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Lexus RC F, 200t und 300h im Test (2017): ein Toyota als Premium-Sportcoupé

Lexus, das ist der Markennamen, unter dem Toyota seine Premium-Modellschiene ausliefert. Im Lexus-Luxus-Portfolio der Japaner sind Autos aus der Kompakt-, der Mittel- und der Oberklasse versammelt. Aber auch ein SUV und ein Sportwagen haben sich eingefunden. Letzterer trägt seit 2015 den Titel Lexus RC. Den sportlich ambitionierten Herausforderer des Mercedes C-Klasse-Coupés, des BMW 4er Coupés und des Audi A5 Sportback durften wir jetzt testen. Ein Testbericht:

Lexus RC – wohlgeformt und reich bestückt

lexus-rc-f-2017-ausen-vorneToyota hat sich mit seinem neuen Premium-Sportler, dem RC, eine große Herausforderung gesucht. Wer sich in Europa und insbesondere in Deutschland mit der eingangs genannten Konkurrenz messen will, der hat einen steinigen Weg vor sich. Der Vorgänger – das zwischen 2001 und 2010 produzierte Lexus SC Cabrio – war dieser Herausforderung nicht gewachsen. Was liegt da näher, als den Nachfolger kräftig wachsen zu lassen. Genau das hat Lexus getan. Das nunmehrige Coupé RC misst längs fasst zwanzig Zentimeter mehr als das ehemalige Cabriolet. 4,70 Meter sind es, um exakt zu sein; die Achsen stehen mit 2,73 Metern gut zehn Zentimeter weiter auseinander. Das heißt: Der Lexus RC ist ein paar Zentimeter länger als das C-Klasse-Coupé, deutlich länger als der 4er BMW; aber etwas kürzer als der A5 Sportback von Audi. Kurzum. In Bezug auf die Abmessungen hat der Premium-Toyota auf die deutsche Premium-Konkurrenz aufgeschlossen. Diese stattlichen Maße haben die Designer aus Japan übrigens in eine wohlproportionierte Form gebracht. Der RC lässt sofort den Athleten erkennen, aber er lässt ihn nicht aufdringlich heraushängen.

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lexus-rc-f-2017-innen-sitzeDie Abmessungen wirken sich außerdem positiv auf das Platzangebot des Lexus RC aus – zumindest auf das vorne im Cockpit. Dort nämlich fühlen wir uns äußerst großzügig aufgenommen, so wie es sich für ein Coupé gehört. Einen großen Anteil daran haben die fest gepolsterten und dennoch anschmiegsamen Leder-Komfortsitze (serienmäßig mit Lendenwirbelstützen und 8-fach elektrisch einstellbar). Im Fond sind die Sitzmöbel nicht ganz so bequem und der Platz ist coupé-typisch knapp bemessen. Dass uns die geringe Bauhöhe – der RC ist 1,39 Meter hoch – beim Einsteigen akrobatische Fähigkeiten abverlangt, ist für Coupés ebenfalls typisch. Bequem-Einsteiger aber fahren SUVs – so wie Vielgepäck-Transportierer üblicherweise nicht zu den ersten Kunden der eng geschnittenen Sportwagen zählen. Bei einem Stauraumvolumen von 366 Litern wie im Falle des Lexus RC ist das verständlich. Allerdings bringen das Mercedes C-Klasse-Coupé und das ähnlich lange Infiniti Q60 Coupé mit 355 bzw. 342 Litern auch nicht mehr unter. Nur das 4er Coupé und der A5 Sportback schlagen sich mit 445 bzw. 465 Litern etwas besser.

RC-Motoren – von athletisch über asketisch bis spitzensportlich

lexus-rc-f-2017-innen-lenkrad-cockpitDas Stauraumangebot ist in einem sportlichen Coupé jedoch bestenfalls Nebensache. Was zählt sind die Fahrleistungen und die Fahrdynamik. Bevor wir uns diesen Kerntugenden zuwenden, wollen wir uns mit der Innenausstattung und der Bedienung des Luxus-Toyotas vertraut machen. Denn beim Fahren steht uns der Sinn sicherlich nach anderem. Wobei: Die recht komplizierte, weil etwas überladene Bedienstruktur lässt uns auch beim Bedienen zunächst von anderen Beschäftigungen träumen. Nach einer gewissen Eingewöhnungszeit finden wir uns allerdings gut in die Bedienlogik. Außerdem konstatieren wir, dass der Lexus RC ab Werk üppig eingerichtet ist: Lederlenkrad, Klimaautomatik, Start-Stopp-Knopf – all das steckt serienmäßig im Coupé. Ebenso das „Lexus Media-Display“-System mit Radio, CD- und MP3-/WMA-Player, 7-Zoll-Touchdisplay, Bluetooth-Freisprecheinrichtung respektive -Audiostreaming; und einer Smartphone-Koppelung via „Mirror Link“. In den höheren Ausstattungslinien „F-Sport“ bzw. „Luxury Line“ wird’s wahlweise richtig sportlich oder luxuriös.

