Audi A3 2.0 TDI Test – Luxus im Kompaktmaß
Innovative Technik, puristisches Design, hochwertige Verarbeitung und quirlige Athletik – das sind einige der Qualitäten, mit denen sich die dritte Generation des Audi A3 von der breiten Masse abheben soll. Ob das gelungen ist? – Wir haben den neuen “Dreier” in Form des A3 2.0 TDI auf Herz und Nieren getestet.
Feines Händchen
Dass auch der neue A3 in Sachen Verarbeitung und Ausstattung in der Kompaktklasse den Standard setzen würde, konnte man erwarten. Bei unserer ersten Sitzprobe im Audi A3 2.0 TDI hat sich diese Erwartung dann auch voll und ganz bestätigt. So fühlt man sich nicht nur in den ausgezeichnet gepolsterten und passgenau geformten Sitzen auf Anhieb bestens aufgehoben, sondern im gesamten Innenraum. In diesem sind edle Metallic-Blenden, kostbares Leder und geschäumte Kunststoffe stilsicher aufeinander abgestimmt und von feinster Hand verarbeitet. Das Resultat ist schlicht ein erhebend-erhabenes Ambiente, wie man es in der Kompaktklasse sonst vergeblich sucht.
Nämliche Sorgfalt ließen Audis Interieur-Spezialisten auch bei der Anordnung und Ausführung der Bedienelemente walten. Das Volant liegt griffig in beiden Händen, die Bedienknöpfe bzw. -tasten sind stets dort zu finden, wo man sie erwartet – und als Highlight prangt im Herzen der Mittelkonsole ein berührungssensitiver Drehdrücksteller namens “MMI touch”, mit dem man zielsicher durch alle Untiefen der medialen und fahrzeugspezifischen Einstellungsmöglichkeiten des A3 navigiert. Allerdings kostet dieser Gruß aus der Oberklasse stolze 2.725 Euro extra (immerhin sind in diesem Aufpreis das Navi und das dazugehörige 7-Zoll Farbdisplay inbegriffen).
Das Schicksal, nur gegen Aufpreis zu haben zu sein, teilt der Touch-Menüknopf im Übrigen mit vielen weiteren, für die Kompaktklasse geradezu exotisch-luxuriösen Bedien- und Assistenzsystemen. Aber das kennt man von den Premium-Herstellern ja.
Wer diese Extras einmal im Auto hatte, will sie dann allerdings nicht mehr missen. Uns haben der Spurhalteassistent, das dynamische Kurvenlicht, die LED-Scheinwerfer und der Abstandsregeltempomat besonders gefallen. Einzig die Berg-Anfahrhilfe hielt den A3 für unseren Geschmack einen Hauch zu lange fest.
Diesel-Hochkultur
Luxuriös präsentiert sich der Ingolstädter dann aber auch in voller Fahrt. Denn unter der Motorhaube verrichtet mit dem turbogeladenen und über 4 Common-Rail-Injektoren versorgten 2.0 TDI einer der kultiviertesten Diesel sein Werk, die wir je gefahren sind. Die Kultiviertheit hat der Selbstzünder den direkt ins Kurbelgehäuse integrierten Ausgleichswellen zu verdanken, die für ein hervorragendes Thermomanagement sorgen. Bei aller Effizienz haben Audis Motorenbauer jedoch die Durchzugskraft nicht aus den Augen verloren. Der Vierzylinder leistet 150 PS und bringt zwischen 1.750 und 3.000 Touren ein maximales Drehmoment von 340 Nm auf die Kurbelwelle.
So ausgerüstet beschleunigt der Audi A3 2.0 TDI in exakt 5 Sekunden von 0 auf 80, in 8 Sekunden von 0 auf 100 – und in knapp 22 Sekunden auf 160 km/h. Wer den kompakten Audi hingegen gerne gemächlich über den Asphalt bewegen will, der findet im 2.0 TDI ebenso einen zuverlässigen Weggefährten. Insbesondere mit der S-tronic ist man im Nu im 6.Gang – und kann beinahe lautlos durch die Lande gleiten.
Geht man es derart entspannt an, kommt man mit etwas über 5 Litern sogar dem von Audi angegebenen Durchschnittsverbrauch recht Nahe (zwischen 4,1 und 4,7 Liter, je nach Getriebe und Antrieb). Wir haben dem A3 2.0 TDI in unserem Test aber häufig die Sporen gegeben, sodass sich der Verbrauch bei 6,4 Litern je 100 Kilometer eingependelt hat.
Komfortable Sportlichkeit
An unserer nicht sehr sparsamen Fahrweise hatte aber nur einer Schuld: der A3 selbst. Denn dank Sportfahrwerk – serienmäßig ab der Ausstattungslinie Ambition -, elektromechanischer Servo-Lenkung und elektronischem Sperrdifferential liegt der kultivierte Bayer nicht nur stets satt auf der Straße, sondern bietet selbst als Fronttriebler in allen Lagen ausgezeichneten Grip.
Trotz der unbestreitbaren sportlichen Qualitäten, die im Audi schlummern, müssen die Passagiere nicht auf Fahrkomfort verzichten. Der A3 nimmt es ruhig und gelassen federnd mit allen Straßenbelgen auf.
Am Ende noch ein Wort zur Sicherheit: Dass es die vielen ausgezeichneten Sicherheitsassistenten oft nur gegen Aufpreis gibt, wurde bereits gesagt. Vier tatkräftige Scheibenbremsen hat der Audi A3 2.0 TDI – man höre und staune – aber ab Werk verbaut. Sie bringen den Ingolstädter aus 100 km/h in 35 Metern zum Stehen und halten das dynamische Temperament fest in Zaum.
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Bilder-Nachweis: Auto Motor und Sport / Seufert