Fiat 500X im Test (2017): ein Mini-SUV auf homöopathischer Frischzellenkur
Das Mini-SUV Fiat 500X ist das jüngste Mitglied in der Cinquecento-Familie. Seit Herbst 2014 bereichert es das 500er-Angebot, das neben der Limousine auch den Minivan 500L und das Cabrio 500C umfasst. Trotz seiner Jugend kam der 500X Anfang 2017 unters Facelift-Messer. Wie das dem Gegner eines Skoda Yeti oder eines Opel Mokka bekommen ist? Wir haben das neue Mini-SUV getestet.
500X 2017: das Neue steckt im Detail
Dass im Fiat 500X ein 500er steckt, das sieht man auf den ersten Blick. Den Turiner Designern ist es gelungen, einen waschechten Cinquecento auf die Räder zu stellen – trotz einer Überlänge von fast achtzig Zentimetern. Herzig, hübsch aber zugleich athletisch sieht der 500X aus, auch nach der jüngsten Überarbeitung. Dass an ihm etwas verändert wurde, ist nur auf den zweiten oder dritten Blick zu erkennen. Und auch nur dann, wenn man das passende Modell vor sich hat. An der Form hat sich lediglich bei den beiden Varianten im Offroad-Look, dem 500X Cross und dem 500X Cross plus, etwas gewandelt. Die Veränderungen sind minimal: Der angedeutete Unterbodenschutz wurden adaptiert, die Stoßfänger in Alu-Glanz gehüllt – und die Signatur der Tagfahrlichter geschärft. Eine weitere Änderung: Der topausgestattete 500X Lounge steht ab Werk jetzt auf 17- statt auf 18-Zoll-Leichtmetallrädern. Für alle fünf Ausstattungsvarianten hat Fiat zudem drei frische Farben im Angebot, namentlich „Cappuccino Beige“, „Jeans Hellblau“ und „Donatello Bronze“. Anders gesagt: Wird das Mini-SUV in den Linien „Pop“ und „Pop Star“ nicht mit den neuen Farben lackiert, ist optisch zwischen dem alten und dem neuen Modell kein Unterschied.
Unverändert ist auch die technische Basis des Fiat 500X, die sich dieser weiter mit dem Jeep Renegade teilt. Der schicke Cinquecento-SUV misst folglich weiter 4,25 Meter. Das heißt: Auch 2017 bietet es innen – vor allem für geeichte 500er-Fahrer – überraschend viel Platz. Selbst auf der Fondbank lässt es sich als normal großer Erwachsener aushalten. Nur die Beine dürften ein wenig mehr Spielraum haben – aber wir wollen nicht unbescheiden werden. Denn in Bezug auf das Stauraumvolumen ist echte Bescheidenheit gefragt. 350 bis 1.000 Liter, mehr passen nicht in den Kofferraum. Das können die meisten Konkurrenten deutlich besser. Der fast gleichlange Opel Mokka schluckt 356 bis 1.372, der ein Dutzend Zentimeter kürzere Nissan Juke 354 bis 1.189 Liter. Und selbst der kaum vier Meter große Ford Ecosport bringt mit 355 bis 1.238 Litern mehr im Heck unter. Kurzum: Wer nach einem kleinen Packesel sucht, der ist beim 500X falsch.
Modellpflege öffnet das Motorensortiment
Wer hingegen einen mondänen City-Flitzer sucht; oder ein rustikales Mini-SUV mit Stil: der ist beim neuen 500X goldrichtig. Da stört es auch nicht, dass sich im Innenraum ebenfalls nur wenig getan hat. Die Neuerung im Telegrammstil: Fiat hat in den Linien „Pop“, „Pop Star“ und „Lounge“ die Textur der Mittelkonsole verfeinert; und die gut sitzenden Sitzmöbel frisch bezogen. Die optionale Lederausstattung präsentiert sich überdies nicht länger zwei-, sondern edel einfarbig (entweder Schwarz oder Braun). Nicht neu, aber dennoch weiter ungewohnt ist die praktische Ausrichtung des Interieurs. Die Mittelkonsole wirkt in ihrer hochwertigen Carbon- oder Aluminium-Optik sehr elegant. In ihrer aufgeräumten Gestalt ist sie zugleich einfach zu handhaben. Außerdem offeriert der 500X zahlreiche nützliche Stau- und Seitenfächer – so praktikabel kennt man einen Cinquecento gar nicht.
