Ford Focus IV im Test (2018): Braucht man Mut beim 5-Türer?
Der Kunden-Focus hat sich in den letzten Jahren mehr und mehr vom Ford Focus entfernt. Ein VW Golf ist ihm längst uneinholbar enteilt (oder doch nicht?); und Modelle wie der Opel Astra und der Seat Ibiza drohen ihm den Rang abzulaufen. Die zentrale Mission der vierten Generation lautet deshalb, die Aufmerksamkeit wieder auf sich zu ziehen. Wie der Focus IV das bewerkstelligen will, zeigt er im Test:
Inhalte des Testberichts zum Ford Focus 5-türig
Brennpunkte Design & Interieur
Große Herausforderungen verlangen große Entscheidungen. Ford hätte die Basis des Focus kontinuierlich weiterentwickeln und verbessern können – eine Strategie mit wenig Risiko, aber bescheidenen Zukunftsperspektiven. Eine andere Option ist die grundlegende Neuentwicklung eines Modells, ausgehend vom Innenleben über die Motoren bis zum Schnittmuster. Dieser Weg birgt großes Potential, gleichermaßen für Erfolge wie Misserfolge. Ford wählt mit dem Focus IV dennoch das Risiko und stellt seinen Kompakten komplett neu auf. Den frischen Mut sieht man dem vierten Spross rundum an. Ob an der Front mit der längeren Haube, seitlich mit der schwungvollen Dachlinie und den zusätzlichen Lichtkanten – oder am Heck dank des Spoilers und der eleganten Heckleuchten: der neue Focus tritt selbstbewusst auf. Diese Sicherheit rührt auch daher, dass die Form ihren Ursprung in der Funktion hat. Die Linienführung, die Lufteinlässe und der Zusatzflügel senken den Luftwiderstand markant. Wie sich das auswirkt, werden wir später sehen. Zuvor wollen wir uns die Auswirkungen der veränderten Maße ansehen.
Während die Kölner die Außenabmessungen minimal vergrößert haben, gibt es bei den Proportionen weitreichende Änderungen. So setzen die beiden A-Säulen um fast zehn Zentimeter weiter hinten an. Das wirkt sich nicht nur auf das Aussehen, sondern auch auf den Innenraum aus. Beim ersten Einstieg spüren wir es sofort: Der Focus lässt uns mehr Spielraum, ein Vorzug, den das versetzt Armaturenbrett mitverantwortet – es geht stärker auf Distanz zum Lenker und seinem Copiloten. Im Fond ist es dank des größeren Radstandes luftiger geworden. Die Achsen stehen um fünf Zentimeter weiter auseinander, wovon die Knie am meisten profitieren. Das Einsteigen ins Fond ist keine große Hürden – die überarbeitete Türform macht sich bezahlt. Am angenehmsten gelingt es in der neuen Crossover-Variante „Active“, die mehr Bodenfreiheit bietet und mit einer höheren Sitzpositionen lockt. Trotz dieser Zugewinne bleibt genug Platz fürs Gepäck. Im Kofferraum des 3,38 Meter langen Fünftürers verschwinden maximal 341 bis 1.320 Liter: 25 bis fast 100 Liter mehr als bisher. Der fast gleichlange Opel Astra fasst 370 bis 1.210, der deutlich kürzere Golf 380 bis 1.270 Liter.
Innenraum aufgeräumt, Motoren in Form gebracht
Bisher hat der große Umbau des Ford Focus reiche Früchte getragen. Der nächste Prüfstein ist eine weitere Großbaustelle des Vorgängers: das Interieur. Mit der zurückgenommenen Armaturentafel haben sich die Kölner Platz geschaffen, den sie zu nutzen wissen. Die Materialien des Innenraums wirken hochwertiger und greifen sich feiner an. Die gesamte Bedienung geht einfacher von der Hand, die technischen Fertigkeiten des Infotainment-Angebots wurden ausgebaut. Damit ist es jetzt ein Leichtes, das Smartphone anstandslos ins automobile Infotainment zu integrieren. Serienmäßig funktioniert das ab der „Cool & Trend“-Ausstattung mit dem „Ford Sync3“-Navi und seinem 8 Zoll großen Touchscreen. Dazu gibt es eng anliegende Sportsitze, in denen wir – satt gebettet – das Multimedia-Angebote genießen. Zu einem Genuss ist überdies die Bedienung geworden: Statt nervigem Knöpfe-Probieren geben wir die wichtigsten Anweisungen in einem lockeren Plauderstündchen ans System weiter. So muss das anno 2018 laufen.
