Mazda MX-5 Roadster Homura (Test 2023): Feuer und Flamme?
Lässig-legerer Mittdreißiger voller Lebensfreude: so könnte – ohne Übertreibung – eine Kontaktanzeige für den Mazda MX-5 Roadster lauten. Ebenso wenig übertrieben wäre es, wenn er sich die Roadster-Renaissance der 1990er auf die Haube heften würde. Lange war er die Nr. 1 der Szene. Wie gut die 2023 frisch herausgeputzte 4. Generation ist? Das führt uns der MX-5 Roadster im Test in der neuen Topversion Homura vor.
Inhalt
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Der Mazda MX-5 Roadster Homura im Schnellcheck
Stärken
- Pures Roadster-Vergnügen
- Hochwertige Ausstattung
- Kraftvolle Brembo-Bremsanlage
- Ausgewogenes Sportfahrwerk
Schwächen
- Rabatt bei anderen Sondermodellen höher Ausstoß
- Position Dreh-Drück-Steller
- Matrix-LED nicht in Serie
- Winziger Kofferraum
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Mazda MX-5 Roadster oder RF: “Homura”-Topmodell gibt es in 2 Varianten
Die Geschichte des Mazda MX-5 reicht bis ins Jahr 1989 zurück. Damals war die Gattung des Roadsters – ein offener zweisitziger Sportwagen mit Stoffverdeck – beinahe ausgestorben. Eines der wenigen verbliebenen Modelle auf dem Markt war der, technisch damals veraltete, Alfa Romeo Spider. Mit den unerwarteten Verkaufserfolgen des MX-5 Roadster begann das Revival dieser Sportwagen. Andere Hersteller zogen nach, z.B. BMW mit dem Z3 Roadster und Mercedes mit dem SLK bzw. SLC. Mazda ließ ebenfalls nicht locker und öffnete zwei Jahrzehnte später eine weitere Karosserie-Gabelung.
Kurz nach der Modellpflege der 3. Reihe debütierte im Jahr 2008 das MX-5 Coupe: eine Roadster-Spielart mit Hardtop. Mit der aktuellen, 4. Generation – kurz ND genannt – wurde der Roadster 10 Zentimeter kürzer, knapp 100 Kilo leichter – und das Coupe zum RF. Der MX-5 RF – RF steht für “retractable Fastback” – ist mit seinem vollautomatischen Verdeck sicherlich der vielseitigere Sportwagen, mit einem Wort: ganzjahrestauglich. Für Roadster-Puristen ist ein Hardtop aber ein Unding. Sie fahren so oft und so lange es geht offen; nur in äußerste Not wird das Softtop aufgezogen.
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Neue Ausstattungsstruktur gipfelt im “Homura”
Im neuen MX-5 Roadster Homura – Homura heißt japanisch Feuer, Flamme – gelingt das so wie bisher mit ein paar flotten Hangriffen; zum Verstauen wird das Stoffverdeck mit einem lässigen Handgriff nach hinten geworfen. Trotz dieses lässigen Einstiegs ist der Test des neuen Topmodells mit Arbeit verbunden. Zur “Homura”-Topausstattung müssen wir uns hocharbeiten. Weshalb? Weil sie auf den beiden darunter liegenden Linien aufbaut. Die überarbeitete Ausstattungsstruktur ist eine der Neuerungen zum Modelljahr 2023.
Eine ausführliche Modellpflege hat der Roadster bereits 2020 genossen. Zurück in die Gegenwart. Das Basismodell des MX-5 Roadster nennt Mazda 2023 “Prime Line”. Der kompakte, nur 3,92 Meter lange Zweisitzer rollt in dieser Form auf 16 Zoll großen Leichtmetallfelgen aus der Fabrik. In den beiden schnittigen Frontscheinwerfern strahlen ausnahmslos LEDs, die u.a. die Leichtweite automatisch regulieren. Die schwarz lackierten Außenspiegel sind elektrisch einstellbar, die Glasheckscheibe ist beheizbar; Schwarz tragen auch das Stoffverdeck und der Überrollbügel.
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Einfache Bedienung mit kleinen ergonomischen Schwächen
Innen sitzen wir im Mazda MX-5 Prime Line auf Sitzen mit schwarzen Stoffbezügen. Unterhalten werden wir vom “Mazda Connect”-Infotainment: mit einem 8-Zoll-Farbdisplay, einem Digitalradio, 6 Lautsprechern und einer kabellosen Smartphone-Integration. Bedient wird das Ensemble wie gewohnt mit dem Dreh-Drück-Steller namens “Multi Commander”. Der “Commander” trägt seinen Namen zurecht: die vielfältigen Bedienbefehle lassen sich mit ihm komfortabel weitergeben. Ein kleines Manko ist. Der Schalter ist ergonomisch suboptimal positioniert: für eine angenehme Armhaltung zu weit hinten.
Optional kann das System auch über den 8-Zoll-Screen bedient werden – das aber nur, wenn der MX-5 Roadster steht. Ob stehend oder fahrend: in dieser Konfiguration kostet Mazda’s zweisitziger Sportwagen 30.990 Euro. 3.000 Euro teurer ist er in der “Exclusive-Line”. Ihre wichtigsten Zugaben sind: die Lederausstattung, die Klimaautomatik, die Sitzheizung – und das “Mazda SD”-Navigations- samt Bose-Soundsystem. Das beschallt uns mit Hilfe von Lautsprechern; darunter auch welche in den Kopfstützen: ein Bonus in einem offenen Sportwagen.
