DS7 Crossback im Test (2018): taugt das neue Mittelklasse-SUV zur DS-Gallionsfigur?
01DS Automobiles hat sich, still und heimlich, von der Citroën-Sonderedition zur Premium-Marke des französischen PSA-Konzerns gemausert. Mit ihr will das Unternehmen aus Rueil-Malmaison im Markt der Premium-Hersteller mitmischen – ein Unterfangen, das ohne stattliches Flaggschiff kaum auf Erfolgskurs zu bringen ist. Deshalb ließen die Franzosen Anfang des Jahres ein ebensolches vom Stapel: in Form des edlen Mittelklasse-SUVs DS7 Crossback. Im Test muss die „Göttin“ heute Flagge zeigen.
Inhalte des Testberichts zum DS DS7:
DS7 Crossback: im Focus stehen die Insassen
Wer unter dem Banner einer derart vielversprechenden Marke fährt, ist gezwungen, Qualität zu liefern. Hinter dem Kürzel DS verbirgt sich die Referenz an den legendären Citroën DS – ein Name, der mit dem Gleichklang von DS zur französischen Bezeichnung für Göttin, déesse, spielt. Als DS-Gallionsfigur steht der DS7 Crossback zusätzlich unter Erfolgsdruck. Entsprechend lange und intensiv war die Entwicklungsarbeit am neuen C-Segment-Aushängeschild. Diverse Studien und Modelle wurden vorgefertigt, ehe die richtige Linienführung und die passende Proportion gefunden waren. Gemessen an diesem Aufwand, so unser erster Gedanke, sieht der schicke Franzose recht gewöhnlich aus. Im Detail offenbart das 4,57 Meter lange Mittelklasse-SUV DS7 zwar die intensive Arbeit, die in den Designprozess geflossen ist: insbesondere in der gelungenen Frontpartie, die geschickt mit Licht- und Chrom-Effekten spielt. Aber das können andere auch, das kann nicht alles gewesen sein. Stimmt, wie wir bei der ersten Sitzprobe erkennen.
Innen tut sich im DS eine andere Welt auf. Wir nehmen diesen Stehsatz wörtlich und beginnen mit einem leidlich profanen Teilaspekt, dem Platzangebot. Als erster Vergleichsmaßstab dient der Peugeot 5008: er spielt in einer ähnlichen Liga, baut auf derselben Plattform auf – und ist rund sechs Zentimeter länger. Das ersten Sitzerücken offenbart unmittelbar: Die Autobauer haben in den beiden Konzerngeschwistern unterschiedliche Prioritäten gesetzt. Der DS-Nobelhobel will eine Luxus-Sänfte sein – entsprechend stellt man das Gros des verfügbaren Raums den Insassen frei zur Verfügung. So offeriert das DS-Flaggschiff trotz des um zehn Zentimeter kürzeren Radstandes – 274 zu 284 Zentimeter – größere Freiräume. Vorne sitzt selbst der Kollege mit 3,995 Metern ohne anzuecken; dabei haben wir es im Fond mit knapp 3,990 Meter immer noch bequem. Das Raumgefühl wird den gemessenen Tatsachen allerdings nur bedingt gerecht. Die hohe Schulterlinie drückt auf das Freiheitsempfinden und behindert die Sicht. Im Cockpit strahlt außerdem die massive Mittelkonsole beengende Emotionen aus.