Und wie läuft’s unter der Haube. Dort hat Ford ebenfalls tiefgreifend umgebaut. Alternative Antriebe suchen wir dennoch vergeblich; wie es mit dem Focus Electric genau weitergeht, gibt man erst bekannt. So startet Ford den Kompakten ganz konventionell; konkret mit einem Dreizylinder-Benziner und einem Vierzylinder-Diesel. Den 1.0 Ecoboost kann man in drei Leistungsstufen mit 85, 100 und 125 PS bestellen (Kraftstoffverbrauch: 5,1/4,9/5,1 Liter auf 100 km, 115/110/115 g/km CO2 und Energieeffizienzklasse B/A/B). Die Fahrleistungen der Tubobenziner sind ansprechend; der stärkste Einliter-Motor schafft 200 km/h in der Spitze und braucht nur zehn Sekunden für den 0-100-Sprint; stärkere Antriebe werden folgen. Den Focus legen die Kölner jedoch auf die Effizienz. Einer der drei Zylinder schaltet sich ab, wenn er unterfordert ist. Gemeinsam mit dem geringeren Luftwiderstand konnte so eine Verbrauchsreduktion von 10% erreicht werden. Ein Ottopartikelfilter stellt außerdem sicher, dass der 1.0 Ecoboost den nächsten Normverschärfungen locker entgegenblicken kann.
Focus IV: volle Konzentration auf die Assistenz & die Abstimmung
Auch der 1.5 Ecoblue Vierzylinder-Diesel braucht sich um seine Normtreue in nächster Zukunft keine Sorgen zu machen: sowohl in der Variante mit 95 PS (Kraftstoffverbrauch kombiniert: 3,6 Liter auf 100 km, 95 g/km CO2 und Energieeffizienzklasse A+); wie in der mit 120 PS, die sich als einzige mit der neuen Achtstufen-Automatik verbandeln darf (Kraftstoffverbrauch 6-Gang/8-Stufen-Automatik: 3,7/4,4 Liter auf 100 km, 100/116 g/km CO2 und Energieeffizienzklasse A+/A). Der innige Kontakt mit anderen Verkehrsteilnehmern hingegen ist in der Regel unerwünscht. Diesen zu verhindern ist die zentrale Aufgabe der Assistenzsysteme – eine Aufgabe, der Fords Artgenossen bislang nur mittelmäßig nachkommen konnten. Ganz anders der neue Focus, der sich vom Saulus zum Paulus wandelt. Unter dem Label „Co-Pilot360“ offerieren die Kölner alles, was die moderne Assistenzbewegung sucht – vom Ausweich- über den Querverkehr- und Totwinkel- bis zum Park- und Stau-Assistenten. Ebenfalls im Angebot sind ein Head-up-Display und Voll-LED-Scheinwerfer, die mit Hilfe von Kameras ihre Leuchtaufgabe intelligent erfüllen.
Mit diesem Sortiment hievt sich der kompakte Ford mit einem Schwung vom Hinterbänkler zum Vorzeigeschüler. Ein solcher war der Focus bereits bei der Fahrwerksabstimmung. Kein anderer Kompaktklassler vereint Fahrdynamik und Federungskomfort so stimmig. Dennoch hat Ford auch in diesem Bereich vieles umgekrempelt: die Hinterachse und die Dämpfer z.B., die jetzt ab Werk verschiedene Abstimmungsgrade anbieten. Auf diese Art ist es tatsächlich gelungen, den Focus wahlweise noch komfortabler oder wendiger zu machen. Wie sagt man so schön: Wenn es läuft, dann läuft’s.
Technische Daten des Ford Focus 5-türig: | ||
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PS-Anzahl: | min. 85 PS | max. 182 PS |
kW-Anzahl: | min. 63 kW | max. 134 kW |
Antriebsart: | Frontantrieb | |
Getriebeart: | Manuell oder Automatik | |
Kraftstoffart: | Benzin oder Diesel | |
Verbrauch (kombiniert): | min. 3,4 l/100km | max 6,1 l/100km |
CO2-Emission: | min. 88 g/km | max. 140 g/km |
Effizienzklasse: | min. A+ | max. D |
Abgasnorm: | Euro 6, Euro 6 (C und D Temp | |
Listenpreis: | ab 18.700 Euro | |
Stand der Daten: | 25.05.2018 |
Konkurrenzmodelle
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Fazit zum Ford Focus 5-türig Test
MeinAuto.de Redakteur: MeinAuto.de Redaktion |
Ford ging mit der vierten Generation des Focus aufs Ganze – ein Risiko, das sich zumindest im Test bezahlt gemacht hat. Aus dem Mitschwimmer und Nachläufer wurde ein Vorreiter: in puncto Fahrerassistenz ebenso wie in Bezug auf das Infotainment und die Ausstattung. Ob die Kunden diesen Mut honorieren, wird sich ab September zeigen. Bei MeinAuto.de tritt die 4.Generation ab 12.843 Euro in Aktion – um 34,7% oder umgerechnet fast 6.500 Euro günstiger als im Autohaus um die Ecke.
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