 6,7 Litern deutlich verfehlen.
Die neun anderen Ottoaggregate haben die Stuttgarter im Zuge der Modellpflege indes nur überarbeitet. Das hat teils aber zu erheblichen Verbesserungen geführt, so zum Beispiel bei den ebenfalls 1,6 Liter großen Motoren A 180 und A 180 „BlueEfficiency Edition“. Sie leisten nominell weiterhin 122 PS und – zwischen 1.250 und 4.000 U/min – 200 Nm. In der Praxis aber sind sie spürbar spritziger, eine Tatsache, die sich bspw. in den Standardsprintzeiten niederschlägt. Sie unterbieten die alten um fast eine Sekunde und liegen jetzt unter der 9 Sekunden-Marke. Der Verbrauch bleibt hingegen weitgehend unverändert: 5,2 Liter nach Norm für die Spar- und 5,5 Liter für die Normalversion. Auch die beiden ersten Zweiliterbenziner in der Palette, der A 200 und der A 220 4Matic (Allrad) mit 156 bzw. 184 PS sind nun ein wenig flotter unterwegs: Maximal mit 224 bzw. 228 Stundenkilometer und in 8,1 bzw. 6,9 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Wem das immer noch zu zaghaft ist, dem bietet Mercedes den weitgehend unveränderten A 250 – und den A 250 Sport respektive A250 Sport 4Matic. Die beiden haben jetzt ein paar Pferdestärken mehr, 218 statt 211, und lassen die A-Klasse in 6,4 bzw. 6,3 Sekunden auf Tempo 100 und in der Spitze auf 240 km/h spurten.
A-Klasse: endlich mit klasse Fahrkomfort
Leistungsfetischisten können sich – für gut 50.000 Euro – schließlich mit dem AMG A45 vergnügen: 381 PS, 475 Nm Spitzendrehmoment, 0 auf 100 in 4,2 Sekunden und 270 km/h mit Performance-Paket lassen erahnen, wie groß das Vergnügen ist. Bei all dem Fahrspaß wollen wir eines aber nicht vergessen: Wenn es bisher eine Eigenschaft gab, mit der die A-Klasse nicht überzeugen konnte, war es der Fahrkomfort. Die Abstimmung der dritten Generation war schlicht zu sportlich geraten.
Das soll sich jetzt geändert haben – und zwar mit den adaptiven Dämpfern, die je nach Ausstattungslinie zwischen 800 und gut 1.200 Euro kosten. Mit ihnen kann der Fahrer nun selbst entscheiden, wie die A-Klasse federt. Im Sport-Modus bleibt sie sportlich straff und agil, im Comfort-Modus schleicht sie hingegen ungewohnt sanft über die Fahrbahn. Die verschiedenen Fahrmodi verändern auch die Motorkennung, das Getriebe und die Lenkung. Letztere gehört in allen Einstellungsvarianten weiterhin zu einer der nicht gerade raren A-Klasse-Stärken.
Fazit zur neuen sportlichen A-Klasse
Wer einmal A-Klasse fährt, der wechselt nur selten wieder die Marke, das zeigt die Statistik. Mit der neuen A-Klasse dürfte diese Kundenbindungsqualität noch stärker werden: denn jetzt genügt auch der Fahrkomfort höchsten Ansprüchen. Das gilt aber ebenso für den Preis. Bei MeinAuto.de gibt es die A-Klasse jedoch schon ab 23.369 Euro, rund 7,8% bzw. fast 2.000 Euro unter dem Listenpreis. (nau)
Übrigens: Die Mercedes A-Klasse hat uns schon vor dem Facelift im Test überzeugt. Mercedes hat damals erfolgreich versucht, das biedere Einstiegsmodell umzukrempeln.
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