VW Transporter Kastenwagen im Test (2018): der Buli T6 als Arbeitstier
Den VW Bus oder Buli hat sich als gemütliches Reisemobil im kollektiven Gedächtnis verankert. Als solches wird er gern mit Müßiggang und dem süßen Nichtstun assoziiert. Er kann aber auch anders, der T6 – das zumindest ist das Versprechen des Transporters, des Nutzfahrzeug-Sprösslings der Familie. Ob der VW Bus als Transporter wirklich anpacken kann, wollen wir uns im Test mit dem Kastenwagen erarbeiten.
Inhalte des Testberichts zum VW Transporter Kastenwagen:
Kastenwagen – nur eine von vielen Transporter-Karosserieformen
Ahnenforscher haben an den familiären Verästelungen und Verzweigungen sicherlich ihre helle Freude. Als Kunde hingegen kann man sich leicht verirren beim Versuch, den richtigen VW-Bus zu finden. VW-intern trägt das Modell den spröden Titel VW Typ 2 T5 bzw. Typ 2 T6: das Facelift im Jahre 2015 haben die Wolfsburger genutzt, um aus der fünften kurzerhand die sechste Generation zu machen. Ob die umfangreiche Modellpflege einen Generationswechsel rechtfertigt, sei dahingestellt. Tatsache ist: Der T6 wird als Kleintransporter und als Kleinbus unters Volk gebracht. Den Bus gibt es zu kaufen als Großraumlimousine Multivan, als Kleinbus Caravelle – und als Wohnmobil California.
Der Kleintransporter seinerseits, der sich passend Transporter nennt, tritt auf als:
- Kombi
- Pritschenwagen
- Doppelkabine
- Fahrgestell-Modell
- und als Kastenwagen.
Damit sind wir widererwarten doch am Ziel angekommen. Das Ende der Variationen aber ist längst noch nicht erreicht. Der KaWa tritt – wie es sich für einen Mittelgewichts-Kleintransporter schickt – in verschiedenen Größen auf. Das Ausgangsmodell ist bei einem Radstand von 300 Zentimetern 4,90 Meter lang und 3,999 hoch; mit Mittelhochdach sogar 2,18 Meter. Der Laderaum erstreckt sich über ein Volumen von 5,8 bzw. 6,7 m³ oder umgerechnet maximal 2 Euro-Paletten.
Darüber hinaus offeriert VW den Transporter Kastenwagen in einer Version mit einem vierzig Zentimeter erweiterten Radstand. Das 5,30 Meter lange Modell wird in drei Bauhöhen produziert – zu den genannten Dachformen gesellt sich der Hochdach-Kastenwagen, der 2,48 Meter aufragt und maximal 9,3 m³ Ladung fasst (3 Euro-Paletten). Damit kann der VW-Vertreter rund drei Kubikmeter mehr Volumen transportieren als das konkurrierende PSA-Konzern-Trio: namentlich der Toyota Proace, der Citroën Jumpy und der Peugeot Expert. Der Vorteil hat jedoch seinen Preis. Der Wolfsburger baut dann eine halben Meter höher und kommt nicht in jedes Parkhaus. Bei der erlaubten Nutzlast liegen die besagten Nutzfahrzeuge mit maximal 1,4 Tonnen praktisch gleichauf; ähnlich bei der Zuglast, die hier wie dort bei 2,5 Tonnen ihr Maximum erreicht. Hinsichtlich der Laderaumlänge und -breite wird der Transporter vom Citroën Jumpy ausgestochen: Heckabteil-Ausmaße von 3,0 zu 1,26 Metern stehen jenen von 2,94 zu 1,24 Metern gegenüber. Die nutzbare Höhe ist in den Basisausführungen mit 1,4 Metern gleichhoch; mit 168 bzw. 194 Zentimetern in den Hochdach-Varianten bietet der VW allerdings mehr Spielraum nach oben.
