Jeep Renegade 2.0 Multijet Test: den eigenen Weg gehen
Ein weiteres Kompakt-SUV, das hat der Autowelt gerade noch gefehlt. Während die einen diesen Satz vielleicht ironisch verstanden wissen wollen, hat ihn Jeep wörtlich genommen – und mit dem Renegade nun erstmals einen kompakten Crossover vorgestellt. Der Renegade allerdings soll – wie der Name bereits andeutet – seinen eigenen Weg gehen und die Herde links liegen lassen. Wir haben den Abtrünnigen auf seinem Pfaden begleitet, um uns ein Bild von den Qualitäten des neuen Jeep zu machen. Ein Testbericht.
Renegade: auch Kanten können schön sein
In den noblen SUV-Kreisen tragen die, die etwas auf sich halten, derzeit ein äußerst knapp geschnittenes Blechkleid. Der neue Stil nennt sich SUV-Coupé und verkauft sich wie Scheibenwaschanlagen-Frostschutzmittel im Januar. Jeep indessen geht mit dem 4,23 Meter langen und 1,8 Meter breiten Renegade einen anderen Weg, die Fiat-Chrysler-Tochter besinnt sich gewissermaßen der Crossover-Ursprünge. Die Ursprünge des Renegade liegen dabei im pittoresken Melfi, das nicht zuletzt für das kantig-majestätische Castello di Melfi berühmt ist. Wohin dieser historische Exkurs führen soll, fragen Sie sich? Nun, in diesem Melfi wird der Renegade zusammengeschraubt und das kantige Kastell soll – zugegebenermaßen recht ungelenk – zur Form des kompakten Jeep überleiten. Der Renegade nämlich, er setzt ebenfalls auf eine kantige Erscheinung, wobei die scharfen Kanten an vielen Stellen behutsam abgerundet wurden. Trotzdem, das kompakte SUV von Jeep steht mit seinem monströsen 7-Slot-Kühlergrill da wie eine Trutzburg samt Zugbrücke.
Wir betreten die Abtrünnigen-Burg aber über die Seitenportale – und zwar mit der Erwartung, auch innen das bodenständige, Jeep-typische Design wiederzufinden. Doch weit gefehlt, im Inneren schaltet und waltet nicht kühle Funktionalität, sondern eine detailverliebte, wenn auch gemäßigte Verspieltheit. Die Türgriffe, die Lüftungsdüsen und die Mittelkonsole sind gegen Aufpreis bspw. farblich eingefasst, zwischen den beiden Rundinstrumenten prangt ein zusätzliches Farbdisplay, das über das Tun der zahllosen Sicherheitshelfer informiert; und anstatt einfacher Hartplastik hat Jeep vielerorts geschäumte Kunststoffe verbaut.
Bei aller Liebe zum Detail aber wurde nicht auf die Funktionalität vergessen. Die Sitze sind angenehm gepolstert, vorne wie hinten gibt es genügend Bewegungsspielraum für die Insassen; eng wird es im Fond erst ab gut 180 Zentimetern Körperlänge. Im Kofferraum fasst der Renegade 315 bis 1.297 Liter – ähnlich lange SUVs wie der Opel Mokka (350 bis 1.372 Liter) und der Skoda Yeti (405 bis 1.580 Liter) nehmen allerdings um Einiges mehr auf, ebenso der deutlich längere Kia Sportage (465 bis 1.353 Liter).
Satte Dieselpower für vier Räder
Die Kernkompetenz von Jeep liegt aber seit jeher in der Konstruktion von kräftig motorisierten Geländewagen; und den Aspekt wollen wir uns jetzt auch ansehen. Zunächst zum ersten Bestandteil, dem Motoren. Wir haben das SUV mit dem 140 PS starken 2.0-Multijet-Vierzylinderdiesel getestet. Zwar gibt es mit dem 1.6-Multijet noch ein gut 3.000 Euro günstigeres und lediglich 20 PS schwächeres Dieselaggregat, dem aber fehlt der Allradantrieb und damit eine der Kardinaltugenden, die ein jeder Jeep im Talon haben sollte. Und was ein echter Renegade sein will, wird ohne 4×4-Antrieb nicht weit kommen.
Der Allradantrieb heißt bei Jeep dabei jetzt „Active Drive“ und klinkt sich, wenn er nicht gebraucht wird, aus, um Diesel zu sparen (5,1 Liter NEFZ-Verbrauch). Bei Bedarf schalten sich die Hinterräder in die Antriebsarbeit ein, wobei die 350 Nm Drehmoment gezielt verteilt werden, im Ausnahmefall auch ganz auf eine der beiden Achsen. Unterstützt wird der Vierradantrieb bei der Suche nach mehr Haftung von der Traktionskontrolle und – beim von uns getesteten 140 PS Multijet gegen 1.900 Euro Aufpreis – auch von der 9-Stufen-Automatik. Bei ihren neuen Gängen kann diese es sich locker leisten, die ersten drei Gänge deutlich kürzer zu übersetzen.
Da nun in fast allen Straßen- und Geländelagen für ausreichend Traktion gesorgt ist, können wir uns unbeschwert den Fahrleistungen des 2.0 Multijet widmen. Der Turbodiesel geht dabei durchaus hörbar seiner Arbeit nach, liefert dafür aber sehr passable Fahrleistungen: 9,5 Sekunden von 0 auf 100 km/h und 182 km/h Spitze sollten jedenfalls genügen, um nicht nur im Gelände, sondern auch auf der Autobahn eine gute Figur zu machen.
Fahrwerk: fürs Gelände abgestimmt
Und wie hält der Renegade die Spur? Im Gelände ist er ganz Jeep, also ganz in seinem Element und somit eines der wenigen SUVs, die tatsächlich leichtfüßig über knackige Böschungen und verschränkte Hügel kraxeln, vor allem mit dem Trailhawk-Geländepaket. Auf zubetonierten Pfaden bewegt sich der Jeep hingegen nicht ganz so behände, da er sehr straff gefedert ist, um seine Neigung zur Seitenneigung zu minimieren. Einen Komfortpreis gewinnt der wilde Jeep damit natürlich nicht.
Fazit: Jeep präsentiert mit dem Renegade ein erfrischend anderes SUV, das besonders abseits der geteerten Wege seine Qualitäten ausspielt. Dabei wurde aber nicht auf den üblichen SUV-Komfort vergessen, vor allem nicht im fein verarbeiteten Innenraum; nur beim Federungskomfort schlagen die Offroad-Gene des Renegade durch. Bei MeinAuto.de kostet der neue Jeep Renegade 2.0 Multijet 4×4 ab 22.745 Euro, fast 17% respektive 4.500 Euro weniger als gelistet. Das Basismodell gibt es schon ab 17.000 Euro. (nau)
In unserem Autohaus führen wir übrigens keine Jahreswagen, sondern nur Neuwagen mit hohen Rabatten, darunter auch SUVs anderer Hersteller: etwa den Skoda Yeti ab 14.929 Euro bzw. 27% Rabatt, den Opel Mokka ab 15.935 Euro und 19%; oder den Kia Sportage ab 16.624 Euro und 21% Preisnachlass.
Die Rabatte erhalten sich auch, wenn Sie sich für eines unserer attraktiven Angebote zur Autofinanzierung entscheiden, etwa einen günstigen Autokredit oder ein flexible Schlussraten-Finanzierung.