Kia cee’d sw: Schonzeit vorüber
Kia ist im Aufwind. Die Koreaner sind in Deutschland einer der wenigen Hersteller, die in einem schwachen Markt Gewinne – zudem noch sehr große – einfahren. So ist es kein Wunder, dass die zweite Generation des Kia Ceed Sportswagon den Abstand zum VW Golf Variant weiter verringern soll.
Schärferes Design als der VW Golf
Allerdings schätzt der Importeur die Erwartungen im Vergleich zum Platzhirschen aus Wolfsburg sehr realistisch ein. Mit 13.000 Verkäufen gäbe man sich schon zufrieden, eine Zahl, die der Golf in drei Wochen – mit allen seinen Karosserievarianten – schon innerhalb von drei Wochen hinter sich gebracht hat.
Im Vergleich zum Golf hat der Kombi der Koreaner, der ausschließlich in und für Europa gefertigt wird, das viel aufregendere Design zu bieten. Dabei hat Chef-Designer Peter Schreyer die Front völlig umgestaltet. Der so genannte “Tigernase”-Kühlergrill mit dem Kia-Logo bestimmt die Front und folgt damit der Designlinie, die mit dem Sportage und Optima gelegt wurde. Zudem wurden die Scheinwerfer neu gestaltet.
Solides Interieur
Gegen den Trend fällt die Seitenlinie nach der B-Säule nur leicht ab und versucht nicht auf Coupé zu schinden, was die Köpfe der Personen im Heck schont, die über genügend Freiheit bis zum Dachhimmel verfügen.
Beim Interieur schwenkt der 4,50 Meter lange Sportswagon, der somit 20 Zentimeter länger als die Limousine ausgefallen ist, auf die Wolfsburger Philosophie um. Hier ist eher Nüchternheit angesagt, was auch nicht schlecht ist. So sind die Instrumente gut ablesbar und die Bedienbarkeit der Knöpfe und Schalter ebenfalls gegeben. Umso mehr Funktionen sind auf dem Lenkrad vorhanden, doch nach einer kurzen Eingewöhnungszeit sollte es auch hier keine Probleme geben.
Viel Platz im Innenraum
Die Anzahl der Schalter kann optional dann noch erhöht werden, denn auch bei Kia halten Fahrassistenzsysteme Einzug in die kompakte Baureihe. Neben einem Spurhalteassistenten können auch noch der Parkassistent oder Xenon-Scheinwerfer allerdings nur in den höheren Ausstattungen oder Paketen geordert werden.
Guten Komfort bieten die Sitze, die allerdings vorne konturierter ausgefallen sind als hinten. Doch als Reisehinderungsgrund können sie trotzdem nicht dienen. Dank einem Radstand von 2,65 Metern können es sich die bis zu drei Personen bequem machen. Das Reisegepäck findet auf 528 Litern Kofferraumvolumen ebenso genügend Platz. Werden die Rücksitze umgeklappt erweitert sich der Raum auf 1642 Liter. Weitere 43 Liter spendet das Ablagefach im Kofferraumboden.
Volumenmotoren befriedigen die meisten Bedürfnisse
Die Reisenden werden dabei vornehmlich auf zwei Aggregate setzen. Neben dem 1.4 CVVT-Benziner mit 73 kW/100 PS erwarten die Verantwortlichen von Kia bei den Selbstzündern den 1.6 CRDi mit 94 kW/128 PS als Volumenmotor. Bei beiden ist die Verbindung zum Namenszusatz Sportswagon eher nicht gegeben. Der Diesel fährt nach gerade 11,2 Sekunden in den dreistelligen km/h-Bereich und präsentiert sich in den unteren Drehzahlbereichen etwas dünn und etwas lauter als andere Dieselmotoren.
Sogar zwei Sekunden mehr benötigt der Benziner, um die 100 km/h zu knacken. Der zähe Antrieb mahnt deshalb zur Vorsicht auf der Landstraße, wenn Überholvorgänge anstehen. Unterm Strich aber werden beide Motoren die Bedürfnisse der Kunden erfüllen, wenn nicht zu viel Wert auf Sportlichkeit im Sportswagon gelegt wird. Fahrwerk, Lenkung und Getriebe ergänzen sich solide und bieten guten Fahrkomfort. Zudem wird der Fahrer mit guten Verbräuchen über 4,5 Liter beim Diesel und 6,2 Liter beim Benziner belohnt.
Kia Ceed Sportswagon beginnt bei 15.690 Euro
Weitere Belohnungen bietet Kia nun schon seit Jahren in Form der siebenjährigen Garantiezeit an, die sonst kein anderer Mitbewerber im Angebot hat. Und auch die Preise sind fair, auch wenn die früheren Schnäppchen der gestiegenen Qualität zum Opfer gefallen sind – und das ist auch gut so. So startet der Kia Ceed Sportwagon bei 15.690 Euro, der 1.4 CVVT in der Edition 7 beginnt bei 17.490 Euro. Die Preise für den stärksten Diesel in der höchsten Ausstattungsvariante Spirit beginnen bei 23.590 Euro. Dann ist der Wagen aber schon gut ausgestattet. Und sicher hinzu, denn der Kombi wurde bereits vom EuroNCAP gecrasht und erzielte dabei die Höchstwertung von fünf Sternen. Gute Argumente für den Kia Ceed Sportswagon, der den Golf Variant zwar nicht einholen wird, aber den Abstand verringern muss, denn die Schonzeit für den SW ist vorüber.
Der neue Kia cee’d sw ist ab sofort zu einem Preis von 14.380 Euro zu haben, und zwar bei MeinAuto.de dank einem Neuwagen-Rabatt von bis zu 12,8 Prozent.
von Thomas Flehmer / in Kooperation mit Autogazette