Citroen DS5 Test: Eigenwilliger Beau
„DS“ steht für eines der schönsten Automobile des 20. Jahrhunderts. Mit dem DS5 hat will Citroen aber auf keinen Fall die alten Zeiten heraufbeschwören.
Mix aus Limousine und Kombi
Mit der „Göttin“ der fünfziger und ihrer damals ganz innovativen Hydropneumatik hat das Flaggschiff der Premium-Baureihe der Franzosen aber auch überhaupt nichts mehr am Hut. Lediglich beim Design hat das stets auf außergewöhnliche Innovationen zielende Unternehmen Zeichen gesetzt. Der 4,53 Meter lange Citroen DS5 wirkt wie ein Mix aus Limousine und Kombi, aber in jeder Hinsicht elegant. Auch die Front ist sehr edel ausgefallen.
Nobel geht es weiter im Innenraum. Das Cockpit ähnelt aufgrund der langen Mittelkonsole sowie den Knöpfen am Dachhimmel einer Pilotenkanzel. Die Instrumente sind gut ablesbar, das Headup-Display kann auch eingefahren werden, die Materialien erfüllen den Premium-Anspruch. Ein Geheimnis wird bleiben, wer die in der Mitte platzierte analoge Uhr mit den beiden Plastikanzeigern im Konzern durchsetzen konnte, zumal die Uhrzeit auch auf dem darüber befindlichen Monitor angezeigt wird.
Keinen Grund zur Klagen bieten die Sitze. Früher bei den Franzosen eher als Sofas ausgelegt, verfügen die mit Leder bestückten Platzhalter über genügend Kontur und Seitenhalt ohne dabei den Komfortaspekt zu verlieren. So lassen sich auch längere Reisen bequem und entspannt aushalten. Und auch die Personen in Reihe zwei verfügen über genügend Platzfreiheit.
Traditionell französisch reisen
Gut zum DS5 passt der HDi 165, der in Tradition der französischen Reiselimousine steht. Der 120 kW/165 PS starke Diesel erreicht nach 8,8 Sekunden die 100 km/h und hält sich wacker bis zu einer Geschwindigkeit über 215 km/h.
Völlig ausreichend für ein entspanntes Reisen, denn auch das Fahrwerk bietet den optimalen Mix aus Härte und Komfort. So hält der DS5 auch auf Landstraße und ohne Pneumatik die Spur in den Kurven. Dank des gut zu schaltenden Sechsganggetriebes kann das 1600 Kilogramm schwere Gefährt sogar sportlich gefahren werden.
Sehr schlechte Übersicht
Allerdings sollte die Fahrt zumeist in gerader Richtung vonstatten gehen. Denn bei der Übersicht schwächelt der Premium-Franzose leider sehr stark. Zum einen ist dort die zweigeteilte A-Säule, die auch bei anderen Citroen-Modellen eingesetzt wird. Beim DS5 verhindert sie eher die Übersicht als sie zu fördern. Die Fahrt durch einen größeren Kreisverkehr wie dem „Großen Stern“ in Berlin avanciert zur Abenteuerfahrt.
Die Fahrt im Kreisverkehr muss behutsam angegangen werden. Der Radfahrerblick wird ebenso stark behindert. Höhepunkt der Unübersichtlichkeit ist der Blick durch die – ebenfalls geteilte Heckscheibe. Hier schafft ein gerade mal 28 Zentimeter großer Heckscheibenwischer ein Halbkreis-Guckloch mit einem Radius von 16 Zentimetern. Bei jedem Regenguss hofft der Fahrer darauf, dass der Kleine eventuell noch wachsen könnte. Es ist einfach schade, dass der gute Fahreindruck auf diese Weise gemindert wird.
Traditionelle Gene
Da fällt es dann kaum noch ins Gewicht, dass die Heckklappe nur durch einen Schalter im Cockpit oder über den Schlüssel den Weg zu 468 Litern Kofferraumvolumen freigibt. Und es fällt auch kaum ins Gewicht, dass die Motorklappe kaum ohne Anleitung des Handbuches geöffnet werden kann.
So werden die Vorteile des schönen Auftritts und der guten Fahrwerte doch arg geschmälert. Die Freunde des „laissez faire“ werden die Hindernisse eher in Kauf nehmen und 33.790 für die Ausstattungsvariante SoChic investieren. Denn auch der DS5 hebt sich traditioneller Weise von anderen Modellen ab. Traditionell positiv wie – leider auch – negativ.
Im beliebten Online-Autohaus für Neuwagen, MeinAuto.de, gibt es den Citroen DS5 zum günstigen Preis von 24.688 Euro. Der Neuwagen von Citroen gibt es mit einem Rabatt von fast 20 Prozent. Hier geht es zum Angebot:
von Thomas Flehmer / in Kooperation mit Automagazin Autogazette