BMW 225xe Active Tourer im Test (2016): ist der Plug-in-Hybrid eine echte Alternative?
Ob allein auf weiter Flur oder im Nahkampf mit der Konkurrenz, der 2er Active Tourer als Benziner oder Diesel konnte sich in unseren Tests bislang stets auszeichnen. Dieses Mal soll uns der Van in Gestalt der seit März 2016 ausgelieferten Plug-in-Hybrid-Variante des 2er Active Tourer zeigen, wie es um seine Effizienz und Ökobilanz bestellt ist. Dabei interessiert uns auch, inwiefern die bald erhältliche 3.000-Euro-Kaufprämie des Bundes dem Hybridler auf die Sprünge helfen kann.
225xe: Dreizylinder und E-Motor sorgen für 224 Pferde
Theoretisch jedenfalls müsste der staatliche Zuschuss zumindest die ökonomische Bilanz der Hybrid-Autos im Allgemeinen – und die des BMW 225xe Active Tourer im Besonderen grundlegend verändern. Denn während es bei reinen E-Autos bis dato an der Reichweite hapert, hakt es bei den Hybridautos an den Anschaffungskosten. BMW hatte indes bereits angekündigt, dass der 2er-Hybrid nicht teurer sein wird als seine konventionellen Brüder: und die Münchner haben Wort gehalten. Der 2er Active Tourer 225xe xEDrive kostet ab Werk bspw. 1.500 Euro weniger als der ähnlich starke 2er Active Tourer 225i xDrive.
Und mit der nun beschlossenen Förderung wird dieser Preisvorteil noch weiter anwachsen. Bevor wir aber ausführlicher übers Geld reden, muss uns der 225xe erst beweisen, dass er für den Alltag gerüstet ist. Die Ausführung als Plug-in-Hybrid klingt in dieser Hinsicht aber bereits vielversprechend – denn bei ihm wird die Batterie nicht nur vom Motor und der Energierückgewinnung aufgeladen, sondern optional auch über die Steckdose zu Hause oder unterwegs.
Zwei Herzen schlagen umso schneller
Dafür braucht es neben dem Verbrennungs- und dem E-Motor natürlich auch einen entsprechend großen Akku. Den hat der 2er Active Tourer, dessen Hybrid-Konfiguration im Detail wie folgt aussieht. Direkt unter der Motorhaube ändert sich wenig. Hier rackert ein 136 PS und 220 Nm starker 3-Zylinder-Turbobenziner mit 1.499 cm³ – derselbe Motor, der im herkömmlichen Zweier den Basisbenziner gibt. Der wesentliche Unterschied: Im 225xe stellt ihm BMW einen 88 PS und 165 Nm starken E-Motor zur Seite, der seine Kraft aus der unter der Fondbank verbauten, 7,6 kWh großen Hochvoltbatterie bezieht. Zusammen kommen die beiden auf die beachtliche Leistung von 224 PS und 385 Nm, wobei der Benziner seine Leistung ausschließlich an die Vorderachse – und der E-Motor die seinige exklusiv an die Hinterachse abgibt. Der Saft des Akkus reicht aus, um rund 40 Kilometer rein elektrisch zu fahren; und die Gesamtleistung genügt, um dem 1,8 Tonnen schweren Active Tourer gehörig Beine zu machen.
Hybrid, Elektronik und Allrad – ein eingespieltes Trio
Den null-hundert-Sprint erledigt der 225xe z.B. in 6,7 Sekunden. Er kommt damit fast so schnell aus den Startlöchern wie ein 225i – auf den ersten Metern beschleunigt er sogar kräftiger, da dem E-Motor jegliches Turboloch fremd ist. In der Spitze schafft der Hybrid-BMW 202 km/h, wobei das Zuschalten des Dreizylinders automatisch und kaum wahrnehmbar funktioniert. Gleiches gilt für den Wechsel zwischen Vorder-, Hinter- und Allradantrieb. Dieses hochkomplexe Zusammenspiel legt BMW im Wesentlichen in die Hände der Elektronik, konkret in die des intelligenten Energiemanagements „eDrive“ und des „eXDrive“-Allradsystems. Der Fahrer darf aber auch ein wenig mitreden, nämlich durch die Wahl eines der drei Betriebs- („AUTO eDrive“, „MAX eDrive“ u. „SAVE BATTERY“) und der drei Fahrmodi (Comfort, Eco Pro und Sport).
