Citroën Berlingo Kombi 2018 im Test: findet der Urvater den Jungbrunnen?
Das Sortiment der Hochdachkombis füllt sich derzeit Stück für Stück. Die Verkaufszahlen eines VW Caddy, eines Ford Tourneo oder eines Dacia Dokker belegen zudem: Nicht nur der Lifestyle-Kaiser SUV, sondern auch die praktischen Pkw-Nutztiere stehen hoch im Kurs. Der Stammvater dieser Kleintransporter-Sparte ist der Berlingo von Citroën. In der neuentwickelten dritten Generation will das Urgestein wieder die Avantgarde übernehmen. Ob das Vorhaben gelingt, lesen Sie im Testbericht.
Inhalte des Testberichts zum Citroen Berlingo:
Berlingo – bewährte Modularität, gesteigerte Variabilität
Sechs Augen sehen mehr als zwei – und drei haben bessere Chancen als einer. Militärstrategen machen sich diese Binsenweisheit seit Langem beim Einsatz der Vorhut zu Nutze: um den Gegner zu beobachten und neue Wege zu finden. Die Automobilindustrie hat die vorausschauende Zusammenarbeit ebenfalls zu schätzen und nutzen gelernt. Die beiden Großen im PSA-Konzern etwa, Citroën und Peugeot, entwickeln und bauen den besagten Hochdachkombi gemeinsam – und zwar seit Beginn. An der Zusammenarbeit hat sich bis heute nichts geändert, nur einige Namen sind andere geworden. Das Modell von Peugeot heißt jetzt Rifter – und der Opel Combo gesellt sich bald zur Partnerschaft hinzu. Angeführt wird das Trio weiter vom Berlingo: eine Rolle, die verpflichtet. In der dritten Generation – sie wird ab September ausgeliefert – haben die Franzosen versucht, den Ausgleich zwischen Tradition und Zukunft zu finden: mithin erprobte Stärken zu bewahren und neue Tugenden hinzuzufügen. Eine der Kerntugenden war seit jeher die Vielseitigkeit, sprich die Variabilität und Modularität. Sie wird sich ab Herbst 2018 aber grundlegend verbessern – durch das Debüt des Berlingo XL.
Erstmals in den gut dreißig Jahren seines Schaffens schleppt der Berlingo auf der Basis von zwei Radständen – als Variante M mit 2,78 und als Variante XL mit 3,12 Metern. Die Länge des Familien-Vans wächst entsprechend mit: von 4,4 auf 4,75 Meter. Dasselbe Spiel lässt sich beim Stauraumvolumen beobachten. Im Berlingo M beträgt es stattliche 775 Liter und damit rund 100 mehr als bisher. Die XL-Großraumlimo fasst sogar 1.050 Liter; die erlaubte Zuladung schwankt zwischen gut 700 bis fast 900 Kilo. Die beiden Stauraum-Angaben gelten übrigens für die Standardkonfiguration mit 5 stramm aufrecht stehenden Sitzen. Diese Stellung lässt sich selbstverständlich verändern – etwa durch den Einbau einer dritten Sitzreihe; der Aufpreis für die beiden im Berlingo XL längs verschiebbaren Einzelstühle: 750 Euro. In der zweiten Reihe verbaut Citroën ab Werk eine Bank mit Lehnen, die sich im Verhältnis 3:2 umlegen lassen. Ab der zweithöchsten Ausstattung „Feel“ wandelt sie die Bank serienmäßig in drei Einzelsitze um. In unserem Testmodell lässt sich das Trio mit einem Griff umklappen; in Serie geht dieser „MagicFlat“ genannte Mechanismus Anfang 2019.
