Alfa Romeo Giulietta 1.4 TB Multiair Test: Julchen feiert Jubiläum
2010 war es endlich so weit: Romeo fand seine Julia wieder. Schauplatz dieser Wiedervereinigung war aber nicht die Bühne, sondern die Straße, auf der wir jetzt wieder die Giulietta von Alfa Romeo bestaunen dürfen. Die ursprüngliche Giulietta debütierte einst im Jahr 1954 – und zum sechzigsten Jubiläum haben die Italiener der neuen einen frischen Benziner, den 150 PS starken 1.4 TB 16V Multiair, spendiert. Wir haben das schöne Julchen nun mit ebendiesem Motor getestet.
1.4 TB 16V Multiair: wenig Luft nach oben
Um in den Genuss des 1.4 TV 16 V Multiair zu kommen, muss sich der Alfa-Romeo-Liebhaber zunächst für die Ausstattungslinie “Sprint” entscheiden, die vielerlei Anspielung auf das Original enthält. Zum Design aber später mehr, jetzt wollen wir uns den Qualitäten des Vierzylinder-Turbobenziners widmen, der seine 1.365 cm³ Hubraum auf vier in Reihe angeordnete Zylinder verteilt. Das besondere an diesem Triebwerk ist die ungewöhnliche Ventilsteuerung, die im Fiat/Alfa-Romeo-Konzern unter dem Namen “MultiAir” kursiert. Bei ihr werden die Auslassventile wie üblich über die Nockenwell gesteuert, ihre Pendants am Einlass hingegen folgen der Regie einer Elektrohydraulik. Das macht die Steuerung besonders flexibel und es erspart im Normalbetrieb die Betätigung der Drosselklapp. Fein, mögen Sie sich jetzt denken: aber was habe ich als Fahrer davon? Nun, in der Theorie sollte der Ottomotor so ruhiger laufen und vor allem abrupter ansprechen. Und in der Tat, der 1.4 TB 16V Multiair läuft nicht nur homogen, er nimmt seine Arbeit auch unmittelbar auf, ohne zuvor mühsam aus einem tiefen Turboloch hervorkriechen zu müssen. Neben 150 Pferden steht dem Turbobenziner dabei ab 2.250 Touren ein maximales Drehmoment von 230 Nm zur Verfügung – und das reicht ihm, um die mit 1,8 Tonnen nicht gerade federleichte Giulietta in 8,2 Sekunden von 0 auf 100 und im Idealfall auf 210 km/h zu scheuchen. Der Durst des Multiair liegt angesichts dieser Fahrleistungen im Rahmen: 5,7 Liter sind es im NEFZ (131 g CO2 /km), 6,7 im Testmittel.
Wem das für sein Julchen jedoch zu wenig Leistung ist, dem stehen noch ein 1,8-Liter-Turbobenziner mit 240 PS und ein weiterer Multiair-Motor mit 170 PS zur Wahl. Letzerer hat gegenüber dem von uns gefahrenen Jubiläumsantrieb den Vorteil, dass er auch in der “Turismo”-Ausstattungslinie und so optional auch mit dem 6-Gang-DSG verfügbar ist (1.900 Euro Aufpreis). Und mit ihr schafft die Giulietta den Standardsprint nicht nur in 7,7 Sekunden, sie verbraucht nach Norm auch einen halben Liter weniger.
Giulietta – die Wandlungsfähige
Allerdings muss man dann auf das Schaltvergnügen mit der exakten Sechsgang-Box und die zahlreichen feinen Zugaben verzichten, die mit dem 150 PS starken 1.4 TB und der “Sprint”-Ausstattung einhergehen. In puncto Fahrverhalten ergeben sich daraus aber keine Einbußen, denn die Giulietta ist in jedem Fall mit dem “D.N.A”-Fahrdynamiksystem ausgestattet. Mit ihm kann der Alfisti über die drei Fahrmodi “normal”, “dynamic” und “all weather” sein Julchen flexibel der eigenen Stimmung und den äußeren Bedingungen anpassen. Im Dynamic-Modus arbeitet die elektromechanische Servo bspw. noch direkter und der Motor spricht noch unmittelbarer an, außerdem sorgt ein “Sperrdifferential” für mehr Traktion. Hinsichtlich des Federungskomforts ist es unserer Ansicht nach dann des Direkten aber zu viel, denn bereits im normalen Modus präsentiert sich der kompakte Alfa recht straff gebettet.
Jubiläums-Julchen mit vielen Extras
Zum Schluss wollen wir jetzt aber endlich zu den bereits erwähnten Zugaben kommen, die Alfa Romeo seiner Giulietta zum Jubiläum ans und ins Kleid geflickt hat. Beginnen wir beim Exterieur. Hier zieren die Sprint-Giulietta unter anderem getönte hintere Seiten- und Heckscheiben, 17-Zoll-Leichtmetallfelgen, eine Heckschürze in Diffusor-Optik und zwei dicke Endrohre. Innen hat Alfa die Sitze mit Stoff und Alcantara überzogen, das Armaturenbrett und die Türverkleidungen in eine Kohlefaser-Optik gefasst – und ein lederüberzogenes Sportlenkrad mit roten Nähten montiert. Dass es beim Suchen der richtigen Sitzposition und beim Bedienen des Infotainment-Systems immer wieder hakt, das kann die schöne Fassade allerdings nicht kaschieren.
Und auch das Kofferraumvolumen bleibt in der Jubiläums-Edition unverändert klein: 350 bis 1.045 Liter beträgt es, womit sich der kompakte Alfa hinter einem Opel Astra (370 bis 1.235 Liter), einem Mazda 3 5-Türer (364 bis 1.263 Liter) und einem Seat Leon (380 bis 1.210 Liter) einreiht. Beim Platzangebot hingegen lässt sich die schöne Julia nicht lumpen: sowohl vorne wie im Fond sitzen wir unbedrängt, was in diesem Falle eigentlich fast schade ist.
Fazit: Die Alfa Romeo Giulietta geizt selbst nach sechzig Jahren nicht mit ihren Reizen. Die sind aber nicht nur rein äußerlicher Natur, wie das agile Handling, das großzügige Raumangebot und der brandneue 1.4 TB 16V Multiair belegen. Die eine oder andere Widerspenstigkeit sei der Hübschen deshalb gerne verziehen. Bei MeinAuto.de gibt es die 150 PS starke Giulietta 1.4 TB 16V Multiair ab 19.783 Euro, fast 22% bzw. rund 5.300 Euro günstiger als beim Händler. (nau)
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