Audi Q5 50 TFSIe im Test (2020): die doppelte Plug-in-Hybrid-Spitze
Sowohl der Mercedes GLC wie der BMW X3 werden auf Wunsch von einem Plug-in-Hybrid-Motor angetrieben: d.h. von einem Benziner und einem Elektromotor, der das Fahrzeug streckenweise allein bewegen kann. Logisch, dass auch der Audi Q3 einen solchen Antrieb offeriert. Audis Mittelklasse-SUV hat sogar zwei Steckdosenhybride. Beide dürfen im heutigen Test zeigen, was sie können.
Inhalte des Testberichts zum Audi Q5 Plug-in-Hybrid:
Audi Q5 Plug-in-Hybrid: 50 TFSIe oder 55 TFSIe quattro S tronic?
Wäre alles nach Plan gelaufen, hätte Audi dieses Jahr der zweiten, 2017 veröffentlichten Q5-Generation eine Modellpflege spendiert. Ein kleiner Virus namens SARS CoV-2 hat diesen, wie so manch anderen Plan kräftig durcheinandergewirbelt; das Facelift will Audi im Laufe des nächsten Jahres nachliefern. Unsere Testgäste sind von dieser Planänderung zum Glück nur peripher betroffen. Zum einen ist bereits bekannt: die beiden Plug-in-Hybrid-Antriebe werde nach der Überarbeitung dieselbe Leistung haben. Das nimmt, zum anderen, wenig Wunder: Das Duo ist erst Ende 2019 ins Motoren-Portfolio aufgenommen worden – eine größere Überarbeitung nach so kurzer Zeit ließe sich kaum mit dem Nachhaltigkeitsgedanken eines PHEV vereinbaren. Nachhaltigkeit und Effizienz sind zwei Versprechen, die Plug-in-Hybride einlösen wollen. Ein anderes ist ein Plus an Dynamik und Sportlichkeit. Als erster tritt der 50 TFSIe quattro S tronic an, um seine Athletik vorzuführen: mit einer Systemleistung von 299 PS und 450 Nm (Kraftstoffverbrauch kombiniert: 2,2 Liter/18,1 kWh auf 100 km, 49 g/km CO2 und Energieeffizienzklasse A+).
Den ersten Leistungsbeleg liefert die Stoppuhr. Im angestammten Hybridmodus – mit der Kraft des Otto- und E-Motors – prescht der 2,1 Tonnen schwere Q5 50 TFSIe in 6,1 Sekunden von 0 auf 100 km/h; erst bei knapp 240 km/h regelt er ab. Dazwischen agiert er fast so drehfreudig und spritzig wie der SQ5. Doch das ist noch nicht der Gipfel der Q5-PHEV-Fahrfreuden. Wer zusätzlich knapp 6.500 Euro in die Hand nimmt, darf den Vorwärtsdrang des 55 TFSIe quattro S tronic und seiner 367 PS bzw. 500 Nm auskosten (Kraftstoffverbrauch kombiniert: 2,4 Liter/18,2 kWh auf 100 km, 49 g/km CO2 und Energieeffizienzklasse A+). Mit ihm spurtet der Q5 fast eine Sekunde schneller aus dem Stand auf Tempo 100 – und auch schneller als die Plug-in-Hybride von BMW und Mercedes. Die Spitzengeschwindigkeit bremst Audi wieder bei 239 km/h elektronisch ein. Interessantes Detail: Die Einzelleistungen der beiden Motoren der zwei Plug-in-Hybride sind identisch. Beide nutzen den 2.0 TFSI – einen direkt eingespritzten, per Turbo aufgeladenen Reihenvierzylinder: mit 1.984 cm³ Hubraum, 252 PS und 370 Nm Drehmoment.
