VW Touran 2015 Test: Van-Renaissance aus Wolfsburg
Sind die großen Zeiten der Vans schon vorbei? Werden Familien in wenigen Jahren ausschließlich in SUVs von A nach B und C reisen? Nun, wer weiß schon, was die Zukunft bringt. Wir lassen das Spekulieren deshalb sein und widmen uns der Gegenwart, in welcher der VW Touran II kurz vor seiner Auslieferung steht. Die Van-Gemeinde bekommt also ein kräftiges neues Zugpferd, das wir vorab bereits ausführlich testen durften.
Touran II: Raum für jeden und jedes
Was aber hat der neue Touran zu bieten? Lassen Sie uns die Neuerungen in der Reihenfolge durchgehen, in der sie uns ins Auge fallen. Zunächst fällt auf, dass der Touran II flotter, manche sagen athletischer aussieht. VW selbst nennt ihn dynamisch, selbstbewusst, sogar zeitlos – nun übers Aussehen lässt sich bekanntlich trefflich streiten. Unbestreitbar ist aber zweierlei: Der Touran wirkt aufgrund der großen Glasflächen sehr luftig und er ist um Einiges größer geworden. Dreizehn Zentimeter hat er in der Länge, gut drei in der Breite und rund zwölf zwischen den Achsen zugelegt, sodass er jetzt von vorne bis hinten 4,53 Meter und von Rad zu Rad 2,79 Meter misst. Die große Frage ist nun, ob sich der luftige Eindruck auch im Innenraum widerspiegelt. Die knappe Antwort: Ja, er spiegelt. Ob groß oder klein, ob vorne oder hinten, ob zu fünft oder zu siebt, der neue Touran bietet seinen Gästen generös Platz. Die beiden zusätzlichen Sitze in Reihe drei – sie kosten 770 Euro Aufpreis in der “Trend-” und 640 in der “Comfort-” bzw. Highline” – sind in dieser Hinsicht natürlich nicht ganz so großzügig. Aber mit etwas Nachsicht der Vorderleute sitzen hier selbst Erwachsene akzeptabel; und der Zustieg entpuppt sich nicht als unüberwindbare Kletterpartie.
Aber auch beim Einpacken braucht man nicht kleinlich sein. 834 Liter und damit rund 140 Liter mehr als zuvor fasst der Kofferraum bei aufgestellten Fondsitzlehnen; und ungefähr 620 Liter mit einer dritten Sitzreihe, die anstandslos im Boden versenkt werden kann. Das gleiche gilt für die drei Einzelsitze der zweiten Reihe, die im Nu flach liegen und so eine nahezu ebene Ladefläche erzeugen. Die misst dabei stattliche 2,7 Meter, wenn zusätzlich der Beifahrersitz umgeklappt wird (serienmäßig ab der “Comfortline”). Maximal kommt der VW-Van dann auf 1.980 Liter Stauraum. Wie großzügig das ist, zeigt ein Blick zu den Produkten der Konkurrenz: Der fast 30 Zentimeter längere Ford S-Max verstaut bspw. 285 bis 2.020, der etwas kürzere Seat Altea XL 532 bis 1.604 Liter. Selbst der gigantische und weit längere Seat Alhambra hat keinen größeren Basisstauraum zu bieten (809 Liter).
Motorenpalette: noch spärlich bestückt
Wem das noch immer zu wenig ist, dem offeriert der Touran II im Innenraum zusätzlich 47 Ablagefächer. Da wir uns beim Überprüfen dieser Angabe drei Mal verzählt haben, wollen wir VW hier einfach glauben und uns weiter im Cockpit umsehen. Dabei erkennen wir bspw., dass der Van jetzt noch feiner und liebevoller eingerichtet ist; und dass er über die allerneusten Multimedia-Werkzeuge verfügt. Doch genug geschaut, jetzt wollen wir aufs Hören und Fühlen umschwenken. Die Antriebe stehen als nächstes auf dem Testprogramm, wobei Volkswagen zum Marktstart nicht gerade mit Motorvarianten um sich wirft. Zwei Benziner, zwei Diesel, jeweils als Reihenvierzylinder mit Turbolader ausgeführt – darauf beschränkt sich im Augenblick das Angebot. Doch braucht es wirklich mehr? Eine schlüssige Antwort gibt bereits der Basismotor, der 1.2 TSI mit 110 PS und 175 Nm Spitzendrehmoment. Er beschleunigt den in diesem Fall exakt 1.436 Kilogramm schweren Touran in 11,3 Sekunden von 0 auf 100 und maximal auf 189 Stundenkilometer – und das bei einem NEFZ-Verbrauch von 5,4 (124 Gramm CO2) respektive einem Testverbrauch von 6,5 Litern. Sind wir ehrlich, müssen wir zugeben: mehr braucht es im Alltag nicht. Dieser Meinung ist offenbar auch der 110 PS starke 1.6 TDI, der bei geringerem Verbrauch ganz ähnliche Leistungen erbringt; allerdings kostet er ca. 3.000 Euro mehr.
Natürlich wäre das Leben schön fad, wenn wir nur das hätten, was wir wirklich brauchen. Also zeigen sich die Wolfsburger gnädig und bieten mehr als nur das Allernotwendigste. In diese Kategorie fallen bspw. der 1.4 TSI mit 150 PS, der den neuen Van – bei einer Standardsprintzeit von 8,9 Sekunden – immerhin auf 209 km/h treibt; und der 2.0 TDI mit 150 PS, der fast identische Fahrleistungen aufweist (9,3 Sekunden 0-100, maximal 208 km/h), aber ungefähr einen Liter weniger braucht (4,4 bzw. 5,4 Liter nach Norm).
Der Van als sicherer und sportlicher Alleskönner
Die in naher Zukunft verfügbaren Topmotoren, der 1.8 TSI mit 180 PS und der 2.0 TDI mit 190 PS, gehören indes eher in die Kategorie “Spaßwerkzeug”, ebenso wie der geplante Plug-in-Hybrid, der mit 220 PS Gesamtleistung aufwarten wird. Sie werden sich ideal mit dem neuen Fahrwerk des Touran II ergänzen, denn auch das bietet mehr als nur das Notwendigste. Insbesondere mit den adaptiven Dämpfern (rund 1.000 Euro Aufpreis) beherrscht es sowohl die sportliche Kurvenhatz wie das hochkomfortable Gleiten. Für die Sicherheit sorgt dabei das umfassend aufgestockte Arsenal der Fahrassistenzsysteme, welches vom Spurwechsel-Assistenten bis hin zur Multikollisionsbremse alles Mögliche beinhaltet.
Resümee: Der neue VW Touran ist nicht nur erheblich größer, sondern an allen Ecken und Enden besser als der Vorgänger. Die Renaissance der Vans kann also beginnen, wenn sie nicht schon längst begonnen hat. Bei MeinAuto.de startet der Touran II mit einem Preis von 19.058 Euro, also rund 19,9% bzw. gut 4.600 Euro unter dem unverbindlichen Verkaufspreis.
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