Ford Ranger Test (2016): Mit voller Kraft nach Europa
In Nordamerika ist die Zeit des Ford Ranger seit 2011 abgelaufen, dort hat der noch üppigere F-150 das Zepter übernommen. In Europa hingegen, hier soll der Pick-up jetzt so richtig durchstarten. Zwar ist er bereits der meistverkaufte Pritschenwagen, mit dem nagelneuen Modell will Ford den Vorsprung aber weiter ausbauen. Wir haben den strammen Parkwächter zu einer ersten Testfahrt ausgeführt.
Neue Grill, neues Cockpit & weiterhin drei Varianten
Muskulös, rustikal und doch elegant geformt – so steht er vor uns der neue Ford Ranger. Dabei ist es einerlei, ob der Pick-up mit Einzel-, Extra- oder Doppelkabine auftritt: Die neue Nase – sprich der überarbeitete Kühlergrill – und die ausgeprägten Lichtkanten stehen ihm in jedem Fall gut zu Gesicht. Das heißt, hier wird nicht von einem SUV für die Stadt und die leichten Hügel gesprochen, hier gehts um eine rassiges Nutzfahrzeug! Optisch hat der Ranger also einen satten Qualitätssprung gemacht. Aber was nützt ein gut aussehender Aufseher, der nicht zupacken kann? Eben. Deshalb genug des Spieglein-Spieglein-an-der-Wand, hinaus aufs Feld, hinaus aufs offene Land. Dort ackert der Ranger weiter in drei Karosserievarianten die Felder um. Mit ihnen verändern sich die Proportionen, die Trägerqualitäten; und auch die Bestückung des Motorenregals. Auf die Grundmaße haben die Varianten aber keinen Einfluss. Der Ranger ist – bei einem Radstand von 3,22 Meter – 5,28 Meter lang und 1,86 Meter breit. In der Höhe und den Abmessungen der Ladefläche unterscheiden sich die drei aber. Beginnen wir mit der Standardform, der Einzelkabine. Sie bietet bei einer Bauhöhe von 1,8 Metern viel Freiraum für zwei Personen und eine Ladefläche von 2,32 auf 1,56 Metern; transportieren kann sie maximal 1,26 Tonnen. Die Ausnahme ist die Variante mit Heckantrieb: sie ist lediglich 1,7 Meter hoch und lädt höchstens 1.030 Kilo. Nächster Messkandidat ist der Ranger mit Extrakabine. Für einen Aufpreis von 1.500 Euro offeriert er zwei zusätzliche Sitze, zwei gegenläufige Doppelflügeltüren und zwei große Staufächer. Dafür schrumpft die Länge der Pritsche um knapp einen halben Meter; die Abzüge bei der maximalen Nutzlast sind indes kaum der Rede wert (1.224 Kilo). Das gilt, mag jetzt so mancher behaupten, aber auch für die Zusatzsitze: denn die sind bestenfalls als Notlösung zu gebrauchen. Wer hier ein vollwertige Lösung sucht, der sollte deshalb noch einmal 950 Euro für die Doppelkabinedrauflegen. Sie nimmt 4 bis 5 Personen freizügig auf, die Ladefläche muss dafür aber noch einmal rund 30 Zentimeter opfern.
