Audi S5 Sportback II im Test (2018): 5 Türen treffen 6 Zylinder, einen Turbo & 8 Gänge
Der Audi S5 tritt seit seiner Premiere im Jahr 2007 in drei sportlichen Spielarten auf. Als schnittiges S5 Coupé, als weltoffenes S5 Cabrio und als fünftürige Edelkarosse S5 Sportback. Die 2016 vorgestellte zweite Generation greift diese Dreiteilung erneut auf. Unser Test des S5 Cabriolets hat zugleich gezeigt, dass sich vieles verändert hat. Heute darf sich der S5 Sportback beweisen. Wie es um die Neuerungen beim Widersacher des BMW 4er Gran Coupés und der Mercedes C-Klasse bestellt ist, lesen Sie im Testbericht:
Dreiliter-V6-Motor lässt 354 Pferde und 500 Nm tanzen
Ob S- oder RS-Modell, die wichtigste Zutat der sportlichen Audi-Topmodelle ist und bleibt die zugkräftige Maschine. Ohne sie kein Nervenkitzel und ohne Nervenkitzel kein S- oder RS-Ritterschlag. Angesichts der Bedeutung des Antriebs ist es verständlich, dass ihm die Ingolstädter besondere Aufmerksamkeit gewidmet haben. Die zweite S5-Generation treibt ein von Audi federführend mitentwickelter V6-Turbobenziner an. Bevor wir ihn an unserer animalischen Seite zupfen lassen, soll er unsere technischen Sinne erfreuen. Das Aggregat stammt aus der VW-EA839-Familie und wird von Audi im ungarischen Győr produziert. Das lässt auf ein feuriges Temperament hoffen – wie die Tatsache, dass der Motorstammbaum bis in den Porsche Panamera und Audi RS5 reicht. Im S5 Sportback taktet die Dreiliter-Variante namens 3.0 TFSI (Kraftstoffverbrauch: 7,7 Liter auf 100 km, 174g/km CO2 und Energieeffizienzklasse C). Wie alle Audi-Benziner der jüngsten Vergangenheit trägt sie den ebenso viel- wie nichtssagenden Nachsatz TFSI. Er steht als Kürzel für die Bezeichnung „Turbo Fuel Stratified Injection“, worunter sich eine Benzin-Direkteinspritzung verbirgt. Dieses Verfahren ist keine topmoderne Innovation, sondern eine aus den 1950ern. Der Einspritzdruck beträgt beim 3.0 TFSI jedoch stolze 250 bar, d.h. ein Vielfaches der Anfänge.
Auch das verwendete Miller-Brennverfahren wurde in den 1950ern entwickelt. Serienmäßig eingesetzt wird es erst seit den letzten zehn Jahren, in denen man den besseren Wirkungsgrad zu schätzen lernte. Die wichtigsten Neuerungen liegen allerdings tiefer. Das Kurbelgehäuse des V6 wird aus einer Alu-Silizium-Legierung spritzgegossen, sodass der ganze Motor nur knapp 170 Kilo wiegt. Die Zylinder-Laufbahnen sind speziell beschichtet, damit sie weniger stark verschleißen. Zu guter Letzt haben die Ingenieure die Art der Aufladung umgestellt. Der mechanische Kompressor weicht einem Twin-Scroll-Abgasturbo, der direkt im V sitzt. Dessen Trumpf: Eine hohe Effizienz gepaart mit einem unmittelbaren Ansprechverhalten. All diese homöopathischen Eingriffe summieren sich auf, wie der Blick auf die Stammdaten offenbart. Der 3.0 TFSI legt 20 Pferdestärken zu und leistet jetzt deren 354 PS; das maximale Drehmoment steigt um gut 10% – von 440 auf 500 Nm. Zudem verschiebt sich das Band, in dem es abrufbar ist, ins Drehzahl-Souterrain zwischen 1.370 und 4.500 U/min.
Antriebstrang und Fahrwerk: Effizienz & Präzision sind Trumpf
Die technische Neugier haben wir gestillt – und wir können guten Gewissens unsere animalischen Triebe ausleben. Diese bringt kaum etwas unmittelbarer in Rage als Schallwellen, die in der richtigen Frequenz schwingen. Im S5 Sportback strömen sie traditionell aus vier ovalen Endrohren – und was von dort ans Ohr der Insassen und Zuhörer dringt, dürfte jeden Geschmack treffen. Vom tiefen Brummen im Drehzahlkeller bis zum archaisch-heiseren Trompeten in der Tenorlage spielt der 3.0 TFSI alle Töne; individuelle Variationen sind über das „Drive Select“-System möglich. Die Wahl des Fahrmodus beeinflusst auch die Kraftentfaltung und das Ansprechverhalten des Dreiliter-Aggregats. Aber egal für welche Einstellung wir uns entscheiden, der V6-Turbobenziner spricht direkter an als sein Vorgänger. Mit 4,7 Sekunden nimmt er diesem beim 0-100-Sprint eine halbe Sekunde ab; die Zwischensprints sind gleichfalls pures Vergnügen: Von 60 auf 100 km/h unter drei Sekunden? Keine Ursache! Ein Teil des Genuss- und Fahrspaß-Lobs gebührt jedoch der 8-Stufen-Wandlerautomatik: Sie arbeitet geschmeidiger als das 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe des S5 I und praktisch ebenso flink.