Motoren: neue Automatik & volle Euro-6d-temp-Tauglichkeit
Bereits zum Marktstart eigen ist dem Berlingo eine exzellente Beinfreiheit von über fünfzehn Zentimetern – wohlgemerkt mit allen Sitzoptionen. Gleiches gilt für die Tatsache, dass der Hochdachkombi bei umgelegtem Beifahrersitz Gegenstände mit einer Länge von bis zu 3,05 Metern verschwinden lässt; in der M-Version sind’s 2,70 Meter. Die Fondpassagiere entkommen der äußeren Hektik über zwei manuell bedienbare Schiebetüren. Sie erweisen sich insbesondere in der Stadt als praktisch und radfahrerfreundlich; allerdings stören im Basismodell „Start“ die fix montierten Fenster. In der „Live“-Linie sind sie wenigstens aufklappbar; wie gewohnt absenken lassen sich die Scheiben im „Feel“-Modell. Weil wir gerade bei Scheiben sind. Die beliebte separat zu öffnende Heckscheibe gehört in der Topausstattung „Shine“ wieder zum Serienumfang – ebenso wie das Multifunktionsdach „Modutop“. Es fasst weitere 90 Liter und tritt in der jüngsten Ausprägung als Panorama-Glasdach, Großablage und Ambientbeleuchter auf. Nach diesem imposanten Auftritt wollen wir wissen, wie der Berlingo antritt. Diese Aufgabe liegt in Händen der Motoren, die bereits unisono unter dem Banner der kommenden Abgasnorm Euro 6d-temp fahren (wirksam ab 1. September 2019).
Die Vorzüge des vorauseilenden Gehorsams: Sowohl Benziner wie Diesel sind für die mittelbare Zukunft zuverlässig gegen mögliche Stadtfahrverbote für fossile Emissions-Schleudern geimpft. Außerdem liegt der angegebene Norm- näher am Alltagsverbrauch – denn erstmals müssen reale Emissionen und Verbräuche sowohl gemessen wie angegeben werden. Ebenfalls nicht zu verachten: Der in Deutschland beliebteste Hochdachkombi, der VW Caddy, hat noch keine Euro-6d-temp-Motoren im Sortiment; gleich tun es dem VW aktuell bspw. der Mercedes Citan und der Renault Kangoo. Aber genug vom trockenen Norm-Regelwerk – wenden wir uns dem Fahrgefühl und der Frage zu, wie sich die Berlingo-Zugpferde fahren. Gemächlich bis geschmeidig, um es kurz und bündig zu sagen. Als lebendigster Antrieb tritt im Test der Topdiesel hervor, konkret der BlueHDi 130 mit 130 PS, 300 Nm Spitzendrehmoment und manueller 6-Gang-Schaltung (Kraftstoffverbrauch kombiniert M/XL-Version: 4,4-4,5 Liter auf 100 km, 115-118/116-118 g/km CO2 und Energieeffizienzklasse C/B).
Berlingo 2018: bis zu 19 Assistenten blicken voraus
Der 1,5 Liter große Vierzylinder-Turbodiesel absolviert als einziger den 0-100-Standardsprint in weniger als 11 Sekunden; und kommt in der Spitze auf rund 185 km/h; dennoch läuft er mit beachtlicher Ruhe. Die Ehe mit der neuentwickelten Achtgang-Automatik EAT8 zügelt seinen Tatendrang – sie erhöht aber den Komfort. Wer viel im „Stop&Go“-Verkehr der Ballungsräume unterwegs ist, wird die Automatik rasch lieben lernen: insbesondere, weil sie den Verbrauch nicht anhebt. Der schwächere Diesel BlueHDi 100 mit 102 PS und 250 Nm (Kraftstoffverbrauch kombiniert M/XL-Version: 4,0-4,2/4,3-4,4 Liter auf 100 km, 106-111/114-116 g/km CO2 und Energieeffizienzklasse B) kommt indessen ebenso wenig in den Genuss der Automatik wie der vorerst einzige Benziner: der Turbo-Dreizylinder Puretech 110 mit 110 PS und 205 Nm (Kraftstoffverbrauch kombiniert M/XL-Version: 5,5-5,7 Liter auf 100 km, 125-130/129 g/km CO2 und Energieeffizienzklasse C). Erst der für die erste Jahreshälfte 2019 erwartete Puretech 130 wird wieder mit dem EAT8-Getriebe zusammenarbeiten – und der Ottomotoren-Riege mehr Temperament einhauchen.
