Ford EcoSport Test (2016): Dringend notwendige Modellpflege
Ford war mit dem Ecosport in vielen Schwellenländern, von Mittel- und Südamerika bis Indien, höchst erfolgreich. So erfolgreich, dass man sich 2014 entschloss, das Mini-SUV – fast unverändert – auch in Europa auf den Markt zu bringen. Hier blieb der Erfolg bisher aber aus, die Qualität konnte mit jener der direkten Konkurrenz, vom Opel Mokka über den Mazda CX-3 bis zum Skoda Yeti, nicht mithalten. Nun hat Ford noch einmal nachgebessert – und wir haben den neuen Ecosport getestet.
Modellpflege: Rad ab, Qualität rauf
Nach rund einem Jahr zog Ford also die Reißleine und ließ dem Ecosport eine ausführliche Modellpflege angedeihen. Nachholbedarf gab’s nicht zuletzt bei der Optik und der Gestaltung des Innenraums. Die auffälligste Änderung am Design ist der Verlust des am Heck montierten Reserverads – zumindest ab Werk. Wer auf den Jägerlook der 1980er nicht verzichten will, dem schraubt Ford das Rad für 200 Euro extra wieder an. Ebenfalls für zusätzliches Geld – exakt sind es 4.500 Euro – spendiert Ford dem SUV in Form der neuen Topausstattung „Ecosport S“ außerdem einen eleganteren Blechanzug. Dazu gehören etwa 17-Zoll-Leichtmetallfelgen mit schwarzen Speichen, in Schwarz gehaltene Außenspiegel, ein schwarz lackiertes Dach – und getönte Seitenscheiben hinten. Die „Ecosport S“-Ausstattung rangiert übrigens direkt über der alten Spitzenausstattung „Titanium„; und sie wertet auch den Innenraum auf: mit Sitzen in Leder-Stoff-Bezug, mit einem aufgepeppten Audio-System von Sony (Doppeltuner, 8 Lautsprecher, digitaler Radioempfänger, etc.) und dem Entertainment- und Kommunikationssystem „FordSync“ samt Applink.
Viele Verbesserungen ab Werk
Aber auch ab Werk kann der neue Ecosport mit einigen Verbesserungen aufwarten. Die ein oder andere Chromlook-Applikation lässt den Innenraum hochwertiger erscheinen, wobei die Materialien und die Verarbeitung tatsächlich besser geworden sind. Edel wirkt das Hartplastik aber immer noch nicht und einheitliche Spaltmaße sucht man weiterhin vergebens. Dafür findet man Sitze, die zur hohen Sitzposition nun auch einen Anflug von Seitenhalt bieten. Die Bedienung geht im modellgepflegten Ecosport aber weiter schwer von der Hand: das Knopfwirrwarr der Mittelkonsole – ein Erbe des alten Focus – ist geblieben und das 4-Zoll große Bediendisplay verlangt nach Adleraugen. Ein größeres und moderneres System soll aber noch in diesem Jahr folgen.
Ecosport mit besserer Geräuschdämmung und neuem Topbenziner
Bereits jetzt kann der neue Ecosport – wie schon der alte – seinen Insassen aber großzügige Platzverhältnisse bieten, was angesichts einer Länge von gerade einmal 4,02 Metern überrascht. Selbst im Fond sitzt unser gut 1,8 Meter großer Kollege bequem, wie er sagt. Und er muss dafür auch nicht aufs Gepäck verzichten, denn auch der Stauraum ist mit 333 und 1.238 Liter großzügig bemessen. Der rund 15 Zentimeter längerer Peugeot 2008 kommt z.B. auch nur auf 360 bis 1.194 Liter; und selbst der gut 30 Zentimeter längere Opel Mokka packt mit 356 bis 1.376 Liter kaum mehr ein. Beladen wird der Kofferraum nach wie vor über eine Hecktür, die seitlich öffnet. Das kann in Parklücken am Straßenrand stören, sonst aber ist es recht praktisch. Apropos störend. Das waren bis dato auch die Geräusche, die in den Innenraum des Mini-SUV drangen, vom Fahrtwind bis hin zum Motorenbrummen.
Überarbeitete Motoren und Geräuschdämmung
Dank einer an mehr als zwei Dutzend Stellen verbesserten Geräuschdämmung bleibt der Lärm im aufgefrischten Ecosport nun aber dort, wo er aus Sicht der Insassen auch hingehört: nämlich draußen. Das gilt auch für die Geräusche der Motoren. Zwei der drei bisherigen Antriebe – den 125 PS starken Dreizylinder-Ecoboost-Benziner und den 95 PS starken, 1,5 Liter großen Turbobenziner 1,5 TDCi – hat Ford im Detail überarbeitet. Die Leistung und der Verbrauch sind im Wesentlichen aber gleich geblieben. Der Einliter-Turbobenziner schafft in der Spitze 180 km/h und braucht nach Norm 5,4 Liter (125 Gramm CO2), der Turbodiesel schafft 160 km/h und schluckt 4,4 Liter im NEFZ-Verbrauch (115 Gramm). Wirklich sportlich und „eco“ ist der Ecosport mit ihnen also nicht.
Fahrverhalten: ein Quantensprung
Damit das SUV zukünftig seinem Namen besser gerecht wird, wird Ford ab März 2016 einen neuen Topbenziner anbieten – und zwar einen 1.0 Ecoboost-Dreizylinder mit 140 PS und 180 Nm Spitzendrehmoment. Mit ihm soll der Ecosport dann in 11,5 Sekunden von 0 auf 100 und maximal auf 185 km/h beschleunigen. Der Verbrauch ist identisch mit dem des 125-PS-Benziners. Einen Allradantrieb wird es allerdings auch für diesen Motor nicht geben. Angesichts des massiv verbesserten Fahrverhaltens ist der aber auch nicht notwendig.
Ford hat dem Ecosport nämlich neue Dämpfer und eine frische Hinterachse spendiert, außerdem wurde das Fahrwerk um zehn Millimeter tiefer gelegt und das gesamte Fahrwerksensemble neu abgestimmt. Das Resultat? Das Mini-SUV fährt sich jetzt um Welten besser – präzise, vorhersehbar, nur leicht wankend und ausreichend agil. Nimmt man das spürbar harmonischer eingestellte ESP hinzu, wird der Unterschied zum alten Fahrwerk so groß wie der zwischen Tag und Nacht.
Fazit zum generalüberholten Ford
Ford ist mit der Modellpflege des Ecosport in fast allen Belangen ein satter Qualitätssprung gelungen: vom Fahrwerk über den Innenraum bis hin zum Design. Bleibt nur noch zu hoffen, dass der neue Topbenziner dem SUV mehr Esprit einhauchen kann. Bei MeinAuto.de startet der neue Ford Ecosport übrigens ab 14.802 Euro, 21,3% oder rund 3.800 Euro günstiger als im herkömmlichen Autohaus. (nau)
Bei uns finden Sie dabei ausschließlich deutsche Neuwagen und keine EU-Neuwagen, dafür aber gleich mehrere interessante Alternativen zum Ecosport, bspw. den Peugeot 2008 ab 13.915 Euro und 14,1%, den Opel Mokka ab 15.910 Euro und 19,7% und den Mazda CX-3 ab 15.777 Euro und 15,5% Neuwagen Rabatt. Für all diese SUV bieten wir Ihnen auch verschiedene Autofinanzierungsmöglichkeiten: von der flexiblen Schlussratenfinanzierung bis hin zum attraktiven Auto Leasing.