Transporter KaWa: zum Be- und Entladen geboren
Nach der Katalog- und Laderauminspektion wissen wir, welche Varianten welche Eigenschaften und Stauraummaße zu bieten haben. Auf der nächsten Testetappe wollen wir herausfinden, wie dieses Angebot genutzt werden kann. Versuchskaninchen ist die besagte Europalette mit ihren 800 auf 1.200 Millimetern. Im ersten Versuch versuchen wir die rund einen Meter hoch beladene Palette über das Heck in den Laderaum zu bringen. Uns stellt sich eine 57 Zentimeter niedrige Ladekante mit einem Kunststoffschutz entgegen – eine Hürde, die wir locke nehmen. Die in den Normal- und Mittelhochdach-Varianten verbaute Heckklappe ist mit einer Breite von rund 1.470 und einer Höhe von 1.300 Millimetern ebenfalls kein Hindernis. Besonders praktisch ist sie im Arbeitsalltag nicht. Die ebenso breiten Heckflügeltüren sind für 310 Euro eine lohnende Investition. Beim Hochdachmodell-Modell ist sie überflüssig, denn hier sind Heckflügeltüren ab Werk verbaut; und auf Wunsch bis zu 1,7 Meter hoch. Auch die serienmäßige Schiebetür auf der Beifahrerseite kann auf eine Höhe von 1,73 Meter ausgestanzt werden.
Bei allen anderen Spielarten ist sie auf – üblicherweise leicht ausreichende – 128 Zentimeter begrenzt; auch die Breite ist mit 1,02 Metern großzügig bemessen. Gegen Aufpreis stehen eine zweite Schiebetür und elektrische Öffnungsmechanismen zur Wahl. Noch größer ist die Auswahl bei den Sicherungs- bzw. Ausbauoptionen; und der Sitzkonfiguration in der Fahrerkabine. Verzurrösen und eine halbhohe Seitenverkleidung gehören im Laderaum zum Basisangebot, optional werden verschiedene Trennwände, Sicherungsschienen und diverse Ausbauvarianten angeboten (etwa auch zur Laderaumkühlung). Die Kabine nimmt in der Regel neben dem Fahrer einen Beifahrer auf; auf Wunsch kann der Single-Beifahrersitz in eine Doppelbank verwandelt werden. Als Kastenwagen Plus geht der Transporter noch einen Schritt weiter: Er nimmt in der nach hinten erweiterten Fahrgastzelle bis zu sechs Personen auf – dennoch passen bis 4,4 m³ Ladegut ins Heck.
VW lockt mit breiten Antriebssortiment & vielen Assistenzsystemen
Für welche Karosserieform man sich auch entscheidet, eines bleibt unverändert: Vollbeladen kann der VW Transporter leicht über 2,5 Tonnen auf die Waage bringen (maximal 3,2) – und dieses Gewicht muss wohl oder übel in Schwung gebracht werden. Die Wolfsburger Autobauer haben zu diesem Zweck ein vielseitig bestücktes Sortiment an Motoren und Antriebsvarianten zusammengestellt. Kunden, die Benzin als Kraftstoff bevorzugen, stehen zwei Leistungsstufen des Vierzylinder-Turbobenziners 2.0 TSI zur Verfügung: in Form der 150-PS-Version mit 6-Gang-Schaltgetriebe und Frontantrieb (Kraftstoffverbrauch kombiniert: 9,8 Liter auf 100 km, 223 g/km CO2 und Euro 6); und in Form eines 204-PSlers mit 7-Gang-DSG und Front- oder Allradantrieb (Kraftstoffverbrauch kombiniert 2WD/4WD: 9,8/9,9 Liter auf 100 km, 223/225 g/km CO2 und Euro 6). Beide Benziner ziehen kräftig an und durch: bis 180 respektive fast 200 km/h – besonders sparsam sind sie indes nicht, obwohl sie wie die Selbstzünder fix mit der „BlueMotion“-Technologie ausgestattet sind (Start-Stopp-System, Berganfahrassistent, rollwiderstandsoptimierte Reifen, Bremsenergierückgewinnung). Der Zweiliter-Commonrail-Turbodiesel schlägt sich in dieser Hinsicht deutlich besser: in allen fünf Leistungskategorien – ob mit 84 PS und 5-Gang-Getriebe (Kraftstoffverbrauch kombiniert: 6,6 Liter auf 100 km, 173 g/km CO2 und Euro 6); oder mit 204 PS, Allrad und 7-Gang-DSG (Kraftstoffverbrauch kombiniert: 7,1 Liter auf 100 km, 185 g/km CO2 und Euro 6). In puncto Abgasreinigung sind die Selbstzünder der VW-Nutzfahrzeugflotte zuverlässiger und eifriger als so mancher Pkw-Dieselkollege. Alle Dieselmotoren reinigen die Abgase per SCR-Katalysator, der die Stickoxide in Wasser und Stickstoff zerlegt (13 Liter Adblue-Tank).