In der Basisausstattung „Pop“ kommt die Unterhaltung dabei jedoch ein wenig zu kurz. Denn wer sich und seine Passagiere nicht mit dem eigenen Gesang unterhalten will (oder kann), der muss 1.000 Euro für ein Radio auf den Tisch legen. Immerhin legt Fiat einen MP3-Player, einen USB-Anschluss und eine manuelle Klimaanlage drauf. Ein modernes Infotainment mit Touchscreen, Bluetooth-Schnittstelle, Smartphone-Koppelung und Audiostreaming gibt es aber erst ab der Ausstattung „Pop Star“. Die kostet gut 2.000 Euro mehr als die Basisvariante, aber: Sie hat zusätzlich ein praktisches Multifunktionslederlenkrad, Nebelscheinwerfer mit Abbiegelichtfunktion, 16-Zoll-Alufelgen; und – last but not least – den „Fiat Mood Selector“ an Bord.
Cinquecento-SUV: weiter agil & straff unterwegs
Hierbei handelt es sich um keinen Stimmungsmacher im eigentlichen, sondern im übertragenen Sinn. Hinter der Bezeichnung verbirgt sich das Fahrerlebnisprogramm, mit dem der 500X per Drehschalter in drei verschiedene „Fahrstimmungen“ versetzt werden kann. In der „Auto“-Position arbeiten Bremsen, Getriebe und Motor auf einen bestmöglichen Kompromiss von Effizienz und Komfort hin. Im „All Weather“-Modus hat das SUV mehr Grip. In der „Sport“-Stellung reagiert der 500X schließlich besonders direkt auf Eingaben des Fahrers – ein Verhalten, das mit dem Fahrspaß auch die Stimmung hebt. Das Fahrwerk selbst liegt eher auf der straffen Seite, weshalb man bei schlechten Straßenverhältnissen gewisse Härten in Kauf nehmen muss. Nicht verfügbar ist der Stimmungsmacher übrigens für die beiden Basismotoren 1.6 E-torq und 1.3 Multijet. Damit sind wir beim Motorensortiment angelangt, bei dem Fiat das Grundthema dieser Modellpflege – weniger ist mehr – beibehält.
Die einzige Änderung: Der 110 PS starke Basisbenziner 1.6 E-torq, ein Vierzylinder-Saugmotor, treibt nun auf Wunsch auch die beiden Cross-Spielarten des 500X an. Ansonsten ist das Antriebsprogramm sowohl in der Auswahl wie der Ausgestaltung gleich geblieben. Bei den Benzinern gibt es neben dem Sauger den 1.4 Multiair Vierzylinder-Turbo mit 140 PS oder 170 PS. Bei den Selbstzündern sorgt neben dem 95 PS starken Basisdiesel 1.3 Multijet weiter der 1.6 Multijet mit 120 PS oder der 2.0 Multijet mit 140 PS für Vortrieb. Die höchst geschmeidige 9-Gang-Automatik bietet Fiat nach wie vor nur für die beiden Topmotorisierungen an; ebenso wie den Allradantrieb. Mit modernen Sicherheits- und Assistenzsystemen sind die Turiner nicht so sparsam. Ein Berganfahrassistent ist wie ein halbes Dutzend Airbags serienmäßig installiert. In den höheren Linien kommen unter anderem ein aktiver Spurhalteassistent und eine automatische Notbremsfunktion hinzu.
Technische Daten des Fiat 500X: | ||
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PS-Anzahl: | min. 95 PS | max. 170 PS |
kW-Anzahl: | min. 70 kW | max. 125 kW |
Antriebsart: | Frontantrieb oder 4×4 Allradantrieb | |
Getriebeart: | Manuell, DSG oder Automatik | |
Kraftstoffart: | Benzin oder Diesel | |
Verbrauch (kombiniert): | min. 4,1 l/100km | max 6,7 l/100km |
CO2-Emission: | min. 107 g/km | max. 157 g/km |
Effizienzklasse: | min. A | max. C |
Abgasnorm: | Euro 6 (grüne Feinstaub-Plakette) | |
Listenpreis: | ab 15.990 Euro | |
Link zum Konfigurator: | Hier den Fiat 500X konfigurieren |
Fazit zum Fiat 500X Test
MeinAuto.de Redakteur: MeinAuto.de Redaktion |
Wirklich umfangreich ist das Facelift des Fiat 500X nicht ausgefallen. Für einen großen Umbau gab es aber auch keinen Anlass. Denn das Mini-SUV ist erst zwei Jahre alt und alles andere als ein Ladenhüter. Für die Kunden erweist sich die Modellpflege trotzdem als Gewinn. Der 500X wurde nämlich um rund 1.000 Euro günstiger. Bei MeinAuto.de startet das frisch renovierte Cinquecento-SUV ab 13.322 Euro durch – exakt 21% oder umgerechnet fast 3.400 Euro günstiger als in der Herstellerliste ausgewiesen.
4 von 5 Punkten
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