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MX-5 Roadster Homura: unteren Linie steuern u.a. Klimaautomatik & Navi zu
Die Vorarbeiten sind damit abgeschlossen und wir können uns dem sportlichen Fahrgenuss zuwenden. Sein Name: Mazda MX-5 Roadster Homura. Er übernimmt neben den genannten Extras auch die Sicherheitssysteme, die in den beiden vorgestellten Ausstattungslinie enthalten sind: den Berganfahr-, Spurhalte– und Spurwechsel-Assistenten ebenso wie die Ausparkhilfe, die Geschwindigkeitsregelanlage und die Rückfahrkamera. Welche Extras aber heben den “Homura” vom Rest ab? Eine Besonderheit des Topmodells sind die Sportsitze von Recaro mit ihren Bezügen aus einer Leder-Alcantara-Melange.
Die Wangen der Sportsitze haben uns auch bei hohen Kurvengeschwindigkeiten fest im Griff; und ihr Komfort überzeugt auch auf langen Ausfahrten. Gewünscht hätten wir uns aber die ein oder andere zusätzliche Einstellmöglichkeit. Die zweite Besonderheit des MX-5 Roadster Homura sind die geschmiedeten Felgen. Wer den schwächeren Benziner wählt, erhält 16-Zoll-Felgen von Rays; wer sich für den 184 PS starken Top-Motor entscheidet, heizt auf 17 Zoll großen Felgen von BBS durchs Land. Die Wahl des Motors entscheidet überdies, wie es mit der “Homura”-Ausstattung weiter geht.
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Sportfahrwerk & Sportbremsanlage? Im “Homura” nur mit Skyactiv-G 184 Serie
Die Motoren des Mazda MX-5 Roadster sind 2023 die gleichen, die 2020 mit der Modellpflege eingezogen sind. Der Skyactiv-G 132 ist ein 132 PS sowie 152 Nm starker Vierzylinder-Direkteinspritzer mit 1,5 Litern Hubraum. Der Skyactiv-G 184 holt aus zwei Litern Hubraum 184 PS und 205 Nm heraus (Kraftstoffverbrauch kombiniert WLTP: 6,1-6,9 Liter auf 100 km, 138-156 g/km CO2 und Energieeffizienzklasse E-F). Wir testen den Skyactiv-G 184: weil er mit seiner Kraft besser zu einem Sportwagen passt – und weil mit ihm auch die hochwertigeren Fahrdynamik-Extras in den “Homura” einziehen.
Den Sprint von 0 auf 100 erledigt der Roadster mit dem 184-PS-Motor in 6,5 Sekunden – zwei Sekunden schneller als mit dem schwächeren Benziner; in der Spitze schafft er 219 km/h. Mit dem Skyactiv-G 184 verbaut Mazda im MX-5 Homura außerdem eine Domstrebe, die das Chassis zusätzlich versteift; sowie ein Sportdifferential, das die Traktion verbessert. Kombiniert wird beides mit einem Sportfahrwerk, das auf Stoßdämpfer vom Spezialisten Bilstein setzt.
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Interne Sondermodell-Konkurrenz
Dem Sportfahrwerk gelingt es, die fahrdynamischen Qualitäten des MX-5 Roadster Homura noch einmal zu verbessern – keine kleine Errungenschaft. Die Standard-Bremsanlage des Mazdas bietet hingegen mehr einfach zu förderndes Verbesserungspotential. Sie benötigt rund 37 Meter, um den Roadster aus 100 km/h einzubremsen: für einen Sportwagen ein Armutszeugnis. Beim “Homura” mit dem Top-Motor verbaut Mazda ab Werk statt der schwächelnden Standard- vorne eine kräftige Sportbremsanlage von Brembo. Mit den roten Bremssätteln steht der Zweisitzer zwei, drei Meter eher.
Von der “Prime”- und “Exclusive-Line” hebt sich der MX-5 Homura mit diesen Vorzügen deutlich ab. Freilich, er ist mit einem Startpreis von 36.390 Euro auch 5.400 bzw. 2.400 Euro teurer. Konkurrenz bekommt der “Homura” intern durch die beiden 2023er-Sondermodelle “Kizuna” und “Kazari”. Sie kosten 900 Euro weniger, sind ab Werk aber bereits mit dem “Driver Assistance”-Paket ausgestattet. Es enthält neben hochwertigen Assistenten auch ein Matrix-LED-Lichtsystem. Wer im MX-5 Roadster Homura auch nach dem Sonnenuntergang den vollen Durchblick haben will, muss für das Paket 700 Euro extra zahlen.
Technische Daten des Mazda MX-5 Roadster Homura |
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PS-Anzahl: | min. 132 PS | max. 184 PS |
kW-Anzahl: | min. 97 kW | max. 135 kW |
Antriebsart: | Heckantrieb | |
Getriebeart: | Manuell | |
Kraftstoffart: | Benzin | |
Verbrauch Benzin: | 6,1-6,9 l/100km | |
CO₂-Emission | 138-156 g/km | |
Abgasnorm: | Euro 6 D (grüne Feinstaub-Plakette) | |
Listenpreis: | ab 36.390 Euro | |
Stand der Daten: | 30.01.2022 |
Konkurrenzmodelle
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Unser Fazit zum Mazda MX-5 Roadster Homura
MeinAuto.de-Redakteur: Norbert Auer | 30.01.2023
Nach dem Test sind wir für den Mazda MX-5 Roadster Homura durchwegs Feuer und Flamme. Der Roadster-Spaß ist dank des Sportfahrwerks noch intensiver – und dank der Brembo-Bremsen sicherer. Auch die Ausstattung und die Optik gewinnen mit der neuen Topausstattung. Gedämpft wird das Vergnügen lediglich von den fehlenden Matrix-LED-Scheinwerfern und dem winzigen Kofferraum. Bei MeinAuto.de startet der Roadster in der Topausführung ab 31.812 Euro – 15 % oder umgerechnet beinahe 5.400 Euro günstiger als gelistet.
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