Ford Ranger Wildtrak im Test: des neuen Pick-ups luxuriöse Krone
Der Ford Ranger ist in den USA längst ein Klassiker. Auch hierzulande erfreut sich der Pick-up großer Beliebtheit – vor allem unter jenen, die nichts mit handzahmen SUVs anfangen können. Ford ruht sich aber nicht auf dem bisherigen Erfolg aus. Anfang des Jahres haben die Kölner in Europa ein vollkommen neu entwickeltes Modell an den Start geschickt. In der Basisversion durften wir den Pritschenwagen bereits testen, heute ist das Topmodell Wildtrak an der Reihe.
Wildtrak: der Wilde mit der Extra- oder Doppelkabine
Für Aufsehen sorgt der neue Aufseher dabei bereits optisch. Er strotzt nur so vor Kraft und Energie mit seinem wuchtigen Kühlergrill und seiner hoch aufgeschossenen Karosserie. In der Topausstattung Wildtrak kommen noch einige optische Feinheiten hinzu: Unter anderem elektrisch einstellbare Außenspiegel in Wagenfarbe, hintere Stoßfänger in Stahl mit Trittstufe, eine Alu-Dekor-Dach-, eine Laderaum-Sportreling; und ein im „Sport“-Dekor verfeinerter Kühlergrill. Bei den Karosserievarianten ist die Auswahl in der Topausstattung aber eingeschränkt, auf die Versionen mit Extra- und Doppelkabine. Die Basisabmessungen sind hierbei mit 5,28 Metern in der Länge und 1,86 Meter in der Breite stets dieselben; auch der Radstand verändert sich nicht (3,22 Meter). Veränderlich ist lediglich die Zahl der beförderbaren Personen und die Größe der Pritsche.
Der Ranger Wildtrak mit Extrakabine bietet 2 plus 2 Sitze, wobei die hinteren beiden als klappbare Notsitze ausgeführt sind. In der Variante mit Doppelkabine und vier Türen finden hingegen 5 Personen gemütlich Platz. Die zusätzlichen Sitzplätze gehen naturgemäß auf Kosten der Ladefläche. Im Vergleich mit der Einzelkabine schrumpft die Länge der Pritsche mit Extrakabine von 2,32 Meter auf 1,85 Meter; und bei der Doppelkabine auf 1,55 Meter. Die zulässige Nutzlast ist mit gut 1,2 Tonnen in allen drei Varianten hingegen ähnlich groß. Für Käufer, die häufig sperriges Ladegut über zwei Meter Länge transportieren wollen, ist der Wiltrak damit nicht unbedingt ideal. Für jene, die auch in einem rustikalen Pick-up nicht auf Luxus verzichten wollen, indessen schon. Denn in der „Wildtrak“-Ausstattung präsentiert sich der Innenraum teilweise in Leder und mit dem reich bestückten Multimedia- und Navigationssystem „Ford Sync 2“ samt Sprachsteuerung, Bluetooth-Freisprecheinrichtung, Smartphone-Koppelung und einem 20 Zentimeter großen Touchscreen.
Wildtrak – immer mit Diesel & zuschaltbarem Allradantrieb
Obwohl die Qualität der eingesetzten Materialien hochwertig ist, merkt man, dass der Ranger ein Nutzfahrzeug ist. Dieser praktische Grundcharakter ist aber keine Schwäche, sondern eine der Stärken des Ford Ranger. Der wühlt sich auch mit schwerer Last geschickt durch unwirtliches Gelände – anders als seine domestizierten Artgenossen, die SUVs, die sich schon bei der ersten Pfütze nass machen. Als Wühler sind in der Wildtrak-Spielart wahlweise zwei verschiedene Dieselmotoren im Einsatz: Der 2,2 l TDCi, ein Vierzylinder mit 160 PS; oder der 3,2 l TDCi, ein Fünfzylinder mit 200 PS – beide jeweils mit adaptivem Allrad ausgestattet. Den optional auch als Fronttriebler erhältlichen Basisdiesel mit 130 PS gibt es in der Topausstattung nicht.