Ausufernde Temperamentsausbrüche werden vom Berlingo in der dritten Generation jedoch so rigoros unterbunden wie nie zuvor; eine Stränge, die einem Familienauto gut zu Gesicht steht. 19 Fahrerassistenzsysteme bietet die Marke mit dem Doppelwinkel auf – darunter ein echtes Farb-Head-up-Display und einen verkehrsschilderkennenden Geschwindigkeitsbegrenzer; ebenso einen aktiven Tot-Winkel- sowie Notbremshelfer, eine Anhängerstabilitäts-Kontrolle und einen selbstständigen Park-Assistenten. Er lässt Papa beim Einparken immer gut aussehen. Ob der Berlingo gut aussieht, darüber kann man wie immer trefflich streiten. Uns gefällt der hemdsärmelige Auftritt des Franzosen mit der kurzen und hohen Motorhaube. Innen gibt es keine Zweifel, dass der Kombi mit dem hohen Dach an Wert und Qualität zugelegt hat. Am sichtbarsten und wichtigsten ist das im Bereich der Konnektivität. Ab der „Feel“-Ausstattung ist der Berlingo bspw. mit dem 8-Zoll-Touch-Multimediasystem ausgestattet, samt vollwertiger Smartphone-Integration.
Technische Daten des Citroen Berlingo |
||
---|---|---|
PS-Anzahl: | min. 102 PS | max. 130 PS |
kW-Anzahl: | min. 75 kW | max. 96 kW |
Antriebsart: | Frontantrieb | |
Getriebeart: | Manuell oder Automatik | |
Kraftstoffart: | Benzin oder Diesel | |
Verbrauch (kombiniert): | min. 4,0 l/100km | max 5,5 l/100km |
CO2-Emission: | min. 108 g/km | max. 133 g/km |
Effizienzklasse: | min. A+ | max. A |
Abgasnorm: | Euro 6 (grüne Feinstaub-Plakette) | |
Listenpreis: | ab 19.090,00 Euro | |
Stand der Daten: | 30.08.2018 |
Konkurrenzmodelle
Neuwagen zu günstigen Preisen sind in unserem Autohaus online das A und O – auch im Segment der Hochdachkombis. Neben dem Berlingo finden Sie bei uns z.B. das Schwestermodell Opel Combo Life ab 14.986 Euro und 28,5%, den Ford Tourneo Connect ab 16.217 Euro und 28,5%; oder den Renault Kangoo Rapid Combi ab 16.078 Euro und 33,0% Neuwagen Rabatt. Außerdem gibt es verschiedene Möglichkeiten der Finanzierung, nicht zuletzt das besonders attraktive Autoleasing.
Fazit zum Citroen Berlingo Test
MeinAuto.de Redakteur: MeinAuto.de Redaktion |
Fazit: In Generation III hat der Citroën Berlingo Kombi den Nachsatz Multispace abgelegt. In allen anderen Belangen hat er aber an Qualität und Güte gewonnen. Dank der zwei verfügbaren Radstände wachsen neben der Variabilität auch das Platz- und Stauraumangebot. Das Assistenz- und Multimedia-Sortiment ist prall gefüllt. Und die Motoren sind den meisten Mitbewerbern in puncto Abgasnorm einen Schritt voraus. Bei MeinAuto.de startet der Hochdachkombi aus Frankreich ab 13.882 Euro, gut 5.900 Euro respektive satte 31% günstiger als in der Liste.
5 von 5 Punkten
So funktioniert MeinAuto.de:
1. Wunschauto konfigurieren
2. Sofortige Preisauskunft erhalten
3. Kostenloses Angebot anfordern
4. Beim Händler bestellen und kaufen
Das sagen unsere Kunden über uns:
Weitere Informationen über MeinAuto.de
- So kaufen Sie Ihr Auto übe MeinAuto.de
- Informationen zum Leasing über uns
- Informationen zur Autofinanzierung über uns