VW Touareg III im Test (2018): Was kann der Neue?
Die technische Verwandtschaft des Touareg liest sich wie das Who’s who der Oberklasse-SUVs. Der Porsche Cayenne, der Audi Q7 und der Bentley Bentayaga: sie alle bauen in ihren jüngsten Generationen auf demselben modularen Längsbaukasten auf. Wie sich die dritte Touareg-Baureihe im Vergleich mit diesem illustren Umfeld hält; und wie sie sich vom Vorgänger unterscheidet? Im Test steht uns der Wolfsburger Riese Rede und Antwort:
Generation III geht ans Netz & in die Breite
Selbst im sanften Morgenlicht, das bei der Übergabe die Lichtkanten des Testwagens inszenierte, ist es sofort zu sehen: Der neue Touareg hat optisch an Profil gewonnen. Er wirkt geradliniger, schlanker – oder mit einem Wort: moderner. Die athletische Form soll aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass das Top-SUV der Wolfsburger weiter gewachsen ist. Natürlich, möchte man sagen. Aber auf den ersten Metern durch die engen Parkplatzgassen fragen wir uns, wie weit das gehen kann. Bei einer Breite von 3,998 Metern ohne und 2,20 mit Spiegeln scheinen die Wachstumsgrenzen nahe. In jedem Fall ist Augenmaß gefragt. In der Länge und beim Radstand gibt es mehr Spielraum, den VW auch nutzt. Mit 4,88 Metern misst die dritte Generation acht Zentimeter mehr als der Vorgänger; der Radstand legt um einen Zentimeter auf 2,90 Meter zu. Das Resultat ist absehbar und dennoch überraschend: So majestätisch sitzt man – vielleicht mit Ausnahme des VW-Busses – in keinem anderen VW; auch bei der Edel-Konkurrenz geht es nicht großzügiger zu. Zugelegt hat außerdem der Kofferraum: Er fasst 810 bis 1.800 Liter. Mit seinem Standard Stauraumvolumen sticht der VW jetzt die gesamte Konkurrenz aus: Der BMW X5 transportiert 650 bis 1.870, der Volvo XC90 721 bis 1.886; und der Mercedes GLE 690 bis 2.010 Liter.
Die stattlichen Ausmaße und Abmessungen unterstreichen VWs Ambitionen: Der Touareg III soll das neue Aushängeschild des Konzerns sein. Als solches muss er Zeichen setzen, nicht zuletzt technisch. Das Interieur hat sich dafür als eine perfekte Spielwiese etabliert. VW nutzt sie, um erstmals sein futuristisches „Innovision Cockpit“ zu präsentieren. Es vereint die Bildschirme der digitalen Instrumententafel und des „Discover Premium“-Navis zu einem einzigen eleganten Wide-Screen, der hinter einer gebogenen Glasscheibe steckt. Die klassischen Bedientasten verschwinden weitgehend aus der Kommandozentrale; gesteuert wird per Gesten, Berührungen und Sprachbefehlen. Hat man sich eingearbeitet, bleibt ein beeindruckendes, auf den Fahrer ausgerichtetes Cockpit. Ebenso beeindruckend ist der Preis von 3.500 Euro. Aber auch ohne die neuen technischen Innovationen gefällt der Touareg Innenraum mit seiner höchst sorgfältigen Gestaltung und Ausarbeitung. Für Geld kann fast jeder erdenkliche Luxus installiert werden – von der 4-Zonen-Klimaautomatik bis zu den Ledersitzen mit Massagefunktion.
Marktstart mit überarbeitetem V6-Turbodiesel
Derzeit noch begrenzt ist die Auswahl im Motorenregal: konkret auf eine überarbeitete Fassung des beliebten Dreiliter-Sechszylinderdiesel V6 TDI mit 286 PS und 600 Nm Spitzendrehmoment (Kraftstoffverbrauch kombiniert: 6,9 Liter auf 100 km, 182 g/km CO2 und Energieeffizienzklasse C). VW entlockt dem V6 gut 20 PS und 20 Nm mehr Leistung als bisher. Den 0-100-Auftrag erledigt der Diesel in knapp 6 Sekunden – ein beeindruckender Wert für einen Zweitonner. Ebenfalls überarbeitet haben die Wolfsburger die Abgasreinigung und den serienmäßigen Allradantrieb „4Motion“. Dieser ist weniger stark auf das unwegsame Gelände, sondern mehr auf den festen Untergrund abgestimmt (obgleich er über die „Active Control“ viel Freiheiten lässt). Der Touareg wandelt sich in Generation III vom versierten Kraxler zur allseits gerüsteten Zugmaschine; mit dem V6 TDI stemmt das stramme SUV bspw. 780 Kilo Zuladung und eine gebremste Anhängelast von maximal 3,5 Tonnen.
