Citroen C1 Selection im Test (2017): Stadtflitzer & Sondermodell als Traumpaar?
Der Mini des französischen Autobauers Citroën flitzt seit 2014 in der zweiten Generation durch die Städte. Frischluft-Fans kommen mit der Cabrio-Limousine C1 Airscape auf ihre Kosten, die seit 2014 auch als Sondermodell „Selection“ ausgeliefert wird. Wer seinen C1 lieber gut verschlossen genießt, der kam bis Mitte 2016 allerdings nicht in den Genuss dieser Sonderserie. Seither aber existiert auch die C1-Limousine mit drei und fünf Türen in dieser Ausführung. Uns interessiert im Test nun: Ist der C1 Selection wirklich etwas Besonderes? Hier finden Sie die Antwort:
C1 Selection: bedeutet Selektieren veredeln?
Urbane Mobilität, verpackt in ein erfrischendes, individuell gestaltbares Design: Gemäß Citroën ist das die Modellgruppe des C1 in wenigen Worten. Sachlich veranlagte Beobachter mögen dem entgegenhalten. Der C1 ist ein Auto aus dem A-Segment (gern auch Kleinstwagen genannt), das 3.466 auf 1.615 auf 1.460 Millimeter misst; der Radstand beträgt 2,43 Meter. Die Karosserieform ist die einer Kombilimousine, das Gewicht liegt bei gut 900 Kilo. Wesentliches verrät uns freilich weder die eine noch die andere Lesart. Zeit also, dass wir das in einem ausführlichen Test ändern. Die Behauptung der vielfältigen individuellen Gestaltbarkeit lässt sich durch einen kurzen Blick in die Preisliste verifizieren. Die Franzosen bieten für den Kleinen zahlreiche Optionspakete und sieben Ausstattungslinien an; die fürs Cabrio nicht eingerechnet. Eine unter diesen sieben ist seit Mitte 2016 die Ausstattung der Sonderserie „Selection“. Sie baut auf dem ausverkauften C1 Feel auf, der seinerseits die Extras der darunter liegenden Linien „Start“ und „Live“ ins sich trägt. Anders gesagt: Vor dem Extra-Sonderreigen sind bereits LED-Tagfahrlichter, eine Berganfahrhilfe, eine Servolenkung und eine Zentralverriegelung mit Fernbedienung verbaut; außerdem vorne elektrische Fensterheber, in Wagenfarbe lackierte Außenspiegelgehäuse – und eine geteilt umklappbare Rücksitzbank.
Die Sonderserie „Selection“ versucht dem C1 nun durch die Auswahl weiterer Extras eine besondere Note zu geben. Zunächst stellt Citroën den Cityflitzer auf 15- statt 14-Zoll-Stahlfelgen, deren Aussehen mit Radzierkappen im „Comet“-Design verschönert wird. Auf Wunsch kann man die Stahlfelgen auch durch die 15-Zoll-Leichtmetallfelgen „Planet“ in schwarzer oder glanzgedrehter Oberfläche ersetzen. Kostenpunkt 570 bzw. 520 Euro. Innen setzt die Sonderedition ebenfalls Akzente. Zum einen optisch durch ein spezielles Dekor des Armaturenbretts in „Brillant Schwarz und Porzellanweiß“; und durch eigene Stoffbezüge: Von „Zebra Lagoon Blau“ über „Mica Grau“ bis hin zur 800 Euro teuren schwarzen Lederpolsterung. Zum anderen verfeinern technische Extras wie eine Klimaanlage, ein Drehzahlmesser mit Digitalanzeige; und das Audiosystem „Bluetooth“ inklusive Connecting-Box (Bluetooth-Freisprecheinrichtung, USB-Anschluss) und Lenkradfernbedienung das Interieur. Der 7-Zoll große Touchscreen mit „Mirror Screen“-Funktion zum Spiegeln der Smartphone-Anzeige und die Klimaautomatik kosten allerdings extra.
Platzangebot und Motoren: keine besonderen Vorkommnisse
Die Behauptung, dass der C1 individuell gestaltbar und erfrischend ausgestattet ist, hat sich damit bewahrheitet – gerade in der „Selection“-Sonderedition. Jetzt wollen wir versuchen, die Abmessungen in brauchbare Daten zu übersetzen. Bietet der kleine Franzose ausreichend Platz respektive Stauraum? Beginnen wir vorne. Sie sind fast 3,990 Meter groß? Kein Problem, der City-Flitzer von Citroën bringt sie vorne problemlos wie bequem unter. Auch wer deutlich kleiner ist, findet dank des in der Höhe serienmäßig verstellbaren Fahrersitzes rasch die passende Sitzposition. Der Ausblick nach vorne ist so stets gut, nach hinten wird er von den breiten C-Säulen etwas eingeschränkt. Wir wechseln ins Fond. Dorthin gelangen wir am einfachsten in der fünftürigen Ausführung, die 450 Euro teurer ist. Unserer Meinung nach sind die zwei zusätzlichen Türen eine gute Investition. Das liegt jedoch weniger am vereinfachten Zustieg: Denn der bedeutet nicht zwangsläufig etwas Gutes. Bei den beengten Verhältnissen auf der Rücksitzbank will man keinem Erwachsenen eine längere Fahrt zumuten. Der Kofferraum hingegen erweist sich als erfreulich variabel und auch recht geräumig. 196 bis 780 Liter verschwinden in ihm, deutlich mehr etwa als in einem zehn Zentimeter längeren Fiat 500 (185 -550) und einem 25 Zentimeter größeren Opel Adam (170 bis 663 Liter).
