Fiat 500X im Test (2018): Facelift als Salamitaktik
Salamitaktik nennt sich die Vorgehensweise, die mit Hilfe kleiner Schritte große Ziele, Veränderungen zu erreichen sucht. Ursprünglich stammt der Begriff aus der Politik und hat einen negativen Beigeschmack. Mittlerweile werden, bspw. im Projektmanagement, die positiven Aspekte dieser Taktik gleichermaßen geschätzt. Fiat gehört offenbar zur letzteren Gruppe, denn bei der Mini-SUV-Variante des Fiat 500 setzten sie auf ebendiese Strategie. Ob das wirklich gut oder doch schlecht ist, finden wir im Test heraus:
2018 bringt neue Ordnung & neue Preise
Kaum ein Jahr ist es her, als wir einen „neuen“ Fiat 500X testen durften. Das kleine SUV ist der jüngste Spross der aufgeweckten 500er-Clique und wurde 2014 in den erlesenen Kreis aufgenommen. Der Grund ist rasch gefunden: Wer heute im A-Segment kein Mini-SUV zu bieten hat, der gehört nicht dazu. Dazugehören aber ist eines, vorne mitmischen ein anderes. Die Konkurrenz in dieser Klasse wird von Jahr zu Jahr größer. Neben Früheinsteigern wie dem Mini Countryman oder dem Nissan Juke buhlen aktuell auch der Jeep Renegade, der Opel Crossland X und der Kia Stonic um die Gunst des vorrangig jungen Publikums. Will man hier nicht übrig bleiben, muss man sich ständig neu erfinden. Einige Hersteller schicken deshalb jedes Jahr ein neues Sondermodell ins Rennen, Fiat hingegen krempelt regelmäßig die Ausstattungslinien, die Extras und die Technik um. Nach feinen optischen Retuschen und neuen Farben im Vorjahr gehen die Italiener 2018 daran, die technisch und optisch eigenständigen 500X-Varianten stärker voneinander abzugrenzen. Die Vielseitigkeit des Turiners soll präsenter werden.
Zu diesem Zweck hat Fiat beim 500X eine neue Terminologie eingeführt, die sich der Familien-Nomenklatur angleicht. Seine rustikale, kernige Seite darf das Mini-SUVs in den beiden „Cross Look“-Spielarten „Cross“ und „City-Cross“ ausleben. Den Großstädter markiert der 500X in der „Urban Look“-Variante, die in den drei eleganten Ausstattungen „Pop“, „Pop Star“ und „Lounge“ auftritt. Mit dieser Überarbeitung einher gehen moderate Anpassungen der Preisstruktur, die aber keinen einhelligen Trend erkennen lassen. Die „Urban Look“-Basisvariante „Pop“ kostet 2018 – bei identischer Ausstattung – 500 Euro mehr als 2017. In der mittleren Linie „Pop Star“ muss man dieses Jahr – wie in allen anderen Linien übrigens auch – auf das Fahrmodus-Programm „Mood Selector“ verzichten. Dennoch wird die Ausstattung nicht en bloc günstiger, sondern nur für einige Motoren; ähnlich sieht es in den anderen Varianten aus. Insgesamt hat sich bei den Preisen wenig verändert – im Gegensatz zu einem zentralen Element des Innenraums.
500X mit größerem und umfangreicherem Infotainment
Innen verlagert sich das Zentrum des Geschehens zusehends vom Lenkrad – an dem werden bald hauptsächlich elektronische Helfer drehen – zur Unterhaltungszentrale: dem Infotainment. Das des Fiat 500 hört auf den eingängigen Namen „Uconnect“ und wird weiterhin ab der „Pop Star“-Linie fix verbaut. So weit, so bekannt. Gewandelt hat sich die Technik. Bedient und gezähmt wird das System jetzt über einen 7 Zoll, sprich knapp 18 Zentimeter großen Farb-Touchscreen: das sind zwei Zoll bzw. knapp 5 Zentimeter mehr als bisher. Wer seinem 500X ein Navi und/oder eine Rückfahrkamera gönnt, hat dank des größeren Bildschirms 2018 mehr davon. Bestimmte Funktionen des Systems lassen sich auch per Sprachsteuerung oder über das Multifunktions-Lenkrad abrufen (Musik-Streaming, Textnachrichten usw.) Ausgerüstet ist das Infotainment des Weiteren mit 6 Lautsprechern, einer drahtlosen Verbindung via Bluetooth; und einem USB- bzw. Aux-In-Anschluss für externe Geräte.
