BMW X3 vs. Volvo XC60 Test: Aufsteiger fordert Dauerbrenner
Alter Schwede? Von wegen. Mitte 2013 hat Volvo sein in die Jahre gekommenes Kompakt-SUV XC60 rundum erneuert, um ist mit ihm zackig aus der Krise geklettert. BMW hingegen plagten derlei Sorgen nicht, trotzdem haben die Bayern den X3 zur Jahresmitte frisch aufpoliert. Neu ist unter anderem der 190 PS starke Zweiliter-Turbodiesel 20d. Ob der XC60 mit seinem 181 PS starken Fünfzylinder D4 dagegenhalten kann?
Vier- gegen Fünfzylinder: weniger ist mehr
Um das herauszufinden, gibt es letztlich nur einen Weg: wir müssen auf die Piste, zuerst auf die asphaltierte und dann noch kurz auf die unbefestigte, da wir uns für die Allrad-Modell entschieden haben. Diese Entscheidung verwehrt uns beim Volvo auch den Zugang zum moderneren Motor und zur Achtgang-Automatik, denn der neue Turbodiesel D4 ist leider noch nicht mit Allrad erhältlich. Macht nichts, denken wir uns, denn auch der “alte” D4 wirft 181 PS und 420 Nm Spitzendrehmoment in die Waagschale, allerdings braucht er dafür 0,4 Liter mehr Hubraum. An Vortrieb kommt am Ende aber etwas weniger heraus, wobei hier insbesondere die Automatik den Unterschied macht: die alte 6- sieht gegen die neue 8-Gangversion kein Licht. Wie die Standardsprintzeit von knapp 10 Sekunden und die Spitzengeschwindigkeit von 195 km/h zeigen, ist der 1.900 Kilogramm schwere XC60 mit dem D4 AWD aber keinesfalls untermotorisiert. Außerdem verdient er sich mit seinem besonders kultivierten Lauf einige Sonderlorbeeren.
Die müssen wir jedoch auch dem neuen Vierzylinder-Turbodiesel 20d des BMW X3 verleihen: denn der kann alles ein wenig besser als der Fünfender des Volvo. Er produziert 190 PS und 400 Nm Topdrehmoment, er sprintet rund 2 Sekunden schneller aus dem Stand auf Tempo hundert, er erreicht eine um 15 km/h höhere Spitzengeschwindigkeit – und er arbeitet in der neue Fassung viel ruhiger und geschmeidiger. Einen gewichtigen Anteil an der gesteigerten Fahrkultur darf sich dabei die Achtgangbox von ZF auf die Fahnen heften. Deren Gangwechsel sind wahrlich ein Genuss – auch wenn sie kaum zu spüren sind. Die Achtgang-Automatik bringt darüber hinaus noch einen weiteren Vorteil: sie hilft den Verbrauch im Rahmen zu halten. Sowohl im Normzyklus wie in unserem Test schreibt der 20d des BMW so auch mit den viel niedrigeren Werten an: 5,2 bzw. 7,9 Liter sind es beim X3 – 6,4 bzw. 8,9 Liter hingegen beim XC60.
XC60 – Komfort als Paradedisziplin
Dem Mehr an Verbrauch steht beim kompakten SUV aus dem Hause Volvo aber auch ein Mehr an Komfort gegenüber, auch wenn beides selbstredend in keinem direkten Zusammenhang steht. Ihren Ursprung hat die fahrdynamische Behaglichkeit des XC60 in den feinfühligen Federn, den tausend Euro teuren adaptiven Dämpfern und den gut 1.600 Euro teuren Ledersitzen. Das Wohlbefinden darf sich der Volvo-Lenker also einiges kosten lassen, ein Gefühl, das aber auch der BMW-Käufer bestens kennt. Denn auch im X3 darf man den ein oder anderen Tausender hinblättern, bis man wirklich komfortabel untergebracht ist. Doch auch hier macht sich die Investition in die gut 1.600 Euro teure, elektrisch verstellbare Spezialbestuhlung (im X3 dann allerdings noch ohne Leder) und in die eintausend Euro teuren Adaptivdämpfer bezahlt. Frei Haus liefern die Bayern indes das ausgezeichnete Handling und die feinfühligere Lenkung – und auch der Allradantrieb von BMW arbeitet auf dem Asphalt mit mehr Gespür; der Vierradantrieb des Volvo führt zu einem leichten Untersteuern.
Platzangebot & Sicherheit: ausgeglichenes Spitzenduell
In Bezug auf die Geländetauglichkeit und die Traktion liegen beide Allradsysteme dann aber gleichauf, ein Urteil, das mit wechselnden Vorzeichen auch auf den Innenraum zutrifft. Während der Volvo dort bspw. einen Hauch mehr Freiraum gewährt, bringt der BMW im Kofferraum ein paar Liter mehr unter: 550 bis 1.600 Liter sind es im X3, 495 bis 1.455 Liter im XC60. Dafür darf der Schwede wiederum rund 100 Kilo mehr schleppen und er wagt es, den BMW auch bei der aktiven Fahrsicherheit zu übertrumpfen. Für den Gleichstand sorgt am Ende dann das Remis beim Bremstest: rund 37 Meter brauchen beide SUVs, um die Tachonadel von 100 km/h auf null zu bringen.
Resümee: Trotz seines fürstlichen Fahrkomforts und seiner vollkommenen Sicherheitsausstattung kommt der Volvo XC60 gegen den BMW X3 nicht an. Dafür hat der kompakte Bayer mit dem agilen Handling und mit dem kräftigeren und viel effizienteren Turbo-Diesel die höheren Trümpfe in der Hand. Beim Preis nehmen sich die beiden laut Herstellerliste nicht viel, bei MeinAuto.de aber ist der Volvo XC60 D4 AWD günstiger. Er kostet ab 33.039 Euro und damit fast 8.600 Euro und 21% weniger als in der Liste. Den BMW X3 xDrive 20d gibt es bei uns ab 36.700 Euro, exakt 5.395 Euro bzw. 13% günstiger als beim Hersteller. (nau)
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