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DS 3 E-Tense (Test 2023): Elektrisierende Modellpflege auf Französisch

Beim 4,12 Meter langen Premium-Mini-SUV DS 3 verzichtet DS Automobiles seit der 2022er-Modellpflege auf den Titel “Crossback”. Der Zusatz “E-Tense” bleibt erhalten. Er bezeichnet seit 2019 den E-Antrieb, der sich jüngst gewandelt hat. Die Premium-Tochter Citroens nutzt ihre “Formel E”-Erfahrung und hat einen neuen Antriebsstrang entwickelt. Wie gut er funktioniert, erzählt der Testbericht des DS 3 E-Tense.

Inhalt


  1. Stärken und Schwächen im Schnellcheck
  2. Technische Daten
  3. Konkurrenzmodelle
  4. Fazit

DS 3 E-Tense

© DS

Der Citroen DS 3 im Schnellcheck


Stärken

  1. E-Antriebsstrang “Made in France”
  2. Kompaktere & effizientere Batterie
  3. Knapp 20 % mehr Reichweite
  4. Online-Navi & Matrix-LEDs

Schwächen

  1. Basispreis über 40.000 Euro
  2. Für den Preis mäßige Basisausstattung
  3. Platzmangel im Fond und Kofferraum

DS 3 E-Tense

© DS

DS 3 E-Tense nutzt 2023 erstmals das Know-how der Formula E

In der “Formel E”-Weltmeisterschaft, der Formel 1 der Elektroautos, heizt dieses Jahr die 3. Modell-Generation um die Rundkurse: mit maximal 600 kW. Vorne mit fahren die Fahrzeuge des “DS Penske”-Teams; in ihm wirkt die Motorsportabteilung von DS Automobiles tatkräftig mit. Die französische Citroen-Tochter – zuständig für die Premium-Modelle des Herstellers – engagiert sich seit 2015 in der Formel E. 2015 war auch das Jahr, in dem DS Automobiles eigenständig wurde. Der erste echte DS war das Mittelklasse-SUV DS 7 Crossback, das zweite 2018 der DS 3 Crossback.

Zur Premiere trat der DS 3 Crossback ausschließlich mit konventionellen Verbrennungsmotoren an. Wenige Monate später fuhr der DS 3 auf Wunsch bereits rein elektrisch – damals eine Besonderheit im Segment der Mini-SUVs. Batterieelektrisch angetrieben war damals nur noch ein anderer B-Segment-Crossover, der Hyundai Kona Elektro. Der Peugeot e-2008, der Mazda MX-30, der Opel Mokka-e oder der Kia e-Soul kamen alle später auf den Markt. Den Antrieb des DS 3 Crossback E-Tense entwickelten und produzierten die Franzosen allerdings nicht selbst.

© DS

Neuer E-Antriebsstrang: stärker, effizienter, leichter & 100 % französisch

Den gesamten elektrischen Antriebsstrang des DS 3 Crossback E-Tense steuerte der Regensburger Zulieferer Vitesco Technologies bei. Produziert wurde und wird der Antrieb im chinesischen Tianjin. Erstaunliches Detail. Der gleiche E-Antrieb steckt nicht nur in den Schwestermodellen von Peugeot und Opel; sondern auch im Kona und Kia. Mit der Modellpflege verabschiedet sich der DS 3 E-Tense aus dieser Gemeinschaft. Er geht 2023 eigenen Wege. Der neue Elektroantrieb wird, darauf ist DS zurecht stolz, zu 100 % in Frankreich produziert.

Der nunmehr 156 PS und 260 Nm starke Elektromotor wird im Nordosten Frankreichs, in Trémery gefertigt (Kraftstoffverbrauch kombiniert WLTP: 14,7 bis 16,4 kWh auf 100 km, 0 g/km CO2 und Energieeffizienzklasse A+++). Er ist nicht nur um 20 PS stärker als der bisherige, sondern auch merklich effizienter – und leichter als der knapp 80 Kilo schwere E-Motor des Vorgängers. Für die bessere Effizienz und die höhere Leistungsdichte verantwortlich sind: eine Spule, mit mehreren Strängen und die 6-Pol-Architektur des Motors – üblich sind zwei bzw. vier Pole.

DS 3 E-Tense

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Neuer DS 3 E-Tense: mehr Dampf im Durchzug

Auf den ersten Metern spüren wir die Verbesserungen des neuen Antriebsstrangs zunächst kaum. Der DS 3 E-Tense beschleunigt nach wie vor in 9 Sekunden von 0 auf Tempo 100; und maximal auf 150 km/h. Bei den Durchzug-Tests setzt sich der eigene Antrieb aber erstmals von der Vitesco-Maschine ab: von 60 auf 100 km/h beschleunigt der neue in 4,5 Sekunden – rund eine halbe Sekunde schneller als der alte. Bedeutend größer indessen wird der Abstand zwischen den beiden beim Vergleich der Reichweite und der Effizienz.

Die Effizienzsteigerung hat mehrere Väter. Die E-Maschine im DS 3 E-Tense wird im Wachsguss-Verfahren produziert. Das erlaubt es, den gesamte Kühlkreislauf in einem Stück zu integrieren. Der Motor wird dadurch kompakter, die Kühlung effektiver – und auch zuverlässiger; es gibt keine Naht- und Verbindungsstellen. Verbessert wird der Wirkungsgrad des Gesamtsystems zumal durch das optimierte Untersetzungsgetriebe; es entsteht in Valenciennes.

