Citroën C4 Cactus, Ford EcoSport, Peugeot 2008, Renault Captur Test: Mini-SUVs auf interessanten Abwegen
Mini-SUVs erfreuen sich zurzeit größter Beliebtheit. Unter den kleinen Crossover-Modellen tummeln sich dabei auch einige Individualisten, von denen wir vier zum Test geladen haben. Mit einem rund 90 PS starken Diesel fahren vor: der Citroën C4 Cactus, der Ford EcoSport, der Peugeot 2008 und der Renault Captur.
Citroën C4 Cactus: luftige Experimente
Als erster darf sich der Citroen C4 Cactus beweisen, der ab September 2014 über Stock, Stein und Kanaldeckel gleitet – und zwar nicht nur im übertragenen, sondern auch im buchstäblichen Sinn. Die sanft federnde Gangart ändert der stachelige Franzose nur, wenn er mit viel Gepäck beladen ist und über die Autobahn fegt: denn dann rumpelt das C4-SUV bei kurzen Kanten im Asphalt leicht.
Da ist es von Vorteil, dass der Cactus mit 434 Kilogramm Maximalzuladung nicht so schwer schleppen darf wie bspw. der Peugeot 2008. In der Zuladungswertung belegt er damit den geteilten 2. Rang, mit einem Kofferraumvolumen von 358 bis 1.170 Liter reiht er sich hingegen ganz knapp an letzter Stelle ein. Störender ist jedoch die Tatsache, dass eine geteilte Rückbank erst ab dem nächsten Jahr verfügbar sein wird.
Sonst gibt es im hochmodern wirkenden Innenraum aber wenig zu bemängeln. Vier Passagiere finden bequem Platz, die Sitze sind komfortabel, die Ablagen zahlreich – und nach einer gewissen Eingewöhnungsphase ist auch die vollkommen digitalisierte Bedienung ein Gewinn. Der Cactus punktet zudem mit der besten Sicherheitsausstattung und dem sparsamsten Antrieb. Im Citroen werkelt nämlich die neuste Generation des 1,6-Liter-Turbodiesels aus dem PSA-Konzern, die 99 PS und 254 Nm Spitzendrehmoment leistet. Der Selbstzünder ist dabei ganz auf Effizienz getrimmt, lässt sich das aber nicht wirklich anmerken: mit 12,2 Sekunden hängt er die Konkurrenten im Standardsprint jedenfalls locker ab, und das trotz des geringsten Testverbrauchs von 6,1 Litern.
Beim Durchzug fordert der Spardrang dann aber seinen Tribut. Hier ledert etwa der Peugeot 2008, der noch mit dem „alten“ 1.6 TDI unterwegs ist, den Konzernbruder böse ab. Nur gut, dass der Cactus dank seiner recht agilen, aber sonst durch und durch sanftmütigen Abstimmung ein ausgeglichenes Wesen hat.
Ford EcoSport: ein Exot in Europa
In Europa noch ganz frisch ist das zweite Mini-SUV im Test, der Ford EcoSport. Der zweiten Generation sieht man dabei noch die ursprüngliche Ausrichtung auf den südamerikanischen Markt an, nicht zuletzt an der recht rustikalen Innenausstattung: von den groben Hartplastikverkleidungen bis hin zu den mäßig bequemen Sitzmöbeln. Bei der Raumverteilung war Ford im EcoSport allerdings großzügiger, zumindest was das Passagierabteil betrifft. Beim Kofferraum reiht sich der Ford mit 333 bis 1.238 Litern und lediglich 409 Kilogramm Zuladung jedoch an letzter Stelle ein. Das Schleppen ist also nicht unbedingt die Sache des EcoSport.
Geht es nach seinem Namen und der technischen Basis – dem Ford Fiesta -, dann sollte ihm das Fahren eher liegen. Die erste flott gefahrene Kurve belehrt uns jedoch eines anderen. Beim Einlenken vermissen wir die Ford-übliche direkte, rückmeldungssensible Lenkung, und am Scheitelpunkt die kaum spürbare Seitenneigung. Denn der EcoSport neigt sich gerne zur Seite, weshalb auch das ESP viel Arbeit hat. Der 90 PS starke 1.5 TDCi aber verrichtet sein Werk durchaus zufriedenstellend, eingebremst wird er lediglich vom Leergewicht des SUV, das mit 1.336 Kilogramm deutlich über dem der Gegner liegt (der C4 Cactus wiegt bspw. nur 1.176 kg).
Peugeot 2008 & Renault Captur: Erfahrung macht sich bezahlt
Soweit also die beiden Neulinge, nun zu den beiden erfahrenen Mini-SUVs in Test, dem Peugeot 2008 und dem Renault Captur. Können sie den Jungspunden die hohe SUV-Stirn bieten? Ja, sie können – und zwar jeder auf seine Weise. Der Peugeot 2008 zum Beispiel trumpft besonders bei den Transportprüfungen auf. Mit einem Gepäckraumvolumen von 360 bis 1.194 Litern und einer maximalen Zuladung von exakt 500 Kilogramm steckt er die drei Kontrahenten hier locker in die Tasche. Dass der 2008 mit 60 Zentimetern auch noch die niedrigste Ladekante aufweist und die Rückbank als einziger eben umlegen kann, erhöht seinen Ladevorteil noch.
Der große und praktische Kofferraum nimmt aber den Insassen Raum weg, der vorne wie hinten überdies nach oben hin rasch knapp wird. Die Enge im Innenraum versucht ein 1.6-Liter-Turbodiesel namens e-HDI 92 wettzumachen, der aufgrund seiner Elastizität auch viele Freiheiten einräumt. Die hohe Agilität des 2008 passt dabei sehr gut zum temperamentvollen Antrieb, sie geht aber auf Kosten des Federungskomforts; und auch die schwachen Bremsen spießen sich mit der dynamischen Auslegung des kleinen Franzosen.
Ganz anders verhält sich diesbezüglich der Renault Captur. Dessen Bremsscheiben packen nämlich so kräftig zu wie keine anderen im Test und schleifen das SUV aus Tempo 100 schon nach 35,5 Metern ein. Der Cactus steht hingegen erst nach rund 37 Metern, der Ford EcoSport und der Peugeot 2008 gar erst nach mehr als 38 Metern. Auch beim Fahrkomfort ist das Renault-SUV den Gegner überlegen, denn keiner federt so souverän wie er – und keiner bietet so großzügige Platzverhältnisse und so bequeme Sitze. Das Wedeln gehört indessen nicht zu den Stärken des Captur, der eher das gemächliche Vorankommen bevorzugt. Dazu passt auch der 90 PS starke 1,5 Liter Diesel dCi 90, der bedächtig anschiebt und unwillig hochdreht; Eigenschaften, die jedoch dem Verbrauch sehr zuträglich sind (6,3 Liter im Testschnitt).
Fazit: Die vier Individualisten in unserem Mini-SUV-Test weisen – wenig überraschend – auch ganz individuellen Stärken und Schwächen auf. Der C4 Cactus überzeugt mit einfallsreichen Detaillösungen und Effizienz, der Ford EcoSport mit gutem Platzangebot und solidem Motor, der Renault Captur mit hohe Komfort und ausgezeichneten Bremsen; und der Peugeot 2008 schließlich mit dem besten Transporttugenden und dem durchzugsstärksten Diesel.
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