Citroen DS3 Cabrio Test: Spaßmobil ohne Alltagsnutzen
Schade, sehr schade. Das Citroen DS3 Cabrio hätte einen so schönen und modernen Nachfolger der Ente abgegeben. Doch während der legendäre 2CV auch im Alltag zu gebrauchen war, geht dem Nachfolger dieser Gedanke vollkommen ab.
Laute Geräusche im Innenraum
Während vor 30 Jahren sich niemand an der Lautstärke des Kultmobils störte, geht es im DS3 Cabrio, das wie die Ente kein klassisches Cabrio ist, schon eher störend zu. Denn im Innenraum sind die Geräusche so stark vernehmbar, dass Fahrer und Beifahrer sich häufig umdrehen in dem Gedanken, dort könnte ein Fenster geöffnet sein.
Der so genannte Radfahrerblick kommt im DS3 Cabrio sowieso häufiger zum Tragen, da die Sicht beengt ist und der Fahrer auch ein zweites Mal den Blick riskiert. Aber damit steht Citroen nicht alleine. Allerdings fällt der Blick durch die Heckscheibe weg, wenn das Dach bis zum letzten Ende automatisch aufgewickelt wird, was bei einem Tempo von bis zu 120 km/h innerhalb von 16 Sekunden vonstatten geht.
Genügend Platz vorhanden
Doch wie bei der Ente – damals allerdings noch manuell – kann das Öffnen des Daches an zwei weiteren Punkten (hinter der B- und der C-Säule) gestoppt werden, um luftig unterwegs zu sein. Gerade bei diesen Temperaturen reichen diese Öffnungen völlig aus, um Cabrio-Gefühle auch im Herbst zu erleben.
Lüftung und Sitzheizung erfüllen dabei schnell ihren Zweck und erwärmen nach dem Start sehr schnell, sodass der Komfort im Innenraum voll gegeben ist. Zudem die Sitze genügend Halt bieten und der Innenraum sehr erfrischend gestaltet ist. Zwischen den 2,45 Metern finden Fahrer und Beifahrer sowohl vorne wie hinten genügend Raum, auch wenn der Ein- und Ausstieg wegen der fehlenden Hintertüren etwas beschwerlicher vor sich geht.
Kleine Kofferraumöffnung
Allerdings wird die Rückbank wohl vermehrt nicht zum Transport von Personen, sondern von Gepäck genutzt werden. Zwar verfügt der Kofferraum des DS3 Cabrio mit einem Volumen von 245 Litern für einen Kleinwagen genügend Platz, doch das Bepacken ist beschwerlich. Zwar öffnet die kleine Heckklappe recht pfiffig, doch gibt sie gerade mal zwei Drittel der Öffnung frei, sodass das Beladen häufig zum Ärgernis avanciert, da selbst ein Trolley nur unter größten Anstrengungen untergebracht werden kann.
Der Alltagsnutzen, den die geschlossene Variante des DS3 noch sehr wohl bietet, entfällt hier. Das Cabrio mutiert deshalb lediglich zum Freizeitfahrzeug und sollte deshalb mit dem aus anderen Modellen bekannten und geschätzten THP 155 bestückt sein, der eine Menge Fahrspaß verspricht.
Viel Fahrfreude auf der Landstraße
Denn bestückt mit 115 kW/156 PS und einem maximalen Drehmoment von 240 Newtonmetern, die bereits bei 1400 Umdrehungen anliegen, ist der Sprint des 1,2 Tonnen wiegenden Leichtgewichtes innerhalb von 7,4 Sekunden erledigt. Bis zu einer Geschwindigkeit von 210 km/h schafft es der kleine Kraftzwerg, wobei es in den höheren Geschwindigkeitsbereichen etwas zäher zugeht und aufgrund der Lautstärke im offenen Modell auch nicht ganz so viel Freude vermittelt.
Die stellt sich auf der Landstraße umso schneller ein, da das Fahrwerk – wie bei der geschlossenen Variante – auf Kurvenfahrten ausgelegt ist und gerade hier viel Spaß vermittelt, auch wenn die Sechsgang-Schaltung des Testwagens ein wenig hakelte. Und ein Verbrauch von 7,2 Litern bei Fahrten zwischen Vernunft und Freude kann sich sehen lassen.
2500 Euro Aufschlag für das Cabrio
Allerdings müssen für das Cabrio ohne großen Alltagsnutzen mit der Topmotorisierung und in der höchsten Ausstattungsvariante Sport Chic auch bereits 24.060 Euro hingeblättert werden. Wer auf das Stoffverdeck verzichten kann, greift deshalb zur geschlossenen Version, die für 2500 Euro weniger Fahrspaß und Alltag miteinander verbindet.
Konkurrenz rund um Kleinwagen-Cabrio gibt es aktuell nur mit dem Mini Cabrio sowie dem Fiat 500 C und Peugeot 207 CC. In den größeren Klassen begegnen uns schließlich das Beetle sowie VW Golf Cabrio.