Citroen C1 II PureTech 82 (Test): purer Stadtgenuss?
Auch in der zweiten Generation, die 2014 auf den Markt kam, nutzt der Citroen C1 dieselbe Basis wie der Toyota Aygo und der Peugeot 108. Die drei Kleinwagen-Geschwister sind jetzt aber keine eineiigen Zwillinge mehr, sie haben sich in verschiedene Richtungen entwickelt. Salopp gesagt gibt der Aygo den Paradiesvogel, der 108 den coolen Hund – und der C1? Was den auszeichnet, lesen Sie in unserem Testbericht.
Topbenziner vs. Basisantrieb
Seit Mai 2014 wird der C1 II – wie seine Geschwister – im tschechischen Kolin zusammengeschraubt. Dabei werden zwei neue Motoren, namentlich zwei Benziner, verbaut. Den schwachbrüsten Diesel, der einst, noch zu Zeiten des Vorgängers, im Angebot war, hat Citroen schon 2008 aussortiert. Der Einliter-Dreizylinder von damals wurde vom PSA-Konzern indes für die zweite Generation wieder belebt. Er präsentiert sich grundlegend überarbeitet und hört jetzt auf den Namen 1.0 VTi 68. Leistungsmäßig hat sich nicht viel getan – mit 69 PS und 95 Nm leistet der Ottomotor jetzt 1 PS und 3 Nm mehr. Trotzdem beschleunigt er den C1 rund eine Sekunde langsamer von 0 auf 100 als der Vorgänger (14,3 Sekunden, Spitze 160 km/h). Der Grund ist das länger übersetzte 5-Gang-Getriebe, das den NEFZ-Verbrauch von 4,3 auf 4,1 Liter senkt (3,8 Liter bzw. 88 g CO2 mit Start-Stopp). Das Fazit zum VTi 68 lautet somit: Er legt unerwartet eifrig los, lässt dann aber stark nach. Da heißt es kräftig in der 5-Gang-Box rühren oder auf die Arbeit der „Efficient Tronic“ 5-Gang-Automatik vertrauen (Aufpreis 1.250 Euro, aber nur für den 5-Türer zu haben).
Wer sich das ersparen will, dem bieten die Franzosen seit vergangenem Jahr mit dem 1.2 PureTech eine interessante, lediglich 500 Euro teurere Alternative. Der 1,2-Liter-Dreizylinder treibt den C1 mit 82 PS und, ab 2.750 Touren, mit maximal 118 Nm Drehmoment an. Das liest sich ebenfalls recht mager, aber: der Kleinstwagen wiegt gerade einmal 940 Kilo. Deshalb geht mit dem 1.2 PureTech gleich vom Start weg einiges weiter, um nicht zu sagen: es geht die Post ab. Die 11 Sekunden für den Standardsprint und die 170 km/h Spitzengeschwindigkeit fühlen sich im winzigen Stadtfloh auf jeden Fall deutlich flotter an als sie sich anhören. Der Verbrauch schießt trotzdem nicht durch die Decke: 4,3 Liter bzw. 99 Gramm nach Norm und 5,7 Liter im Test dürfen wir verbuchen.
Fahrverhalten: mehr Komfort, lasche Bremsen
Angeboten wird der 1.2 PureTech von Citroen übrigens nur mit 5-Gang-Getriebe und erst ab der mittleren Ausstattung „Feel“. Angesichts der überzeugende Fahrleistungen ist das auch stimmig: mit dem Topbenziner hat man in allen Situationen ein gutes Gefühl. Ein solches spendiert nun aber auch das Fahrwerk – und das ist neu für den C1. Der Vorgänger war nämlich ein steifer, aber kein ausgesprochen agiler Zeitgenosse. Jetzt federt der kleine Citroen feinfühlig über Stock und Stein, trotzdem kommt er noch sehr flott um die Kurve, ohne mit übermäßigen Schwankbewegungen seekrank zu machen. Nimmt man noch den kleinen Wendekreises von 9,6 Metern dazu, hat Citroen mit dem 3,46 Meter langen C1 ein ziemlich gutes Stadtauto gebaut (Abzüge gibt’s für die fehlende Servo), das auch Überland gut zurechtkommt.
Nur in einem Aspekt haben die Franzosen gepatzt: bei den Bremsen. Hinten sind im C1 nämlich Trommelbremsen verbaut – und so kommt der Kleinstwagen aus Tempo 100 erst nach 40 Metern zum Stehen. Da wurde eindeutig an der falschen Stelle gespart. Bei den Sicherheitsassistenten hat Citroen dagegen stark aufgerüstet. Ab Werk sind – neben 6 Airbags, ASR, ABS und ESP – nun bspw. ein Geschwindigkeitsbegrenzer und ein Reifendrucksensor an Bord. Auf Wunsch gibt es zudem einen Notbrems- und einen Spurhalteassistenten (500 Euro). Beim Euro-Ncap-Crashtest gab es für den C1 am Ende 4 von 5 Sternen.
C1: Mut zur Farbe
Ganz ähnlich würden wir den Innenraum des neuen C1 beurteilen. Der kleine Franzose zeigt nicht nur Mut zur Lücke, sondern auch Mut zur Farbe. Das gilt sowohl fürs äußere Erscheinungsbild, das optional in zwei Farben erstrahlt; als auch für den Innenraum, der ebenfalls tief in Wagenfarbe getaucht werde kann. Dazu gibt es noch kunterbunte Muster und Farben für die Sitz, die für unseren Geschmack seitlich fester zupacken könnten. Stellenweise hat Citroen dem ausgefallenen Design überhaupt recht viel Funktionalität geopfert, so etwa bei den Ausstellfenstern im Fond oder beim riesigen Rundtacho. Der ist trotz seiner Größe nämlich nicht einfacher abzulesen – im Gegenteil.
In puncto Platzangebot bewegt sich der C1 schließlich im Mittelfeld. Vorne können wir kaum über Platzmangel klagen, im Fond hingegen hat man es als Erwachsener nur auf kurzen Strecken halbwegs bequem. Der Kofferraum ist dank der großen Öffnung leicht zu beladen, es fehlt ihm jedoch ein wenig an Volumen: 196 bis 780 Liter sind zwar recht ordentlich, der nur zwei Zentimeter größerer Smart Forfour schafft aber z.B. 185 bis 975 Liter.
Fazit des Kleinstwagen
Bunt, quirlig und jetzt auch gut gefedert, so fährt sich der Citroen C1 in Generation II. Wer diese Fahreigenschaften richtig auskosten will, der sollte aber zum stärkeren Motor, dem PureTech 82 greifen. Denn der ist mit 500 Euro kaum teurer. Bei MeinAuto.de startet der C1 mit einem Preis von 7.514 Euro, rund 30% bzw. 3.000 Euro unter dem Listenpreis. (nau)
In unserem Autohaus stehen jedoch noch viele andere Kleinwagen zur Wahl: Zum Beispiel der Fiat 500 ab 9.633 Euro und 27% Neuwagen Rabatt, der VW up ab 7.856 Euro 24,9%, oder der Opel Adam ab 13,999 Euro und 18,2% Nachlass. Attraktive Möglichkeiten zur Autofinanzierung wie eine flexible Schlussraten-Finanzierung oder ein Auto Leasing für Gewerbekunden gibt es bei uns ebenfalls.