Ford B-Max: Innovation soweit das Auge reicht
Bei Ford geht es wieder vorwärts: Seit 2011 rollt der neue Focus im Minutentakt vom Fließband und seit einigen Tagen steht nun auch der neue Mini-Van von Ford, der B-Max, in den Autohäusern zur Probefahrt bereit. Was die jüngste Fahrzeugkreation aus Dearborn zu leisten im Stande ist, zeigt unsere B-Max-Test.
Design – Neues von der B-Säule
Nagelneu ist er also, der Ford B-Max – und auch unser Testwagen dürfte dem Fordwerk frisch entschlüpft sein, so strahlend glänzt er in der Morgensonne. Doch es ist weniger der frische Glanz, der uns den Schlaf aus den Augen reibt, es ist vielmehr das neue Design.
Martin Smith und seiner Designertruppe ist es nämlich gelungen, einen Minivan auf vier Räder zu stellen, der ganz ohne fixe B-Säule auskommt – ein Kunstgriff, der dem B-Max-Fahrer buchstäblich neue Türen öffnet: Macht man gleichzeitig die Vorder- und die “Panorama”-Schiebetür auf, verzückt Fords neuer Kleiner mit einer fürstlichen Einstiegsbreite von 1,5 Metern – vergleichbare Kompaktklassler bieten hier weniger als die Hälfte.
Damit fällt nicht nur das Ein- und Aussteigen besonders leicht, auch sperrige Gegenständen lassen sich viel komfortabler verstauen. Dass das Kofferraumvolumen mit 318 bzw. knapp 1.390 Litern nur im Klassenmittelfeld liegt, ist somit recht einfach zu verschmerzen.
Aber keine fixe B-Säule? Da fragt sich der skeptische Testfahrer, ob das denn wirklich sicher ist. Die Ergebnisse des unbestechlichen Euro NCAP-Sicherheitstests zerstreuen allerdings jeden Zweifel in eindrucksvoller Manier: 92% im Erwachsenen-, 84% im Kinder- und 67% im Fußgängerschutz; zudem 71% für die reichhaltige Bestückung mit Sicherheitsassistenten wie dem Antikollisionssystem (Active City Safety) – da haben viele Autos mit herkömmlicher B-Säule das Nachsehen.
Das Geheimnis liegt dabei in den Türen des B-Max verborgen, die aus hochfesten, mit Boronstahl verstärkten Türrahmen und massiven Türverschlüssen bestehen, welche die Stabilisierungsaufgaben der B-Säule übernehmen.
Drei Zylinder geben den Ton an
Der neuen Ford B-Max hat aber noch weit mehr zu bieten – insbesondere unter der Motorhaube schlummert so manch technologische Raffinesse. Zu nennen sind hier vor allem die neuen EcoBoost-Benzinmotoren, die zwar mit lediglich 1 Liter Hubraum und drei Zylindern antreten, leistungsmäßig einem 1,6 Liter-Vierzylinder aber in Nichts nachstehen. Sie fahren sich sowohl mit 100 PS wie mit 120 PS spritzig und agil; und wenn man sich von dieser Agilität nicht allzu sehr anstecken lässt, fahren sie dank serienmäßigem Start-Stopp- und Bremsenergie-Rückgewinnungssystem auch durchaus sparsam: 4,9 l/100 km notiert Ford für den Kraftstoffverbrauch, 6,4 Liter verbuchen die Praxistester der Autobild, beides Werte, die man eher von Dieselaggregaten gewohnt ist.
Daneben gibt es noch zwei Vierzylinder-Ottomotoren mit 1,4 bzw. 1,6 Litern Hubraum und 90 respektive 105 PS. Die Empfehlung geht jedoch eindeutig an die als “Motoren des Jahres 2012” ausgezeichneten EcoBoost-Antriebe, die trotz geringerem Verbrauch mehr Spaß machen. Einziger Wermutstropfen: Das sanfte 6-Gang-Doppelkupplungsgetriebe liefert Ford nur für den 1,6 Liter Benzinmotor.
Weniger dynamisch, dafür noch ein bisschen sparsamer sind die Dieselmodelle des B-Max. Zur Wahl stehen entweder ein 1,5-Liter-Motor mit 75 PS und 185 Nm oder 1,6-Liter-Aggregat mit 95 PS und 215 Nm.
Serienmäßig sind beide mit dem Energierückgewinnungssystem und der Start-Stopp-Automatik ausgerüstet; zusammen mit dem etwas lang übersetzten 5-Gang-Getriebe stellen sie sicher, dass kein Tropfen Diesel zu viel eingespritzt wird. Im Normverbrauch geben sie sich mit 4 Litern zufrieden – das Portemonnaie freut’s.
Ausgewogenes Fahrwerk, ausgezeichnete Servolenkung
Design, Sicherheit und Motoren – all diese Aspekte haben uns bisher ein vergnügtes Lächeln aufs Gesicht gezaubert. Wir sind also gespannt, was sich Ford beim Fahrwerk des B-Max hat einfallen lassen. Hier stellen wir nach wenigen Kurven aber fest, dass die Autobauer aus Dearborn konservativer ans Werk gegangen sind. Doch kein Grund, enttäuscht zu sein: Das Fahrwerk ist neutral abgestimmt und weich, aber nicht zu weich gefedert. Als Fahrer muss man auf den Fahrspaß aber nicht verzichten, gerade die präzise Servolenkung lässt auf kurvenreichen Straßen viel Freude aufkommen.
Harmonisch abgerundet wird der gute Eindruck zum Fahrgefühl durch die leicht erhöhten Sitze, die den Fahrer fest im Griff haben und mit einem guten Überblick belohnen; und durch die große Freiheit, die im B-Max Kopf und Beinen gewährt ist.
Dass Ford für so viel Innovation seinen Preis verlangt, ist keine Überraschung. Über MeinAuto.de gibt es den Ford B-Max aber bereits ab 12.500 Euro und mit Rabatten bis 25,8%. (nau)