Kia Sorento im Test (MJ 2018): was das Facelift dem Mittelklasse-SUV bringt
Seit 2002 führt der Kia Sorento den SUV-Stab des koreanischen Autobauers an. Mit den Neuzugängen Niro und Stonic ist aus dem Zweiergespann Sorento-Sportage jüngst ein Quartett geworden: damit steigt die Verantwortung. Die stetig größer werdende Konkurrenz – ambitionierte Neueinsteiger wie der Skoda Kodiaq und der VW Tiguan fordern Klassikern wie den BMW X3 und Audi Q5 – erhöht die Herausforderung. Ein Facelift soll der 2015 eingeführten zweiten Baureihe helfen, beides zu bewältigen. Ob das gelingt, lesen Sie im Test?
Inhalte des Testberichts zum KIA Sorento:
Sorento neu geschürzt, bezogen & technisch aufgerüstet
Wer dem Facelift des Kia Sorento von Angesicht zu Angesicht gegenüber steht, dürfte sich wie wir fragen: An welchen Stellen hat das Lifting eigentlich angesetzt? Ohne den direkten Vergleich mit dem Vorgänger finden wir die Änderungen jedenfalls nur mit einer detaillierten Auflistung. Aber: Es gibt sie, die Neuerungen – und sie beschränken sich nicht auf oberflächliche Retuschen. Die wurden dem Mittelklasse-SUV freilich auch zu Teil: schließlich ist die Erneuerung des Erscheinungsbildes der Sinn einer Modellpflege. Angesetzt haben die Designer ihren Korrekturstift an der Front und am Heck. Erstes Objekt ihrer Gestaltungskraft sind die Schürzen; vorne bspw. greifen die einzelnen Elemente harmonischer ineinander. Eine weitere gern frequentierte Spielwiese für große Entwurfs-Würfe im kleinen Rahmen sind die Lichtspender. An der Nase treten die neuen adaptiven Voll-LED-Scheinwerfer – Serie ab der „Spirit“-Linie – schärfer hervor; die Nebelleuchten ziehen sich optisch zurück, um dem überarbeiteten Stoßfänger mehr Geltung zu verschaffen. Das Facelift im engeren Sinne vollenden die überarbeitete Innenverzierung des Kühlergrills, zwei frische Lackfarben – und neue Designs für die Felgen. Nach dem ersten Stelldichein mit dem Facelift müssen wir unsere anfängliche Einschätzung revidieren. Die optischen Modifikationen sind in der Summe weitreichender als gedacht: der Kia Sorento ist sichtlich eleganter geworden.
Die Modellpflege streift jedoch auch die inneren Schichten – bis tief hinein in den innersten Kreis der Antriebsräume. Bevor wir dorthin vordringen, nehmen wir uns die Schaltzentrale des feinen Crossover vor. In der empfangen uns neu bezogene Polstermöbel, ein modifiziertes Lenkrad mit erweitertem Funktionsumfang – und Instrumente, deren Design frisch gezeichnet wurde. Ab der „Spirit“-Ausstattung zeigen die Kombi-Instrumente ihre Informationen digital an, mittels 7”-TFT-Bildschirm („Aktiv-Matrix-Display“). Eine zusätzliche LCD-Anzeige hat Kia der Klimaautomatik spendiert – eine der Änderungen, welche die Bedienung des luxuriösen SUVs weiter vereinfachen. Sie überzeugte uns bereits vor der Überarbeitung mit einem der schlüssigsten Konzepte im Segment, das sich durchzieht bis in die tiefsten Tiefen der Infotainment-Menüs.
Motoren – frischer Wind durch neuen Benziner & neue Automatik?
Das Info- und Unterhaltungssystem haben die Koreaner ebenfalls aufgewertet. Ab Werk verbauen sie das „Kia-Touchscreen-Radio“ mit 7-Zoll-Bildschrim, MP3-RDS-Radio, Bluetooth-Freisprecheinrichtung – und einer vollwertigen Integration mobiler Endgeräte (via Android Auto, Apple CarPlay, etc.), die bei vielen Konkurrenten extra kostet. In der nächsten Ausstattungslinie „Vision“ wird aus dem Radio ein Navi mit 8-Zoll-Screen und Echtzeitdatenservice („Kia Connected Services“). In der neuen, sportlich betonten „GT-Line“ packt Kia ein edles Soundsystem von Harman/Kardon darauf – und einen mehrfach elektrisch einstellbaren Fahrersitz mit Belüftung und anpassbarer Lendenwirbelstütze. Alt bekannt aber weiter top sind die Materialverarbeitung und das Platzangebot. Ob Köpfe, Beine oder Schultern, der Kia Sorento gewährt oberklassig anmutende Freiräume – wahlweise auch für sieben Personen. Das Stauraumvolumen gehört mit 660 bis 1.732 Litern ebenfalls zu den größten seiner Art. Nur der Skoda Kodiaq schafft mit 605 bis 2.065 Litern signifikant mehr. Dafür kann nur der Kia seine Rückbank fast dreißig Zentimeter längs verschieben. Einziger Störfaktor – die mit 76 Zentimetern fast hüfthohe Ladekante.