lexus-rc-f-2017-ausen-hintenJetzt ist es aber an der Zeit, den Motoren des RC auf die Kolben zu fühlen. Für die herkömmliche Variante stehen zwei Antriebe zur Wahl. Der Vierzylinder-Turbobenziner 200t mit zwei Litern Hubraum, 245 PS und 350 Nm Spitzendrehmoment (Kraftstoffverbrauch: 7,2 Liter auf 100 km, 168 g/km CO2 und Energieeffizienzklasse C). Und der Hybrid-Antrieb RC 300h, dessen Otto- und Elektromotor auf eine Systemleistung von 223 PS kommt (Kraftstoffverbrauch: 5,0 Liter auf 100 km, 116 g/km CO2 und Energieeffizienzklasse A+). Beide Aggregate schieben den RC kräftig, aber nicht unbedingt sportlich an. Der RC 200t benötigt für den 0-100-Spurt bspw. rund siebeneinhalb Sekunden, der RC 300h achteinhalb. In der Spitze reicht’s für 230 bzw. „nur“ für 190 km/h. Der Benziner erweist sich im Test als der lust- und schwungvoller Gleiter, der Hybrider als sparsamer „Segler“ und unverhofft vehementer Antreter.

Lexus-Coupé –  nur als RC-F ein Kurven-Akrobat

lexus-rc-f-2017-motor-v8Wem diese Fahrleistungen für ein sportliches Coupé zu zahm erscheinen, dem reicht Toyota das Lexus-Coupé noch das Prachtexemplar RC-F dar (Kraftstoffverbrauch: 10,8 Liter auf 100 km, 251 g/km CO2 und Energieeffizienzklasse G). Es ist mit einem 477 PS und 530 Nm starken, fünf Liter großen V8-Monster bestückt, das ohne Rücksicht auf Verluste anschiebt (bspw. in 4,5 Sekunden von 0 auf 100 km/h). Kleiner Wermutstropfen: Als RC-F wird der Sportwagen doppelt so teuer und kratzt an der 90.000-Euro-Marke. Ein gepflegtes Coupé-Fahrerlebnis bietet aber auch bereits das herkömmliche Modell. Es wird wie das V8-Ungeheuer ab Werk mit einer zackigen 8-Gang-Automatik ausgeliefert. Ihr Schaltkomfort ergänzt sich wunderbar mit dem guten Federungskomfort des RC. Letzterer vereitelt aber, dass der Lexus zum großen Kurvenjäger aufsteigt. Auch die adaptive Fahrwerksregelung mit eigener „Sport+“-Einstellung der „F-Sport“-Ausführung ändert daran nichts. Allein der RC-F beherrscht den Tanz durch die Kurven mit Bravour.

lexus-rc-f-2017-ausen-seiteIn puncto Sicherheit und Fahrassistenz zeigt sich hingegen schon der Lexus RC von der besten Seite. Kopf- und Seiten-Airbags gehören ebenso zur Basisausstattung wie ein Fahrdynamik-Management, eine Traktionskontrolle und Voll-LED-Scheinwerfer (samt LED-Tagfahrlichtern, -Nebelscheinwerfern und -Rückleuchten). In der „F-Sport“- und „Luxury Line“-Ausstattung gesellen sich unter anderem eine Rückfahrkamera, ein Fernlicht-, ein Spurhalte- sowie ein Totwinkel-Assistent hinzu. Gegen Aufpreis installiert Toyota in seinem Premium-Sportschlitten außerdem eine Geschwindigkeitsregelanlage und ein radargesteuertes Rundum-Gefahrerkennungssystem (Pre-Crash-Safety). Ein Premium-Service sozusagen.

Technische Daten des Lexus RC:
PS-Anzahl: min. 223 PS max. 477 PS
kW-Anzahl: min. 164 kW max. 351 kW
Antriebsart: Heckantrieb
Getriebeart: Automatik
Kraftstoffart: Benzin oder Hybrid
Verbrauch (kombiniert): min. 4,9 l/100km max 10,8 l/100km
CO2-Emission: min. 113 g/km max. 251 g/km
Effizienzklasse: min. A+ max. G
Abgasnorm: Euro 6 (grüne Feinstaub-Plakette)
Listenpreis: ab 45.750 Euro
Stand der Daten: 22.08.2017

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Fazit zum Lexus RC Test

MeinAuto.de Redakteur: MeinAuto.de Redaktion |
Das neue Lexus RC bringt fast alle Anlagen mit, um sich im dem Markt der sportlichen Coupés nach oben zu arbeiten. Dazu zählen: Ein hoher Komfort, eine hochwertige Verarbeitung und eine reichhaltige Ausstattung. Was ihm fehlt, ist vielleicht das letzte Quäntchen Feuer und Leidenschaft beim Fahren. Das hat allein die Topversion, der RC-F. Bei MeinAuto.de startet der sportliche Lexus ab 41.951 Euro durch – also 10,3% oder umgerechnet fast 4.700 Euro günstiger als gelistet. Der Lexus RC Hybrid legt ab 43.342 Euro und 10,3% Rabatt los (exklusive des staatlichen 1.500 Euro-Anteils der Hybrid-Prämie).

     
5 von 5 Punkten

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