Zurück zu den beiden zusätzlichen Türen und dem Grund, der für sie spricht. Sie öffnen nicht nur den Zustieg ins Fond, sondern auch den zu einer größeren Motorenauswahl. Neben dem Basis-Benziner VTi 68 steht im Fünftürer nämlich auch der PureTech 82 als Antreiber zur Wahl. Das ist insofern erfrischen, da sich der 69 PS starke Einliter-Dreizylinder VTi 68 als recht bedächtiger Zeitgenosse erweist (Kraftstoffverbrauch: 4,1 Liter auf 100 km, 95 g/km CO2 und Energieeffizienzklasse B). Der 0-100-Antritt dauert gemessene 14,3 Sekunden und eine gefühlte Ewigkeit. Die 160-km/h-Spitze gehen für einen Mini indessen in Ordnung. Trotzdem: Ein wenig mehr Schwung darf es in einem Kleinstwagen gern sein. Schließlich will man ja auch hin und wieder hinaus aus der Stadt. Mit dem 1,2 Liter großen PureTech 82 ist das dank einer Beschleunigung in 11 Sekunden von 0 auf 100; und maximal auf gut 170 km/h viel entspannter möglich (Kraftstoffverbrauch: 4,3 Liter auf 100 km, 99 g/km CO2 und Energieeffizienzklasse B). Die Mehrleistung muss dabei weder mit signifikant mehr Sprit bezahlt noch teuer erkauft werden (Aufpreis 420 Euro).
C1 Selection: auswählen heißt auch einschränken
Die ein oder andere Einschränkung muss man durch die Wahl des C1 Selection indessen auch in Kauf nehmen. Nicht jede ist jedoch ein Schaden. Die Tatsache zum Beispiel, dass in der „Selection“-Ausstattungslinie die Option auf die zähe Automatik fehlt, schlägt nicht als Manko zu Buche. Das Fehlen der Start&Stopp-Automatik ist bei einem Stadtauto gravierender. Mit der Sonderausstattung hat das aber nur bedingt zu tun. Die Spritspartechnologie ist leider auf den VTi 68 und die „Feel“-Linie beschränkt. Die eingeschränkte Auswahl an Optionspakete lässt sich ebenso recht einfach verkraften. Denn schließlich ist das nur ein Zeichen dafür, dass das meiste schon ab Werk installiert ist. Außerdem werden mit dem Kältepakt für 350 Euro (Sitzheizung inklusive beheizbare Außenspiegel) und dem Fahrassistenzpaket für 600 Euro, das durch die Rückfahrkamera die beschränkte Hecksicht ausmerzt, die wichtigsten Erweiterungen angeboten.
Nur eines fehlt im C1 Selection unserer Meinung nach: der City-Notbremsassistent. Ihn bieten die Franzosen leider nur in der „Shine“-Sonderausstattung aus. Wobei sein Fehlen insofern leichter zu verkraften ist, da die Bremsen nicht zu den Prunkstücken des C1 gehören. 40 Meter Bremsweg bei einer Vollbremsung aus 100 Stundenkilometer ist nicht berühmt. Ein wirklicher Trost ist das freilich nicht. Hier sollte Citroën jedenfalls nachbessern. Dass man es kann, haben die Franzosen bei der Fahrwerksabstimmung bewiesen. Die wurde nämlich schon beim Generationswechsel spürbar harmonischer und komfortabler.
Technische Daten des Citroen C1 Selection: | ||
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PS-Anzahl: | min. 69 PS | max. 82 PS |
kW-Anzahl: | min. 51 kW | max. 60 kW |
Antriebsart: | Frontantrieb | |
Getriebeart: | Manuell | |
Kraftstoffart: | Benzin | |
Verbrauch (kombiniert): | min. 4,1 l/100km | max 4,3 l/100km |
CO2-Emission: | min. 95 g/km | max. 99 g/km |
Effizienzklasse: | min. B | max. B |
Abgasnorm: | Euro 6 (grüne Feinstaub-Plakette) | |
Listenpreis: | ab 11.790 Euro | |
Stand der Daten: | 17.10.2017 |
Konkurrenzmodelle
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Fazit zum Citroen C1 Selection Test
MeinAuto.de Redakteur: MeinAuto.de Redaktion |
Als Sonderserie Citroen C1 Selection überzeugt der französische Kleinstwagen im Test vor allem mit seinem farbenfrohen, komfortablen und in vielerlei Hinsicht individualisierbaren Innenraum. Alles Wesentliche ist hier an Bord, mit Ausnahme des City-Notbremsassistenten vielleicht. Die Bremsen sind dabei generell einer der wenigen Schwachpunkte des C1 – anders als bspw. der Preis. Bei MeinAuto.de legt das Sondermodell ab 9.049 Euro los, sprich gut 28% bzw. 3.300 Euro günstiger als gelistet.
4 von 5 Punkten