BMW 3er 2015 Test: Gallionsfigur mit neuem Kleid und frischen Herzen
Der 3er, er hat BMW weltweit bekannt gemacht – damals, als er vor vierzig Jahren erschienen ist. Und mit ihm sind die Bayrischen Motoren Werke zu einem der renommiertesten Autohersteller aufgestiegen. Pünktlich zum Jubiläum lassen die Bayern nun die modellgepflegte 6. Generation vom Stapel. Was der “neue” 3er kann, das klärt unser Test.
3er Facelift: es werde Licht!
Wie wichtig der 3er für BMW heute noch ist, lässt sich nicht nur an den respektvollen Worten der Designer und Konstrukteure erkennen. Es lässt sich auch an den Verkaufszahlen ablesen. Ein Viertel aller weltweit verkauften BMW-Modelle darf sich nach wie vor einen 3er aufs Blech heften. Kein Wunder also, dass die Münchner behutsam und vorsichtig an die Modellpflege herangegangen sind. So müssen wir außen schon zweimal hinschauen, um an den drei Karosserievarianten – der Limousine, dem Kombi (Touring) und dem Viertürer (Gran Turismo) – die Ergebnisse der Pflege zu erkennen. Da und dort, an der Front z.B. oder den seitlichen Lufteinlässen, haben die Blechschneider zwar die Konturen nachgeschärft, ins Auge stechen die Änderung jedoch nicht. Zumindest nicht am Tag. In der Dämmerung und in der Nacht lässt der neue 3er indes das Licht aufgehen. Nein, wir wollen Ihnen hier keine Heiligenerscheinung unterjubeln, wir spielen auf die neue Lichtsignatur der vorderen und hinteren Scheinwerfer an (vorne zeichnen die LEDs die Rundungen bspw. mit Kajalstrichen nach, die LED-Blinker wirken wie Augenbrauen). Die neuen Lichter setzen allerdings nicht nur optisch ein Highlight, sie leuchten auch die Fahrbahn besser aus.
Insgesamt hat die Modellpflege den Charakter des 3er aber nicht verändert: Die Überhänge sind so kurz wie eh und je und die Motorhaube lang wie die Nase des Cyrano aus Bergerac. Auch innen zeigt sich uns ein gewohntes Bild, mit dem ein oder anderen frischen Chrom- und Lichtakzent. Der Kern aber blieb unberührt, sodass wir uns auf Anhieb zu Hause fühlen: Die Verarbeitung ist makellos, die Materialien vom Feinsten – und das Platzangebot gewohnt großzügig. Dabei bleibt auch noch Raum fürs Gepäck: 495 bis 1.500 Liter sind es im 4,63 Meter langen 3er Touring, 480 Liter in der gleichlangen Limousine – und 520 bis 1.600 Liter im 4,82 Meter langen 3er GT. Zum Vergleich: Die neue Mondeo Limousine packt 550 Liter weg, der Mondeo Turnier 525 bis 1.630 Liter. Der knapp 15 Zentimeter länger VW Passat schafft 586 Liter als Limousine und 650 bis 1.780 Liter als Variant – und der zehn Zentimeter längere Audi A4 480 Liter bzw. 505 bis 1.510 Liter als Avant.
Motoren-Pflege: der 3er und der 3-Zylinder
Innen und außen hat BMW den 3er also bloß fein geschliffen. Bei den Aggregaten hingegen haben die Bayern in die Vollen gelangt. Das Sortiment der konventionellen Antriebe wurde auf den Kopf gestellt, vor allem bei den Ottomotoren, deren Leistung von 116 bis 326 PS reicht. Erstmals taucht dabei im 3er-Regal ein Dreizylinder auf, und zwar der 318i mit 116 PS und 220 Newtonmetern Spitzendrehmoment. Der werkelt bereits aktiv im 2er Active Tourer, den 3er bringt er in weniger als 9 Sekunden von 0 auf 100 und maximal auf 210 km/h – und das bei einem Normverbrauch von 5,1 Litern bzw. 119 Gramm CO2: nicht schlecht.326 PS hingegen kreiert der 340i, der letzte Sechszylinder im Sortiment. Er lässt den 3er in knapp über 5 Sekunden auf Tempo 100 schnellen und wird bei 250 km/h elektronisch eingebremst: der einzige Wermutstropfen bei diesem herrlichen Stück Motorenbaukunst. Denn auch der Verbrauch liegt – angesichts der Leistung – mit 7,4 Litern bzw. 179 Gramm CO2 im Rahmen.
Zwei Benziner mit viel Tradition, der 328i und der 335i, wurden indessen aus dem Regal verbannt, mit einer Ausnahme. Im 3er GT sind beide noch am Werk; außerdem startet das Sortiment hier erst mit dem 184 PS starken 320i. Bei den Selbstzündern erstreckt sich die Leistungspalette ähnlich weit wie bei den Benzinern, nämlich von den 116 PS des vierzylindrigen 316d (3,9 Liter, 102 Gramm CO2) bis hin zum sechszylindrigen 335d mit 313 PS (4,8 Sekunden 0-100 km/h, 5,4 Liter, 134 Gramm CO2). Mit dem 330d findet sich unter den Turbodiesel noch ein zweiter Sechszylinder, der Spritspar-Ehrentitel “Efficient Dynamics Edition” gebührt hingegen dem 320d. Er leistet 163 PS und 400 Nm, beschleunigt den 3er in 7,9 Sekunden auf 100 und in der Spitze auf 230 km/h; und verbracht anstatt bisher 4,1 nun 3,9 Liter – das zumindest sagt der NEF-Zyklus.
Handling-Lifting: der 3er ist jetzt noch zackiger unterwegs
Anfang des nächsten Jahres wird der 3er dann auch einen unkonventionellen Antrieb bekommen, nämlich den 330e. Der Plug-in-Hybrid mit 252 PS Systemleistung soll nur 2,1 Liter auf 100 Kilometer verbrauchen und mit dem E-Motor allein gut 30 Kilometer weit kommen. Dass ist zwar nicht wirklich weit, dafür aber kann der Fahrer jeden Kilometer aus vollen Zügen genießen. Denn BMW hat das Fahrwerk des 3er noch eine Spur handlicher gemacht, ohne dabei den Federungskomfort zu mindern. Der neue 3er wird also mit Fahrspaßgarantie ausgeliefert, egal für welchen Motor man sich entscheidet.
Fazit: Die Überarbeitung des 3er BMW ist angesichts des historischen Jubiläums recht mager ausgefallen. Doch wer nahezu Perfektes krampfhaft verbessert, macht es in der Regel nur schlechter. Und da der neue 3er mit den frischen Motoren besser ist als der alte, hat BMW alles richtig gemacht. Bei MeinAuto.de startet die 3er Limousine ab 26.216 Euro, ca. 14,5% bzw. ca. 4.400 Euro günstiger als im Autohaus ums Eck. Der 3er Touring beginnt bei 27.670 Euro und 14,5% Neuwagen Rabatt; und der 3er Gran Turismo bei 32.458 Euro. (nau)
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