Innenraum – nobel aber unnötig kompliziert
Das Gepäck lässt sich von derlei Gefühlen wenig beeindrucken – es richtet sich nüchtern nach dem gemessenen Raummaß. Die göttliche Abgesandte ihrerseits orientiert sich an der erlesenen Gegnerschaft, sprich an Modellen wie dem Alfa Romeo Stelvio, dem Audi Q5, dem BMW X3, dem Volvo XC 60 und dem Jaguar F-Pace. Gemeinsam ist jenen Zweierlei. Sie überragen den DS7-Crossback allesamt um eine halbe Reifenbreite und kommen dennoch nicht an dessen Stauraumvolumen von 555 bis 1.752 Liter heran: weder der 4,72 Meter lange BMW X3 mit 550 bis 1.600; noch der 4,68 Meter große Alfa Romeo Stelvio mit 525 bis 1.600 Litern. Nur die interne Konkurrenz namens 5008 steckt den DS in die Kofferraumtasche (780 bis 1.940l). Es bestätigt sich: die beiden setzen andere Prioritäten. Das bedeutet jedoch nicht, dass die stets richtig liegen. Bei der Ladekantenhöhe etwa hat der PSA-Konzern den Schwerpunkt falsch, konkret zu hoch angesetzt. Bei 78 Zentimetern knurren die Bandscheiben schon beim Hinsehen. Vorsicht ist zudem am anderen Ende der Wirbelsäule geboten, beim Kopf. Der macht leicht schmerzhafte Bekanntschaft mit dem weit vorstehenden Schloss der Heckklappe.
Versöhnlich stimmt uns der variable Ladeboden, der die innere Ladekante auf Wunsch auf ein Minimum reduziert. So kehren wir wohlgestimmt in den Innenraum und die besagte andere Welt zurück. Weshalb? Weil uns die Frage umtreibt, wie die Franzosen den großzügig bemessenen Raum ausgestalten. Der erste Augenschein bilanziert: nobel, nobel. Sowohl bei der Auswahl der Materialien wie bei der Verarbeitung waren offenbar Fachleute am Werk. Nach einer tiefergehenden Begutachtung tun sich einige Unstimmigkeiten auf, z.B. bei der Bedienung des „DS Connect Radio 2“. Das mit allen wesentlichen Elementen ausgestattete Infotainment-System ist in unserem „So Chic“-Modell Serie und dient als allumfassende Schaltzentrale. Die Verlagerung der Bedienung in die Menüs des Touchscreen erweist sich allerdings nur selten als Segen: so auch hier. Doch sei’s drum, denken wir uns mit französischer Nonchalance, und machen es uns in dem elektrisch einstellbaren Massage-Gestühl mit AGR-Gütesiegel bequem.
DS-SUV mit hochkomfortablem Aktiv-Fahrwerk & Euro-6d-temp-Motoren
Zu den Annehmlichkeiten des DS7 Crossback gehören neben den Sitzen auch die vier optionalen Interieur-Ausstattungsrichtungen, DS Inspirationen genannt. Der Testwagen ist in der 3.300 Euro teuren Ausprägung „Rivoli“ raffiniert. Neben den AGR-Sitzen versieht sie den Innenraum mit einer exklusiven Lederausstattung, die zahlreiche Zier- und Dekor-Elementen verfeinern. Zu den weiteren Behaglichkeiten zählt zweifelsohne die Stille, die in diesem SUV selbst bei flottem Tempo herrscht. Perfekt dazu passt der ruhige Seegang, den die aktive Federung anschlägt. Neigungs- bzw. Beschleunigungssensoren und eine Kamera haben die Fahrbahnqualität skrupulös im Blick und passen die Abstimmung entsprechend an. Der Fahrer kann über verschiedene Fahrmodi eigenhändig nachbessern. 1.000 Euro kostet dieses System, das im Test lediglich in der Stadt – bei langsamer Fahrt übers Kopfsteinpflaster – an seine Grenzen stößt. Mit einer Breite von 2,1 Metern ist der DS7 Crossback aber außerhalb der Ballungszentren besser aufgehoben. Auch die Motoren können auf Überlandstraßen und Autobahnen ihre Kraft freudvoller entfalten. Da sie en bloc die Euro-6d-temp-Abgasnorm erfüllen, sehen sie allfälligen Fahrverboten jedoch ebenfalls gelassen entgegen. Das zukunftssichere Motoren-Sortiment besteht aktuell aus zwei Benzinern und zwei Dieselmotoren – zumindest in den vier höherwertigen Ausstattungen.