Q5 PHEV als Stromer keine Sportler – aber effizient & günstig
Auch die permanent erregte Synchronmaschine dreht beim Q5 50 TFSIe und beim 55 TFSIe mit derselben Leistung am Rad: mit 105 kW elektrischer Peak-, 55 kW elektrischer Dauerleistung und einem maximalen Moment von 350 Nm. Verbaut ist der Elektromotor mitsamt einer Trennkupplung hier wie dort im “S tronic” 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe; es reicht die Kraft an den “quattro“-Allradantriebsstrang weiter. Die weitergegebene Antriebskraft ist bei einem Plug-in-Hybrid-Antrieb indes nicht immer gleich. Drücken wir die “EV“-Taste, wird der Q5 TFSIe von der E-Maschine allein angetrieben. Der 0-100-Antritt dauert in diesem Fall dann gut 14 Sekunden – als Stromer sind beide Q5-PHEV keine Sportwagen. Das aber ist und war nie der Plan. Der Einsatz als BEV, als batterieelektrisches Auto, ist auf den Stadtverkehr zugeschnitten. Entsprechend wohl fühlt sich die Synchronmaschine in den Ballungsräumen, etwa beim Antritt von 0 auf 60 km/h in flockigen 5,5 Sekunden. Man sollt im “EV”-Modus, anders als wir im Test, jedoch nicht allzu häufig das Gaspedal voll durchdrücken oder eine längere Zeit die mögliche Höchstgeschwindigkeit von 135 bzw. 140 km/h fahren. In beiden Fällen kann man dann nämlich der Akkuanzeige zusehen, wie ihr die Lichter ausgehen.
Die Schuld dafür wollten wir zunächst der geringen Kapazität des Lithium-Ionen-Akkus zuschanzen. Der Blick zur Konkurrenz hat uns aber einen Strich durch die Rechnung gemacht: der Akku der beiden Q5 PHEV ist mit 14,1 kWh größer als jener der Konkurrenten. Am nächsten kommt ihm der des Mercedes GLC mit 13,5 kWh, der im X3 von BMW fasst rund 10 und der im XC60 von Volvo gar nur knapp 9 kWh. Verwöhnt hat uns der Test mit dem GLE, der mit einem 32-kWh-Akku prahlen kann – und fast 100 Kilometer stromert. Doch der GLE ist bedeutend größer und hat mehr Platz für die Akkuzellen. Um zum Energieverbrauch zurückzukehren: Bei zurückhaltender Fahrweise stromern wir mit den Q5-PHEV um die 40 Kilometer: ähnlich weit wie mit dem GLC- oder X3-Plug-in-Hybrid. Neigt sich die Energie im Akku dem Ende zu, bleiben mehrere Optionen. Man kann etwa auf den 54 Liter großen Benzintank und die Rekuperationsleistung der beiden TFSIe vertrauen. Sie können im “Battery Hold“-Modus mit maximal 25 kW reichlich Bremsenergie zurückgewinnen.
Q5 TFSIe: kräftige Förderung – mäßige Stauraumeinbußen
Besonders effizient aber ist das Rekuperieren nicht – oder anders gesagt: das Stromern ist mit dem Q5 Plug-in-Hybrid effizienter. Aber: Sind die Q5-PHEV auch günstiger und sauberer als die Q5-Varianten mit Benzin- und Dieselmotoren? Diese entscheidenden Fragen sind kaum mit einem pauschalen Ja oder Nein zu beantworten – denn vieles hängt davon ab, wie die Plug-in-Hybride eingesetzt werden. Zweifelsfrei ist: Dank der Kaufprämie für Elektro- und Hybridautos sind die Steckdosenhybride in der Anschaffung günstiger. Bis Ende 2021 gibt es für die Q5-TFSIe-Modelle eine Kaufprämie von 5.625 Euro; die Kfz-Steuer entfällt für 10 Jahre. Wer den Q5 zudem als Dienstwagen nutzt, kann bei der Ermittlung des geldwerten Vorteils die halbe Bemessungsgrundlage ansetzen (0,5 statt 1% des Nettopreises). Ob die TFSIe-Motoren im Unterhalt günstiger sind, entscheiden a) das eigene Fahrprofil und b) wie oft und wo der Akku aufgeladen wird. Wer häufig lange Strecken auf der Autobahn fährt, ist mit einem effizienten Diesel wie dem 40 oder 45 TDI meist günstiger unterwegs.