Von den altbekannten Stärken zurück zu dem, was mit der Modellpflege neu eingezogen ist. Der wohl am sehnlichsten erwartete Zugang ist der zweite Antrieb – namentlich der 2.4 GWD (Kraftstoffverbrauch kombiniert Front-/Allradantrieb: 8,5/9,1 Liter auf 100 km, 194/209 g/km CO2 und Energieeffizienzklasse D). Der Vierzylinder-Ottomotor wird direkt eingespritzt, muss aber ohne Turboalder auskommen. Mit 2.359 cm³ Hubraum, 188 PS und 251 Nm Spitzendrehmoment scheint er gegen dieses Handicap gut gewappnet zu sein: die Fahrleistungen allerdings reißen uns nicht aus den Socken. Anders als der Turbodiesel scheitert er auf der Autobahn an der 200er-Marke; und beim Beschleunigungstest an der 10-Sekunden-Zeit – egal ob ein Front- oder Allradantrieb die von der serienmäßigen 6-Stufen-Automatik portioniert Leistung auf die Straße bringt. Leider kommt auch beim Besuch der Zapfsäule keine Freude auf. Fast zehn Liter im Testmittel, das ist happig: selbst für ein zwei Tonnen schweres Mittelklasse-SUV.
Sorento assistiert 2018 noch aufmerksamer
Positiv fällt der neue Benziner durch die Tatsache auf, dass er dank eines Ottopartikelfilters (OPF) bereits der Abgasnorm Euro 6d-TEMP genügt; sie misst den Verbrauch und die Abgasemissionen auch im realen Betrieb. Beim Diesel reinigt jetzt – zusätzlich zum Rußpartikelfilter – ein verbesserter SCR-Katalysator die Abgase von Stickoxiden. Damit nimmt der 200 PS starke 2.2 CRDi die 6d-temp-Hürde: auch mit der neuen 8-Stufen-Automatik, die als Alternative zur 6-Gang-Handschaltung angeboten wird (Kraftstoffverbrauch kombiniert 2WD/4WD: 6,0/6,2 Liter auf 100 km, 159/163 g/km CO2 und Energieeffizienzklasse B/A-B). Sie, so verspricht Kia, schaltet schneller und effizienter als das sechsstufige Vorgängermodell – eine Einschätzung, die wir nach dem ersten Test zu teilen geneigt sind. Vor allem die „Eco“-Einstellung des Automatik-Fahrprogramms bringt Verbrauchseinsparungen. Fehlt eigentlich nur noch ein alternativer Antrieb wie ihn etwa der Niro mit der Plug-in-Hybrid zu bieten hat.
Im Topmodell Sorento heißt es diesbezüglich vorerst aber weiterwarten. Als Entschädigung offerieren die Koreaner ein verbessertes Fahrerassistenzangebot, z.B. erstmals einen Müdigkeitswarner und einen Spurwechselassistenten, der aktiv eingreift. Praktisch ist außerdem der ab Werk installierte Gespannstabilisierungs-Assistent, der das hantieren mit der bis zu 2,5 Tonnen schweren Zuglast vereinfacht. Die ebenfalls serienmäßige Rückfahrkamera hilft, den begrenzten Ausblick nach hinten zu öffnen. Die neue „GT-Line“ tut sich in dieser Hinsicht ebenfalls hervor: neben dem besagten Spurwechselhelfer ist bei ihr auch der verbesserte autonome Notbremsassistent an Bord. Der neue Querverkehrswarner und Parkassistenten zum Parallel- und Quereinparken ist indes der Topausstattung „Platinum Edition“ vorbehalten.
Technische Daten des KIA Sorento: | ||
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PS-Anzahl: | min. 188 PS | max. 200 PS |
kW-Anzahl: | min. 138 kW | max. 147 kW |
Antriebsart: | Frontantrieb oder 4×4-Antrieb | |
Getriebeart: | Manuell oder Automatik | |
Kraftstoffart: | Benzin oder Diesel | |
Verbrauch (kombiniert): | min. 5,9 l/100km | max 9,1l/100km |
CO2-Emission: | min. 155 g/km | max. 209 g/km |
Effizienzklasse: | min. A | max. D |
Abgasnorm: | Euro 6 (grüne Feinstaub-Plakette) | |
Listenpreis: | ab 34.950 Euro | |
Stand der Daten: | 24.07.2018 |
Konkurrenzmodelle
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Fazit zum KIA Sorento Test
MeinAuto.de Redakteur: MeinAuto.de Redaktion |
Nach der jüngsten Modellpflege ist der Kia Sorento gerüstet für die zweite Lebenshälfte. Neben dem hervorragenden Platzangebot kann er jetzt mit einer Top-Innen- und Assistenzausstattung aufwarten. Nur bei den Motoren sollten die Koreaner noch einmal nachbessern. Auf MeinAuto.de kostet das aufgefrischte koreanische Edel-SUV ab 25.223 Euro – 29,8% oder über 10.400 Euro weniger als in der Herstellerliste.
4 von 5 Punkten
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