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Akku mit größerer Kapazität und optimierter Kathoden-Legierung

Die kompaktere Architektur des neuen Antriebsstrangs schafft außerdem Platz für eine Wärmepumpe. Sie erzeugt die Energie für die Klimatisierung des Innenraums – Energie, die der DS 3 E-Tense sonst aus dem Akku abzweigen müsste. Apropos Akku. Die aufladbare Batterie ist ebenfalls neu und “fabriqués en france”. Produziert wird sie in der Nähe Paris’, in Poissy. Neben dem Produktionsstandort der Batterie hat DS außerdem die Kapazität und den Materialmix des Pluspols, der Kathode, modifiziert.

Die NMC-Batterie speichert im Jahr 2023 netto 51 kWh Energie – bei einer Bruttokapazität von 54 kWh; bisher hielt der Akku brutto 50 kWh vor (47,5 netto). Trotz der Kapazitätssteigerung bleibt der Akku so kompakt, dass er mit seinen 102 Zellen und 17 Modulen im Mitteltunnel Platz findet. Der Nachteil des Mitteltunnels: Er nimmt im Fond Fußraum weg – und gerade an dem mangelt es im Premium-B-Segment-SUV. Das ist ein Kompromiss, den eine Architektur mit sich bringt, die auf Verbrennungs- und E-Motoren ausgelegt ist.

DS 3 E-Tense

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DS 3 E-Tense 2023 mit rund 60 Kilometer mehr Reichweite

Wir kehren noch einmal zum neuen Energiespeicher des gelifteten DS 3 E-Tense zurück. DS Automobiles setzt beim Akku ab sofort auf ein optimiertes Kathoden-Material. Den Elektronenüberschuss im Pluspol verwaltet eine Legierung aus 80 % Nickel, 10 % Mangan sowie 10 % Kobalt. Sie ist günstiger und – entsprechend optimiert – teils auch effizienter als die Cobalt-Oxid-Kathoden. Der Umstieg zahlt sich aus. Mit dem neuen Akku wächst die theoretische Reichweite um knapp ein Fünftel; zusätzlich ist der Verbrauch um rund 2 kWh pro 100 Kilometer gesunken.

Statt 340 schafft der DS 3 E-Tense mit einer Akkuladung in der WLTP-Testprozedur im Idealfall damit 404 Kilometer; im schlechtesten Testfall sind es 374 Kilometer. Im City-Zyklus der Norm stehen bestenfalls 486 Kilometer auf dem Tacho – im Test laden wir spätestens nach 350 Kilometern nach. Mit dem DS 3 Crossback E-Tense mussten wir jedoch schon nach 250 bis 270 Kilometern die nächste Ladestation anvisieren. Kurzum: Mit der aktuellen Ausdauer darf sich das edle SUV aus Frankreich zurecht mit dem Prädikat “premium” schmücken.

DS 3 E-Tense

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Unveränderte Ladeleistung – verfeinerter & aufgewerteter Innenraum

Das Laden geht mit dem DS 3 E-Tense so fix wie bisher. An einer Schnellladesäule lädt der Franzose mit maximal 100 kW: in einer halben Stunde. Zuhause liegen am Wechselstrom-Strang bestenfalls 11 kW an; das Laden dauert rund 5 Stunden. Während der Akku lädt, können wir uns in aller Ruhe die weiteren Neuerungen der jüngsten Modellpflege ansehen. DS Automobiles hat beim DS 3 das Front- bzw. Heck-Design dezent überarbeitet; und innen den Komfort und die Materialqualität angehoben. Ebenfalls neu im Innenraum ist das Infotainment– bzw. Navigationssystem.

Beide bieten eine bessere Konnektivität und sind – dank des neuen Lenkrads – etwas einfacher zu bedienen. Ein Musterbeispiel einer gelungenen Ergonomie ist der DS 3 aber nach wie vor nicht. Positiv vermerken wir, dass die Frontscheinwerfer des SUVs ab Werk neuerdings mit LEDs bestückt sind. Auf Wunsch werden die Hauptstrahler auch als individuell und automatisch steuerbare Matrix-LED-Scheinwerfer ausgeführt. Bei dem Preis dürften die Top-Scheinwerfer und das Navi aber nach durchaus Serie sein.

Technische Daten des DS 3 E-Tense


PS-Anzahl: 156 PS
kW-Anzahl: 115 kW
Antriebsart: Frontantrieb
Getriebeart: Automatik
Kraftstoffart: Elektrisch
Verbrauch Elektro: 15,3 kWh/100 km
CO₂-Emission 0 g/km
Abgasnorm: Euro 6 D (grüne Feinstaub-Plakette)
Listenpreis: ab 40.540 Euro
Stand der Daten: 13.02.2023

Konkurrenzmodelle


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Unser Fazit zum DS 3 E-Tense


MeinAuto.de-Redakteur: Norbert Auer | 13.02.2023
Der DS 3 E-Tense hat mit der Modellpflege den Zusatz “Crossback” verloren – vor allem antriebstechnisch aber an Qualität gewonnen. Der neue, in Frankreich produzierte Antriebsstrang ist stärker, effizienter, leichter – und ausdauernder. Positiv aufgefallen sind im Test außerdem die neuen LED-Scheinwerfer und das neue Navi. Der Preis bleibt ausgesprochen selbstbewusst. Bei MeinAuto.de startet der batterieelektrische DS 3 aber schon ab 38.230 Euro – 11 % bzw. über 4.600 Euro unter der unverbindlichen Preisempfehlung.

     
5 von 5 Punkten


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