VW up Test (2015): erlebnisreiche Berg- und Talfahrt
Hoch und runter, up and down, geht es von Quartal zu Quartal mit den Verkaufszahlen des VW up. Der Name ist so betrachtet nur manchmal Programm. Doch trotz des Auf und Abs, der Wolfsburger ist Deutschlands meistverkauftes Kleinwagenmodell, auch wenn ihm der Fiat 500 dicht auf den Fersen ist. Weshalb sich der up so gut verkauft? Gehen wir auf eine kleine Test-Erkundungsreise.
Motoren: ein Liter, drei Zylinder und neun Varianten
Unser erster Halt ist das VW-up-Motorenland. In diesem spielt ein 1.0 Benziner mit 3 Zylindern, 12 Ventilen und 999 cm³ Hubraum den Alleinunterhalter. Die zentrale Antriebsformel heißt MPI, Multi-Point-Injection. Bei ihr wird das im Saugrohr gebraute Benzin-Luft-Gemisch über ein Einspritzventil pro Zylinder eingespritzt was eine effektivere Nutzung des Kraftstoffs zur Folge hat. Auf einen Turbo verzichtet VW bei den up-Motoren hingegen. Unbedingt notwendig ist er auch nicht, immerhin darf der 1.0 MPI sogar den großen Brüder, den VW Polo, als Basismotor antreiben. Auch im VW up kommt ihm diese Ehre zu – konkret der 60 PS starken Spielart des 1.0 MPI, die wie die 75 PS starke Version zwischen 3.000 und 4.300 U/min 95 Nm auf die Kurbel überträgt; von wuchten kann man hier ja nicht wirklich sprechen. Da der 3,54 Meter lange up in der schlanksten Variante aber nur 930 Kilo auf die Waage bringt und vor allem in der Stadt unterwegs sein soll, reicht die geboten Leistung locker aus. Aus dem Stand beschleunigt die 60-PS-Variante den kleinen Wolfsburger z.B. in knapp 9 Sekunden auf 80 und in rund 14 auf 100 km/h; auf der Autobahn sind bis zu 160 Stundenkilometer möglich.
Der 600 Euro teurere, 75 PS starke Benziner ist in den beiden ersten Prüfungen rund 1 Sekunde schneller und schafft bei der Höchstgeschwindigkeit gut 10 km/h mehr. Außerdem gibt er einem beim Überholen ein besseres Gefühl. Beim Basismotor wird das Überholen – vor allem in den höheren Gängen – rasch zu einem Himmelfahrts-Kommando. Hier ist also fleißiges schalten angesagt, was am besten das 5-Gang-Getriebe erledigt. Das sequenzielle Fünfgang-Automatikgetriebe kostet zwar nur 300 Euro Aufpreis im up! Konfigurator, es bremst den Dreizylinder aber doch spürbar ein. Unserer Meinung nach ist das Geld besser in die „BlueMotion Technology“-Sparvarianten investiert. Sie kosten 400 Euro Aufpreis und bringen dem VW up – dank Leichtlaufreifen, angepasstem Motorenmanagement, tiefer gelegtem Fahrwerk und Start-Stopp-System – Effizienz bei. Der Verbrauch jedenfalls sinkt um fast einen halben Liter: Nach Norm von 4,5 auf 4,1 (105 auf 95 Gramm CO2) für den schwächeren und von 4,6 auf 4,2 Liter (106 auf 98g) für den stärkeren Dreizylinder; und im Test von gut 5,5 auf etwas mehr als 5 Liter.