3 Fahr-Modi stehen zur Auswahl
Im „AUTO eDrive“-Modus etwa wählt die Software je nach Batteriestand und Stellung des Gaspedals automatisch die effizienteste Art des Zusammenwirkens von E- und Verbrennungsmotor. Ist der Akku zu mehr als 7% gefüllt, fährt der 2er bis Tempo 80 hier rein elektrisch; im „MAX eDrive“-Modus schafft er so sogar 125 km/h – und im „SAVE BATTERY“-Programm sieht die Elektronik zu, dass die Batterie stets zu Hälfte geladen ist. Das klingt kompliziert, doch in der Praxis funktioniert das alles reibungslos und weitgehend unbemerkt. Der Lenker kann sich also ganz auf die Straße konzentrieren und sich gelegentlich an der hochwertigen Einrichtung (serienmäßig 2-Zonen-Klimautomatik, Multifunktions-Lenkrad, Navi, Geschwindigkeitsregelanlage, etc.), den guten Sitzen oder der agil-komfortabeln Fahrwerksauslegung erfreuen.
Ökologische und ökonomische Schlussbetrachtungen
Oder er kann im Geiste noch einmal die wichtigsten Zahlen durchgehen. Dabei kommt ihm vielleicht in den Sinn, dass er im Active Tourer 225xe 70 Liter weniger Stauraum zur Verfügung hat (400 statt 470); das sollte man beim Packen für den nächsten Ausflug bedenken. Die hohe Variabilität des BMW-Vans wird durch das alternative Antriebskonzept aber nicht beeinträchtigt.
Rechnet sich der BMW 2er Acrtive Tourer als Hybrid-Modell?
Am Ende laufen die geistigen Rechenspiele deshalb meist auf den Verbrauch und die Kosten hinaus. Rechnet sich der Active Tourer Plug-in-Hybrid tatsächlich? Und wie sieht es aus, wenn man die neue Förderung berücksichtigt?
Verbrauch unterscheidet sich nicht allzu sehr
Zunächst: Bei Plug-in-Hybridautos hat der Normverbrauch aufgrund einer elektro-lastigen Berechnungsformel noch weniger mit der Realität zu tun als bei herkömmlichen Fahrzeugen. Der angegebene Verbrauch von 2,0 Litern bzw. 46 Gramm CO2 ist völlig illusorisch, so oft und viel kann man nicht rein elektrisch fahren. Wie diverse Umrechnungstools und auch unser Test bestätigen, entsprechen 5 bis 5,5 Liter auf 100 Kilometer eher der Wahrheit.
Mit Prämie ist der Plug-In-Hybrid sogar günstiger als die Verbrenner!
Das klingt bei Weitem nicht mehr so überzeugend wie das Normversprechen – doch bei einem genaueren Vergleich erweist sich der Hybrid-BMW durchaus als eine ökonomisch sinnvolle Alternative. Motorisiert mit dem 220d xDrive bspw. braucht der Active Tourer mit 4,7 Litern nach Norm respektive 6 im Test ähnlich viel; ihm fehlen aber gut 30 PS – und er kostet bei vergleichbarer Ausstattung rund 1.000 Euro mehr. Rechnen wir noch die Kaufprämie hinzu, sind es bereits 4.000 Euro. Gegen die Benziner schneidet der 225xe sogar noch besser ab. Auf diesem beruhigenden Geldpolster sitzend lässt sich die leicht eingeschränkte Ladefähigkeit und die zweistündige Ladezeit gelassen hinnehmen.
Technische Daten des BMW 2er Active Tourer Plug-in-Hybrid: | ||
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PS-Anzahl: | min. 224 PS | max. 224 PS |
kW-Anzahl: | min. 165 kW | max. 165 kW |
Antriebsart: | 4×4 Allradantrieb | |
Getriebeart: | Automatik | |
Kraftstoffart: | elektrisch | |
Elektrische Reichweite: | bis zu 41 km | |
Verbrauch (kombiniert): | min. 2,0 l/100km | max. 2,1 l/100km |
CO2-Emission: | min. 46 g/km | max. 49 g/km |
Effizienzklasse: | min. A+ | max. A+ |
Abgasnorm: | Euro 6 (grüne Feinstaub-Plakette) | |
Listenpreis: | ab 38.700 Euro | |
Link zum Konfigurator: | http://www.meinauto.de/bmw/neuwagen/2er/angebote/2er-active-tourer-plug-in-hybrid/konfigurator |
Fazit zum BMW Hybriden
Der BMW 2er Active Tourer Plug-in-Hybrid hat sich klammheimlich also zu einer echten Alternative zu den 2er-Modellen mit konventionellen Motoren gemausert. Die vom Staat verordnete Kaufprämie ist nur der Tupfen auf dem i. Bei MeinAuto.de gibt es den Active Tourer 225xe ab 33.583 Euro, also 14,5% bzw. rund 5.600 Euro günstiger als beim Hersteller – wohlgemerkt noch ohne den 3.000-Euro-Zuschuss. (nau)
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