Ford stellt hier den Ranger mit der Wildtrak Ausführung vor:
Im Ranger rackern zwei kräftige Turbodiesel
Egal aber auf welche Ausführung die Wahl fällt: Der neue Ranger empfängt seine Passagiere beim Ford Händler nicht mit rustikalem Charme, sondern mit einem überraschend edlen Interieur. Ford hat das gesamte Armaturenbrett neu gestaltet und den Innenraum in puncto Material- bzw. Verarbeitungsqualität und Bedienbarkeit stark verbessert. In den höheren Ausstattungslinien „Limited“ und „Wildtrack“ wird es dank Lederausstattung sogar richtig luxuriös. Außerdem ist hier bereits das neue Multimediasystem „Ford Sync 2“ mit Sprachsteuerung, Notfallruf und allerlei anderen Sperenzchen an Bord. Da wir es nun gemütlich haben, im Pick-up können wir uns aufs Testen der Antriebe konzentrieren. Welche Motoren angeboten werden, hängt dabei maßgeblich von der „Kabinenwahl“ ab. Im Einzelkabinenmodell werkelt bspw. ausschließlich der überarbeitete 2,2 l TDCi mit 130 PS. Der Vierzylinder-Turbodiesel überträgt seine 330 Nm Spitzendrehmoment stets mittels 6-Gang-Handschaltgetriebe, entweder an alle vier Räder oder exklusiv nur an die hinteren. Bereits mit dem Basisdiesel ist der Ranger auf festem Untergrund hinreichend schnell. Nach 13,1 bzw. 13,9 Sekunden fahren wir bereits mit Tempo 100 durch die Gegend, wenn es eilt, sind bis zu 165 bzw. 175 km/h (Allrad) möglich. Bei der hoch aufgeschossenen Statur geht solch ein Tempo freilich auf den Verbrauch. Nach Norm soll er bei 6,7 bzw. 7 Litern (173 bzw. 183 Gramm CO2) liegen, in der Praxis muss man rund 2 Liter mehreinkalkulieren wie unser Test zeigt. Im Vergleich zum Vorgänger ist das aber – dank einer verbesserten Abgasrückführung und einem Stopp-Start-System – rund ein Fünftel weniger.
Mit diesem Video feierten die Amerikaner die Premiere des Ranger in Europa:
Ein Pick-up für die Straße & fürs Gelände
Motorisch mehr zu bieten hat Fords Pick-up mit Extra- respektive Doppelkabine. Den 2,2 l TDCi gibt es hier auch mit 160 PS und strammen 385 Nm, wobei diese Version optional an eine 6-Gang-Automatik gekoppelt werden kann. Wer etwas mehr Dampf wünscht, dem baut Ford den Fünfzylinder 3,2 l TDCi ein. Er produziert 200 PSund – zwischen 1.500 und 2.500 Touren – mächtige 470 Nm; und er durchbricht beim Sprint aus dem Stand fast die 10-Sekunden-Marke. In puncto Topgeschwindigkeit scheint der Ranger bei Tempo 175 aber sein Limit erreicht zu haben: denn mehr schafft auch der stärkste Selbstzünder nicht. Da nützt es auch nichts, dass er sich nach NEFZ 8,7 Liter (229 g) und im Test rund 11 Liter Diesel gönnt.
Doch muss ein Pick-up wirklich schneller sein? Nein. Wichtiger ist, dass er sich auf asphaltierten Straßen komfortabel fährt – und das tut der neue Ranger; und dass er sich abseits der für die Massen fein gemachten Komfortpfade wohl fühlt. Und das tut er: Ob Schlamm oder Eis, ob tiefes Flussbett oder steiler Abhang, der Ragner lässt dich nicht im Stich, vor allem der Geländewagen mit Allradantrieb nicht. Dank zahlreicher neuer Assistenzsystem – vom Fahrspurhalte- über den Berganfahrhelfer bis hin zum Auffahrwarnsystem – vermittelt er dieses Sicherheitsgefühl aber auch auf der Landstraße. Und zwar so überzeugend, dass er beim Euro-NACP-Crashtest als erster Pick-up die 5-Sterne-Bestnoteerhielt.
Hier das Video vom Crashtest:
Fazit zum amerikanischen Pickup
Der neue Ford Ranger hat Großes vor. Er bringt dafür aber auch alle Anlagen mit, vom stattlichen Äußeren über das bequeme Innenleben bis hin zum kräftigen Herz. Bei MeinAuto.de startet der Pick-up ab 20.235 Euro, ganze 28% bzw. 7.700 Euro unter dem Herstellerpreis. (nau)
Natürlich ist der Ranger nicht das einzige praktische Nutzfahrzeug in unserem Autohaus. Bei uns finden Sie z.B. auch den VW Amorak ab 22.946 Euro und 14%, den Citroen Jumpy Kastenwagen ab 22.953 Euro und 15,5%; oder den Toyota Hilux Pritschenwagen ab 19.725 Euro und 14,5% Neuwagen Rabatt. Beim Kauf all dieser Neuwagen kommen Sie auch in den Genuss interessanter Autofinanzierungen: von der flexiblen Schlussraten-Finanzierung bis hin zum lukrativen Auto Leasing.