VW up: Daumen hoch für den Federungskomfort
Wer den Spargedanken auf die Spitze treiben will, der wir schließlich auch am 1.0 ecoFuel Interesse finden. Er gewinnt die Energie nicht aus herkömmlichem Benzin, sondern aus komprimiertem Erdgas. Der Einliter-Sauger muss dafür leicht modifiziert werden, danach leistet er 68 PS, 90 Nm – und bringt den up in rund 16 Sekunden von 0 auf 100 bzw. maximal auf 164 km/h. Das liegt auf einem Niveau mit den Benzinbrüder, die aber nehmen dem Erdgasabkömmling in den Elastizitätsprüfungen gleich mehrere Sekunden ab. Die Stärke des Erdgasmotors liegt wie gesagt woanders, nämlich in der Effizienz. Er kommt mit 2,9 Kilo Gas 100 Kilometer weit, was pro Kilometer einem CO2-Ausstoß von 79 Gramm entspricht. Allerdings ist der up mit dem 1.0 EcoFuel fast 3.000 Euro teurer als mit dem Basisbenziner. Trotz der deutlich günstigeren Besteuerung dauert es deshalb gut 30.000 Kilometer, bis der höhere Anschaffungspreis hereingefahren ist. Das spärliche Erdgastankstellennetz ist ein weiterer Nachteil.
Jetzt aber ist es Zeit für den zweiten Halt unserer up-Entdeckungstour. Im Mittelpunkt steht hier das Fahrwerk. Und um es gleich vorwegzunehmen – es ist ein gemütlicher Zwischenstopp. Denn der VW up federt geschmeidig über Fahrbahnschäden und -wellen hinweg, eine Qualität, die bei Kleinstwagen wahrlich nicht selbstverständlich ist. Dazu liegt er stabil in der Kurve und biegt – aufgrund der präzisen Lenkung – auch willig ums Eck und in jede Parklücke. Der kleine Wolfsburger weiß aber auch, wie man sich einbremst: 35 Meter Bremsweg aus Tempo 100 km/h, das würde selbst einem Sportwagen zur Ehre gereichen. Und sollte die Kontrolle trotzdem einmal verloren gehen, greift das ESP ein; gegen Aufpreis ist sogar ein City-Notbremsassistent an Bord, der bis Tempo 30 Auffahrunfälle aktiv verhindern kann (Kosten 615 Euro, als Teil des „drive pack „plus““-Pakets).
Ungewohnte Verarbeitungsschwächen
Damit sind wir unversehens schon am Ende unserer Testtour angelangt: d.h. beim Innenraum. Der VW up empfängt uns zunächst mit typischen VW-Tugenden: Die Bedienung etwa geht leicht von der Hand, auch die Schalthebel und die Pedale sind praktisch positioniert. Bei der Qualität der Materialien und der Verarbeitung erreicht der up jedoch nicht ganz den gewohnten VW-Standard. Die Sitze indes sind fein gepolstert, wobei wir im Fond den gebotenen Komfort nur leidlich genießen können. Dafür gibt es dort einfach zu wenig Platz.
Vorne bietet der kleine VW hingegen genug Entfaltungsspielraum – und auch ganz hinten, im Kofferraum, zeigen sich die Wolfsburger von ihrer spendablen Seite: 251 bis 959 Liter Stauraumvolumen sind beträchtlich mehr als bei den meisten Konkurrenten, etwa dem Opel Adam (170 bis 663 Liter) oder dem Fiat 500 (185 bis 610 Liter). Der Hyundai i10 schafft aber sogar bis zu 1.046 Liter.
Fazit zum kleinen Flitzer
Trotz diverser Höhen und Tiefen, der VW up präsentiert sich als liebevoll und sorgfältig gestaltetes Stadtauto, der als Gesamtpaket der Konkurrenz wieder einmal eine Nasenlänge voraus ist. Bei MeinAuto.de startet er bei 7.856 Euro, ca. 25% bzw. 2.500 Euro unter dem Händlerpreis. (nau)
Bei uns finden Sie aber auch noch zahlreiche andere günstige Kleinwagen:So zum Beispiel den Fiat 500 ab 9.633 Euro und 27% Neuwagen Rabatt, den Opel Adam ab 10.449 Euro und 18,3%; oder den Hyundai i10 ab 7.845 Euro und 27.4%. Darüber hinaus bieten wir verschiedene Möglichkeiten zur Autofinanzierung – vom zinsgünstigen Autokredit bis hin zum attraktiven Auto Leasing.