Das aber ist kein Schaden, denn erst der zuschaltbare Vierradantrieb macht den Ranger zum vielseitigen Allrounder. Erst dann nämlich ist die rohe Kraft der beiden Selbstzünder in guten Händen. Beim Vierzylinder müssen immerhin 385 Nm auf die Straße oder den losen Untergrund gebracht werden; beim Fünfzylinder sogar deftige 470 Nm, die ab 1.500 Touren an der Kurbel drehen. Diese Zugkraft kann dazu genutzt werden, den Wildtrak auf festem Untergrund in rund zehn Sekunden auf Tempo 100 km/h; und auf bis zu 175 km/h in der Spitze zu beschleunigen. Man kann sie aber auch dazu einsetzen, den Ranger über Stock und Stein zu manövrieren. Hierfür aktivieren wir mit einem Drehschalter an der Mittelkonsole einfach den Allradantrieb, was bis zu einer Geschwindigkeit von 120 km/h möglich ist. Alles andere übernimmt die Elektronik, die neben der passenden Übersetzung auch für die richtige Stabilität sorgt. Eine Bodenfreiheit von mehr als zwanzig Zentimeter und Böschungswinkel von 28 Grad stellen sicher, dass man nicht aufsitzt.
Ob Gelände oder City – der Wildtrak glänzt
Der Ford Ranger Wildtrak ist also ein echter Geländemeister. Ein Sparmeister jedoch ist er nicht: weder mit dem kleineren noch mit dem größeren Diesel – und weder auf der Straße noch im Gelände. Der Zweitonnen-Koloss verbrennt – je nach Getriebe und Motor – nach Norm 7,0 bis 8,8 Liter Diesel (184 bis 231 Gramm CO2); im Test auch gerne einmal deutlich mehr als zehn. Das ist nicht gerade wenig, doch es ist um rund ein Sechstel weniger als beim Vorgänger. Verantwortlich dafür ist neben der verbesserten Motorentechnologie die serienmäßige Start-Stopp-Automatik.
Serienmäßig an Bord sind überdies zahlreiche Sicherheitssysteme wie ein ESP samt Überrollschutz, Berganfahrassistent und adaptiver Lastkontrolle. In der Wildtrak-Variante kommt noch ein Park-Pilot-System mit Rückfahrkamera hinzu; auf Wunsch auch eine Verkehrsschilderkennung und ein Fahrspurassistent (als Paket mit adaptiver Geschwindigkeitsanlage für knapp 1.000 Euro). Der komfortabelste ist der Ranger mit seinen Blattfedern an der Hinterachse hingegen nicht. In der Stadt erweist er sich aber als überraschend rangierfreudig. Das mag freilich auch daran gelegen haben, dass dort dem Riesen die anderen Fahrzeuge ehrfurchtsvolle aus dem Weg gehen. Auch das ein durchaus nützliche Seite des Ranger.
Technische Daten des Ford Ranger: | ||
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PS-Anzahl: | min. 130 PS | max. 200 PS |
kW-Anzahl: | min. 96 kW | max. 147 kW |
Antriebsart: | Heckantrieb oder 4×4 Allradantrieb | |
Getriebeart: | Manuell oder Automatik | |
Kraftstoffart: | Diesel | |
Verbrauch (kombiniert): | min. 6,7 l/100km | max 8,7 l/100km |
CO2-Emission: | min. 173 g/km | max. 229 g/km |
Abgasnorm: | Euro 6 (grüne Feinstaub-Plakette) | |
Listenpreis: | ab 27.846 Euro | |
Link zum Konfigurator: | Hier den Ford Ranger konfigurieren |
Fazit zum Ford Ranger Test
Redakteur: MeinAuto.de Redaktion |
Der Ford Ranger zeigt sich in der neuen Generation besonders stattlich und rundum verbessert. In der Wildtrak-Ausstattung ist er fast schon luxuriös. An seinen nützlichen Qualitäten ändert das nichts; auch im Gelände ist der Ranger Wildtrak ganz in seinem Element. Als sparsames Stadtauto ist er aber weniger nützlich. Auf MeinAuto.de startet der Pick-up mit der Topausstattung ab 29.798 Euro, 30% bzw. fast 12.500 Euro unter dem Herstellerpreis.
4 von 5 Punkten
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