Wer immer wieder in den Stadtverkehr muss oder mit dem Q5 täglich kürzere Strecken pendelt, kann mit den Plug-in-Hybrid-Varianten aber Geld sparen: vorausgesetzt, es wird konsequent gestromert und konsequent zu Hause und in der Firma nachgeladen. Das häufige Stromern und das bedachte Nachladen – idealerweise mit Ökostrom – ist auch die Voraussetzung dafür, dass die PHEV weniger CO2 ausstoßen als die Diesel. Und welche Nachteile muss man dafür in Kauf nehmen? Dass das Volumen des Kofferraums von 520 auf 465 Liter schwindet. Bei der 75 Zentimeter hohen Ladekante könnte man jedoch auf die Idee kommen, den Stauraum-Schwund als Segen zu betrachten. Außerdem sind die Konkurrenten von diesem Makel in gleichem Maß betroffen. Ein anderer Makel stößt uns bei den Q5-Plug-in-Hybriden allerdings sauer auf. Beide stehen aktuell als Euro-6d-TEMP-Motoren in der Preisliste. Von einem Premium-Produkt hätten wir uns eigentlich eine fortschrittlichere Einstellung erwartet: immerhin müssen neu zugelassene Modelle ab dem 1. Januar 2021 der Abgasnorm Euro 6d genügen.
Technische Daten des Audi Q5 Plug-in-Hybrid |
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PS-Anzahl: | min. 299 PS | max. 367 PS |
kW-Anzahl: | min. 220 kW | max. 270 kW |
Antriebsart: | 4×4-Antrieb | |
Getriebeart: | Automatik | |
Kraftstoffart: | Elektro | |
Verbrauch (kombiniert): | min. 17,5 kWh/100km | max. 18,1 kWh/100km |
CO2-Emission: | min. 46 g/km | max. 46 g/km |
Effizienzklasse: | min. A+ | max. + |
Abgasnorm: | Euro 6 (grüne Feinstaub-Plakette) | |
Listenpreis: | ab 52.492 Euro | |
Stand der Daten: | 16.09.2020 |
Konkurrenzmodelle
Ein SUV der Mittelklasse mit einem Plug-in-Hybrid? Das ist unter den Neuwagen in unserem Autohaus online kein Einzelfall. Drei Beispiele: der BMW X3-Plug-in-Hybrid ab 45.137 Euro und 23% bzw. ab Monatsraten von 455 Euro, der Mercedes GLC Plug-in-Hybrid ab 43.063 Euro und 21% bzw. ab 433 Euro monatlich oder der Volvo XC60 Plug-in-Hybrid ab 50.370 Euro und 27% Neuwagen Rabatt bzw. ab monatlich 607 Euro. Für die günstige Finanzierung sorgt u.a. unser Autoleasing oder unsere Vario-Finanzierung: ab 4,99% effektiven Zinsen und ab 0 Euro Anzahlung.
Fazit zum Audi Q5 Plug-in-Hybrid Test
MeinAuto.de Redakteur: MeinAuto.de Redaktion |
Audi setzt beim Q5 Plug-in-Hybrid auf eine Doppelspitze – eine Strategie, mit der man die Konkurrenten einkreist. Mit dem 50 TFSIe bewegt sich der Q5 in puncto Fahrleistungen und Effizienz auf dem Niveau der Konkurrenz; mit dem 55 TFSIe hängt er diese ab. Bei den Stromerqualitäten lassen sich die beiden PHEV ebenfalls nicht abhängen – den Diesel- und Benzinmotoren des Q5 sind sie meist überlegen: finanziell wie ökologisch. Bei MeinAuto.de drehen die Plug-in-Hybride ab 44.024 Euro auf – 19,6% bzw. fast 10.500 Euro günstiger als gelistet (staatlicher Anteil an der E-Kaufprämie nicht eingerechnet).
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