In der Basisversion „Chic“ tritt nur der Common-Rail-Vierzylinder-Turbodiesel 1.5 BlueHDi 130 mit 130 PS, 300 Nm, und 6-Gang-Schaltgetriebe an (Kraftstoffverbrauch kombiniert: 4,1 Liter auf 100 km, 107 g/km CO2 und Energieeffizienzklasse A+). Wie der größere Diesel-Kumpan beeindruckt er sich einen minimalen Abgasausstoß. Der Vorteil gegenüber dem 2.0 BlueHDi 180 mit 177 PS, 400 Nm und 8-Gang-Automatik ist der geringere Verbrauch (Kraftstoffverbrauch kombiniert: 4,9 Liter auf 100 km, 128 g/km CO2 und Energieeffizienzklasse A), im Test ist es im Mittel ein ganzer Liter (rund 5 zu ca. 6 Liter). Die beiden Vertreter des Ottomotor-Flügels blicken naturgemäß noch tiefer in den Tank – sie ziehen aber auch kräftiger an: sowohl der 1.6 Puretech 165 wie der 1.6 Puretech 225 (Kraftstoffverbrauch kombiniert: 5,9/5,8 Liter auf 100 km, 134 g/km CO2 und Energieeffizienzklasse A). Ein Plug-in-Hybrid-Antrieb mit 300 PS soll Ende 2018 folgen. Die Assistenz-Armada präsentiert sich indes schon heute in Traumbesetzung. Mit der Bremsleistung sind wir dagegen kaum zufrieden. Ein Bremsweg von fast 39 Metern aus Tempo 100 wäre selbst in der Kleinwagenklasse mäßig; im Luxus-SUV-Segment sollte er vier Meter kürzer sein, um als gut gelten zu können.
Technische Daten des DS DS7 |
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PS-Anzahl: | min. 130 PS | max. 225 PS |
kW-Anzahl: | min. 96 kW | max. 165 kW |
Antriebsart: | Frontantrieb | |
Getriebeart: | Manuell oder Automatik | |
Kraftstoffart: | Benzin oder Diesel | |
Verbrauch (kombiniert): | min. 4,0 l/100km | max 5,9 l/100km |
CO2-Emission: | min. 104 g/km | max. 134 g/km |
Effizienzklasse: | min. A+ | max. A |
Abgasnorm: | Euro 6 (grüne Feinstaub-Plakette) | |
Listenpreis: | ab 19.090,00 Euro | |
Stand der Daten: | 30.08.2018 |
Konkurrenzmodelle
Das neue DS-Oberhaupt ist nicht das einzige luxuriöse Mittelklasse-SUV in unserem Autohaus. Unter den günstigen Neuwagen finden Sie bspw. den Audi Q5 ab 43.845 Euro und 24,99%, den VW Tiguan Allspace ab 25.498 Euro und 23,9%; oder den Volvo XC60 ab 39.629 Euro und 21,0% Neuwagen Rabatt. Auch bei der Finanzierung haben Sie eine große Auswahl: sie reicht vom niedrig verzinsten Autokredit bis zum attraktiven Autoleasing.
Fazit zum DS DS7 Crossback Test
MeinAuto.de Redakteur: MeinAuto.de Redaktion |
Fazit: Mit dem DS7 Crossback hat der PSA-Konzern eine eindrucksvolle Gallionsfigur für seine Premium-Marke DS vorgestellt. Der Innenraum beeindruckt mit seiner Qualität, Eleganz und Größe. Das aktive Fahrwerk und die innovativen Assistenzsysteme sind gleichfalls von höher Güte – und die Motoren laufruhig, kraftvoll sowie Euro-6d-temp-fit. Nur die Bremsen schwächeln im Test. Bei MeinAuto.de hisst das neue DS-Flaggschiff ab 27.735 Euro die Fahne – 24,5% oder umgerechnet gut 4.600 Euro unter dem Listenpreis.
4 von 5 Punkten
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