Außerdem hilft sie dem Sechszylinder, den Verbrauch zu drücken. Mit neun bis zehn Litern kommen wir im Test im Schnitt aus – so viel süffelte der Vorgänger im Testverfahren. Kurzum: Der neue Motor hat mehr als genug Kraft, trinkt weniger – und das frische Getriebe übersetzt die Kraft geschmeidiger. Offen ist noch, wie der S5 die Leistung auf die Straße bringt. Verantwortlich dafür sind ab Werk der Allradantrieb „quattro“ und das S-Sportfahrwerk. In unserem Testwagen verfeinern jenen ein Sportdifferential und dieses eine adaptive Dämpferregelung. Kostenpunkt: zusammen gut 3.000 Euro. Die Auswirkungen: Das sportliche Differenzial an der Hinterachse zieht die Außenräder lustvoll in die Kurven; das verleiht dem Fünftürer zusammen mit der 100-Kilo-Diät zusätzliche Agilität und Dynamik. Die adaptiven Dämpfer erweitern das stramme Sportfahrwerk um eine komfortable Note – die Abstimmung bleibt jedoch knackig: mithin so, wie es bei einer sportlichen Limousine sein soll. Die präzise Lenkung und die bissfesten Bremsen – 100-0 km/h in 33 Metern – wissen die Lebensfreude ansprechend zu bändigen.
S5 Sportback II: teilautonom & praktisch veranlagt
Beim Bändigen der animalischen Fahrtriebe dürfen elektronische Assistenzsysteme heutzutage nicht fehlen. Audi hat den ab Werk installierten und gegen Aufpreis nachrüstbaren Fundus weiter aufgestockt. Das Primstück des Gestecks ist der anpassungsfähige Tempomat mit seinem autonom arbeitenden Stauassistenten. Er lenkt, bremst und beschleunigt den S5 bis Tempo 65 km/h praktisch in Eigenregie. Das gibt uns reichlich Gelegenheit, die Feinheiten des „virtual cockpit“ (digitale Instrumententafel) und des Head-up-Displays zu erkunden (Aufpreis für beide knapp 1.500 Euro). Die nähere Erkundung der Materialien und ihrer Verarbeitung sowie der Bedienung bereit bei Audi gewohntermaßen ebenso viel Freude – der S5 Sportback ist keine Ausnahme.
All das können wir auch deshalb so entspannt genießen, weil es im S5 Sportback mehr Platz gibt. Er ist in der Länge und im Radstand um knapp zwei Zentimeter gewachsen. Das bringt vorne wie hinten mehr Freiraum, wobei es im Fond für Menschen ab 1,8 Meter nach wie vor eng ums Kniegelenk wird. Unter den vieltürigen Coupés ist das allerdings die Regel: die rühmlichen Ausnahme ist der neue VW Arteon. Erstaunlich einig sind sich die Anbieter dieser sportlich-edlen Form der Mittelklasselimousine überdies beim Stauraumangebot: 480 Liter verstaut der S5 Sportback im Kofferraum – auf den Liter genau so viel wie das 4er Gran Coupé von BMW, die C-Klasse-Limousine AMG von Mercedes und die Giulia von Alfa Romeo. Dass die äußere Ladekante beim Audi mit 67 Zentimetern vorbildlich nieder angesiedelt, die innere mit 15 Zentimetern störend hoch ist, sei nebenbei erwähnt; ebenso wie die praktischen Ablagen, der ab Werk vorhandene elektronische Öffnungsmechanismus und die dreiteilig umklappbare Rücksitzlehne. Schön, dass der Sportback auch seine praktischen Seiten hat.
Technische Daten des Audi A5 Sportback: | ||
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PS-Anzahl: | min. 150 PS | max. 286 PS |
kW-Anzahl: | min. 110 kW | max. 210 kW |
Antriebsart: | Frontantrieb oder 4×4-Allradantrieb | |
Getriebeart: | Manuell oder Automatik | |
Kraftstoffart: | Benzin oder Diesel | |
Verbrauch (kombiniert): | min. 4,1 l/100km | max 6,5 l/100km |
CO2-Emission: | min. 106 g/km | max. 148 g/km |
Effizienzklasse: | min. A+ | max. C |
Abgasnorm: | Euro 6 und Euro 6.2 (grüne Feinstaub-Plakette) | |
Listenpreis: | ab 38.600 Euro | |
Stand der Daten: | 16.05.2018 |
Konkurrenzmodelle
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Fazit zum Audi A5 Sportback Test
MeinAuto.de Redakteur: MeinAuto.de Redaktion |
Optisch hebt sich der neue Audi S5 Sportback kaum vom Vorgänger ab. Unter der Haube tobte indes der Innovations-Geist. Der V6 treibt den S5 frischer, kräftiger und zugleich sparsamer an. Die Automatik arbeitet geschmeidiger, das Fahrwerk präzise wie ein Uhrwerk und die elektronischen Helfer voraussehend wie ein Medium. Auf MeinAuto.de zieht Audis Supersport-Limousine ab 32.380 Euro ihre messerscharfen Kreise, 17,9% respektive knapp 6.900 günstiger als gelistet.
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