Die überarbeitete Nachbereitung der Abgase – ein Dieselpartikelfilter und ein selektiver Stickoxid-Katalysator mit Adlbue – lassen den Selbstzünder bereits die übernächste Normhürde Euro 6d-temp nehmen. Dennoch: Das Antriebs-Angebot sorgt für Verwunderung. Dass ausgerechnet ein Diesel den Touareg zur Premiere fährt, leuchtet bei dessen Beliebtheit im 2er-Modell manchem noch ein. Dass in Europa bis auf Weiteres kein alternativer Antrieb angeboten wird, kommt doch überraschend. Der für 2019 angekündigte Plug-in-Hybrid mit gut 350 PS bleibt dem neuen Kernmarkt China vorbehalten. Hierzulande wird der gigantische Crossover weiter fleißig Diesel und bald auch Benzin verheizen. Mitte 2018 lässt VW den kleinen Bruder des V6 TDI mit 231 PS von der Leine; auch der Sechszylinder-Turbobenziner V6 TSI mit drei Litern Hubraum und 340 PS ist für den Sommer angekündigt – und ein V8 TDI mit 421 PS setzt ab Herbst dem Sortiment die Leistungskrone auf.
Touareg 2018 – Lichtfestspiele und Assistenzfestival
Bei all diesen Motoren sorgt stets – so viel steht fest – ein Achtgang-DSG für die Übersetzung der Kräfte. Mit dem V6-Diesel harmoniert es ausgezeichnet. Je nach gewähltem Fahrprogramm ist die Übersetzung knackig bis behutsam gedehnt. Das Fahrwerk des neuen Touareg beherrscht diesen Spagat erst gegen eine Aufzahlung von mindestens 1.950 Euro. Für dieses Geld baut VW die Luftfederung mit elektronischer Dämpfer-Regelung ein. Wer noch einmal 900 Euro drauf legt, bekommt die neue Allradlenkung dazu. Sie lenkt hinten je nach Geschwindigkeit mit und macht den Koloss spürbar handlicher und agiler. Die feinfühlige Lenkung und der Verlust von ca. 100 Kilo Gewicht verstärken auf den Testrunden diesen Eindruck.
Apropos Eindruck: Einen starken hinterlassen die neuen optionalen Matrix-LED-Scheinwerfer, die ihre Leuchtweite und Lichtstärke flexibel an die Fahrsituation anpassen. Dabei stellen sie sich so geschickt an, dass ihnen die Wolfsburger einen IQ zuschreiben und sie unter der Bezeichnung „IQ. Light“ verkaufen (1.850 Euro). Intelligent sind gleichfalls die vielen Assistenzsysteme wie der Kreuzungs- oder der teilautonome Stau-Assistent. Besonders umsichtig hört sich die neue Nachtsichtunterstützung an, die Wärmebilder von der unmittelbaren Umgebung der Fahrbahnrändern liefert. Erkennt sie eine Gefahr – bspw. Mensch oder Tieren im Sichtfeld der Kamera – warnt ein kurzes Aufblitzen der LEDs die Gefahrenquelle. Leider war das System in unserem Testwagen nicht verbaut; zu Staunen hatten wir aber auch so genug.
Technische Daten des VW Touareg: | ||
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PS-Anzahl: | min. 204 PS | max. 286 PS |
kW-Anzahl: | min. 150 kW | max. 210 kW |
Antriebsart: | 4×4-Allradantrieb | |
Getriebeart: | Automatik | |
Kraftstoffart: | Diesel | |
Verbrauch (kombiniert): | min. 6,7 l/100km | max 7,1 l/100km |
CO2-Emission: | min. 176 g/km | max. 187 g/km |
Effizienzklasse: | min. B | max. C |
Abgasnorm: | Euro 6 und Euro 6.2 (grüne Feinstaub-Plakette) | |
Listenpreis: | ab 54.700 Euro | |
Stand der Daten: | 23.05.2018 |
Konkurrenzmodelle
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Fazit zum VW Touareg Test
MeinAuto.de Redakteur: MeinAuto.de Redaktion |
Mit dem neuen VW Touareg zeigt VW, was man technisch derzeit in Wolfsburg kann – und das ist beeindruckend viel, gerade im Bereich des Infotainments und der Fahrerassistenz. Unter der Motorhaube fehlt es leider noch an Innovationsgeist. Bei MeinAuto.de startet der neue Touareg ab 49.810 Euro, 18,5% oder umgerechnet gut 11.200 Euro günstiger als im herkömmlichen Autohaus.
5 von 5 Punkten
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