Nachdem die Ladung verstaut und die Abgase gereinigt sind, bleibt uns Zeit, die Ausstattung des VW Transporter KaWa zu begutachten. Vom Band rollt der Kleintransporter mit H4-Halogenscheinwerfern, sprich mit Zweifaden-Lampen, die es seit 1971 gibt. Zeitgemäße LED-Hauptscheinwerfer lässt sich VW mit gut 1.400 Euro vergüten. Im Innenraum beobachten wir eine ähnliche Ausstattungs- und Preisstrategie: Ab Werk fehlt so manches, was gut und praktisch wäre. Multimedia-Extras sind zum Beispiel gesondert zu bezahlen. Ein Radio mit 5-Zoll-Farbtouchscreen („Composition Colour“) wird für 630 Euro, das Navi „Discover Media“ für knapp 1.400 Euro offeriert, die Smartphone-Integration kostet rund 150 Euro. Unter den Sicherheitssystemen sind serienmäßig ein Berganfahrassistent und eine Multikollisionsbremse installiert. Die Müdigkeitserkennung, der Parkpilot mit Rückfahrkamera, die Geschwindigkeitsregelanlage, die automatische Distanzregelung, der Spurwechselassistent und die Umfeldbeobachtungs-System „Front Assist“ (City-Notbremsfunktion) sind optional.
Technische Daten des VW Transporter Kastenwagen: | ||
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PS-Anzahl: | min. 84 PS | max. 204 PS |
kW-Anzahl: | min. 62 kW | max. 150 kW |
Antriebsart: | Frontantrieb und 4×4-Antrieb | |
Getriebeart: | Manuell oder Automatik | |
Kraftstoffart: | Benzin oder Diesel | |
Verbrauch (kombiniert): | min. 5,9 l/100km | max 9,9 l/100km |
CO2-Emission: | min. 154 g/km | max. 225 g/km |
Abgasnorm: | Euro 6 (grüne Feinstaub-Plakette) | |
Listenpreis: | ab 29.279,95 Euro | |
Stand der Daten: | 01.08.2018 |
Konkurrenzmodelle
In unserem Autohaus ist der Kleintransporter von VW nicht der einzige Neuwagen aus dem Kreis der Nutzfahrzeuge. Drei weitere Exemplare sind der Citroën Jumpy Kastenwagen ab 17.998 Euro und 37,9%, der Toyota Proace ab 18.088 Euro und 34,99%; und der Opel Vivaro Kastenwagen ab 20.827 Euro und 32,9% Neuwagen Rabatt. Beim Kauf können Sie sich auch für eine unserer Möglichkeiten der Finanzierung entscheiden, z.B. für das besonders interessante Autoleasing.
Fazit zum VW Transporter Kastenwagen Test
MeinAuto.de Redakteur: MeinAuto.de Redaktion |
Als VW Transporter Kastenwagen beweist der Buli zweifelsohne, dass er richtig ranklotzen kann. In Bezug auf das Transportvolumen kann es kaum ein anderer Mittelklasse-Kleintransporter mit ihm aufnehmen. Die Antriebe sind bei dem ein oder anderen Konkurrenten aber sparsamer – und die Anschaffungskosten geringer. Bei MeinAuto.de packt der KaWa jedoch bereits ab 27.139 Euro an, 15,0% oder fast 4.700 Euro unter dem UVP.
4 von 5 Punkten
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