Neben scharfen Bildern sorgt das System außerdem dafür, dass der Informationsfluss nie abreißt. Mit der kostenlos im „Apple-App“- und „Google-Play“-Store verfügbaren „Uconnect LIVE“-App kann ohne Unterbrechung gestreamt, getwittert und geliked werden. Auf Wunsch gibt es die neuesten Nachrichten und weitere Online-Services sowie zusätzliche Funktionen wie die Spritspar-App „eco:Drive“. Und ja: Seit diesem Jahr können die Smartphone-Inhalte endlich über Android Auto oder Apple CarPlay gespiegelt werden. Das Service gibt es wie das Navi in den Topausstattung „Lounge“ und „Cross“ ab Werk, darunter kostet es 200 Euro extra. Apropos Extras: Die genannten und viele weitere Zusatzfunktionen offeriert Fiat wieder in diversen Paketen, welche die Bereiche Komfort, Sicherheit, Konnektivität und Design abdecken. Viele dieser Bündel wurden neu betitelt und frisch zusammengestellt. Geblieben ist ihnen die angenehme Eigenschaft, dass die Extras im Paket günstiger sind als einzeln.
Keine Änderungen an den Kerntugenden
Fürs Modelljahr 2018 war’s das mit den Neuerungen im 500X. Bei den automobilen Kernkompetenzen vertraut Fiat auf das Fundament aus dem Jahr 2014 – mit gutem Grund. Das kleine SUV kann sich in den Crashtests ebenso auszeichnen wie im Wettstreit der Assistenzsysteme. Kräftige Bremsen, die ihn bei einer Vollbremsung aus 100 km/h in 36 Metern zum Stehen bringen, machen den Fiat zu einem der sichersten Crossover der Klasse. Über das Platzangebot im Innenraum können wir uns ebenso wenig beklagen. Vor allem vorne prahlt der 500X mit Freiraum im Überfluss; im Fond geht es enger zu – und im Heck müssen wir uns mit einem der kleinsten Stauräume des Segments begnügen. 350 bis 1.000 Liter sind für ein 4,25 Meter langes SUV bescheiden. Vom Opel Crossland X mit 421 bis 1.255 über den 4,14 Meter kleinen Kia Stonic (352 bis 1.155) bis zum Jeep Renegade mit 355 bis 1.297 Litern packen alle Mini-SUVs mehr ein. Überdies ist der Kofferraum kaum variabel und dank einer 76 Zentimeter hohen Ladekante recht unzugänglich.
Doch wen wundert’s? Der Fiat 500X ist kein Arbeitstier, sondern dolce vita in Reinkultur. Deshalb reißt er sich auch beim Federungskomfort keine Dämpfer aus. Nach dem Motto: Man muss das Leben spüren, um es genießen zu können. Für den Genuss zeichnen in erster Linie die temperamentvollen Motoren verantwortlich. Aus dieser lebenslustigen Bande sind lediglich die beiden Basismotoren auszunehmen: der 110 PS starke Vierzylinder-Sauger 1.6 E-torQ (Kraftstoffverbrauch mit/ohne Start-Stopp: 6,4/6,0 Liter auf 100 km, 147/139 g/km CO2 und Energieeffizienzklasse D/C); und der Vierzylinder-Turbodiesel 1.3 Multijet mit 95 PS (Kraftstoffverbrauch: 4,1 Liter auf 100 km, 107 g/km CO2 und Energieeffizienzklasse A). Der Rest zieht kräftig an, insbesondere die beiden direkt eingespritzten 1.4 MultiAir Vierzylinder-Turbobenziner: der mit 140 PS (Kraftstoffverbrauch mit/ohne Start-Stopp: 6,0/5,7 Liter auf 100 km, 139/133 g/km CO2 und Energieeffizienzklasse C) – und vor allem der mit 170 PS, der mit Allrad und 9-Stufen-Automatik aufgeigt (Kraftstoffverbrauch: 6,7 Liter auf 100 km, 157 g/km CO2 und Energieeffizienzklasse D).
Technische Daten des Fiat 500X: | ||
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PS-Anzahl: | min. 110 PS | max. 140 PS |
kW-Anzahl: | min. 81 kW | max. 103 kW |
Antriebsart: | Frontantrieb | |
Getriebeart: | Manuell oder Automatik | |
Kraftstoffart: | Benzin oder Diesel | |
Verbrauch (kombiniert): | min. 4,1 l/100km | max 6,4 l/100km |
CO2-Emission: | min. 109 g/km | max. 147 g/km |
Effizienzklasse: | min. A | max. D |
Abgasnorm: | Euro 6 (grüne Feinstaub-Plakette) | |
Listenpreis: | ab 16.490 Euro | |
Stand der Daten: | 09.05.2018 |
Konkurrenzmodelle
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Fazit zum Fiat 500X Test
MeinAuto.de Redakteur: MeinAuto.de Redaktion |
Der Fiat 500X zeigt in diesem Jahr dank der neuen Linien-Einteilung mehr Profil. Das überarbeitete und verbesserte Infotainment steht ihm ebenso gut zu Gesicht. Mit den frischen Upgrade-Paketen lässt sich der eigene Stil einfach und günstig perfektionieren. Bei MeinAuto.de startet das 500er-Crossovermodell ab 13.780 Euro – knapp 3.400 Euro bzw. 20,5% unter dem Richtpreis.
5 von 5 Punkten
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